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Pulsnitzer Anzeiger : 25.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193801250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-25
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 25.01.1938
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Dienstag, den?5. Januar 1938 OerMches und Sächsisches Faschingszeit Das sind die Wochen des ungebundenen Frohsinns, der ausgelassenen Heiterkeit, in denen der Mensch sich ein mal austollen möchte nach Herzenslust. Mummenschanz und Narrentrubel erfüllen, je mehr es dem Höhepunkt des Kürnevals, den drei tollen Tagen vor dem Aschermitt woch, zugeht, die Säle. Fast jede Veranstaltung trägt irgendwie einen faschingsfrohen Anstrich, und die bunten Girlanden des Saales gaukeln verführerisch selbst über ernsten Versammlungen, die sich im „Krug zum grünen Kranze" „zwecks Beschlußfassung" eingefunden haben. - Fasching ist natürlich zunächst das Vorrecht der Ju gend. Aber wer von uns möchte vielleicht nicht mehr jung sein? Hand aufs Herz, verehrter Leser, wem puppert nicht im Dreivierteltakt das Herz im Leibe, wenn das Rumtata-Rumtata eines feurigen Walzers mit unwider stehlicher Gewalt ans Ohr schlägt? Ach ja, damals, als wir noch... Wie lange ist das eigentlich schon her? Papa ging als Zigeuner (von wegen seinem prachtvollen schwar zen Schnurrbart), Mama als Rotkäppchen. Sie waren, alle hatten es damals zugegeben, das schmuckste Paar im gan zen Saal! Ja, damals... Ach, war das schön! Und heute gehen schon die Enkelkinder zum Maskenball. Gretchen ist bereits seit Wochen außer sich, so freut sie sich auf ihr erstes Kostümfest... Faschingsfrohe bunte Herrlichkeit! Wie rasch wird die Herrschaft des närrischen Prinzen vorüber sein... Ehe die Papierschlangen über den Balkonen und Zweigen der noch kahlen Bäume bleich wurden, kommt der Ascher mittwoch. So ist es nun einmal im Leben. Soll man deshalb traurig sein? Keineswegs! Wir feiern die Feste, wie sie fallen, mit fröhlich-heiterem Herzen, ohne gerade dabei über die Stränge zu schlagen. Dann wird man auch, wenn die frohen Schlager verklungen sind und wenn die graue Wirklichkeit dem goldenen Traum gefolgt ist, ohne Reue und Kummer auf diese Zeit des buntschillernden Frohsinns zurückblicken können. Pulsnitz. Parol e-Ab end. Wir verweisen nochmals auf den heute abend im „Schützenhaus" stattfindenden Parole- Abend der NSDAP, der als Pflichtabend für sämtliche Partei genossen und Parteianwärter, sowie für alle Angehörigen der NS-Gliederungen und angeschlossenen Verbände gilt. Pulsnitz Meißner Seite. Iahres-Hauptversamm - lung. Am ergangenen Sonnabend hatte der Turoerein Puls nitz Meißner Seite seine Mitglieder zur Jahres-Hauptver sammlung in Menzels Gasthof eingeladen. Die Tagesordnung war reichhaltig und brachte nach der Begrüßung durch den Ver einsführer den Appell zur weiteren treuen Mitarbeit. Ehrend wurde dem im Vorjahre verstorbenen Kameraden Bruno Gräfe von der Versammlung durch Erheben von den Plätzen gedacht. Dann folgten die wichtigsten Bekanntgaben und Eingänge. Hieran schlossen sich die Berichte der Vereinsführung und Fachwarte und es konnte festgestellt werden, daß in jeder Hinsicht jeder auf sei nen Posten gewesen wa.