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Dieusrag, den 4. Januar 1938 Pulsnitzer Anzeige — Lhorncr Anzeiger Nr. 2 Seite 2 In der Botschaft heißt es u. a., daß Amerika sich zwar für den Frieden einsetze, aber die politischen Handlungen anderer Nationen hätten auch eine Rückwirkung auf die Vereinigten Staaten. Roosevelt spricht dann von der An wendung friedlicher Methoden, um internationale Streitig keiten beizulegen, meint aber, daß die USA. sich militärisch stark erhalten müsse, um die Grundlagen des Friedens für Amerika zu erhalten. In der Welt bestände eine Tendenz, sich vom Geist und dem Buchstaben internationaler Verträge zu entfer nen. Die Vereinigten Staaten beabsichtigten dagegen, ihre Vertragspflichten zu erfüllen. Sie seien sich aber nicht sicher, ob andere der gleichen Auffassung seien. Roosevelt bezeichnete hierauf die demokratischen Regierungen als einzigen Hort des Friedens. Im innenpolitischen Teil seiner Botschaft verwalte sich Roosevelt energisch dagegen, daß die Idee der land wirtschaftlichen Planung als Politik der Knappheit be zeichnet würde. Sie diene dem Wohl der ganzen Nation und sei ebenso wichtig, wie die vernünftige Regelung der industriellen Löhne und der Arbeitszeiten. Diese Aufgaben feien dem Kongreß vom Volke gestellt worden, und dieser habe sich also darum zu kümmern. Neuordnung der Währungslage Erste Voraussetzung ist die Befriedung der Welt. Reichsbankpräsident Dr. Schacht prüft in der Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht die Möglichkeiten sür eine Neuordnung der internationalen Währungsverhältnisse. Eine wesentliche Vorbedingung hierfür bildeten wohlausgeglichene weltwirtschaftliche und weltsinanzielle Beziehungen. Diese konn ten nur im Verkehr zwischen Völkern vorhanden sein, deren nationale Wirtschaften und Finanzen gesund seien. Die internationale Währungsordnung der Vorkriegszeit fei säst ausschließlich gekennzeichnet gewesen durch die Gold währung. Dereu geistige Grundlage hätten die Gedanken gänge der weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung geliefert. Unter dem Druck des Weltkrieges und seiner unsinnigen Liquidierung habe diese Grundlage zerbrechen müssen. Als Reaktion setzte sich eine neue Wirtschaftsaufsassung durch, die eine Verlagerung des wirtschastlichen Schwergewichts in Richtung der Binnen wirtschaft forderte. Aus diesem Gedanken sei der Vier jahresplan der nationalsozialistischen Regierung geboren worden, dem man fälschlich das Ziel zuschrrlbe. Deutschland vom Ausland abzuschließen. Deutschland wolle keine solche Abschlietzung. Es wolle aber vom Ausland nicht aus Gebieten abhängig blei ben, wo das vermeidbar sei. Der Vierjahresplan sei also nichts weiter als ein nationales Mittel zur Stärkung dn eigenen Bm- nenwirtschast, um auf diesem Wege zur Herstellung eines bes seren und gesteigerten Güteraustausches mit anderen Ländern in Einfuhr und Ausfuhr beizutragen. Die Versuche der Nachkriegszeit zur Neuordnung der inter nationalen Währungslage seien ohne Erfolg geblieben. Die Einführung der Golddeckt senwährung sei eine halbe Maßnahme gewesen. Die Goldverknappung sei durch eine ver fehlte Goldverteilung in der Welt verursacht worden. Repara- tions- und Kriegsschuldenpolitik hätten die Goldbestände in den Gläubigerläudern gehäuft, während die Schuldnerländer, insbesondere Deutschland, vom Gold entblößt wurden. Aus schlaggebend für den Zusammenbruch der Goldwährung waren jedoch weniger die Mängel der Golddevisenwährung als die Auswirkungen der völlig verfehlten Politik der Siegermächte. Für eine dauerhafte Neuordnung der internationalen Währungsvcrhältnissc werde die Zeit erst dann reis, wenn der Geist von Versailles nicht nur politisch, sondern auch wirtschaft lich überwunden sei. Erforderlich sei vor allem die Bereinigung der internatio nalen Schuldenlage, eine bessere Regelung der Roh stoffversorgung, die für Deutschland mit der Notwen digkeit neuen