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Donnerstag, den 27. Januar 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 22 «Leite 2 Lleberwachung der Staatsfeinde Im Dienst der Sicherheit von Volk und Staat Lerungen der Faschistischen Partei und alle Schichten der römischen Bevölkerung teilnahmen. Fliegergeneral Palle, Staatssekretär im Luftfahrtministerium, unterstrich in einer Ansprache die außerordentlichen Leistungen und die technische Bedeutung des Fluges sowie den überragen den Stand der italienischen Luftwaffe. Im Laufe des Tages gingen Mussolini als Luftfahrtminister zahlreiche Glückwunschtelegramme zu. Zweckserüchte «m Italien Zu dem Londoner Gerücht, wonach Anfang Februar die englisch-italienischen Besprechungen wieder ausgenom men werden sollen, wurde von zuständiger Stelle erklärt, daß nichts in dieser Richtung bekannt sei und daß bei der neuen starken antifaschistischen Agitation eine Wie deraufnahme der Besprechungen auch nicht gerade wahr scheinlich sei. Die sogen. „Abessinische Gesandtschaft" in London hatte eine Mitteilung über eine angeblich ungünstige Entwicklung der Lage in Aethiopien in der englischen Presse lanciert. Diese wird von zuständiger italienischer Seite als eine vollkommen willkürliche und tendenziöse Darstellung zurückgewiesen. Es handele sich dabei um eine auf die Genfer Tagung zugeschnittene plumpe Stim mungsmache, die in allen Einzelheiten glatt erfunden sei. Neubau -es Propagan-amiuisteriums Dr. Goebbels lud die Arbeiter zum Richtfest ein. Im Beisein des Reichsministers Dr. Goebbels fand im Jnnenhos des Propagandaministeriums das Richtfest für den ersten Teilabschnitt des Ergänzungsbaus für das Reichsmini sterium für Volksaufklärung und Propaganda statt. Die 500 Mann starke Belegschaft der an dem Bau beteiligten Firmen war in dem festlich geschmückten Hof angetreten. Nach einer Begrüßungsansprache des Vertreters der Reichsbaudirektion wurde der Richtkranz an dem im Rohbau fertiggestellten Er weiterungsbau aufgezogen. Ein Polier verkündete den üblichen Spruch, Dann nahm Reichsminister Dr. Goebbels das Wort, um einige Worte des Dankes für die Schnelligkeit der voll endeten Arbeiten zu sagen. Er wies daraus hin, daß das Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda den Auftrag habe, für das Volk da zu sein. Die erste Aufgabe der in diesem Ministerium tätigen Männer sei, dem Volke zu dienen. Das Ministerium halte die engste Verbindung zwischen Volk und Führung. Aus diesem Grunde würden in den neuen Räumen des Erweiterungsbaues, der dringend notwendig sei, nicht neue Verwaltungsbeamte Platz nehmen, sondern Männer, Lie wirklich beauftragt und berufen seien, mit eigener Kraft auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens führend tätig zu sein. Aus diesem Grunde freue es ihn besonders, mit den Arbeitern gemeinsam das Richtfest begehen zu können. Dr. Goebbels schloß mit dem Wunsche, daß immer und jederzeit im Hause des Reichsmintsteriums für Volksaufklärung und Propaganda die engste Zusammenarbeit zwischen Führung und Volk die Richtlinie alles Handelns sein möge. Er brachte ein dreifaches Siegheil aus Reich und Führer aus. Anschließend fuhr die gesamte Belegschaft zu den Kroll- Festsälen, wo sie auf Einladung von Dr. Goebbels bewirtet wurde. Auch hier ergriff der Minister noch einmal das Wort und kündigte dabei u. a. an, daß für die Neugestaltung der Reichshauptstadl umfangreiche Arbeiten vorbereitet seien, die dem Bauarbeiter auf Jahre hinaus Beschäftigung gewähr leisten. Ein wichtiges Teilstück des Bauplans bilde die Er richtung von Wohnungen für das arbeitende Volk. Der Erweiterungsbau des Propagandaministeriums ist bereits so weit gefördert worden, daß die zum Teil weit zer streut liegenden einzelnen Abteilungen bereits Ende Juni in dem neuen einheitlichen Gebäudekomplex zusammengesaßt wer den können. 