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Mdntag, den 14. Februar 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 37 Seite 2 „Kabinett der nationalen Union" Das Programm der neuen rumänischen Regierung. Die von König Carol eingesetzte neue überparteiliche Regierung Rumäniens, die sich als „Kabinett der natio nalen Union" bezeichnet, hat jetzt in einem Aufruf an das Volk ihr Programm und ihre Absichten zur Befriedung der Lage bekanntgegeben. Es werden darin vor allem Vcrfaffüngsreformcn und eine gerechte Bevölkerungs- Politik angekündigt. Bon besonderer Bedeutung ist die Aufrechterhaltung der bereits von der Regierung Goga gefaßten Beschlüsse, wonach unerwünschte Elemente ab geschoben werden sollen. Die Verfassungsreformen sollen den Wünschen nach Erneuerung des rumänischen Volkes und nach Wiederherstellung einer ethischen Grundlage des öffentlichen Lebens entsprechen. Dabei soll die Durch dringung aller Gebiete des staatlichen Lebens mit der nationalen Idee garantiert werden. Die Regie rung, heißt es weiter, erstrebe die Wiedergutmachung historischen Unrechts gegenüber dem herrschenden rumä nischen Bevölkerungsteil, wobei jedoch ungerechte Hand lungen gegenüber den alten Minderheiten im heutigen Rumänien auszuschließen seien. Alle nach dem Kriege gewährten Bürgerrechte sollen einer aufmerksa men Ueberprüfung unterzogen und rückgän gig gemacht werden, wenn sie erwiesenermaßen auf be trügerischem Wege erworben worden sind. Dadurch werde die weitestmögliche Beteiligung der rumänischen Bevöl kerung am Wirtschaftsleben des Landes erreicht. Diejeni gen Elemente, die sich erst in jüngster Zeit in Rumänien niedergelassen haben und für den ethischen Charakter Rumäniens schädlich sind, sollen abgeschoben werden. Rumänien beabsichtige, auf der Grundlage internationaler Abkommen mit anderen Staaten, die einen Ueberschuß an jüdischer Bevölkerung haben, zusammen zuarbeiten, um für die Juden andere Unter- kunftsmöglichkeiten zu finden. Die Regierung erstrebt, fährt der Aufruf fort, die völlige Entpolitisierung aller öffentlichen Einrichtungen. Zu den wirtschaftspolitischen Programmpunkten gehören die Aufrechterhaltung des Haushaltsgleichgewichts und die Verteidigung der Währung. Auf außenpolitischem Ge biet werde die Regierung die überlieferte Politik fort setzen, die auf die Sicherung des Friedens und die Ver teidigung der Grenzen abziele. Die Frist sür die Einreichung der die Staatsbürger schaft von Juden beweisenden Papiere, die am l2. Fe bruar abläuft, ist bis zum 9. März verlängert worden. Freundlicher Widerkall in Belgrad und Warschau Als erste maßgebliche Stellungnahme zur neuen rumäni schen Regierung veröffentlicht die halbamtliche Belgrader „Vreme" einen Leitartikel, in dem einleitend das verhee rende Wirken des rumänischen Parlamentarismus geschildert wird. Jetzt habe König Carol alles Trennende zwischen Krone und Nation ausgeschaltet. Die neue Regierung müsse aber mit aller Energie vorgehen, um die rumänische Staatsmaschine in Gang zu halten. Sie finde für dieses Bemühen in Jugo slawien größtes Verständnis. Voller Hoffnung blicke Belgrad auf die neue rumänische Regierung, die eine aufbauende Ar beit zum Nutzen des ganzen rumänischen Volkes zu erfüllen habe. Das Verbleiben des seitherigen Innenministers Cali- nescu auf seinem Posten lasse erkennen, daß die gegen die Juden beschlossenen Gesetze auch weiterhin durchgesührt würden. In objektiven politischen Kreisen unterstreiche man, daß die vaterländische Stimmung, die das rumänische Volk ergriffen habe, auch nach dem Rücktritt Gogas anhalten werde. Bezeichnend dafür sei folgender Vorfall: