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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den AmtsgerichtsbezirL Pulsnitz und die Gemeinde Ohom Dien Leitung erschein- täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf., Lei Lieferung frei Haus Nm. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt einen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer mglich I—g Uhr nachmittags. Preise und Nachlahsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Derlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr. Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. Xll.: 22^ Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Stiaße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadlrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 3 90. Jahrgang Mittwoch, den 5. Januar 1938 Strenger MeMutz in Mummen Juden dürfen keine christlichen Hausbediensteten unter 40 Jahren einstellen Das rumänische Regierungsblatt „Tzara Noastra" veröffentlicht den Wortlaut einer Verfügung des Arbeits- Ministeriums, durch die jedem Juden untersagt wird, eine christliche Bedienstete im Alter unter 40 Jahren zu ver pflichten oder im Dienst zu halten. Die Arbeitsämter sind angewiesen, jede Anstellung dieser Art zu verweigern. Die Verfügung wird mit den zahlreichen Fällen begründet, in denen Juden rumänische Jugendliche als Dienstmädchen angeworben haben, um Mädchenhandel zu treiben. Das rumänische Innenministerium Hai eine Reihe von Provinzzeitungen verboten, die ganz oder fast ausschließlich von Juden redigiert wur den. Darunter befinden sich sämtliche in deutscher Sprache erscheinende Judenblätter von Czernowitz. Weitere Ver bote von Blättern, die gegen die Belange des Numänen- tums verstoßen haben, stehen bevor. Rumänen huldigen dem Duce Empfang in einem geschichtlichen Augenblick. Eine Abordnung der zum Besuch der Augustus- Ausstellung aus Bukarest nach Rom gekommenen 1500 Rumänen wurde vom italienischen Regierungschef Mus solini im Palazzo Venezia empfangen. Auf eine Be- Prüßungsansprache des Führers der Abordnung, Senator Manoilescu, der die Mitglieder der rumänischen Reise gesellschaft als „Pilger ins antike, aber vor allem ins neue Rom Mussolinis" bezeichnete, antwortete der Duce mit dem Hinweis auf die geschichtlichen Bande, „die das rumänische und das italienisch.e.Volk in der Vergangenheit wie in der Gegenwart vermupsen". GS zei „oas erpemal, daß eine so zahlreiche rumänische Gesellschaft Italien be suche, ein Besuch, der in einem für die Politik Rumäniens besonders bedeutungsvollen Zeitpunkt erfolge". Die jüdische Gefahr in Polen Maßnahmen gegen rumänisck>e Emigranten gefordert. Die polnische Presse beschäftig, sich eingehend mit der Entwicklung in Rumänien Sie berichtet in ihren Meldungen über die einzelnen Maßnahmen zur Entjudung des Landes. Das rechtseingestellte „ABC" schreibt, daß unter dem Gesichts punkt der geplanten Lösung der jüdischen Frage der Umsturz in der inneren Politik Rumäniens polnischerseits mit großer Genugtuung begrüßt werden müßte. In der mnerpolitischen Entwicklung Rumäniens sei eine weitere Etappe zur Lösung ^ZZdischen Frage zu sehen, die radikal und endgültig zum Wohle sämtlicher Nationen in Europa gelöst werden müsse. Bei dieser Gelegenheit erinnere man sich der traurigen Wahrheit, daß die polnische Nation, die sich seit langem der jüdischen Gefahr bewußt sei. in der praktischen Arbeit zur Lösung der jüdischen Frage noch nicht die Rolle zu spielen vermochte, die sie spielen sollte. Man müsse damit rechnen, daß Rumänien demnächst Gegenstand heftigster Angriffe des internationalen Judentums werden dürste. Aus die Gefahr einer Flucht der Juden aus