7 Montag Äetriebsappelle! Zum 5. Jahrestag der Machtübernahme Am 31. Januar führt die Deutsche Arbeits front in sämtlichen Betrieben des Reiches Betriebs- Appelle durch, in denen in kurzen Feierstunden des Führers und seines gewaltigen Werks gedacht werden wird. Die Parole dieses großen Betriebsappells des ganzen schaffenden Volkes lautet: „Wir stehen zu Deutsch land und seinem Führer Adolf Hitler!" Oie innere Wandlung des Arbeiters „Neuer Maßstab für Vie menschlichen Werte." Der Sonderberichterstatter der halbamtlichen „Wreme" ver öffentlicht einen längeren Artikel über die Krupp-Werle in Essen Er gibt eine eingehende Beschreibung der ganzen An lage und ihrer Geschichte. Dabei kommt er auch auf die innere Wandlung der Arbeiterschaft durch den Nationalsozialismus zu sprechen und schreibt darüber wörtlich: „Das Ruhrgebiet mit den schwarzen Schatten der Schorn steine war einmal ganz rot eingestellt. Der Arbeiter war da mals nur ein Söldner, der sich mit Recht empörte, weil der Mensch in ihm nicht genug geachtet wurde Heute haben wir mit eigenen Augen Arbeiter gesehen, die von einem neuen Glauben beseelt waren. Sie dienen jetzt der Nation. Der Staat hat das Kapital mit der Arbeit ausqefüllt und damit eine neue Ethik geschaffen und einen neuen Maßstab für die mensch lichen Werre sowie die fortgeschrittenste soziale Fürsorge. Oer Löwe als Fest-Protektor Der Löwe im Stadtwappen, eine selbst nach Afrika liefernde Löwenzucht und die Erinnerung an das Aus brechen eines Zirkuslöwen im Jahr 1913, das gab die Veranlassung, dem Stadtfest in Leipzig auch den Inhalt zu geben. So wird man am 27. Februar in Leip zig wie einst 1913 bei der Löwenjagd in den Straßen der Reichsmessestadt ausrufen: „Der Löwe ist los!" — und wird sich tüchtig austummeln. Doch man hat noch löb licheres Beginnen: In einem Festzug wird in der Kari katur all das gezeigt, was im abgelaufenen Jahr sich in der Reichsmesfestadt an stadteigentümlichen Dingen ab gespielt hat und mit denen aufgeräumt werden soll. All das, was in der Karikatur gezeigt wird, soll daher auf dem Augustusplatz dem Löwen, der für diesen Tag aus dem Leipziger Wappen ausgebrochen ist. zum Fraß oor- geworfen werden. Das lustige Treiben auf den Straßen wird am Abend in die großen Säle verlegt, in denen die NSG. Kraft durch Freude Veranstaltungen durch führt Die Hauptveranstaltung im Leipziger Zoo wird -urch'geführt vom Reichssender Leipzig und dem Städ tischen Theater. Das ganze Fest wird getragen von de« Grundsätzen des Sächsischen Heimatwerkes so daß es gleichzeitig zu einem einzigartigen ErziehungsmUtel wird. . ... Auf Einladung des Neichsführers des Nationalsozia listischen Rechtswahrerbundes, Reichsminister Dr. Hans Frank, sprach im Haus der Deutschen Rechtsfront der Chef der Sicherheitspolizei, ^-Gruppenführer Heidrich, über die Abwehr der Staatsfeinde im nationalsozialistischen Staat. Der Redner schilderte die Bestrebungen und die Tätigkeit der weltanschaulich-politischen Gegner des natio nalsozialistischen Staates und ihrer im Reichsgebiet ver bliebenen Helfer. Er stellte dar, wie das unter der Füh rung des Reichsführers und Chefs der Deutschen Poli zei zur Einheit zusammengefügte Staatsschutzkorps der und Polizei nicht nur mit fester Hand alle Versuche, das deutsche Volk und sein Reich durch Zersetzung, Ver- rat Tabotaae usw. ru schädigen, verhindert, sondern vor Dem Schöpfer des Feierohmd „Feierohmd-Sttstung Friedrich E. Krautz" Zum Abschluß der Feierohmd-Ausstellung versam melten sich in der Kraußhalle die 800 engeren Helfer um den Schöpfer der Ausstellung, Friedrich E. Krauß, zu einem Kameradschaftsabend. Im Namen der Helfer der Ausstellung dankte