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Montag, den 31. Januar 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 25 Seite 2 Tage die Auslandspreise, und sie yat genny lernen ymzugeoicy- let. Männer und Frauen marschierten, und oft trugen sie ihre Kinder aus den Armen und hoben sie hoch, wenn sie am Fenster des Generalfeldmarschalls oder des Führers vorbeikamen. Ein Jubel ohnegleichen erfüllte das ganze Regierungsviertel vom Brandenburger Tor bis zur Leipziger Straße. Im Rundfunk war man unterdes zur Ruhe gegangen; da man noch nicht wußte, wie die Sache auslausen würde, hielt man es anscheinend für das beste, ganz neutral zu bleiben, d. h also, nichts zu tun. Wir haben dann abends die Ueber- iragungsgcräte selbst aus den schon verdunkelten Räumen die ses Hauses herausgeholt, sie mit Autotaxen in die Wilhelm» stratze transportiert, und nun ging zum ersten Male eine echte politische Volkssendung über die Aetherwellen. Da sprachen Minister und Parteiführer, Handwerker und Lhausseure, alte Mütterchen und Dienstmädchen, im Dienst ergraute Soldaten und noch schulpflichtige Kinder: mit einem Wort, das Volk sprach. BlMgeweltzte Gevuttsstunde Und das Voll hörte auch zu. In ganz Deutschland, im fernsten Schwarzwalddorf und in der kleinsten Fischerkate an der Nordsee saßen sie an den Lautsprechern, und ein tiefes Glücksgesühl erfüllte alle Herzen bei dem Gedanken, daß unter dem Schmettern der Fanfaren und im Schein der Fackeln nun die Stunde der Erlösung angebrochen war. Aber auch in Rom. London, Paris, Wien, Budapest, War» schau, Prag und Moskau saßen sie nun an den Lautsprechern, um teils mit Freude, teils aber auch mit Furcht und Bestür zung festzustellen, daß hier ein neues Deutschland aus der Taufe gehoben wurde. Als um 2 Uhr nachts der ganze Wilhelinplatz wieder leer - lag, da gingen wir mit dem Führer noch einmal das kurze ; Stück Weg von der Reichskanzlei zum Kaiserhof zurück, für j das wir in umgekehrter Richtung so viele Jahre, so viele Kämpfe, so viele Leiden und Entbehrungen hatten aufwenden müssen. Um diese Stunde wurden in Berlin-Charlottenburg unsere Kameraden Sturmführer Maikowski und Polizeiwacht meister Zauritz von seiger Kommunistenhand erschossen. Das Dritte Reich war in seiner Geburtsstunde durch den Helden tod zweier Männer mit Blut geweiht worden. Ein Traum ward Wirtlichkeit Jetzt war es Wirklichkeit, und der Ausbau konnte begin nen. Nach füns Jahren liegen nun die Resultate unserer bis- herigen Arbeit sichtbar zu Tage. Man braucht über sie kaum noch Worte zu verlieren; sie sprechen für sich selbst eine ein dringlichere Sprache als wir es vermöchten. Das Volk kennt sie, und die Welt kennt sie. Sie bedürfen kaum noch einer Betonung. Eine Revolution in des Wortes wahrster Bedeu» tung hat sich vollzogen. Alle Gebiete unseres Lebens sind in ihr und durch sie umwälzend umgestaltet und neugeordnet worden. Der Totalitätsanspruch von Idee und Bewegung hat sich seitdem überall durchgesetzt. Der Nationalsozialismus als politische Erscheinungsform ist in die Erlebniswelt unseres eigenen Volkes und auch anderer Völker tief und unauslösch bar eingedrungcn. Er kann als historische Tatsache nicht mehr geleugnet, ja nicht einmal mehr weggedachi werden. Was uns damals als Traum und ferne Sehnsucht vor- schwebte, das Voll der Deutschen zu einigen, sein Reich wieder stark und mächtig zu machen, seine Ehre wiederherzustcllen, sein Ansehen und seinen Ruhm zu mehren, die Nation wieder als Großmacht in den Kreis der anderen Nationen zurückzu- führen, dem Volle Brot und Arbeit zu geben, die soziale Ge rechtigkeit zum Fundament des Staates zu machen, dafür zu sorgen, daß Deutschland schöner und seine Menschen glücklicher wurden, das alles ist nun Wirklichkeit. Warum aber schildere ich hier noch einmal den Werde- Prozeß und die Geburtsstunde dieses Reiches?! Nur darum, weil wir nicht vergessen dürfen, wie schwer das alles gewesen ist, was uns heute leicht erscheint, weil die Jugend, die diese geschichtliche Umwandlung zum großen Teil noch nicht bewußt miterlebl hat, das vor allem wissen mutz, weil es notwendig ist, uns immer wieder die Größe unserer Zeit vor Augen zu halten, weil ich zeigen will, wieviel wir seitdem schon erreicht haben, und wie klein unsere heutigen Sorgen gegenüber unseren damaligen sind Wo aber geschähe das besser als vor der ganzen , deutschen Jugend, und wann wäre es sinnvoller als an diesem . 