Volltext Seite (XML)
Nr. 78 PAPIER-ZEITUNG 2885 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW, Louisen straße 32/84, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Elastisch gelagerte Sieb-Regulierwalze für Papiermaschinen von Johann Kaubek in Fährbrücke i. S. DRP 154 145. (KI. 55) Die Sieb-Regulierwalze an Papiermaschinen hat bekanntlich den Zweck, das endlose Metallsieb gespannt zu halten. Die Zapfen der Regulierwalze laufen in gabelförmigen Lagerungen auf Konsolen, die an den Rahmenwänden der Maschine be festigt sind. Die eine dieser Lagerungen ist fest, die andere wagerecht von Hand verstellbar. Namentlich bei rasch laufenden Papiermaschinen tritt des öfteren eine nachteilige Einwirkung auf das Metallsieb insofern ein, als durch nicht ganz gleichmäßiges Gautschen und Zittern der oberen Walze, auch bei sorgfältigster Einstellung der Bild 1 Regulierwalze, ungleiche Spannungen auf das Metallsieb über tragen oder darin hervorgerufen werden, welche die starr gelagerte Regulierwalze nicht auszugleichen vermag. Diese ungleichen Spannungen erzeugen Formveränderungen im Ge ¬ webe, die vorzeitiges Unbrauchbarwerden des kostspieligen Metallsiebes herbeiführen. Aber nicht auf das Metallsieb allein bleiben diese schäd lichen Einwirkungen beschränkt, die wechselnden Spannungen und Schiebungen teilen sich auch der noch lockeren, wasser reichen Papierbahn mit, die unter dieser Beeinflussung ver drückt und zur Faltenbildung geneigt wird. Nach vorliegender Erfindung ist ein elastisches Zwischen glied für die erforderliche senkrechte und wagerechte Ab weichung der Regulierwalze eingeschaltet, wodurch gleich mäßiger ruhiger Gang des Siebes erreicht, Faltenbildung und Verdrücken der Papierbahn vermieden und das Sieb geschont werden soll. Bild 1 zeigt die Befestigung der elastischen Lagerung an der Rahmenwand der Papiermaschine, Bild 2 die Vorderansicht der Lagerung, Bild 3 einen senkrechten Schnitt durch den Lagerkörper, beide in größerem Maßstabe. In dem auf Konsol k (Bild 2) wagerecht geführten Lager körper l ist die gabelförmig gestaltete Lagerschale s senkrecht geführt. Sie trägt an den oberen Rändern zwischen den Führungsflächen wagerecht angeordnete Ansätze a (Bild 3), die in Vertiefungen des Lagerkörpers sich bewegen können. Diese Vertiefungen dienen zur Aufnahme des elastischen Zwischengliedes ff, bestehend aus Gummi, federndem Stahl, Kork, Filz oder ähnlichem Stoff (in Bild 3 als Schraubenfeder gezeichnet), für die selbsttätige Nachgiebigkeit der Regulier walze in senkrechter Richtung. Das elastische Zwischenglied für selbsttätige Nachgiebig keit der Regulierwalze in wagerechter Richtung, d. i. nach der Siebseite hin, ist an der zwischen den Ansätzen n n, des Konsols k geführten, von Hand stellbaren Spindel e (Bild 2) n, durch den Ring i getrennten Scheibe b eingeschaltet. Die Spindel e, an deren Kopf das Handrad h mittels Keiles oder konischen Stiftes befestigt ist, ist in den Ansätzen nn t in der Längsrichtung ver schiebbar. Verschiebung kann aber nur soweit erfolgen, als das mittels Stellmutter m gespannte elastische Zwischenglied r gestattet. Die Bewegung des Lager klotzes beim Einstellen des Siebes erfolgt, wie seither, durch Drehen des Handrades, wobei das Zwischenglied mit Stell mutter und Scheibe — ohne sich zu verändern — den Drehungen der Spindel e folgt. Ring i dient hierbei der Scheibe b als Drucklager. Patent-Anspruch: Elastisch gelagerte Sieb-Regulierwalze für Papiermaschinen, bei welcher die Lagerschale (s) in bekannter Weise mit Hilfe eines passend angeordneten elastischen Zwischengliedes in senkrechter Richtung nachgiebig gelagert ist, dadurch gekenn zeichnet, daß die zur Verschiebung des Lagerkörpers (l) in wagerechter Richtung dienende, in den Lagerböcken (nn t ) verschiebbare Schraubenspindel (e) ebenfalls unter der Ein wirkung eines elastischen Körpers (r) steht, der zwischen einer auf der Spindel (e) sitzenden Stellmutter (m) und einer eben falls auf der Spindel (e) sitzenden Scheibe (b) angeordnet ist, wobei ein zwischen Scheibe (b) und Lagerbock (n,) sitzender Ring (i) als Drucklager dient. An Papiersackmaschinen verwendbare Vorrichtung zum Abziehen des fertig geklebten Papiersackes vom Formkern mittels rotierender Walzen von A. Kolbe & Co. in Gößnitz. DRP 153013. (KL 54) Die neue Vorrichtung dient zum Abziehen des fertig ge klebten Papiersackes vom Formkern mittels umlaufender Walzen bei Papiersackmaschinen, bei denen in einer Kegelfläche an geordnete Formkerne mit dem Werkstück schrittweise den verschiedenen Bearbeitungsstellen zugeführt werden. Zu beiden Seiten des Formkernes sind zwei Gummiwalzen angeordnet, welche durch Ketten- und Kegelräder in ständige Umdrehung versetzt und beim Nahen eines Formkernes durch die in Führungsschienen beweglichen Lager mittels eines durch Kurvenscheibe in Tätigkeit gesetzten Hebelwerkes an den Formkern gepreßt werden, sodaß infolge der Gegenbewegung der Gummiwalzen der fertige Papiersack ohne weitere Hilfs mittel vom Formkern abgezogen wird. Die Einzelheiten wolle man aus der Patentschrift ersehen. Drehknotenfänger für die Papier- und Zellstoff-Fabrikation von Chr. Wandel in Reutlingen. DRP 154 146. (Kl. 55) Es sind bereits Drehknotenfänger bekannt, bei welchen im Zylinder Schaufeln derart angeordnet sind, daß sie schräg zur Achsenrichtung verlaufen, um die Masse nach der einen, oder bei entsprechender Teilung der Schaufeln nach beiden Stirn enden des Zylinders zu bewegen. Diese bekannten Schaufeln sollen nach vorliegender Erfindung in einzelne kurze Schaufel stücke zerlegt werden. Die kurzen Teilstücke der Schaufeln werden so angeordnet, daß sie reihenweise zusammen arbeiten, indem ein Stück die Masse dem benachbarten Stück bei der Drehung des Zylinders zuführt. Die Teilstücke können dabei schräg zur Zylinderachse stehen, aber auch in der Achsen richtung verlaufen. Die Zerlegung der bekannten langen Schaufeln in kurze Einzelschaufeln ist insofern vorteilhaft, als zum Tragen der angeordnet und besteht aus gleichem Stoff wie das Zwischenglied für die senkrechte Bewegung (in Bild 2 als Schraubenfeder gezeichnet). Am Ansatz n, ist diese Feder r zwischen der Stellmutter m und der von