Schrift leiter Neumann von der Sächsischen Staatskanzlei Herrn F. E. Krauß in herzlichen Worten für seine Arbeit und seine Verdienste um die Feierohmd-Schau. Er habe, so sagte er, in Schwarzenberg ein Märchen hervorgezaubert. Der „Feierohmd" sei ausschließlich sein Werk gewesen. Schriftleiter Neumann verkündete dann folgende „Feier- ohmd-Stiftung Friedrich E. Krauß": Um der einzigartigen Volkskunstschau „Feierohmd", die vom 27. November 1937 bis 20. Januar 1938 in Schwarzenberg stattfand, eine bleibende Erinnerung zu setzen und um der hingebungsvollen Leistung ihres Schöpfer, Friedrich E. Krauß die tiefempfundene Dank barkeit zu beweisen, begründen die Mitarbeiter und Freunde der Ausstellung hiermit eine Stiftung, die der Förderung erzgebirgischer Feierabendkunst dienen soll. Sie geben ihr den Namen „Feierohmd-Stif- tung Friedrich E. Krauß" und stellen ein Gründungskapi tal von 6250 NM. Die Verwaltung dieser Summe, die durch freiwillige Beiträge beliebig erhöht werden kann, überträgt die Stiftergemeinschast dem Vorsitzenden des Heimatwerks Sachsen, Friedrich E. Krauß, der nach freiem Ermessen verfügen kann, ob er die Geschäftsführung selbst wahrnchmen, sie einer Einzelperson oder einem Kurato rium übertragen will. In welcher Form die vorhandenen oder verfügbaren Gelder verwendet werden, bestimmt Herr Friedrich E. Krautz von Fall zu Fall oder durch Erlaß einer Satzung. Die Stiftergemeinschaft glaubt, aus diese Weise die Volkstumsarbeit Friedrich E. Krautz' sinn voll zu unterstützen. Sie hofft, daß die Stiftung sich zu einer zwecksicheren Ergänzung des Preises des Herrn Reichsstatt halters für Feierabcndlunst entwickeln wird. So wie dieser stets die höchsten Leistungen auszeichnen soll, will die Stiftung die Möglichkeit schaffen, den einzelnen Feier abendkünstler, vor allem aber der Jugend, den Weg zu höchster Entfaltung ihrer Begabung und Fähigkeit zu ebnen. Der Schöpfer der Ausstellung, F. E. Krauß, grüßte zunächst die zahlreichen Gäste des Kameradschaftsabends und dankte dann in sehr herzlichen Worten allen Mitar beitern der Feierohmd-Schau, insbesondere dem Reichs statthalter Gauleiter Mutschmann. Dieser habe als Freund und Förderer der Ausstellung viele bedeutende Gäste nach Schwarzenberg gezogen. Noch nie hätten die erzgebirgischen Schnitzer einen solchen Freund gehabt wie ihren Reichsstatthalter. Herr Krauß verlas sodann ein Telegramm des Gauleiters, der ihm und seinen tüchtigen Mitarbeitern herzliche Grüße zum Kgmeradschaftsabend entbot und seinen Dank damit verband mit dem Wunsch: Glück auf zu neuem Schaffen! Ein zweites Telegramm war vom Heimatwerk Sachsen gekommen, das die Feier ohmd-Schau zu ihrem großen Erfolg beglückwünschte. Nun dankte Herr Krauß nochmals allen Helfern. Und sein Postillon, der mit einem Hrrschgespann vor einem Schlitten auf der Bühne erschien, verteilte Gaben des Dankes. Den Abschluß des Kameradschaftsabends bildete ein buntes Programm. allem die Slbsich'ten der Gegner und ihre Arbettswelze rechtzeitig erkennt und ständig überwacht. Er sprach so dann über das Verhältnis zwischen den Aufgaben der Bereiche des Rechts und den Ausgaben der Polizei und begründete eingehend die vorbeugende Tätigkeit der Sicherheitspolizei. Schließlich erinnerte er daran, daß die Verantwortung für die Sicherheit von Volk und Staab nicht nur bei den mit der unmittelbaren Abwehr gegne-s rischer Angriffe betrauten Organen liegt, sondern in Ge samthaftung von allen, die in irgendeiner öffentlichen Funktion tätig sind, getragen wird, woraus sich wiederum die selbstverständliche Pflicht einer verständnisvollen kameradschaftlichen Zusammenarbeit in der Erfüllung die^ ser Aufgaben ergibt. Eia Ehreudlatt der Sächsischen Armee Umfangreiches Werl über den Königlich Sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Orden 1736 bis 1918 Im Verlag der Buchdruckerei der Wilhlem und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden, ist das bereits im vorigen Herbst angekündigte Buch über den „Königlich Sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Orden" erschienen. Sieben ehemalige sächsische Offiziere haben unter Leitung von Oberst a. D. Georg Richter das Ehrenbuch geschaffen. Es umfaßt 752 Druck seiten und ist geschmackvoll und dauerhaft in Ganzleinen ge bunden. «Preis 10 Mark.) Geleitworte des Markgrafen von Meißen und des Generals der Infanterie Horst Edler von der Planitz als des noch lebenden rangältesten sächsischen Of fiziers sowie ein Vorwort der Verfasser sind dem reichen In halt, der sich in drei Abschnitte gliedert, vorangestellt. Der erste Abschnitt enthält eine kulturgeschichtlich sehr wertvolle Abhandlung über die Gründung des Ordens, die Satzungen, Eidesformeln und die Entwicklung vom Jahre 1763 bis zum Jahre 1918. Der zweite Abschnitt umfaßt die Namen und Verleihungsdaten von 736 Offizieren, die den Orden bis zum Beginn des Weltkrieges erhalten haben. Im dritten Abschnitt, dem Hauptteil des Buches, sind alle die jenigen Offiziere des deutschen Heeres bzw. der verbündeten Staaten ausgesührt, denen der Militär-Sl.-Heinrichs-Orden im Weltkrieg verliehen wurde; es sind dies zwölf Groß kreuze, 11 Kommandeurkreuze 1., 153 ft. Klasse und 2717 Rit terkreuze. Jeder Inhaber ist mit Namen, Geburtsort und -datum, letztem Friedenstruppenteil oder Berufszugehörigkeit und dem Tag der Verleihung aufgeführt, dem sich eine ausi Grund der Akten bearbeitete Schilderung der kriegerischen Lei stung anschlteßt, die den Anlaß zur Verleihung gegeben hat. Schon hieraus geht hervor, welchen hohen Wert das Buch nicht nur für die Beliehenen selbst und ihre Angehörigen, sondern auch für Forschungen aus dem Gebiet der Heeres überlieferung, Kriegsgeschichte, Heimatkunde/ Sippen- und Fa miliengeschichte sowie für die Bestrebungen und Ziele des „Heimatwerkes Sachsen" hat. Eine weite Verbreitung wäre im Interesse der Geschichte unserer schönen sächsischen Heimat und besonders der ruhmvollen Kriegsgeschichte oer sächsischen Armee zu wünschen. Gotthold Bäßler, Oberheeresarchivrat a. D. Sachsens Handwerk in Berlin Starke Beteiligung an der Internationalen Handwerksausstellung Vom 28. Mai bis 1/. Juli wird in der Reichshaupt stadt unter der Leitung des Deutschen Handwerks in der DAF. die Internationale Handwerksausstellung 1938 durchgeführt, an der sämtliche Fachgruppen des Hand werks beteiligt sein werden. Der Gau Sachsen wird an dieser Ausstellung sehr stark beteiligt sein. So zeigt die vom Deutschen Hand werk in der DAF. gegründete Arbeitsgemeinschaft Heim gestaltendes Handwerk ein Sachsenzimmer, das alA Bauernzimmer eingerichtet wird. Die Ausgestaltung ge-i schiebt in harmonischer Uebereinstimmung in allen Ein zelheiten unter Berücksichtigung des neuen handwerkli chen Wollens, also schlichte, aber schöne Linienführung, Verwendung deutscher Hölzer und wirkliche handwerk liche Konstruktion. Hier wird u. a. ein Kachelofen zu sehen sein, den das sächsische Töpferhandwerk errichtet. Sach sens Drechslerhandwerk wird den Raum durch eine schöne Leuchte ergänzen. Das sächsische Musikinstrumentenmacher- bandwerk wird mit einer Werkstatt historischer Instru mente und mit einer Holzblasinstrumentenwerkstatt ver treten sein. Die Beschickung der Internationalen Hand werksausstellung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Heimatwerk Sachsen. Weltbild (M). Gauleiter Bohle beim ungarischen Außenminister Staatssekretär Gauleiter Bohle, der zu einem offiziellen Besuch in Budapest wellt, im Gespräch mit Außenminister Kanya wäh rend eines Empfanges im Nationalkasino.