Sie ben jüdische Advokaten hätten nach dem Abgang der Regie rung Goga versucht, ins Gerichtsgebäude einzudringen. Sie seien aber von den dort anwesenden Leuten verprügelt und wieder hinausgeworfen worden. Diese Volksgeste habe bei den rumänischen Juden einen nachhaltigen Eindruck hinter lassen. Besondere Beachtung verdient auch die Stellungnahme der polnischen Oefsentlichkeit So schreibt „Maly Dziennik", Polen wünsche dem verbündeten und befreundeten rumänischen Volk, daß die Arbeit der Regierung der Nationalen Einigung erfolgreich sein möge. Mit großer Sorge müsse man aber heute schon seststellcn: Ueber den Sturz der Regierung Goga freuten sich allein das internationale Judentum, die Frei maurerei und die Komintern! Es sei zu hoffen, daß sich diese Freude als verfrüht herausstelle. Die Nationalisierung der rumänischen Politik möge sich als ein bleibender Erfolg des tüchtigen Monarchen des verbündeten Landes erweisen. Paris gibt die Einmischung zu In Frankreich ist inzwischen ein merkbarer Stim mungsumschwung einaetreten. Während die sranzösische Presse die Vorgänge in Bukarest zuerst recht optimistisch beurteilte, ist jetzt eine bedeutend kühlere Beurteilung festzustellen. Ja, es fehlen jetzt sogar auch Vorwürfe an die Adresse des rumä nischen Königs nicht. Ganz eindeutig erklärt die Pariser Presse, daß die „Entfernung der Regierung Goga" nicht ge nüge, und daß auch die jetzige Regierung untragbar sei. „Le Jour" gibt ganz offen zu, daß tatsächlich im rumänischen Königspalais energische Schritte von fetten des englischen und des französischen Gesandten hinsichtlich einer „Entfernung des bisherigen Regierungschefs" unternommen worden seien. Ja, das Blatt gehi sogar so weit, auch gegen die neue rumänische Regierung diplomatische Schritte zu verlangen. Pertinax wird im „Echo de Paris" sogar ausfällig gegen den Patriarchen und die ehemaligen Ministerpräsidenten. Sie seien, so meint er, „nur die Verzierungen einer Militär diktatur, die von General Antonescu ausgeübt" werde. Durch den für das ganze Land ausgerufenen Belagerungszustand, durch die an die Stelle der Präfekten getretenen Generäle und durch die Zensur werde Antonescu den Willen des Königs Vollstrecken. Er sei mit der Ausarbeitung der neuen rumä nischen Verfassung beauftragt. Der sozialdemokratische „Populaire" schreibt, in gewisser Hinsicht könne man von dem neuen Kabinett sagen, daß es einen neuen Schritt in Richtung auf eine „faschistische Diktatur" bedeute. Bemerkenswert ist der aus dem Geschwafel des „Oeuvre" herausklingende Pessimismus. Die „neue Diktatur", von der das sranzösische Äarxistenblau spricht, scheine nicht aus sehr fester Grundlage zu beruhen. Die rumänischen Staatsminister und ehemaligen Ministerpräsidenten hätten dem politischen Le ben schon allzusern gestanden und gehörten der Vergangen heit an. Alles in allem werde sich König Carol vor eine äußerst schwere Aufgabe gestellt sehen. „Times" warnt vor „unlogischen Betrachtungen" Die „Times" besaßt sich in ihrem Leitartikel mit dem Fall der rumänischen Reaieruna. über den das Blatt seine Befriedigung nicht 'verbirgt. Gogas gemäßigte äntijüdische Maßnahmen seien trotzdem nicht gering genug gewesen, „daß sie nicht höfliche Wünsche von feiten einiger Großmächte her- vorgerusen Hütten" Sein Rücktritt habe ohne Zweifel das Land vor gewissen Schwierigkeiten gerettet. Der weitverbrei tete französische Glaube jedoch, daß das, was man eine „könig liche Diktatur" nennen könne, Rumänien in die Reihen der demokratischen Mächte zurückbringen werde, sei zumindest ein wenig unlogisch. * Die Einmischung in die inneren Angelegenheiten fremder Länder