-, um den Verein vorwärts zu bringen. Dem Vereinsführer und Kassierer wurde somit Entlastung er- ' teilt. Die Wahl des Vereinsführers brachte keine Aenderung, da kein weiterer Vorschlag einkam, lediglich der Mitarbsiterstab hat durch die Neubesetzung des Kassierers, infolge Rücktritt des bisherigen auf eigenen Wunsch, eine Aenderung erfahren. An- , schließend hielt der Dietwart einen Werbcvortrag für das am 23. bis 31. Juli in Breslau stattfindende 1. Deutsche Turn- und Sportfest und forderte alle auf, sich daran zu beteiligen. Er schloß mit den Worten „Breslau wird für alle Teilnehmer ein Erlebnis bleiben und in deutscher Geschichte unvergänglich sein". Feiner wurde beschlossen, am Sonnabend den 26. Februar 1938 in Menzels Gasthof ein großangelegtes öffentliches Fastnachts- Vergnügen unter dem Motto „Frühling am Rhein" abzuhalten. Nach Erledigung verschiedener Vereinsangelegenheiten und Ueber- rcichung einer kleinen Anerkennung für die fleißigsten Turner und Turnerinnen durch den Oberturnwart wurde die Jahres- Hauptversammlung mit dem Gruße an unseren Führer und Reichssportführer geschlossen. Ohorn. Heiterer Gesangs-und Tanzabend. Die Veranstaltungen der Feierabendgemeinschaft „Kraft durch Freude" stehen immer auf bedeutsamer Höhe. Das bewies wieder der Heitere Gesangs- und Tanzabend, zu dem die Ortswaltung Ohorn eingeladen hatte. Erstklassige Kräfte sorgten für einige Stunden frohesten Genießens und zeigten sich als Meister der heiteren Muße. Die Sopranistin Alla Binder, die ihre hohe Gesangs kunst durch geschickte Darstellung und Mimik unterstützte, hatte sich rasch die Herzen der Zuhörer erobert. Mühelos erreichte sie höchste Lagen und entfaltet gerade hier den besonderen Glanz ihrer Stimme. Als ihr ebenbürtiger Partner zeigte sich der Tenor Kurt Albrecht. Seine Stimme ist schmiegsam, tragend, in allen Registern gut gedeckt. Ein innerer, warmer Ton schlägt schnell eine Brücke zum Hörer. Kein Wunder, daß spontaner Applaus den Künstlern dankte und immer wieder Zugaben er heischte. Schade, daß die Kapelle Fred Lill, die Operstten-Ouver- türen und Tänze in schillernden Farben erstrahlen ließ und sich als Meister zarter Abtönungen zeigte, nicht die Gesänge bs- l gleitete, obwohl Sängerin und Sänger in dem Pianisten einen geschickten und tüchtigen Begleiter gefunden hatten. Die Tanz gruppe erfreute durch Anmut und Temperament, Humor und Groteske. Ganz besonders gefielen der Solotanz und der Kinder liedermarsch, die wiederholt werden mußten. So schwanden die Stunden wie im Fluge. Die Kapelle Fred Lill spielte für dis s Konzertbesucher noch zum Tanz auf. — Noch einige Veranstal tungen der Fcierabendgemeinschaft werden stattfinden. Sie wer den, genau wie der letzte Abend, dem Besucher für wenig Geld genußreiche Stunden vermitteln. Niedersteina. Kaninchenschau. Der hiesige Kaninchen- züchterverein, welcher erst seit 1. April 1937 besteht, hielt am letzten Sonntag im Gasthof zum „Heiteren Blick" seine erste Werbeausstellung mit Produktenschau ab. Die Ausstellung war von einem außerordentlichen Erfolg gekrönt und der Besuch durch Interessenten von nah und fern besonders in den Nachmittags stunden war so stark, daß teilweise dichtes Gedränge entstand. Vertreten waren 86 Tiere, zum größten Teile Wirtschaftsrassen vom kleinsten Hermelin bis zum Weißen Wiener und Herr Lo renz Albrecht, Radeberg, hatte das wohl nicht ganz leichte Amt