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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diel? Zettuna erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf.. bei Lieferung frei Haus 55 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RA!. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsauegabe iür Abholer täglich A—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr uufzugeben. - Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Kari Hoffmann u. Gebrüd« Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSn^ Verantwortlich für den Heimatteil. Spor, u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. I.: 2AN. Geschäftsstellen: Albertst-aße 2 und Adolf-Hitler-Straße t. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur BeröfsenMüung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de« Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 41 SO. Jahrgang Freitag den 18. Februar 1038 WchMimster stuft auf tlem Kei-Iiner Zludenlenlag „Verantwortung und Führung durch den Charakter des aktiven Nationalsozialisten bedingt" Berli n. Den Höhepunkt und Abschluß des Berliner Stu dententages bildete am Donnerstag abend «ine große Kundge bung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes und der NS-Studenten-Kampfhilfe. Reichserziehungsminister Rust und Reichsstudentenführer Dr. Scheel sprachen vor den Dozenten und Studenten der Berliner Hochschulen über die Aufgaben, die unsere Zeit an den nationalsozialistischen Studenten und an die Wissenschaft stellt. Reichsstudentenführer Dr. Scheel ging in seiner Ansprache von dem neuen Begriff der Freiheit aus, im Gegensatz zu dem früheren Typ des sog. „Freistudenten". Der Nationalsozialismus habe das sog. „Freistudententum" von früher beseitigt nno dafür die echte Freiheit durch Einordnung emes jeden Studenten in «ins höhere Erziehungsgemeinschaft begründet. Heutewerde die Sehnsucht so vieler bester deutscher Studen- len, die 1815 ihren Anfang nahm, verwirklicht: die Einigung des deutschen Studententums in organisatorischer und vor allem in geistiger Hinsicht. Die nationalsozialistischen Kameradschaften des NSD-Stu- dentenbundes seien keinesfalls die Fortsetzung der früheren stu dentischen Korporationen, sondern für immer eine Gliederung der nationalsozialistischen Bewegung. Ar«r sei dir neue Erzie hungsstätte zur Wissenschaft, zur deutschen Hochschule der Zukunft- Nach der Aufführung der Kantate „Der Weg ins Reich" von Heinrich Spitta ergriff, stürmisch begrüßt, Reichserziehungs- Minister Rust das Wort. In packenden Worten schilderte der In der Zeitschrift „Tie Wehrmacht" kennzeichnet Major Von Wedel vom Oberkommando der Wehrmacht die Bedeutung, die die Entscheidungen des Führers vom 4. Februar für die deutsche Wehrmacht haben. Der. Verfasser weist einleitend auf den überall zu erkennenden Drang zur straffsten Zusam menfassung der Befehlsgewalt hin, der in Italien am stärksten zutage trat. Frankreich habe den Kriegsminister zum Verteidigungsminister, den Chef des Generalstabes des Heeres, General Gamelin, zum Chef des Gsneralstabes der Wehrmacht gemacht. Der Aufsatz zeigt dann die Organisation der Wehrmacht tn Deutschland, wo die oberste Kommandogewalt in den Händen des Reichspräsidenten lag. Nach dem Tode des greisen Feldmarschall-Reichsprüsidenten trat der Führer voll in dessen Rechte. Unter ihm leitete der Reichskriegsminister als Ober befehlshaber den Aufbau der neuen Wehrmacht. Innerhalb j des Reichskriegsministeriums nun hat fick in den letzten Jah- j reu insofern eine Wandlung vollzogen, als sich aus dem Ar beitsstab des Reichswchrministers ein Kommandostab des Reichskriegsministers mit Ftthrungsaufgaben herausbildete. Noch immer aber blieben Wehrmachtamt, Oberkommando des Heeres und Oberkommando der Kriegsmarine zusammengefaßt im Reichskriegsministerium. Die Organisation des bisherigen Reichskricgsministcriums ist nunmehr geändert. So wie die drei Wehrmachtteile sür ihren