scheint neuerdings eine beliebte Gepflogen heit der sogenannten „demokratischen" Staaten werden zu sollen. Die Greuelhetze, die in den letzten Tagen in einem großen Teil der internationalen Presse gegen das natio nalsozialistische Deutschland entfesselt worden ist, ist ein typisches Beispiel für dieses verbrecherische Treiben der jüdifch-bolschewistischen Friedensstörer. Beschämend ist aber die Tatsache, daß sich sogar amtliche Stellen in Paris und London zu solchen Einmischungsversuchen hergeben und in die inneren Angelegenheiten fremder Länder hin- cinreden. Oder ist es etwa kein Einmischungsversuch, wenn zum Beispiel die Westmächte in Bukarest mehr oder weniger höflich vorstellig werden, um den König zu einem Regierungswechsel zu drängen? Die diplomatifchen Vor stellungen im Bukarester Königspalast werden übrigens von der englischen und französischen Presse jetzt mit zyni scher Offenheit zugegeben, ja, ein Teil der Pariser Bou levardblätter verlangt bereits eine zweite Aktion, da auch der Kurs der neuen überparteilichen Regierung den Ju den, Freimaurern und Bolschewisten nicht genehm ist. Wenn solche Methoden in dem Verkehr zwifchen den euro päischen Staaten einreißen sollen, dann eröffnen sich für die Zukunft ja die tollsten Perspektiven. Eine ehr- und freiheitsliebende Nation kann sich eine solche Bevormun dung von außenstehender Seite niemals gefallen lassen und wird sich mit allen Mitteln gegen dieses anmaßende Gebaren der sogenannten „demokratischen" Staatenwehren. Bukarester MiMerratrbeschliisse Vorarbeiten für eine neue Verfassung. Im Königsschloß in Bukarest trat unter Vorsitz des Königs ein Ministerrat zusammen. Er brachte eine Reihe wichtiger und kennzeichnender Beschlüsse. U. a. wurde be schlossen, einen engeren Ausschuß einzusetzen, der einen Vorentwurf zu einer neuenVerfassung vorbereiten soll. Ein zu errichtendes Institut für Verwaltungswissen- fchaften soll eine Neuordnung der Gemeindeverwaltung vorbereiten. Das Statut der öffentlichen Beamten und die Unabsetzbarkeit der Richter sowie die Autonomie der Hoch schulen werden vorübergehend aufgehoben. Oeffentliche Beamte dürfen an politischen Kundgebungen nicht teil nehmen. Schließlich wird das Pressewesen neu geregelt durch Einstellung unnötiger oder schädlicher Presseorgane und Nachprüfung der allen Zeitungen zur Verfügung stehenden Geldmittel. FremdsW m Isgend zu IuM Nichtfest des Auslandshauses der HI. In Gegenwart des Reichsjugendführers Baldur von Schirach und von Vertretern von Partei und Staat wurde das Richtfest für das Auslandshaus der Hitler- Jugend am Havelufer zwischen Gatow und Kladow ge feiert. Dieses Haus gehört zu den repräsentativsten, den neuen Bauwillen der nationalsozialistischen Jugend am besten verkörpernden Bauten. Es wird nach seiner Er öffnung im Hochsommer Mittelpunkt aller Auslands arbeit der deutschen Jugend sein. Vor dem mit Fahnen und Girlanden geschmückten Bau sprach der Jugendführer des Deutschen Reiches über den Sinn dieses Richtfestes. Er betonte, daß der Bau für die zukünftige Entwicklung der nationalsozia listischen Jugendbewegung von allergrößter erzieherischer Bedeutung sein werde. Das Haus solle einmal der Treff punkt aller an der Auslandsarbeit der Hitler-Jugend be teiligten Führer und Führerinnen der HI., des BDM. und der anderen Parteiorganisationen sein. Dann sollen hier die Führer und Führerinnen der deutschen Jugend mit denen der Jugend anderer Länder zusammenkommen. „Die Jugenbcwegung von einst predigte das schwär- merische Ideal einer allgemeinen Verbrüderung der Ju gend der Völker. Wir setzen diesem falschen Ideal das höhere, klarere und