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Freitag, den 7. Januar 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 5 Seite 2 Die türkische Presse bezweifelt die Neutralität des Genfer Institution Der Sandschak ist der Prüfstein für die türkisch-französische Freundschaft Istanbul. Die türkische Abendpresse veröffent licht in großer Aufmachung 6 Noten, die im Dezember zwischen dem türkischen Außenministerium und dem Gene ralsekretär der Genfer Liga in der Frage des Sandschaks von Alexandrette gewechselt wurden. Schon in den Titeln kommt der türkische Protest gegen Verschlep pung s m an ö " e r veuaich zum Ausdruck. ^Die Zeitung Rechte der Türkei in der Sandschaksrage müssen vollständig anertrrnnr werden. Dis türkische Republik wird irgendwelche Verstörstungsabsichten Nie mals anerkennen. In der ersten Note des türkischen Außenmi nisteriums wird dagegen Einspruch erhoben, daß dis Türket im Ggensatz zu Frankreich erst an zw-iter Stelle behandelt werde, und erklärt, daß es Genf nur schaden könne, wenn es die Rechte der Türkei abzuschwächen versuche, denn auf diese Weise werde es den Ländern schwer gemacht, der Genfer Liga weiter treu zu bleiben. In der zweiten Note des türkischen Äußenministeriums wird betont, daß sich die Antersuchungskommission für die Sandschaksrage unter fran zösischem Einfluß befunden habe. Dadurch seien im Sandschak neue Anruhen ent standen. Eine neutrale Entscheidung sei nicht ge währleistet. Alle späteren Pläne für die Lösung der Sand- schakfrage seien der Türkei nur inoffiziell bekanntgegeben wor den. Die türkischen Konsuls seien entgegen der Abmachung von der Kommission nicht vernommen worden. Das Abkommen vom 29. Mai 1937 sei nicht eingehalten worden. Die türkische Repu blik werde daher eine deart oberflächliche Behandlung der Frage picht anerkennen. Weiter wird bemerkt, daß in allen vorge sehenen Wahllokalen im Sandschak Franzosen die Leitung inne haben sollen. Der Generalsekretär der Genfer Liga habe nun dem tür kischen Außenministerium mitgeteilt, daß sich Genf am 17. Ja nuar mit der Sandschaksrage befassen wird. Die türkische Zeitung „Cumhuriyet" schreibt, daß Frank reich der Türkei noch viel zu schaffen machen werde, ehe die Sandschaksrage geregelt sein werde. Frankreich müsse anerkennen, daß die Türkei mehr Interessen im Sandschak zu vertreten habe, als die Franzosen. Ls müsse klar gesagt werden, so schreibt das Blatt, daß die unangebrachten Bemühungen nicht nur beschämend für Frankreich seien, daß sie vor allem auch der französisch-tür kischen Freundschaft Abbruch täten. Der türkische Staatspräsi dent habe erklärt, daß die Sandschaksrage den Prüfstein der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern dar stelle. Die Art, wie Frankreich handele, sei aber angetan, das Ansehen Syriens in Mißkredit zu bringen. Die Zeitung schließt: „Wir wünschen, daß Frankreich so rasch wie möglich auf den Weg der Gerechtigkeit und der Wirklichkeit zurückkehrt, nicht nur im Interesse des Sandschak, der seine eigene und unabhängige türkische Verwaltung erhalten muß, sondern auch im Interesse Syriens." Altersversorgung -für Schriftleiter Letzt gesetzliche Pflicht. — Neue Tarifordnung geschaffen. Im nationalsozialistischen Deutschland steht, wie NdZ. meldet, der Schriftleiter, der durch die Tageszeitun gen die Verbindung zwischen Führung und Geführten mii zu gewährleisten hat, auf besonders erponiertem Posten. Dieser Tatsache hat das Dritte Reich bereits durch den Erlaß des Schriftleitergesetzes Rechnung getragen, das die moralischen und geistigen Voraussetzungen für die Tätig keit als deutscher Schriftleiter brachte. Dieser durch den Vorrang der Weltanschauung be dingten primären Notwendigkeit