Zutritts zu seinen Kolonien verknüpft sei, end- lich eine Beendigung des allgemeinen Wirt schaftskrieges. Es müßten die vielen Erschwerungen des Welthandels, wie z. B. die hohen Zölle, das Kontingentie- rungssystem sowie die zahllosen administrativen Beschränkungen abgebaut werden. Positiv dagegen sei der Uebergangzum Ab schluß von langfristigen Handelsverträgen und die Wiederher stellung des normalen Warenkredits zur Ordnung des Welt handelsverkehrs unerläßlich. Notwendig wäre dabei der un bedingte Verzicht auf Währungsabwertung zu handelspoli tischen Zwecken und die Festlegung auf internationale Paritäten. Grundvoraussetzung für die Verwirklichung aller dieser Regelungen sei eine wahrhafte politische Befriedung der Welt, damit sich auf gefestigten nationalen Grundlagen auch im Welt handel eine neue Aufwärtsbewegung zu entwickeln vermag. Sei eine solche wirtschaftliche Gleichgewichtslage herbei geführt, so werde der Weg offen für eine internationale Wäh rungsordnung. Wie immer die Währungsordnung der Zukunft im einzelnen aussehe; sie werde auf reden Fall wieder auf der Grundlage des Goldes beruhen. Die Kraft der Gemeinschaft Aufruf der Reichsfrauenführcrin für das WHW. Die Reichsfrauenführerin Scholtz-Klink ruft zum Einsatz für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes auf: „Das, was in Deutschland geschaffen wurde, ist nicht er reicht worden, weil wir Plötzlich Hilfe von außen bekommen hätten, sondern weil durch das Vertrauen des Führers das deutsche Volk wieder zu sich selbst gefunden hat. Wir haben die Wände, die andere zwischen uns aufgebaut haben, nieder gerissen und gemerkt, daß wir Brüder und Schwestern sind, die zusammengehören. An den Opfern, die die deutschen Menschen für die Gemeinschaft bringen, an den Pfennigen, die das älteste Mütterchen gibt, an der rastlosen Tätigkeit der WHW.-Helfer und -Helferinnen, die treppauf, treppab gehen, spüren wir die Kraft der Gemeinschaft, die in unserem deutschen Volke wieder gewachsen ist und immer weiter wächst." politische Rundschau Deutsch-ausländische Ski-Kameradschaft im Allgäu. Neben einem deutsch-englischen Skilager bei Jmmenstadt besteht un weit von Sonthofen ein deutsch-französisches Ski-Lager, in dem sich neben den Deutschen 23 junge Franzosen, meist Studenten, befinden, und in dem deutsch-englischen Lager, das unter deut scher Jugend 2V junge Engländer beherbergt, hat sich in den paar Tagen bereits ein festes kameradschaftliches Verhältnis angebahnt. Die studentische Parole für 1938. Der Reichsstudentenfüh- rer Dr. Scheel hat zum Beginn des neuen Arbeitsjahres einen Ausruf an die deutschen Studierenden gerichtet, in dem es heißt: Das kommende Jahr muß uns weiterbringen in der Erfüllung unseres Zieles: der deutsche Student steht in der national sozialistischen Bewegung m vorderster Front. Leistung, Ehre und Sauberkeit sind ihm oberstes Gesetz. Heimatwettbewerb des DOAC. Vor vielen Monaten stellte dem DDAC-Kraftfahrer ein Wettbewerb, in Gemeinschaft mit dem Landesfrem denverkehrsverband Sachsen ausgeschrieben, die Aufgabe, sechzig ohne nähere Ortsangabe in einem Bildwerk dar gestellte Abbildungen zu ermitteln. Darüber hinaus aber mußte man auch an der betreffenden Stelle gewesen sein und sich in dem Wettbewerbsheft die Anwesenheit durch Stempel, Unterschrist und Datum bestätigen lassen. Die ser Gedanke wird 1938 in ähnlicher Form eine Wieder holung finden. Zum Teil sind ganz erhebliche Strecken zurückgelegt worden. Die begeisterten Zuschriften der Teilnehmer be weisen, mit welcher Liebe sie sich der Aufgabe unterzogen haben, und vor allem aber zeigen sie, daß es dem Klub und dem Landessremdenverkehrsverband Sachsen gelun gen ist, den eigentlichen Zweck, die Förderung der Kennt nis der Heimat, zu erreichen. Es ist erstaunlich, daß trotz der Schwierigkeit der gestellten Aufgabe^— die Bilder waren vielfach von einem ganz ungewohnten Blickwinkel aus ausgenommen — 128 richtige