als Preisrichter übernommen. Da nur ganz erstklassige Tiere der Ausstellung zur Verfügung gestellt worden waren, konnte jeder Züchter mit einem Ehrenpreis bedacht werden. Außerdem erhielten für „Weiße Wiener" der Züchter Erhard Thomschke, Niedersteina, die 2. Spezialleistung und Züchter Max Schäfer, Weißbach, .für das beste Tier der Schau den Kreisfachgruppen- Ehrenpreis. Vereinsmeister für 1937 wurde Züchter Paul Gör ner, Weißbach, für den besten Zuchstamm in Schwarzsilber. Außerdem wurde ihm der Reichsverbands-Ehrenpreis und die beste Gesamtleistung zuerkannt. Auf „Gelbsilber" konnte sich Züchter Albert Wegner die 1. Spezialleistung erringen, sowie einen Ehrenpreis auf eine Häsin mit 3 Jungtieren. Besonderes Interesse erregten die ausgestellten Angorakaninchen der Spezial züchter Wiegand Kluge und Albert Wehner. Gerade die Zucht Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger von Angora bildet im Dritten Reichs einen besonderen Wirt schafts-Faktor und erfährt deshalb auch eine Bevorzugung durch staatliche Beihilfen zum Ankauf von Tieren und bei der Her stellung von Ställen nach den hierzu erlassenen Vorschriften. Eine besondere Abteilung bildete deshalb auch die Verwertungs schau der Angorawolle von der Gewinnung bis zum fertigen Kleidungsstück, die bei den Besuchern großes Interesse fand. In einer weiteren Abteilung wurde die Fellpflege und die vielseitige Verwendung der Felle gezeigt und gerade hier leistet der Ka ninchenzüchter einen wertvollen Beitrag zu unserer heimischen Pelzerzeugung, ganz abgesehen davon, daß mit der Kaninchenzucht schließlich auch der Volksernährung in ausreichendem Maße ge dient wird, Beispiele dafür boten die in einer weiteren Abtei lung gezeigte Fleischverwertung. Und wer sich Lose kaufen konnte, hatte die Möglichkeit, bei einigermaßen Glück den Anfang zu einer kleinen Kaninchenzucht zu gewinnen. In einer Sonderab teilung zeigte Herr Martin Putzke, Niedersteina, seine Erfolge in der Seidenraupenzucht und die gestifteten Ehrenpreise konnten ebenfalls von den Besuche« n in Augenschein genommen werden. Die ganze Ausstellung erbrachte den Beweis, mit welcher Liebe die Mitglieder an ihrer Sache hängen und auf was für eine be trächtliche Höhe es der Verein in der kurzen Zeit seines Be stehens gebracht hat. Der Verein hält in jedem Monat seine Versammlung ab, wo sich Interessenten und Züchter in Vor trägen, die dort geboten werden, wertvolle Anregungen holen' können. Hauswalde. Das Goldene Ehejubiläum feierten am vergangenen Sonnabend L trgermeister i. R. Otto Schade und seine Gattin Bertha geb. Bebauer. Beide Jubilare erfreuen sich noch bester Gesundheit nn- Rüstigkeit, sie stehen im Alter von 74 bezw. 73 Jahren. Die ganze Familie soll sich erholen. Die Stadt Leip zig har in der schönen Umgebung von Düben ein Er holungsheim errichtet, in dem solche Ehepaare ausge nommen werden, die aus wirtschaftlichen Gründen oder der Kinder wegen seit der Eheschließung, meist seit mehr als zehn Jahren nicht die Möglichkeit einer Feriener holung hatten. In dem neu hergerichteten Heim können neun Ehepaare mit 35 Kindern betreut werden. Es ist also kein Massenheim, sondern ein übersichtlicher Fami lienbetrieb, in dem zugleich echte Volksgemeinschaft ge pflegt wird Tie Familien werden vom städtischen Wohl fahrtsamt auf Vorschlag des