folgt nun auch die mate rielle und wirtschaftliche Sicherstellung durch eine vom Sondertreuhänder der Arbeit, Regierungspräsident Rü diger, erlassene „Tarifordnung für die in Zei tungsverlagen beschäftigten Schriftleiter". Zum erstenmal wird somit eine reichsei nhcitlichc Regelung gcschaf- fen, die den gesamten Kreis der materiellen Berufsdinge umfaßt. Der Bedeutung der Sache entsprechend hat diese Tarif ordnung eine Einleitung bekommen. Sie besagt solgendes: „Die Haltung der deutschen Presse im Dritten Reich wird durch das nationalsozialistische Ideengut bestimmt. Die öffentlichen Ausgaben, die der Presse im nationalsozialistischen Staat ge stellt sind, und die Erfordernisse nationalsozialistischer Be- lriebsgemeinschast verpflichten Verleger und Schriftleiter zu vertrauensvoller Zusammenarbeit." Die Tarifordnung gilt im Deutschen Reich für Schriftleiter, die von Verlegern der dem Reichsverband der deutschen Zei tungsverleger eingegliederten Zeitungen hauptberuflich und fest an gestellt sind. Sie gilt auch für Schriftleiter, die im Ausland tätig sind, wenn die Dienste für inländische Verlage geleistet werden. Die Tarifordnung gilt nicht für Schriftleiter in der Ausbildung, für Pressestenographen und für technische Hilfskräfte. Für den Abschluß des Anstellungsvertrages des Schrift leiters gilt Z 17 des Schriftleitergesetzes, auf das die Tarif ordnung an den geeigneten Stellen Bezug nimmt. Der Schrift leiter muß ein festes Gehalt bekommen. Er hat Anspruch auf den Ersatz notwendiger Dienstausgaben. Im Falle desTodes eines Schriftleiters hat der Verleger an die Hinterbliebenen Unterhaltsberechtigten das Gehalt für den Sterbemonat und Minde st ens drei weitere Monate zu zahlen. Der Schriftleiter hat nach einer Betriebszugehörigkeil von sechs Monaten Anspruch auf Urlaub. Dieser beträgt minde stens: im 1. Jahr der Betriebszugehörigkeit zwei Wochen, im 2. und 3. Jahr drei Wochen, nach dreijähriger Betriebszugehö- rigkeit vier Wochen. Der Schriftleiter Hai Anspruch auf eine ununterbrochene Ruhezeit von 24 Stunden in der Woche. Die Kündigungsfrist beträgt mindestens sechs Wochen zum Ende eines Kalendervierteljahres. Nach Ablauf von drei Verlagsdienstjahren beträgt sie mindestens drei Monate, nach Ablauf von lO Verlagsdienstiahren mindestens sechs Monate zum Ende eines Kalendervierteljahres. Von besonderer Bedeutung ist aber vor allem, daß nunmehr die bisher durch obligatorische Privatvereinba rung, mit beiderseitigem Recht der Abdingbarkeit sorge- sehcnc Altersversorgung zu einer gesetzlichen Pflicht gemacht wird. Schriftleiter, die das 25. Lebensjahr vollendet haben, und die nach Äcendigung der Ausbil- dungszeit ein Jahr als Schriftleiter tätig gewesen sind, sind verpflichtet, sich durch die Versorgungsanstalt der Deutschen Presse G. m. b. H. versichern zu lassen. Der V e r l e g o r, der f ü n f Prozent des jeweiligen Mo natsgehalts des Schriftleiters als Prämienanteil leisten muß, ist Versicherungsnehmer, der Schriftleiter unwider- ruflich begünstigter Versicherter. Hauswirtschaftliche Ertüchtigung! Anordnung über die Ausbildung der weiblichen Jugend Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, erläßt unter dem 5. Januar 1938 in seinem amt lichen Mitteilungsblatt „Das junge Deutschland" eine Anordnung zur hauswirtschaftlichen Ertüchtigung (Ar beitspflicht) des BdM. Danach gehört es zur Erziehungsarbeit des BdM., dafür zu sorgen, daß jedes Mädel bereits iw Alter seiner BdM.