Rumänien in die benachbarten Länder weist der rechtseingestellle „Dzien- nik Narodown" hin Unter diesen benachbarten Ländern be finde sich auch Polen. Das Blatt fordert die Schließung der Grenzen für jüdische Flüchtlinge, denn eine Verstärkung der Juden in Polen könnte leicht vaS Faß zum Ueberlaufen brin gen, da die Judensrage in Polen ohnehin schon für die end gültige Lösung reis sei. MskhküMWM WWft Ormsby Gores „Britische Regierung keineswegs zur völligen Billigung des Peel-Planes verpflichtet,, Loudon. Dienstagabend wurde eine Botschaft des Kols- «ialministers Ormsby Gore an den m den Ruhestand tretenden britischen Sberkommissar sür Palästina in Form eines Weiß buches veröffentlicht. Darin wird u. a. betont, daß die Regierung zwar ihre allgemeine Zustimmung zu den Ausführungen der Pa lästina-Kommission (Peel-Commissions gegeben habe, denen zu folge ein Schema der Dreiteilung des Landes die beste Lösung des Problems darstelle. D r KolM'"lmmister möchte jedoch klarstellen, daß sich die Regierung Seiner Mmesiät in keinem Sinne zur Billigung des Planes vecbfiicht t fühle. Insbesondere habe sie den Vorschlag der Kommission, als letzten V«"such die Araber zwangsmö'zig vom jüdischen ins ara bische Gebiet auszusiedeln, nicht a n g - n o ntm en. Es sei be reits bekanntgegeben, daß eine neue Sonderksmmission für Palästina ernannt werden soll, die der Regierung Vorschläge für Acnederungen bis ins einzelne zu unterbreiten haben werde. Die Funktion der neuen Kommission würde demzufolge die eines technischen Ausschusses sein. Die Ansa Leitung ihres Berichtes würde zweifellos viele Monate in Anspruch nehmen. Nach Vorlage in Genf und „nach einer weiteren Zeitspanne" könnte man zu Schlußfolgerungen kommen, für die nächste Zu kunft könne jede Aktion nur Grkundungszwecked dienen. Londons arabische Funksendung Scharfer italienischer Kommentar. Als Gegenstück zu den sett einiger Zeit eingesührten ara bischen Sendungen des italienischen Senders Bari hat jetzt der Londoner Sender die erste britische Sendung in ara bischer Sprache übertragen Diese Tatsache nimm, der Direk tor des „Giornale d'Jtalia" zum Anlaß eines scharfen Kom mentars. Es sei, so erklärt er, wohl nicht ohne Bedeutung, daß diese englischen Sendungen, die vom „Dailv Expreß" kürzlich als „Auftakt eines Radiokrieges gegen Italien" be zeichne, werden, am ersten Jahreslag des italienisch-englischen Gentlemen-Agreements beginnen, mt, dem seinerzeit eine Nlärung der beiderseitigen Beziehungen angebahni werden Sollte. Die Araber hörten Bari Die Londoner Morgenblätter bringen ausführliche Be richte über diese erste britische Sendung. Dabei wird auch erwähnt, daß es dem italienischen Rundfunk gelungen sei, vas arabische Interesse an dieser ersten britischen Rundfunksen dung in arabischer Sprache abzulenken. Der Sender Bari habe nämlich zu gleicher Zett den populärsten arabischen Sänger vor oas Mikrophon gebeten, was zur Folge gehabt habe, daß die Araber sehr bald von der Welle des britischen Rundfunks aus oen Sender Bari umzeschaltet hätten. Statt Rundfunk Gerechtigkeit Die Araberzettung „Addtsaa" schreibt, Europa richte neuerdings viele schöne Reden an die Araber. Weil die Ara ber früher verstreut, nunmehr aber über künstliche Grenzen hinweg vereinig, seien und fest an einen politischen Zusam menschluß glaubten, sei den sremden Mächten die arabische Freundschaft erstrebenswert, und Arabien sei ein Weltjanor geworden. Die Araber ließen sich aber durch Runviunkvor- träge nichl einsangen! Wenn England mir ven Arabern zu- fammenarbeiten und die Sympathien von Millionen gewin nen wolle, dann solle es stau mit Rundfunksendungen mi, Gerechtigkeit in Palästina