ehrlichere Ideal der Verständigung der jungen Generationen entgegen. Die ganze Jugend unseres Volkes wird auf diese Ausgabe ausgerichtet. So ist dieser Tag nicht nur der Tag des Richtfestes für ein Gebäude, sondern auch der Tag des Richtfestes einer ganze» Generation." Der Reichsjugendführer schloß mit dem Wunsch: „Möge die Jugend, die in diesen Räumen weilen wird, sich stets würdig des Geistes und des Glaubens erweisen, der die Männer beseelte, die aus der Kraft der Gemein schaft heraus den Bau errichtetenl" Das Lied der Hitler-Jugend „Unsre Fahne flattert uns voran" verklang in der weiten märkischen Landschaft. Die Auslandsarveit der HZ. Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, sprach zu den Abteilungsleitern der Grenz- und Auslandsarbeit der Gebiete der Hitler-Jugend. Hierbei äußerte er sich zu den Aufgaben seiner Mitarbeiter im Jahre der Verständigung. Das Führerkorps der Ju gend bedürfe der Ausländserfahrung, um in jeder Weise politisch geschult zu sein. Er stellte insbesondere die For derung aus, neben dem täglichen Dienst Sprachstudien zu betreiben. Dar neue Segelschalschijs Auf den Namen „Albert Leo Schlageter" getauft. In Hamburg wurde auf der Werft von Blohm L Voß das dritte Segelschulschifs der deutschen Kriegsmarine „Albert Leo Schlageter" in Dienst gestellt. Dabei hielt der Kommandant Fregattenkapitän Rogge eine Ansprache, in der er u. a. ausführte: Trotz aller technischen Fortschritte bleibt die Seemannschaft die unentbehrliche Grundlage einer jeden Flotte, bleiben Ein satzbereitschaft, Mut und Unerschrockenheit die unbeding ten, unerbittlichen Forderungen, die an jeden einzelnen, der einmal befehlen will, zu stellen sind. Auf den Segel schulschiffen erlebt man die Achtung vor der Allgewalt des Höheren und der Natur. Hier fühlt man die Verbun denheit mit der See und den Elementen des Seemanns, hier lernt man aber auch den Glauben an die See in Ver gangenheit und Zukunft verstehen. Das Schiff trage den Namen eines Mannes, der in der schwersten Notzeit treu sich selbst und dem Vaterlande geblieben sei. Wenn Tradition ihren Wert hat, so zeigt es sich hier bei dem Namen „Albert Leo Schlage ler". Sein Handeln, seine Taten sollen mit dem Geftihl der Dankbarkeit und Anerkennung der Nation erhalten bleiben. Sein Vorbild ist uns Verpflich- tung! Fregattenkapitän Rogge schilderte kurz das beispiel hafte Leben und Handeln Albert Leo Schlageters und seinen Tod in der Golzheimer Heide am 26. Mai 1923. Dann wurden Flagge und Wimpel gehißt, und mit einem Gedenken an den Führer schloß die Feier der Indienst stellung. Die Leistung enMewel Der Berufswettkampf hat überall begonnen. Der Berufswettkamvi aller Mattenden Deutscben 1938 hat am Sonntag im ganzen Reichsgebiet seinen Auftakt genommen. Ein Leistungswettstreit von beispiellosem Ausmaß wird in freiwilliger Mitarbeit mehr als 2 700 IMO erwerbstätige Deutsche jeglichen Alters, Männer, Frauen und Jugendliche, zunächst in den Ortswettkämpfen zu sammenführen. Als erste traten am Sonntag die 76 000 Teilnehmer der Gruppe Banken und Versiche rungen zum Wettkampf an, davon 16 200 in Berlin. Die Wettkämpfe wurden in Berlin in der Technischen Hochschule, in der Universität, in der Wirtschaftshochschule und in mehreren Berufserziehungsstätten durchgeführt. Bei einem Appell im Lichthof der Technischen Hoch schule sprach der Leiter des Berufswettkampfes, Ober gebietsführer Axmann, über Sinn und Bedeutung der großen Aktion. Er brachte dabei klar zum Ausdruck, daß von nun an jedem schaffenden Menschen in Deutschland die Möglichkeit gegeben sei, sich durch die eigene Leistung zu demjenigen Platz