Lösungen eingegangen sind und an die 80 Teillösungen, während zahlreiche Fahrer den Wettbewerb zwar begonnen, aber dann meist aus Mangel an Zeit nicht mehr zu Ende führen konnten. Der LandesbauernMrer zum Jahreswechsel Troß großer Schwierigkeiten, die sich der Erzeuaunasschlacht im vergangenen Jahr entgEnstellten, hat das sächsische Land volk wiederum gewaltige Erfolge und Leistungen vollbracht. Es ist mir ein herzliches Bedürfnis, allen, die in den Dörfern und in der Verwaltung zu diesen Leistungen beigetragen habe», zu danken. In Disziplin und Verantwortungsbewußtsein wollen wir auch im kommenden Jahr unsere Pflicht der Gesamtheit gegen über erfüllen. Wir wollen alles tun, was in unserer Kraft steht, um Adolf Hitler auch weiterhin die Möglichkeit zu geben, Deutschlands Stellung in der Welt zu festigen und zu verbessern. Unter seiner Führung wird das deutsche Volk lernen, im Bauer« nicht irgendeinen Berufsstand zu sehen, sondern die Grundlage einer machtvollen Innen- und Außenpolitik. Das Wort des Reichsbauernführers „Ohne Landarbeit hungert das Volk!" muß die Grundlage für die Anschauungen des deutschen Volkes über die Arbeit des Bauerntums werden. Allen Schwierigkeiten zum Trotz wird unsere Losung immer lauten: Dienst am Acker ist die Grundlage für Deutschlands Stärke! Heil Hitler! gez. Hellmut Körner, Landesbauernführer. Noch glimpflich ab gelaufen. Zn Pittsburgh im Staat Pennsylvania (USA.) schlugen zwei Wagen eines D-Zuges um, und die Lokomotive stürzte auf die Straße. Glück licherweise war der Zug unbesetzt;allerdings wur den der Lokomotivführer und der Heizer getötet.. Weltbild M). „In jeder Lage gerüstet" Telegrammwechsel zwischen Funk und Göring Zum Jahreswechsel hat der Reichswirtschaftsminister Funk an den Beauftragten für den Vierjahrespian, Ministerpräsident Generaloberst Göring, folgendes Tele gramm gerichtet: „Zu Beginn des neuen Jahres wünsche ich Ihnen für Ihr Schaffen aus aufrichtigem Herzen Glück und Segen. Es erfüllt mich mit stolzer Freude, in wenigen Wochen die Leitung des Ministeriums übernehmen zu können, dessen Arbeit für die Durchführung und das Gelingen des Vierjahresplanes von ausschlaggebender Bedeutung ist. Besonders dankbar bin ich Ihnen dafür, daß Sie persönlich die notwendigen, mehr aus schiebbaren organisatorischen, personellen und wirtschaftspoli tischen Maßnahmen in der Zeit durchführen, die ich noch ge brauche, um mich von meinem bisher weitverzweigten Arbeits bereich ablösen zu können. Gestützt auf das mir von Ihnen stets erwiesene Vertrauen, werde ich die mir vom Führer übertragene hohe Aufgabe lösen. Heil Hitler! In alter Verbundenheit und aufrichtiger Verehrung Ihr gez. Walter Funk." Ministerpräsident Generaloberst Göring hat an Reichswirtschaftsminister Funk folgendes Telegramm ge richtet: „Für die freundlichen Wünsche zum neuen Arbeitsjahr danke ich Ihnen, lieber Parteigenosse Funk, besonders und erwidere sie herzlich. In kameradschaftlicher Zusammenarbeit werden wir in den kommenden Monaten alle Kräfte einsetzen, das große Werl des Führers zu gestalten. Treue Verbunden heit wird uns in jeder Lage gerüstet finden, das vom Führer gestellte Ziel zu erreichen: erhöhte Durchführung des Pier jahresplanes! Heil Hitler! Ihr gez. Hermann Göring." Beöeuisame Neujahrsglückwünsche Telegrammwechsel zwischen dem Führer und Mussolini. Anläßlich des Jahreswechsels fand zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem italienischen Regie rungschef Musfolini nachstehender Telegrammwechsel statt. Der Führer drahtete: „Euere Exzellenz bitte ich, zum Jahreswechsel meine herz lichsten Wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen und für weiteren Erfolg Ihrer geschichtlich so bedeutsamen Arbeit ent gegenzunehmen." Der Duce erwiderte: „Für die Glückwünsche, die Euere Exzellenz in so liebens würdiger Weise mir übermittelt haben, sage ich Ihnen meinen herzlichen und tiefempfundenen Dank. Zugleich