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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrag! bei Abholung wöchentlich 5V Rps., bei Lieferung frei Haus 55 Rm. Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung'rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe iür Abholer täglich 3 6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. -1 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bisvorm. 10 Uhr aufzugeben. - Beriah Mohr s- Hoffmann. Druck: Kari Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann- Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Spori u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. I.: 22M. Geschäftsstellen: Albertstiatze 2 und Adolf-Hitler-Sttaße t. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Deröffenlliä'ung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Ecmeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 29 Freitag, den 4. Februar 1938 90. Jahrgang SowjeWone entlarvt Englische Konstruktionspläne photographiert Die Londoner Blätter berichten in sensationeller Weise über einen Landesverratsprozeh gegen vier Engländer, die beschuldigt werden, geheime Papiere einer fremden Macht ausgeliefcrt zu haben. Die fremde Macht, um die es sich handelt, ist offenkundig wieder Sowjetruß land, da die Beschuldigten Mitglieder der Vereinigung „Freunde der Sowjetunion" in England waren. Außer dem sind die Agenten der fremden Macht, die die Papiere übernommen hatten oder übernehmen sollten, laut den im Prozeß' gemachten Aussagen nach Sowjetrußland, und zwar nach Moskau, zurüekgekehrt. Die vier Beschuldigten waren in Rüstungsfabrikev beschäftigt und haben die Dokumente den ausländischen Agenten beschafft, damit sie Photographie« werden. Fer ner wurde im Laufe des Prozesses festgestellt, daß geheime Anweisungen über den Gebrauch von Waffen sowie Pläne, die bei der Konstruktion des neuen englischen 35-Zenti- meter-Geschützes Verwender werden, ebenfalls photogra phiert wurden. Die Entlarvung der Spione erfolgte durch eine eng lische Agemin, die im Einverständnis mit der Spionage abwehr des Kriegsministeriums die Stellung einer Sekre tärin in der Vereinigung „Freunde der Sowjetunion" übernommen und auf diese Weise das Vertrauen der An geklagten erworben hatte. Durch das Eingreifen dieser Agentin des Kriegs ministeriums soll es gelungen sein, nicht nur das Komplott aufzudecken, sondern auch die Photographien der gehei men Papiere sicherzustellen. Der Prozeß wird von sämtlichen Blättern als Haupt Meldung gebracht, doch vermeiden sie es, die Sowjetunion als die offenkundige Auftraggeberin der Spione an zuprangern. Verstärkung der Patrouillen? Nom und Paris von den englischen Vorschlägen unterrichtet Die englischen Vorschläge zum Ausbau des Patrouil lensystems im Mittelmeer sind nach der Aussprache zwischen Außenminister Eden, dem französischen und dem italienischen Botschafter telegraphisch an die Regierungen Frankreichs und Italiens weitergeleitet worden, Uebei den Inhalt dieser Vorschläge ist bisher noch nichts bekannt geworden, jedoch vermutet man, daß England eine Ver stärkung der Kontrollflotte sowie eine Erweiterung der Kontrollzone, die bisher nur auf 30 Seemeilen an die Küste reichte, bis an das Land selbst gefordert hat. Im übrigen ist die amtliche Untersuchung der britischen Admiralität über den Untergang des britischen Dampfers „Endymion" noch nicht abgeschlossen. Nach dem Augen zeugenbericht des Ersten Offiziers des Schiffes, der zu sammen mit drei Mann der Besatzung gerettet werden konnte, ist weder ein U-Boot noch ein Torpedo gesichtet worden. Die im Zusammenhang