-Zeit die selbstverständlichen Kenntnisse, die zu einer Haushaltfübrnnq »«twendia sind, erwirbt Daneben muß -rrsirbt werden, daß die weibliche Jugend in erster Llnle die Berufe ergreift, die ihrer Art am meisten entsprechen, um den außerordentlich großen Nachwuchsmangel in hauswirtschaftlichen, sozialen und pflegerischen Berufen auszugleichen. Um eine generelle hauswirtschaftliche Ertüchtigung zu ermöglichen und um eine Vorschulung für die sozialen und Pflegerischen Berufe zu schaffen, wird es jedem Mit glied des BdM. zur Pflicht gemacht, im Alter von 14 bis 21 Jahren hauswirtschaftliche Arbeit zu leisten. Mit der Durchführung der Verordnung zur haus wirtschaftlichen Ertüchtigung und der hauswirtschastlichcn Arbeitspflicht wird die Obergauführerin Gertrud Kunze- mann beauftragt. Zu dieser Anordnung erließ das So ziale Amt der Reichsjugendsührung bereits die Durch führungsbestimmungen, in denen daraus hingewiesen wird, daß die hauswirtschaftliche Ertüchtigung der weib lichen Jugend ebenso wie die gesamte Erziehung der Hitler-Jugend zwar aus dem Grundsatz der Freiwilligkeit beruht, mit der Zugehörigkeit zum BdM. jedoch zur Pflicht wird. Auf die hauswirtschaftliche Ertüchtigung wird die Teilnahme am Landjahr und am Arbeitsdienst für die weibliche Jugend angerechuei. Jöde berufsmäßige häus liche oder landwirtschaftliche, soziale, pflegerische oder erzieherische Tätigkeit befreit ebenfalls von der hauswirt schaftlichen Arbeitspflicht. Zug end arbeitet für den Friede« Ausländische Jugendliche besuchen HJ.-Lager Vor Abordnirngrn Uttp belgischer 3UH«Ud, die in HJ.-Lagern bei Sonthofen und im Booenscheid- Haus zehn Tage mit deutscher Jugend verbracht haben, sprach Neichsjugendführer von Schirach. So, wie lN diesem kleinen Kreise, würden sich im Laufe des Jahres 1938 tausende und aber tausende Jugendliche der euro päischen Nationen zusammenfinden auf dem Boden des Deutschen Reiches, um gemeinsam mit der Hitler-Jugend die Grundlage zu schaffen für ein glücklicheres und fried licheres Europa. In Deutschland freue man sich, im kommenden Sommer tausend französische Jugendliche in Deutschland begrüßen zu können. Der Neichsjugendführer sprach dabei den Wunsch aus, im kommenden Sommer auch eine Abordnung der belgischen Jugend in Deutsch land begrüßen zu können. Rudolf Seb im deuM-englischen Iugendlager Zur großen Freude der englischen und deutschen Teil nehmer des deutsch-englischen Jugendlagers stattete, wie die NSK. meldet, der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, einen Besuch ab. Ueber eine Stunde weilte Rudols Heß in lebhafter Aussprache im Kreise der deutsch-eng lischen Kameradschaft. Chautemps gegen den Streik Schiedsspruch des Ministerpräsidenten Der französische Ministerpräsident Chautemps, der nach zwei mißglückten Einigungsversuchen im Streik der Goodrich-Werke zum obersten Schiedsrichter ernannt wurde, hat die fristlose Entlassung eines mit der Ueberwachung der TelephonleiMngen beauftragten Angestellten als gerechtfertigt anerkannt und damit, ohne dies besonders zu unterstreichen, den Streik, der wegen dieser Kündigung ausgebrochen war, verurteilt. Die Untersuchung hat ergeben, daß von un bekannter Seite eine Abhörleitung an die Telephonleitung des Fabrikdirektors angeschlossen wär, die der entlassene Ange stellte gewollt oder ungewollt „übersehen" hatte. Der Minister präsident hat beide Parteien aufgesordert, von gegenseitigen Zwangsmaßnahmen abzusehen und die Arbeit so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Der Schiedsspruch des Ministerpräsidenten Chautemps in der Frage des Streiks bei den Goodrich-Werken wurde jedoch von den Streikleitern als unannehmbar bezeichnet. Oer Streik vor dem Volksfronlausschuß Der Verwaltungsrat der marxistischen Gewerkschaft EGT. hat beschlossen, die Regierung zu ersuchen, eine außerordentliche Zusammenkunft des Volksfrontausschusses einzuberusen, um sich mit der Streiklage und den lausenden Arbeitskonflikten zu befassen. Der