bringe ich Eurer Exzellenz auch meinerseits die aufrichtigste» Wünsckrc für Ihr persönliches Wohlergehen und für den ständig wachsen- den Erfolg Ihres hohen und glänzenden Werkes zum Aus druck." oes ^erieyrs von ven paraaec musenven mercys- uno r:anv- stratzen auf die Reichsautobahnen auch eine Steigerung des Gesamtverkehrs zur Folge gehabt. Anvergleichlicher Aufschwung im Kraftverkehr Dank der Maßnahmen, die auf Veranlassung des Führers zur Förderung der Motorisierung getroffen wurden, entwickelt sich in Deutschland der Kraftfahrzeugverkehr seit Anfang 1933 auf ständig ansteigender Linie. Die am 1. Juli 1937 durch geführte Zählung des Kraftwagenhestandes ergab, daß sich das Tempo der Motorisierung im letzten Jahre gegen über dem Vorjahr noch verstärkt hat. Sowohl bei den Personenwagen und Krafträdern als auch bei den Lastkraft wagen sind Zugänge zu verzeichnen, die weder in Deutschland noch in anderen europäischen Ländern bisher erreicht wurden. Die Zahl der Personenkraftwagen hat tm laufen den Jahr die erste Million überschritten; seit der Wirtschaftskrise im Jahre 1932 hat sich der Bestand mehr als verdoppelt. Im Vordergrund stehen Kleinwagen bis 2 Liter Hubraum, die heute vier Fünftel des Bestandes ausmachen. Die Zahl der Krafträder ist auf rund lZ Millionen gestiegen. Der Lastkraftwagenbestand erreichte Mitte des Jahres 320 000 Einheiten. Er hat seit 1932 um fast 85 v. H. zu- genommen. Die verhältnismäßig stärkste Bestandssteige rung zeigen die Zugmaschinen. Von ihnen sind über 60 000 im Betrieb. Mit den vorgenannten Bestandszissern steht Deutschland nunmehr an vierter Stelle in der Welt hinter den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Frank reich. Der Wert des Gesamtabsatzes an Kraftfahrzeugen belief sich in den ersten neun Monaten des Jahres 1937 auf 946 Mil lionen RM., was gegenüber der Vorjahrszeit (827 Millio nen RM.) eine Steigerung von 14,6 v. H. bedeutet. Bis Ende des Jahres wird der Produltionswcrt der ge samten Automobilindustrie auf mehr als 1,2 Milliarden RM. gewachsen sein. Die Straßen Adolf Hitlers 2014 Kilometer verkchrsfertig: 1650 Kilometer im Bau. Das vom Führer und Reichskanzler am 27. September 1936 bei der Inbetriebnahme des 1000. Kilometers der Reichsauto bahnen gesteckte Ziel, im Jahre 1937 den 2000. Kilometer fertia- zustellen und dem öffentlichen Verkehr zu übergeben, ist erreicht worden. Dank der rührigen Mitarbeit aller beteiligten Kräfte konn ten im Laufe des Jahres 1937 927 Kilometer Reichsautobahnen neu in Betrieb genommen werden, so daß einschließlich der in den Jahren 1935 und 1936 fertiggestellten 1087 Kilometer am Ende des Jahres 2014 Kilometer für den Verkehr sreigegeben waren. Neben den fertigen Strecken stehen weitere 1650 Kilo meter, auf denen die Bauarbciten Ende 1937 in vollem Gange waren. Die Höchstzahl der auf den Baustellen der Reichsautobah nen im Jahre 1937 beschäftigten Unternehmerarbeiter betrug 98 042 im Monat August; sie hat infolge vermehrten Maschinen einsatzes die Höchstzahl des Vorjahres nicht erreicht. Seit Be ginn des Baues der Reichsautobahnen wurden insgesamt rund 90 Millionen Tagewerke geleistet, davon rund 25,4 Millionen im Jahre l937. Bisher sind insgesamt 3800 Brückenbauwerke fertig- gestellt, davon (200 im Jahre 1937, und insgesamt eingebaut: 3 300 000 Kubikmeter Stampfbeton, 1600 000 Kubikmeter Eisen beton, 300 000 Kubikmeter Naturstein und 250 000 Tonnen Stahl; rund 900 Brücken sind zur Zeit im Bau. Die Ausgaben für den Bau der Neichsautobahnen erreichen im Jahre 1937 mit rund 650 Millionen RM. fast die Höhe der Ausgaben des Vorjahres; neben den Arbeiten an den Fahrbahndecken sind vor allem die Erdarbeiien wieder stärker gefördert worden. Mit dem Anwachsen der Länge der fertigen Strecke tritt die verkehrliche Bedeutung der Reichsautobahnen mehr und mehr hervor. Fast überall hat die Eröffnung neuer Teil strecken neben einer 30 bis 50 v. H. betragenden, Abwanderung