mit der angeblichen Torpedie rung des englischen Dampfers in der marxistischen und besonders in der englischen Presse verbreiteten Falschmel dungen werden von der italienischen Presse als rin verantwortungsloses Manöver gebrandmarkt und schärfstens verurteilt. Uebereinstimmend wird dabei be tont, daß es nach den Erklärungen des Ersten Offiziers des „Endymion" bereits wahrscheinlich erscheine, daß der Dampfer auf eineMine gelaufen sei. Salamanca erklärt: Von Sowjets versenkt Der nationalspanische Sender von Valladolid gab nach einer Meldung aus Salamanca bekannt, daß der englische Dampfer „Endymion" von einem sowjetrusfischev U-Boot versenkt worden sei. Der Sender erklärte weiter zur Zeit befänden sich sechs sowjetrussische U-Boote in dev Tvwjetspanischen Gewässern. Diese U-Boote seien aw 24. Januar bei Mallorca, am 27. Januar im Hafen von Tarragona und am 30. Januar im Hafen von Valencic gesichtet worden. Bomben auf Zivilbevölkerung Das sogenannte bolschewistische „Verteidigungsmini sterium" veröffentlicht eine Note, in der es heißt, daß der bolschewistischen Fliegern der Befehl erteilt worden sei, die „Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung" einzustellen Der Befehl wird damit begründet, daß die englische und die französische Regierung bereit seien, wegen der Einstel lung der Fliegerangriffe auf das Hinterland Schritte zv unternehmen. Damit wird von sowjetspanischer Seite zum erstenmal wenn auch indirekt, zugegeben, daß die bolschewistischer Flieger Bombenangriffe auf das unbewehrte Hinterlank durchführten, bei denen, wie wiederholt gemeldet wurde Frauen, Kinder und Landarbeiter Opfer dieser verbreche rischen Anschläge wurden. llm die Sicherheit der Schiffahrt Anweisung an die Ueberwachungsschisse Das französische Außenministerium gibt bekannt: Im Anschluß an die englisch-französisch-italienischen Bespre chungen in London über die Sicherheit der Handelsschif fahrt im Mittelmeer hat die französische Regierung im Einvernehmen mit den Beschlüssen der britischen Admi ralität folgende Maßnahmen beschlossen: Die französischen Kriegsschiffe, die die durch das Abkommen von Nyon vor gesehenen Ueberwachungsmaßnahmen durchführen, haben Befehl erhalten, in ihrem Ueberwachungsgebiet jedes U-Boot anzugreifen und wenn möglich zu vernichten, das außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer unter Wasser fahrend westlich von La Ciotat zwischen Marseille und Toulon auf den Wasserstraßen angetroffen wird. GM.-Anschlag in Sofia Racheakt gegen den Schriftsteller Solonewitsch. In der Sofiaer Wohnung des vor einigen Jahren aus Sowjetrußland geflüchteten Schriftstellers Iwan Solonewitsch wurde in einem Paket verpackt eine Höl lenmaschine abgegeben. Beim Oefsnen des Paketes explodierte die Höllen maschine, zerriß einen zufällig in der Wohnung anwesen den russischen Emigranten und verwundete die Frau So lonewitsch. Letztere erlag nach kurzer Zeit ihren schweren Verletzungen. Iwan Solonewitsch selbst blieb unversehrt. Sein Sohn erlitt leichtere Verletzungen. Die Explosion richtete in der Wohnung großen Sachschaden an. Alles spricht dafür, daß der Anschlag das Werk von GPU.