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2786 PAPIER-ZEITUNG Nr. 75 Seltsame Postsendungen Ein Engländer, der offenbar viel freie Zeit hat, erzählt in einer Zeitung seines Vaterlandes von einigen Späßen, die er sich mit der Post gemacht hat. »Mein Zweck war«, schreibt er, »die vielgerühmte Findigkeit der Postbeamten auf die Probe zu stellen. Wenn diese Zeilen einem der Beamten, die ich aus der Ruhe gebracht'habe, vor Augen kommen sollten, werde ich um des guten (!) Zweckes willen vielleicht Verzeihung erlangen . . . Einer der eigenartigsten Brief umschläge, die jemals zur Post gegeben wurden, ist wahrscheinlich der, den ich eines Tages absandte. Es war ein — Kaninchenschädel, mit der Briefmarke auf dem Hinterkopfe, der Adresse am Nasen knochen und dem Briefe im Innern. Aber das war nur eine der vielen Seltsamkeiten. Dem Kaninchenschädel folgte eine Reihe anderer Gegenstände, von denen einer immer extravaganter war als der andere. In die größte Verlegenheit dürfte den Postbeamten wohl ein Porte monnaie versetzt haben. Ich schrieb die Adresse auf die Innenseite des Geldtäschchens und klebte dort auch die Marke auf; dann schloß ich das Portemonnaie und gab es verschlossen zur Post. Außen war nicht der geringste Hinweis auf das, was sich im Innern befand, aber der Postbeamte öffnete das Portemonnaie, entdeckte die Adresse und einen Tag später hatte der Gegenstand seinen Bestimmungsort erreicht. Wie klein die »Briefe« sein dürfen, die man mit der Post versenden kann, davon haben die meisten Briefschreiber wohl keine Ahnung. Ich kenne Leute, die sich ein Vergnügen daraus machten, einige Worte auf die Rückseite einer Briefmarke zu schreiben und die Marke so zu verschicken, und ich weiß auch, daß in vielen Fällen die Sache vollkommen gelungen ist. Ich selbst begann meine Versuche mit dem Postdienst nicht mit einer Briefmarke, sondern mit einer russischen Zigarette: oben schrieb ich die Adresse hin und das »Mundstück« be klebte ich mit der Briefmarke. Es mußte sehr schwer sein, die Marke zu stempeln; die Postbeamten brachten es fertig, zerbrachen aber dabei die Zigarette, die mir dann in einem Briefumschlag des Post amtes zugestellt wurde. Einen halben Triumph nur erzielte ich mit einem an den heiligen Nikolaus adressierten Brief; ich bekam den Brief zurück mit der postalischen Randbemerkung: »Adressat ver storben«. Während des Burenkrieges schickte ich Postkarten an fast alle Heerführer, die im Felde standen, ohne ihren Namen zu schreiben; ich malte nur ein kleines Bildchen des betreffenden Generals hin und schrieb darunter: »Englische Truppenmacht, Südafrika«. Fast alle Karten erhielt ich später mit den Äutographen der Heerführer zurück. Einmal schickte ich eine Karte an eine Person, deren Namen und Adresse ich nicht kannte. Alles was ich wußte war, daß sie in der Nähe einer Londoner Brücke wohnte. Ich kaufte eine Karte mit der Ansicht der Brücke, fand darauf das gesuchte Haus, setzte ein Kreuz chen darüber und schrieb dann die Adresse: »An den Herrn, der in diesem Hause wohnt«. Mein Plan gelang vollständig, und der Brief kam richtig an. Nur wenige dürften wissen, daß man in England nahezu alles durch die Post verschicken kann: so. kann man zum Bei spiel ein Kind durch die Post zur Schule schicken. Natürlich wirft man das Kind nicht frankiert in den Briefkasten; man führt es viel mehr in irgend ein Postamt, zahlt eine kleine Summe und fertig ist die Arbeit; ein Briefträger begleitet dann das Kind bis zur Schultüre. Auf dieselbe Weise kann man auch lebendige Tiere durch die Post verschicken, und es kommt häufig vor, daß Jäger, die sich nach der Jagd noch ein bischen amüsieren wollen, ihre Jagdhunde durch die Post zu Muttern befördern lassen. Das höchste aber ist, daß man sich selbst als Brief oder Paket zur Post geben kann! Man will sich z. B. auf dem Rade zu einem Bekannten begeben, findet aber den Weg nicht — flugs geht man zum nächsten Postamt, gibt sich samt dem Rade als Paket auf und wird nun ordnungsmäßig befördert « tj. (Dresdner Anzeiger) Deuischlands bestes Puusleinen ' Marken: Acme * Union « Hohenzollern • Monarch weiss, naturell und farbig in Bogen und Rollen bis 215 cm breit; M. Kliern, Fürth i. Bayern Papierfabriken in Forchheim und Stadtsteinach empfiehlt Seidenpapiere Papiere für Klosettrollen-Fabriken und andere dünne Papiere [160987 J. Landauer, Braunschweig Gesellschaft „^ristophöf? Kunstanstalten für photo graphisch. Maschinendruck und sämtliche Branchen der graphischen Industrie. Hauptsitz: Taucha, Bez. Leipzig empfiehlt ihre [156772 Bromsilber-Postknrten Letxte Novität! Sensationelle Neuheit! Monogramm-Postkarten (Gesetz!, geschützt; ca. 275 Dessins) Postkarten mit Alpenlandschaftsbildern und An sichten alpiner Städte nach Orig.-Negativen aus dem Kunstverlag Würthle & Sohn, Salzburg. 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