Reichsbundes der Kinder reichen ausgewählt. Für Minderbemittelte übernimmt die Leipziger „Deutsche Hilfe" einen Teil der Kosten, so daß diese schöne Art der Erholung auch für Kinderreiche durchaus möglich ist. Anträge auf Namensänderung bei den unteren Ver waltungsbehörden stellen! Mit der Veröffentlichung des neuen Namensänderungsgesetzes gehen beim Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern zahlreiche Namens änderungsanträge ein. Die Namensänderungsanträge sind bei den unteren Verwaltungsbehörden zu stellen. Untere Verwaltungsbehörde ist in Gemeinden mit staat licher Polizeiverwaltung die staatliche Polizeibehörde, im übrigen in Stadtkreisen der Oberbürgermeister, in Land kreisen der Landrat (Bezirksoberamtmann, Amtshaupt mann, Kreisdirektor). Die unteren Verwaltungsbehörden erteilen auch alle erforderlichen Auskünfte. Sächsische Laudeslottcrie. Die 4. Klasse der laufenden 212. Lotterie wird am 7.. 8. und 9. Februar gezogen. Tie Erneuerung der Lose hat bis zum 29. Januar zu erfolgen. Dresden. Alkohol am Steuer. Nach Mittei lung der Nachrichtenstelle des Polizeipräsidiums Dresden wurde der Kaufmann Walter Jltzsche aus Radebeul, Ser- kowitzer Straße 27, mit acht Tagen Haft bestraft, weil er am 21. Januar 1938 als Führer eines Personenkraft wagens unter Wirkung geistiger Getränke einen Zusam menstoß mit einem Lastkraftwagen verschuldet hatte. Dresden. Betrügerischer Ob st Händler. Ende November 1937 warnte die Kriminalpolizei vor einem unbekannten Händler, der von Haus zu Haus ge hend unberechtigterweise als Beauftragter eines Obst- gutes Bestellungen auf Aepfel aufsuchte. Anzahlungen da für entgegennahm, die bestellten Mengen aber nicht oder nur zum Teil lieferte. Der Betrüger, ein 25jährigcr Mann namens Büchner, konnte dieser Tage festgenom men werden. Waldenburg. 550 Jahre Töpferhandwerk. In einer Sitzung des Verkehrsvereins wies der Bürger meister daraus hin, daß das Jahr 1938 im Zeichen des 550jährigen Bestehens des Töpferhandwerkes in Walden burg stehe. Die Stadt gibt dem Jubiläum einen offiziel len Rahmen. Auch eine große Ausstellung alter und neuer Erzeugnisse des Töpferhandwerks ist damit verbunden. Oelsnitz i. V. Die Bauern stehen nicht zurück. In Oelsnitz sprach anläßlich des Kreisbauern tages Landesbauernführer Körner zu seinen Bauern. Im abgelaufenen Jahr haben die Dauern der Krers- bauernschaft Oelsnitz für das WHW. 9500 Mark aufge bracht, das find im Vergleich zum Vorjahr 1200 Mk. mehr. Reichenberg (Böhmen). Reiche Beute. Bei einem nächtlichen Einbruch in ein Pelzwarengeschäft wur den für 33 850 Kronen Pelzwaren gestohlen. Die Täter zertrümmerten eine große-Auslagescheibe und holten mit einem Haken wertvolle Pelzwaren heraus, so u. a. sechs Silberfüchse und 21 Breitschwanzperstanerfelle. Tagung des Amtes für Beamte Der Gauamtsleiter des Amtes für Beamte, Pg. Schaaf, hatte seine Sachbearbeiter und Kreisamtsleiter zu einer Arbeitstagung nach Freiberg zusammengerufen. Pg. Schaaf sprach über das Verhältnis zwischen Partei und Staat und die Entstehung der früheren NS.