Befehlsbereich im Oberkommando des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe über eigene Kommandobehör den verfügen, ist als Kommandobehörde der Gesamtwehrmacht das Oberkommando der Wehrmacht eingesetzt. Die ses Oberkommando ist durch die unmittelbare Unterstellung als militärischer Stab unter den Führer nach seinem Willen sür die einheitliche Vorbereitung der Reichsverteidi gung ans allen Gebieten verantwortlich. Der erste Berater des Führers in diesen Tagen, der Chef des Ober kommandos der Wehrmacht, hat logischerweise den Rang eines Reichsministers erhalten. Aus staatsrechtlichen Gründen ist der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht nebenbei mit der Wahrnehmung der Geschäste des Reichskriegsministsrs betraut. Cs unterliegt keinem Zweifel, daß neben der orgamzalorl- schcn Vereinfachung und Klärung die gesamte Wehr- Macht Führer persönlich nähergerückt ist. Er ist jetzt ohne Zwischcninstanz Oberbefehlshaber. Der Führer hat damit gerade der Wehrmacht erneut sein besonderes Vertrauen dewicfcu. Die Soldaten der nationalsozialistischen Wehrmacht Reichserziehungsminister den Studenten ihre Aufgaben im Dienste an der Wissenschaft und im Dienste am deutschen Volk. Insbe sondere gedachte er der besonderen Aufgaben, die der Vierjahres plan an die deutsche Wissenschaft stellt. Es gelte nunmehr in stiller Forschungsarbeit uns das zu ertrotzen, was uns der Boden nicht gibt. Reichserziehungsminister Rust griff in diesem Zusammenhang noch einmal die Parole auf, die er nach der Verkündung des Vicrjahresplanss den deutschen Hochschulen gestellt habe, die Pa role: „Wissenschaft". Dies« Parole gelte sowohl für die Professoren wie auch für die Studenten der deutschen Hochschu len. Er rief sie alle Professoren und Studenten, auf zur Mobilmachung der wissenschaftlichen Arbeit im Dienste der Nation, aber auch zur Mobilmachung ihres ganzen politisch«« Einsatzes; denn die Fähigkeit zur Verantwor tung und Führung werde vor allem bedingt durch den Charakter emrs fanatischen und leidenschaftlichen aktiven Nationalsozialisten. Reichsminister Rust appellierte in diesem Zusammenhang mit Nachdruck an die alten Akademiker .„Gehen Sir voran in dieser Zeit", so rief er ihnen zu. „das verlangt Deutschland heute von denen, die sich Akademiker nennen". Seine aufrüttelnde und hinreißende Ansprache schloß Reichsminister Rust, immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen, mit den Worten: „Euer Fahnenträger, Studenten. Horst Wessel ruft Euch aus der Ewig keit das verpflichtende Wort zu, das heute Deutschlands Na tionalhymne geworden ist: „Die Fahne hoch!" pno pcy vrefes Mrirauens oennrpi uno werorn rpr «rzres daran setzen, es niemals zu enttäuschen. Ueber diese reinen Führungsfragen der Wehrmacht hinaus hat der Führer durch die Bildung des Geheimen Kabinetts rats kundgetan, daß er auch in den großen Fragen der Außen politik der Wehrmacht die Rolle zubilligt, die ihr als Macht instrument des Staates bei den Entscheidungen der Außen politik zukommt. Im Rahmen der Maßnahmen des 4. Februar hat der Führer den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberst Hermann Göring, zum Generalfeldmarschall und damit zum ersten Repräsentanten der Wehrmacht ernannt. Strenges Regiment in Bukarest Drakonische Maßnahmen gegen alle Parteipolitik. Die rumänische Regierung hat ein wichtiges Gesetz erlassen, das gegen die Störung der öffentlichen Ordnung gerichtet ist und dabei auf der Linie derUnter - drück ung allen parteipolitischen Lebens liegt. Es wird die Bildung von geheimen politischen Gruppen, das Marschieren in militärischer Ordnung und das öffentliche Singen von Liedern verboten, die als Aus druck einer politischen Kundgebung angesehen werden können, und mit Gefängnisstrafen belegt. Gast häuser, Kaffeehäuser, Klublokale usw. werden geschlossen, falls sie Treffpunkt oder Unterschlupf für Mitglieder poli tischer Organisationen sind oder falls in ihnen Gewalt taten gegen die