Vorstand des Gewerkschaftsverbandes wurde beauftragt, falls sich die Streiklage nicht ändern sollte, eine Landestagung der Gewerkschaftsvertreter einzuberufen. Kür Arbeitswillige mcht zu sprechen Um gegen die Streikbewegung in einer Fabrik in MoM- Aimar bei Lyon und gegen die Nichtdurchsührung der Räu mung des Fabrikgebäudes von seilen der Behörden zu prote stieren, besetzte der arbeitswillige Teil der Belegschaft das Präsekturgebäude von Montelimar. Der Präfekt weigerte sich jedoch, eine Abordnung zu empfangen, und ließ das Gebäude durch Polizei und Mobilgarde räumen. „Sozialer Friedensverlrag" Chautemps appelliert an die französischen Arbeiter. Der französische Ministerpräsident Chautemps hat der Presse folgende Erklärung abgegeben: „Im Verlaufe der letz ten Wochen haben die Arbeitskonflikte wieder eine Heftigkeit angenommen, wie sie seit langem nicht bekannt ge wesen sind. Die besondere Lage, die dadurch geschaffen wird, ist aber für den Wohlstand und die Sicherheit Frankreichs g e - jährlich. Es ist unmöglich, daß diese Konflikte weiter an halten. Die Regierung wird dies daher auch nicht zulassen. Die Berufsverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer werfen sich gegenseitig die Veramwortung hierfür vor. Auf der einen Seite erklärt man, es handele sich um eine Weige rung, die Schiedssprüche und die Freiheit der Berufsverbände anzuerkennen, aus der anderen Seite behauptet man. daß es sich um eine systematische Beunruhigung und eine Verletzung der bestehenden Gesetze handele. Notwendig aber ist in erster Linie die absolute Wiederherstellung des sozialen Friedens. Nach der finanziellen Gesundung ist die Regierung be. strebt, auch an der Gesundung der Wirtschaftslage und der sozialen Ordnung zu arbeiten. Sie richtet an die Vertreter der Arbeitgeber ebenso wie an die Vertreter der Arbeitnehmer den Appell, sich unter ihrem Schutz noch einmal zusammcn- zusinden und neue Abkommen zu schließen, die von nun ab in jeder Weise geachtet werden sollen. Die Regierung wird diesen sozialen Friedensvertrag durch das Gesetz bekräftigen und ihn dem Parlament zur Billigung vorlegen. ES wird dann aber Pflicht eines jedes Staatsbürgers sein, welcher Ideologie oder welcher sozialen Schicht er auch ange- hörcn mag, sich vor der Souveränität dieses Gesetzes zu beu gen. Um dieses notwendige Ergebnis zu erzielen, wird die Regierung nicht zögern, ihre ganze Verantwortlichkeit einzu setzen." Oie Arbeitslosigkeit in England Zunahme um 161 WO in einem Monat. Nach einer amtlichen Mitteilung betrug die Zahl der Arbeitslosen in Großbritannien am Stichtag des 13. Dezem ber 1665 407. Das stellt eine Erhöhung im Vergleich zum 15. November um 161204 dar. Verglichen mit dem 14 De zember 1936, ist zwar eine Abnahme der langfristig Arbeits losen um 51 000, aber ein Ansteigen der zeitweiligen Erwerbs- losen um rund 145 000 sestzustellen. Die Regierungspresse verbucht, diese Entwicklung auf saisonbedingte Einflüsse zurückzuführen. Das macht beispiels weise auch die „Times", die aber noch hinzufügt, daß zweifel los auch die Weltmarktlage und die Unsicherheit in den Preis bewegungen ihre Rückwirkungen gezeigt hätten. Das Blatt kommt jedoch-tlicht um die Feststellung herum, daß in den letz ien oeioen Monaren vcs vergangenen ^ayres zmammeu me Arbeitslosigkeii in England um die „schreckliche Gesamtzahl von 275 000 zugenommcn hat". Bezeichnenderweise benutzt auch die liberale „News Chronicle" die Zunahme der Arbeits losigkeit nicht zu einer Kritik an der Regierung, sondern warnt davor, diese Zahlen in ihrer Bedeutung zu übertreiben. Das Blatt warnt jedoch auch die Minister, weiter zu behaupten, daß die Gefahr einer Krise nicht bestünde. Lediglich das Blatt