-Beam- ten-Abteilung und des jetzigen Amtes für Beamte, das den Reichsbund der Deutschen Beamten als Einheils organisation aller Beamten leitet und verwaltet. Sachsengastspiele des Rcichssinfonieorchesters beendet In der Oskar-Koch-Halle in Oelsnitz i. V. nahmen 1400 Volksgenossen und Volksgenossinnen Abschied von dem Reichssinfonieorchester, das in zwölf sächsischen Städten die gleichen Beifallsstürme hatte. Gauwart der KdF. Pg. Korb bestätigte, daß die dritte Reise des Or chesters durch Sachsen vor allem auch darum ein Erfolg war. weil sie bewies, daß Bildung und Besitz nicht er forderlich seien, großen Kulturgütern der Nation dre Herzen des Volkes zu erschließen.Daß das Orchester des Führers mit KdF. so eng zusammenarbeitet, belehre auch diejenigen, die bisher der NS.-Gemeinschaft skeptisch gegenüber gestanden haben. Nr. 20 — Seite 8 Treffen der Lebensretter in Dresden Reichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann hat die Ehrenmitgliedschaft des Reichsbundes der Inhaber der Rettungsmedaille für die Ortskameradschaft Dresden an genommen und sich bereit erklärt, dem im Juni in Dres den stattfindenden Sachsentreffen der Inhaber der Ret tungsmedaille seine Förderung zuteil werden zu lassen. Das erste NSV.-Haus des Gaues Das Amt für Volkswohlfahrt des Kreises Borna ist in der Lage am 26. Januar die Weihe des ersten NSV.-Hauses des Gaues Sachsen vornehmen zu können. Die Weihe erfolgt mit einer Feier in der Paul-Günther- Schule in Geithain. Es werden sprechen der Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt bei der Gauleitung Sachsen, Gauamtsleiter Büttner, sowie Kreisleiter Gerischer. 1S Jahre RSMP Colditz Der Gauleiter bei der Alten Garde Aus allen Teilen des sächsischen Gaues waren sie gekommen, die Kämpfer von einst und jetzt, um gemein sam den 15. Gründungstag der Ortsgruppe Colditz zu feiern, an ihrer Spitze Gauleiter Martin Mutsch mann, Staatsminister Fritsch und SA.-Obergruppen- führer Schepmann. Als dem Mann, der die 15jährigen Geschicke der NSDAP, in Colditz geleitet hat, dankte Pg. Schmidt dem derzeitigen Kreisleiter von Grimma, Lan deshandwerksmeister Otto Raumann, Md.R. In der Ausstellung „15 Jahre Kampf" fand ser opferreiche Gang der Partei in der Muldestadt lebendige Darstellung. Nach einer Totenehrung durch Gauleiter Mutschmann und Minister Fritsch an den Gräbern der verstorbenen Alt-Parteigenossen Hans Hunger und Fritz Rüffer, trat unter Führung des Gauleiters die Alte Garde einen Marsch nach dem Marktplatz an. Der Reichs statthalter sprach hier von den Gegenmächten, die die Kämpfer von ehedem zu brechen hatten, von der jüdi schen Gesinnung, die da jedem riet, sei eigener Herr zn sein. Weiter sprach der Gauleiter vom Glauben an den Führer und seine Idee, vom Opfermut und unentwegten Kämpfertum. Noch fei das Ziel des deutschen Volkes nicht erreicht, einen Lebensraum zn bewohnen, der ohne Sorge um den Ausfall der Ernte die Ernährung des Polkes sicherstelle. Im Kampf um dieses Ziel forderten wir unsere Kolonien zurück. Nach der Rede des Gauleiters wurde an dem Haus> in dem Otto Naumann jahrelang die Geschicke des Kreises geleitet hat, eine Gedenktafel enthüllt. Der Abend vereinte alle Teilnehmer zu einer Feierstunde, bei der im Rahmen musikalischer Darbietungen und eines chori- schen Spieles der Gauleiter noch einmal das Wort nahm. Kreisleiter Naumann erzählte dann in packenden Aus führungen die 15jährige Geschichte der Colditzer NSDAP. Das Fest klang in zwei stimmungsvoll verlaufenen Kameradschaftsabenden aus. Die ZwMauer Bergarbeiter Der Reichssender Leipzig besucht