30. Januar, da unser neues Reich seinen fünften Geburtstag begeht. EM Md Gelöbnis - So grüße ich denn an diesem denkwürdigen Tage die ganze deutsche Jugend, die einmal unser stolzes Erbe antreten soll. Ich preise sie glücklich, in einer so großen Zeit leben zu dürfen. Ich ermahne sie, zu arbeiten, zu lernen, zu kämpfen und stark zu sein. Ich grüße in ihrem Namen den Führer, der uns allen Inbegriff des Deutschtums und Vorbild einer rin genden, tapferen Jugendlichkeit ist. Ihm nachzueifcrn wird immer der Stolz und die Ehre der deutschen Jugend sein. Möge er viele Jahre noch in Gesundheit und Kraft der treue Sachwalter der deutschen Nation bleiben. In eurem Namen aber, ihr Jungen und Mädel, im Namen der ganzen deutschen Jugend grüße ich unser Reich und unser Volk, dessen treue Söhne und Töchter wir sind und immerdar sein wollen. Es lebe die nationalsozialistische Bewegung, die diesen Staat erkämpfte! Es lebe die deutsche Nation, der Inbegriff unserer Ehre t und unserer Freiheit! Es lebe der Führer und die tapfere deutsche Jugend, die seinen Namen trägt! Adolf Hitler — Sieg Heil! Mit lautloser Stille verfolgten die Jungen und Mädel den spannenden Bericht, den Dr. Goebbels in seinem Rückblick über den Werdegang der deutschen Revolution und den Ver lauf der Geburtsstunde des Dritten Reiches zu geben wußte. Nachdem dann die vier Strophen des Liedes der Hitler- Jugend „Vorwärts, vorwärts schmettern die Hellen Fansaren" Verklungen waren, schloß der Reichsjugenvführer Baldur von Schirach die morgendliche Feierstunde der deutschend Jugend, mdem er die unwandelbare Ehrfurcht, Treue und Dankbarkeit, die Deutschlands Jugend ihrem Führer entgegenbringt, mit dem begeistert aufgenommenen Ruf bekräftigte: Adolf Hitler — Sieg Heil! Die Feier klang aus mit dem Gesang des Liedes der Deutschen und dem Lied des Freihettskämpsers Horst Wessel. Vorbeimarsch der Leibstandarte Zu einem eindrucksvollen militärischen Schauspiel gestaltete sich am Vormittag der Vorbeimarsch der Leib standarte Adolf Hitler vor dem Führer. Zu dieser Ehrung, die die mit dem Führer besonders eng verbundene Leib standarle ihm bereitete, hatten sich in der Wilhelmstraße und auf dem Wilhelmplatz viele Tausende eingefunden, die dem Führer und den Schutzstasfelmännern begeisterte Kundgebungen bereiteten. Um lO Uhr verläßt der Führer durch den Vorhof die Reichskanzlei und betritt die Wilhelmstraße. Ein nicht endenwollender Jubel braust ihm entaeaen. und die Heil rüfe dauern noch'an, als von der Straße Unter den Lin den her die Spitze der Formation heranrückt. Der Füh rer begibt sich in seinen Kraftwagen, von wo aus er den Vorbeimarsch abnimmt. Vor dem Führer stehen der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und der Reichs- führer und Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, daneben der Chef des ^-Hauptamtes, Obergruppenführer Heißmeyer, der Chef des Haupt amtes Ordnungspolizei, ^-Obergruppenführer D a - luege, der Chef des Hauptamtes Sicherheitspolizei, ^-Gruppenführer Heydrich, und der Chef des persön lichen Stabes des Reichsführers, ^-Gruppenführer Wolff. Dem Vorbeimarsch wohnen ferner bei die Reichsleiter Dr. Goebbels und Dr. Dietrich, Reichsjugendführer Baldur von Schirach, Reichs minister ^-Gruppenführer Dr. Lammers sowie die Adjutanten des Führers, SA.-Obergruppenführer Brückner, ^-Gruppenführer Schaub und NSKK.