der Labour-Opposition, der „Daily Herald", bezeichnet die Lage als sehr ernst und fordert, daß der Lohn erhöht und öffentliche Arbeiten in Angriff genommen werden müßten. Gegen den roten Schacher Nationalspanien protestiert gegen den Raub von Naturschätzen. Die nationalspanische Presse veröffentlicht eine Note aus Salamanca, in der auf die Versuche der bolschewistischen Machthaber in Barcelona Bezug genommen wird, nach der Beraubung von Banken und Privatleuten nunmehr auch die Naturschätze Spaniens veräußern zu wollen. Es wird betont, daß diese unentschuldbare Handlungsweise die Verfassung von 1931, auf die die Roten sich oftmals berufen hätten, verletze, die das ausdrückliche Verbot enthalte, Teile nationalen Bodens sowie staatliche Kunstschätze zu veräußern. Die Nationalregie- rung mache die Oefsentlichkeit darauf aufmerksam, daß sie in keinem Fall Kaufverträge, Konzessionen, Schädigungen an Kunsteigentum oder die aus solchen Kontrakten ober Paktöst entspringenden Verpflichtungen anerkennen werde. Ian Zeelands plan Weltwirtschaftspakt zwischen Deutschland, Frankreich, England, Italien und USA ? Der ehemalige belaifche Ministerpräsident van Zee- land traf in ^ndön ein und begab sich sofort in die belgische Botschaft, wo er während seines Londoner Auf enthaltes Wohnung nimmt. Zur bevorstehenden Veröffentlichung des Wcltwirt- schastsberichtcs kündigt der diplomatische Korrespondent des „Evening S t a n d a r d" in großer Aufmachung an, daß van Zeeland Chamberlain einen Plan für einen Wirtschaftspakt zwischen England, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland und Italien vorlegen werde. Der Kernpunkt des van Zeelandschen Vorschlages sei der, daß die genannten Staaten Übereinkommen sollten, ein Abkommen abzuschließen, auf Grund dessen in ihren gegenseitigen Beziehungen alle Währungs- und Handels einschränkungen abgcschafst werden sollten. Die einzelnen Währungsausgleichsfonds in den ein zelnen Staaten sollen abgeschafft und von einem allgemei nen Ausgleichsfonds ersetzt werden, der von der BIZ. in Basel verwaltet werden würde. Julius Barmais Ende Im Brüsseler Gefängnis gestorben. Der berüchtigte jüdische Schieber Julius Barmat ist im Brüsseler Gefängnis gestorben. Diese Nachricht hat in Brüssel großes Aufsehen erregt, da der Prozeß gegen den Millionen- betrüger nach seiner kürzlichen Auslieferung von Holland er neut vor der Brüsseler Strafkammer aufgerolli werden sollte. Der Jude Barmai war u. a. der Bilanzfälschnng und des be trügerischen Bankrotts angeklagt, und seine Affäre war be sonders durch die Millionenschwindeleien, in die auch die Bel gische Nationalbank hineingezogen worden war. bekannt ge worden. * Die Betrügereien Julius Barmats haben nur wenige Bei spiele. Wo er auch immer auftauchte, führte er Riesenschiebun gen durch, bei denen ihm seine Brüder behilflich waren. Bar mal stammte aus einem Judendorf des Ostens. In Deutsch land haben die Gebrüder Barmal ebenfalls ihr unsauberes Handwerk ausgcübl und das Volk um fast 40 Millionen RM. geschädigt, abgesehen von der Vernichtung zahlreicher Existen zen. In Belgien, wohin sich ver Großbetrüger zu einer Gast- rolle wandte, Hal er wieder seine Betrügereien ausgenommen, , bis er endlich Himer Schloß und Riegel gebrachl wurde. Nach Gerüchten soll dieser Verbrecher vor seiner neuen Vernehmung Selbstmord begangen haben. u.ao amernanlschc Spwnagegcsetz angenommen. Das amerikanische Abgeordnetenhaus nahm die bereits vom Bun dessenal gulgeheißeue Gesetzesvorlage an, die das Spionage gesetz verschärft und photographische Aufnahmen sowie die Anfertigung von Zeichnungen und Landkarten von Verteidi gungswerken in den Vereinigten Staaten und ihren Besitzun gen verbietet.