am 27. Januar, um 19.10 Uhr, den sächsischen Bergmann in einer Hörfolge von Albin Tröltzsch „Die Zwickauer Bergarbeiter", die im Hör spielwettbewerb des Heimatwerkes Sachsen mit dem dritten Preis ausgezeichnet worden ist. Die Hörfolge zeichnet in einigen Szenen das Leben und Erleben des Bergarbeiters mit wirklich echten Farben. Kräftig und ursprünglich stehen die Gestalten da, die Gespräche in erzgebirgischer Mundart sind dem Leben abgelauscht und unverfälscht volkstümlich. Man merkt es der Hörfolge an, daß sie von einem aus dem Volk geschrieben wurde, von einem, der in Bergarbeiter kreisen aufwuchs und mit ihrem Fühlen vertraut ist. Alvin Tröltzsch ist Autodidakt, er hat sich heraufgearbeitet und tritt nun zum ersten Male mit seiner lebensechten, frischen und schlichten Volksdichtung vor die Oeffentlichkeit. Der Reichs- scnder Leipzig bringt die Hörfolge am 27. Jdnuar, 19.10 Uhr. Nach des Tages Hast - Besinnlichkeit Die Bemühungen der Musikwissenschaft um die Musik und die Instrumente der vorklassifchen Zeit haben das In teresse auf deren Musizierweise gelenkt. Am bekanntesten von den Musikinstrumenten der Vorklassik sind heute das Cem balo und die Viola da Gamba, kurz „Gambe" genannt. Dem „stillen" Charakter dieser Instrumente entsprechen auch die Kompositionen. Man kann mit diesen Instrumenten keine aufrüttelnde, dramatische oder monumentale Musik machen. Ihre Musik führt zur Besinnlichkeit und innerlichen Beru higung. Am 26. Januar, 21.30 Uhr, bringt der Reichssender Leipzig eine Darbietung „Alte Gambenmusik mit Cembalo". Verbesserung der Viehställe Um eine wirksame und durchgreifende Verbesserung der Belichtung und Belüftung der Stallungen nach ein heitlichen Grundsätzen im ganzen Reichsgebiet zu ermög lichen, hat der Reichsarbeitsminister die Verordnung über die Belichtung und Belüftung von Stallungen landwirt schaftlicher Betriebe vom 19. Januar 1938 erlassen. Die Verordnung macht die Zulassung neuer Oeffnun- gen in bestehenden Stallungen landwirtschaftlicher Betriebe auf und in der Nähe der Nachbargrenze im wesentlichen von drei Voraussetzungen abhängig: Das benach barte Grundstück muß ebenfalls ganz oder teilweise land wirtschaftlichen Zwecken dienen, die Fenster der auf dem Nachbargrundstück gelegenen Räume zum dauern den Aufenthalt von Menschen müssen mindestens einen Abstand von 2,50 Metern von den neuen Stallöffnungen behalten, und ferner dürfen erhebliche gesundheitliche Be denken der Anbringung der neuen Oeffnungen nicht ent gegenstehen. Grundsätzlich setzt die Zulassung solcher Oeffnungen das Einverständnis des Nachbarn voraus. Doch kann die Zulassung, wenn es nötig wird, auch gegen die Zustim mung des Nachbarn erteilt werden, wenn ihm mit Rück sicht auf den mit der Verordnung verfolgten Zweck die Duldung der mit der Anbringung der Oeffnungen verbun denen Nachteile zugemutet werden kann. Für solche Fälle ist zum Schutze des Nachbarn bestimmt, daß ihm gegen die Zulassung der Oeffnungen auch seinerseits das Recht der Beschwerde zusteht. Die für das Verfahren vorgesehene Anhörung des Gesundheitsamtes und des beamteten Tierarztes gibt Ge währ dafür, daß in allen Fällen eine angemessene und auf sachkundiger Begutachtung beruhende Abwägung der ent gegenstehenden Belange stattfindet.
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