Sicherheit des Staates vorbereitet werden könnten, oder schließlich in allen Fällen, in denen die Sicherheit des Staates es crsordert. Beamte des Staates oder der Gemeinden oder der öffentlichen Verbände, Geistliche aller Bekenntnisse und Lehrer dürfen keiner Partei oder politischen Gruppen an gehören. Sie müssen, wenn sie einer Partei angehören, binnen sieben Tagen austretcn und binnen 15 Tagen bei ihrer vorgesetzten Dienststelle Meldung über ihre frühere Zugehörigkeit erstatten. Unterlassung des Austritts oder der Meldung zieht die Entlassung aus dem Dienst unter Verlust des Ruhegehalts nach sich. Besonders einschneidend sind die Bestimmungen über oie Justiz. Gerichtsurteile bei. Vergehen gegen dies Ge- ie?, me auf Einstellung des Verfahrens oder Freispruch lauten, sind dem Justizministerium zuzuleiten, das das Urteil nachprüft. Falls das Ministerium aus dem Urteil auf Böswilligkeit oder falsche Würdigung des Tatbestan des zu schließen glaubt, kann es die Wiederaufnahme des Verfahrens verfügen und gegen die Richter Disziplinar strafen verhängen. Damit ist die Unabhängigkeit des Rich- tertums aufgehoben. Auch Trotzkis Sekretär ermordet Im Zusammenhang mit dem Tod des SohneS Trotzkis hat in Paris die Meldung besondere Beachtung gefunden, daß der frühere Privatsckrctär Trotzkis, der Jude Erwin Wolf, von Agenten der GPU. aus Sowjetspanien nach Moskau entführt und dort ermordet worden ist. Wolf war der Sohn eines jüdischen Großkaufmanns aus Reichenberg in Böhmen. Er hatte während des Auf enthalts Trotzkis in Norwegen lange Zeit als dessen Sekretär gearbeitet. Später fuhr er als Berichterstatter der „News Chronicle" nach Sowjetspanien, wo er im Herbst vorigen Jahres auf geheimnisvolle Weise ver schwand. Nachforschungen des tschechoslowakischen Kon sulats hatten damals nur das Ergebnis, daß Wolf im Gefängnis Covento de Santa Ursula von der GPU. fest gehalten wurde. Von hier aus ist er nach übereinstim menden Meldungen nach Moskau gebracht und erschossen worden. neue Opfer -er Bluijustiz Die sowjetrussische Provinzpresse der letzten Tage be richtet aus den verschiedensten Teilen der Sowjetunion von neuen politischen Prozessen und Todesurteilen. So fand in Nowosibirsk ein „Sabotage'-Prozeß statt, bei dem zwei Funktionäre der Forstwirtschaft zum Tode und mehrere andere zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt wurden. In dem Prozeßbericht, den die Zeitung „Sowjetskaja Sibir' bringt, findet sich u. a. auch die bemerkenswerte Angabe, daß der Tagesverdienst der im Gebiet Nowosibirsk beschäftigten Waldarbeiter sich auf 48 Kopeken (nach dem offiziellen Umrechnungskurs 24 Pfennig, der Kapitalkraft nach höchstens l 0 P f e n - nig!) belaufe. In Leningrad habe, wie die „Leningradskaja Prawda' berichtet, die GPU. eine „Verschwörung unter Omnibusschaffnern entdeckt, die es an geblich darauf anlegten, im Straßenverkehr möglichst viele Unglücksfälle hervorzurufen'(I). Sechs Mitglieder dieser „Schädlingsbande' sind zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden. Fünf weitere Personen aus dem Städtchen Porchow (im Leningrader Gebiet) wur, den wegen konterrevolutionärer Umtriebe erschossen. Vier Hinrichtungen wegen Sabotage der Getreidewirt schaft verzeichnet die Irkutsker Zeitung „Ostsibirische Prawda". Wegen Opposition gegen die Stachanow- Bewegung und „terroristischer Akte' wurden tn Baku zwei Arbeiter vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. In Taschkent wurden zwei turkmenische Bauern wegen „kol- chosfeindlicher Umtriebe' gleichfalls durch ein Kriegs- gericht zur Erschießung verurteilt. Skoblin im Kernost-Generalstab? Nach in Warschau vorliegenden sicheren Nachrichten soll der Entführer des Generals von Miller, General Skoblin, sich im Fernen Osten befinden, wo er im roten Generalstab mit besonderen Aufträgen der GPU. für China und die Aeußere Mongolei betraut sei. Wehrmacht dem Führer nähergerückt Die Bedeutung des 4. Februar für die Wehrmacht