emporzuarbeiten, der ihm nach seinen Fähigkeiten und Anlagen gebühre. Festabend -es Arbeiisdienstes Empfang des Reichsarbcitsführers Hierl. Zu einem besonderen Ereignis gestaltete sich ein Empfangs abend, den zum ersten Male in diesem Rahmen der Reichs arbeitsführer, Staatssekretär Konstantin Hierl, und Frau Hierl im Hause der Flieger in Berlin gaben. Diese be sonders sür den Arbeitsdienst bedeutende Veranstaltung, die sich in Form und äußerer Gestaltung den großen repräsen tativen gesellschaftlichen Veranstaltungen der Reichshauptstadt Würdig anreihte, zeigte eine dem Sinn und Schaffen des Arbeitsdienstes entsprechende Note dadurch, daß die Ausgestal tung des unterhaltenden Teiles nicht namhaften Künstlern, sondern den Arbeitsmännern und Arbeitsmaiden Vorbehalten War. Die Festlichkeit vereinte in harmonischer Form das große gesellschaftliche Bild und die Gestaltungskraft dieser einzig artigen Organisation des Dritten Reiches. Einen Einblick in das Leben und Treiben des Arbeits dienstes dort draußen in den Lagern bei den Männern und Maiden erhielten die Gäste durch eine Feierabendgestaltung unter dem Titel „Fröhlicher Arbeitsdienstabend". Ungeschminkt, so derb und so kameradschaftlich wie es La draußen zugeht, rollte sich ein kleiner Lebensabschnitt aus dem Lager ab. In launiger Weise zeigten die Männer „Arbeitsmann Meyers Himmelfahrt", ein Spiel für den Feierabend, das im Reichs arbeitsdienst entstand. Zum ersten Male an diesem Empsangsabend wurde von den Führerinnen des Arbeitsdienstes für die weibliche Ju gend das Führerinnen-Festkleid getragen. Dieses Festkleid, das während der letzten Monate von den Arbeits dienstführerinnen selbst geschaffen wurde, wird in Zukunft von ihnen zu großen festlichen Gelegenheiten getragen werden. Erzeugungsschlachi geht weiter Staatssekretär Backe über die agrarpolitische Lage. Auf einer Veranstaltung in Breslau, zu der der Lan- desbauernführer Schlesiens, Freiherr von Reibnitz, neben den Spitzen von Partei, Staat und Wehrmacht die Kreis bauernführer und die Kreisleiter aus ganz Schlesien ge- § laden hatte, sprach der Staatssekretär im Reichs- und - Preußischen Ministerium für Ernährung und Landwirt schaft und Leiter der Gefchäftsgruppe Ernährung beim Beauftragten sür den Vierjahresplan, ^-Gruppenführer Staatssekretär Ba e, über die agrarpolitische Lage. Er stellte fest, daß in der Wirtschaft ebenso wie in der Politik eine Ausrichtung auf Prinzipien erforderlich sei. Zwar sei es möglich, daß in einer Uebergangszeit verschie dene Wirtschaftsprinzipien nebeneinander bestünden. Aus die Dauer gesehen müsse der Nationalsozialismus aber in der Wirtschaft ebenso wie in der Politik seinen Totalitäts anspruch zur Geltung bringen. Das neue Prinzip der Ordnung und der Stetigkeit müsse und werde sich in der gesamten Wirtschaft durchsetzen. Für die Land wirtschaft bedeute diese Erkenntnis die Notwendigkeit, die Ziele weiter zu verfolgen, die für sie bereits seit dem Reichsbauernlag l'34 galten. Damals sei zur Erzeugungs« fchlacht aufgerufeu worden, obgleich dies bei der dama ligen Produktions und Versorgungslage im schroffster* Widerspruch zu a. n liberalistischen Wirtschastsbegriffeu stand. Inzwischen habe es sich erwiesen, wie richtig die E r z e u g u n g s s ch i a ch t war. Damals sei aber zugleich auch der Beweis fni die Richtigkeit des in der Agrarwirt« 'chaft durchgefetzteu Pirtschaftsprinzips erbracht worden. Es gelte deshu > — und damit wandte sich-Staats «ekretär Backe lü ft crs an die anwesenden Bauernfüh rer —, trotz der 'siebenen Schwierigkeiten die Erzeu gungsschlacht auch diesem Jahre in verstärktem Maße weiter zu schlagen.