- Brigadeführer Wiedemann. In mustergültiger Ordnung schwenkt der Musik- und Spielmannszug vor dem Führer ein, und dann führt Obergruppenführer Sepp Dietrich, der Kommandeur der Leibstandarte, seine Männer an dem Führer vorbei. Mit gesenktem Degen erstattet er dem Führer Meldung. Mit erhobener Rechten grüßen die Zehnlausende das Feldzeichen der Leibstandarte, das den Namen des Füh rers trägt. Weithin erdröhnt der eherne Marschtritt der Männer vom schwarzen Korps. Den Blick fest auf den Mann gerichtet, dessen Namen sie mit Stolz und Ver pflichtung tragen, so marschieren die Männer der Leib standarte in unübertrefflicher Ordnung am Führer vorbei. Der Führer grüßt sie alle, jede Reihe und jeden ein zelnen. Man sieht es diesen Männern, die sich mit Leib und Seele dem Dienst.für den Führer verschrieben haben, an, daß der Augenblick des Vorbeimarsches für sie das schönste Erlebnis dieses stolzen Gedenktages darstellt. Den drei Sturmbannen der Leibstandarte folgen der fL-Nach- richtensturmbann Adlershof und die ^-Totenkopf-Ver- bände. Als der Musik- und Spielmannszug wieder ein schwenkt, bereiten die Massen dem Führer noch einmal unbeschreibliche Kundgebungen der Begeisterung und der Treue, für die er mit erhobener Rechten nach allen Sei ten hin dankt. Unter den Tausenden, die Zeugen dieses einzigartigen Schauspiels waren, befanden sich auch die Angehörigen der zur Zeit in Deutschland weilenden Abordnung des „Gerechtigkeitsbundes von Groß-Japan" („Dai Nippon Seigidan"), die auf Einladung des Reichsführers vom Fenster des Propagandaministeriums aus dem Vorbei marsch beiwohnten. kmvkmg derrrSgerdezMtionalvreif« Der Führer und Reichskanzler empfing später in seinem Arbeitszimmer in der Reichskanzlei die Träger des von ihm durch Erlaß vom 30. Januar 1937 gestifteten Deutschen Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft. Mit herzlichen Worten des Dankes überreichte der Führer Frau Professor Troost für ihren verstorbenen Gatten, Professor Ludwig Troost, Reichsleiter Alfred Rosenberg, Dr. Wilhelm Filchner, Geheimrat Professor Dr. August Bier und Geheimrat Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch die zugleich mit dem Nationalpreis verbun denen tragbaren goldenen Ehrenzeichen sowie die zuge hörigen Urkunden. Die Ehrenzeichen entsprechen in ihrer wertvollen künstlerischen Gestaltung der Bedeutung, die dem Deut schen Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft als der höchsten Auszeichnung, die das nationalsozialistische Deutschland auf diesem Gebiete zu vergeben hat, zu kommt. Das Ehrenzeichen besteht aus einem auf der lin ken Brust zu tragenden, mit Brillanten besetzten Stem, der in der Mitte in Gold den Kopf der Pallas Athene zeigt, sowie aus einem breiten, über der rechten Schulter getragenen Bande, das auf der linken Hüfte in einer Rosette mit dem Hoheitszeichen endet. Der Ueberreichung wohnte der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, bei. ErandwserAbWMesFefttass Faüelzug marschiert am Führer vorbei Der Jahrestag der Machtergreifung fand Lu der Reichshauptstadt seinen erhebenden Abschluß mit ocm großen Fackclzug, der dem Führer zu Ehren am Abend von den Männern der Bcweauna und der an geschlossenen Verbände dargebracht wurde? Die Fahnen blocks der Marscheinheiten waren von Hunderten von Fackelträgern flankiert. Pünktlich um 20 Uhr setzte sich die Spitze des Zuges in Bewegung und marschierte durch das Brandenburger Tor und die Wilhelmstraße zur Reichskanzlei, wo der Führer den Treuegruß der alten Kämpfer entgegen nahm. Bei der Menge, die dem Fackelzug beiwohnte, rief der Vorbeimarsch der Formationen der Bewegung Begeisterung hervor. Zur gleichen Zeit des Fackelzuges traten im Reich die Ortsgruppen der NSDAP, zu Kameradschastsaben- den zusammen. Als sich in den Nachmittagsstunden über Berlin das Gewölk teilte und das von kurzen Regenschauern unter brochene Wetter, dessen Milde und Veränderlichkeit eher einem Apriltag als einem Januartag anzugehören schien, einem heiteren, sonnenüberglänzien Himmel Platz machte, füllte sich der Wilhelmplatz erneut mit Schaulustigen, vie den Führer begrüßen wollten. Von Zeit zu Zeit setzten Sprechchöre ein wie „Lieber Führer, komm doch raus, sonst geht uns die Puste aus". Mehrere der grauen Glücks männer hatten sich eingefunden und fanden für ihrs WHW.