-Agenten ist. Solonewitsch und seine Frau, Tamara Solonewitsch, haben nämlich der kommu nistischen Wühlarbeit im Ausland mit ihren Werken schwersten Abbruch getan, da sie die grauenvollen Zustände in Sowjeirußland wie kaum ein Flüchtling zuvor ent hüllen. Das Buch von Solonewitsch führt den Titel „Die Verlorenen — eine Chronik namenlosen Leidens in den Zwangsarbeitslagern Sowjettußlands",^und das Buch „Abschaum -er Menschhett" Jüdische Erzgaunerin ruiniert eine ganze Familie. Neuerlich belichtet ein Prozeß in Wien die Moral des auserwählten Volkes. Die jüdische Spekulantin Else Pop per, die im Verlaufe der Verhandlung als „Abschaum der Menschheit" bezeichnet wurde, hat die Familie eines Barons Gagern um ihr ganzes Vermögen im Werte von WO 000 Schil ling und damit an den Bettelstab gebracht sowie noch andere Personen um etwa 60 000 Schilling geschädigt. Der Mann der ruinierten Familie von Gagern ist infolge der Aufregungen schwer krank, zwei Kinder erschienen elend und zerlumpt als furchtbare Anklage gegen diese jüdische Raffgier vor dem Rich- ter. Der Freund der Else Popper, der jüdische Spielbank- Croupier aus Baden bei Wien mit dem Namen Goldschatz, war zuerst als Zeuge geladen, wurde aber im Verlaufe der Verhandlung unter dem dringenden Verdacht der Mitschuld verhaftet. Die gemeine Betrügerin Else Popper wurde zu vier Jahren schweren Kerkers verurteilt. „Pazifisten" als Waffenfchieber Ein zweiter, ebenfalls in Wien zur Verhandlung stehender Prozeß reitzl immer schonungsloser den Methoden des inter nationalen Judentums die Maske herunter. Bei der Verhand lung kam die sensationelle Tatsache zur Sprache, daß sich der Jude Heinrich Eduard Jacob und seine Schwester- Alice Lampe-Jacob, die zur Systemzeit in Deutschland und später in Oesterreich als rührige Pazifisten auftraten, als Waffenschieber ganz großen Formats betätigten. Der Vorsitzende des Schöfsensenats verlas Teile einer Korrespon denz der Alice Lampe mit dem Waffensabrikanten Bruno Spiro. Aus diesem Briefwechsel geht hervor, daß Tanks, Panzerwagen, Tausende von Maschinengewehren, Kanonen, Handgranaten usw. durch Vermittlung der geschäftstüchtigen Jüdin nach China und nach Abessinien verkauft bzw. verscho ben werden sollten. Es handelt sich dabei zum größten Teil um sowjet- russisches Material, das in der Tschechoslowakei, und zwar hauptsächlich in der Stadt Piscl lagerte. Eine vom Vor sitzenden verlesene „Offerte" des berüchtigten Waffenhändlers Spiro an die Lampl-Jacob nennt 400 Stück original-sowjet- russische Maxim-Maschinengewehre mit Referveteilen für 95S Franken pro Stück, 100 Maschinengewehre ohne Firmenangabe, 1000 leichte Hotchkiß-Maschinengewehre, ferner einen Posten von schweren Maxim-Gewehren. Als prompt lieferbar bot Spiro ferner 70 000 original fowjetrussische Gewehre mit Stich- bajonetten an. Er verfüge außerdem, so heißt es in der Offerte weiter, über große Bestände an Artilleriematerial bis zu den schwersten Kalibern, ferner über Tanks und Panzerwagen, über die besten existierenden Handgranaten, Gasmasken usw. Rach Aufzählung dieses kompletten Arsenals moderner Kriegswaffen versicherte Spiro geheimnisvoll in der Offerte, daß er auch noch über „anderes Material" verfüge, für das er aber eine „Spezialofferte" stellen müsse. „Verheimlicht eure Gottlosigkeit!" Wie Moskau mit dem Katholizismus „zusammenarbeitet" Die Wiener „Re ichspost" bestätigt einen Berich des „Slovenec", wonach die Wiener Polizei den Zentral agenten der Komintern für Polen, den Juden Ziwinski, der seinen Sitz in Wien hatte, vor längerer Zeit ver haftet hat. ' In dem Bericht des zitterten katholischen „Slovenec* heißt es, daß man bei dem verhafteten kommunistischer Hauptagenten für Polen ein sehr wichtiges Dokumen! gefunden habe, worin den Kommunisten zur Pflicht ge macht wird, ihre kommunistische Gesinnung und ihr Po- littsches Programm und auch ihre kulturelle Einstellung und besonders ihren Standpunkt zum katholischen Glau ben strengstens zu verheimlichen! Sie hätten überall fü Vie enge Zusammenarbeit des Katholizismus mit veo Kommunismus agitiert.