anfangen. Zur Hochzeit nach Athen Griechische Minister geleiten Prinzessin Friederike Luise. Prinzessin Friederike Luise von Braunschweig, deren Trauung mit dem Kronprinzen Paul von Griechenland am 9. Januar in Athen stanfindet. fuhr vom Hauptbahn hof Dresden nach Griechenland. Sie wird von ihren Eltern, dem ehemaligen Herzogspaar von Braunschweig, ihren Brüdern und dem Bevollmächtigten der griechischen Negierung, Minister Saltaferas, und dem Chef der Kanz lei des Ministerpräsidenten, Andrulis, begleitet. Darre fährt nach Italien Einladung Darrss durch die italienische Regie: ng. Am Schluß jeden Wirtschaftsjahres findet m R o m die wichtigste Veranstaltung auf landwirtschaftlichem Ge biete, die Preisverteilung an die Sieger der Getrelde- schlacht, durch den Duce statt. Diese PreisverteUung wird der Duce am 9. Januar vornehmen. Reichsminister R. Walther Darrs ist gebeten worden, dieser Feier bei zuwohnen. , . Der italienische Minister für Landwirtschaft und For sten, Rossini, hat den Reichsernährungsminister R. Walther Darrs in Erwiderung seines vorjährigen Be suches in Deutschland, wo er unter Führung des Reichs bauernführers vorbildliche Einrichtungen der deutschen Landwirtschaft und die Auswirkungen unserer Erzen- gungsschlacht besichtigte, eingeladcn, sich auch persönlich ein Bild der Leistungen der faschistischen Agrarpolitik zu machen und bedeutungsvolle Unternehmen der Landes kultur sowie landwirtschaftliche Institute und Betriebe zu besichtigen. Reichsminister Darrs wird der Einladung Folge leisten. Er wird auf seiner Reise vom Staatssekre tär Backe und Ministerialdirektor Dr. Walter vom Reichs- ernährungsministerium begleitet werden. Schuschnigg und Dr. SchmM reisen nach Ungar» Bundeskanzler Schuschnigg wird sich in Begleitung des Staatssekretärs des Aeußeren, Dr. Schmidt, wie amt lich mitgeteilt wird, am kommenden Sonntag nach Buda pest begeben, wo gleichzeitig eine Konferenz der Rompakt- Staaren stattsindet. Der Bundeskanzler wird, wie es in dem Kommunique heißt, mit dem ungarischen Minister präsidenten Daranyi eine Begegnung haben, mit dem er anläßlich des Jahreswechsels herzliche Begrüßungsiele- gramme ausgetauscht hat. Ehrungen von Schliessens Kranzniederlegung im Auftrag des Führers. Des hochverdienten langjährigen Chefs des Großen Generalstabes der früheren preußischen Armee, des Gene ralfeldmarschalls Graf von Schliessen, wurde anläßlich der 25. Wiederk hr seines Todestages mehrfach in ehren der Weise gedacht. An der Grabstätte aus dem Jnvalidenfriedhof in Berlin erschien der Ches des Gcncralstgdes des Heeres, General der Artillerie Beck, begleitet von Offizieren des Generalstabes, um Kränze für den Führer und Reichs kanzler, für den Oberbefehlshaber des Heeres und den Gcneralstab des Heeres niederzulcgen. Auch im Auftrage des Reichskriegsministers und Oberbefehlshabers der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, fand eine Kranzniederlegung statt. Ferner erfolgte seitens des Familienverbandes der Grafen und Herren von Schliessen ein ehrendes Ge denken. Generalfeldmarschall von Mackensen hatte sich ebenfalls zum Jnvalidenfriedhof begeben, um im Na men der Angehörigen der „Vereinigung Graf Schlieffen* den großen Lehrmeister des früheren Generalstabes z« ehren. Umwandlung im poriugieMen Seer Der Regierungsanzeiger veröffentlicht ein Dekret über eine umfassende Neuorganisation des portugiesischen Heeres. Die Neuorganisation sieht auf der einen Seite eine beträchtliche Herabsetzung der Friedenseffektivstärle in allen Waffengattungen vor und auf der anderen Seite deren Zusammenfassung, um eine gründlichere Ausbildung und Anpassung an die technischen Waffen zu erreichen.