-Lose viele Abnehmer. Ebenso waren die für den nationalen Festtag herausgegebenen Sonderbriefmarken mit Sonderstempel stark begehrt. Jubel brauste auf, als Ministerpräsident General oberst Göring im offenen Wagen in die Reichskanzlei einfuhr. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit flammten dann die Scheinwerfer auf und überfluteten die Reichs kanzlei mit Tageshelle. Immer weitere Menschenmassen strömten dem Wilhelmplatz zu, je näher die Stunde des Fackelzuges kam. Lauter Jubel aber klang dann auf, als die Spitze des Fackelzuges mit seinen vielen lodernden Lichtern sichtbar wurde. Plötzliche Heilrufe: Der Führer war auf dem Balkon erschienen. In seiner Begleitung sah man neben Rudolf Heß fast alle führenden Persönlich keiten der Partei, des Staates und der Wehrmacht. Die Kolonnen der SA. — an der Spitze Ober gruppenführer von Jagow — marschierten in Zwölfer reihen heran. Ein märchenhaftes Bild bot der Schein der Tausende von Fackeln. Die Standarten erhoben sich zum Gruß vor dem Führer, der vom Balkon der Reichskanzlei den Fackelzug entgegennahm. Marschblock folgte auf Marschblock. SA-Standarte Feldherrnhalle, Werkscharen, NSKK., Polit. Leiter, HI., RAD., NSFK., NSKOV., RLB., Teno, Reichstreubund, NS.-Marinebund, Kyffhäuser, und ^-Leibstandarte Adolf Hitler mar schierten am Führer vorbei und huldigten Adolf Hitler, der Deutschland am 30. Januar 1933 aus der Zeit der Schmach entriß und es in den fünf Jahren seit der Machtergreifung zu neuer Ehre und neuer Macht emporführte. Adolf Hitler. — Ein Vorbild für Ungarn Budapest. Zum 5. Jahrestag der Machtergreifung des Nationalsozialismus nehmen die drei Regierungsblätter mit auf richtiger Wärme Stellung. „F ü ggetlenseng" schreibt, Ungarn denke an diesem Tage voll Liebe an das deutsche Volk das in seiner nationalen Lebenskratft den alten Ueherlieferungen der deutsch-ungarischen Freundschaft treu geblieben sei. Die Aufbauarbeit, die das Volk des Dritten Reiches und sein Führer in dieser kur zen Zeitspanne geleistet haben, setze mit Recht die ganze Welt in Erstaunen. Das geeinte starke Dritte Reich habe der Menschheit das Vertrauen auf eine bessere Zukunft wiedergegeben und der Jugend der Welt den Weg gewiesen, der in ein« schönere Zukunft führe. „Budapesti Hirlap" bespricht in begeistertem Tone das große Werk nationalsozialistischer Aufbauarbeit und widmet besonders unermüdlichen Fleiß und der einzig dastehenden Opferbereit schaft des deutschen Volkes Worte höchster Anerkennung. Das gesamte deutsche Volk empfinde zutiefst seine Mitarbeit als na tionale Pflicht. Deutschland sei nie einheitlicher, stärker, ent schlossener als heute. Auf außenpolitischem Gebiet sei der Einfluß des Dritten Reiches und das ständige Wachsen seines Ansehens allgemein be kannt. Die Zahl der Freunde und Verehrer des Dritten Reiches nehme ständig zu, denn die anziehende Kraft der Friedensliebe Adolf Hitler erobere immer weitere Kreise. „Uj Magyarsao" schreibt, das nationale Ungarn gedenke an diesem Tage mit Liebe und Vereh rung der strahlenden Erfolge Adolf Hitlers. Der Führer sei für die ungarische Nationen ihrem Kampfe gegen die Friedensverträge das leuchtende Vorbild. Am heutigen Tage müsse vor allem sein Mut und seine weise politische Voraus sicht gefeiert werden. Niemals habe ein Staatsmann einen ge raderen, folgerichtigeren außenpolitischen -Kampf geführt als Adolf Hitler. Das Ungartum könne keinen größeren, erhabener«» Beispiel folgen, als diesem kein Feilschen kennenden Kampf des Führers um Gerechtigkeit. Grenzenlos ist der Jubel der Volksgenossen, die immer wieder aus begeistertem Herzen dem Führer ihren Gruß darbringen. Vom Balkon aus dankt der Führer. Weltbild (M).