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Papierzeitung
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- 29.1904,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1904
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- Deutsch
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2000 PAPIER-ZEITUNG Nr. 54 Handelskammer-Berichte 1903 Leipzig. (Fortsetzung statt Schluß zu Nr. 53.) ButMruckerei. Die Buchdruckereien befanden sich in gedrückter Geschäftslage; erst in der zweiten Jahreshälfte waren sie zufriedenstellend beschäftigt. In großen Werk- und Akzidenzdruckereien ebenso wie in den kleineren Druckereien entstanden verschiedentlich Stockungen. Dies hatte seinen Grund in der außergewöhnlichen Vermehrung der Zahl der Druckereien sowie in dem Umstande, daß viele Leipziger Verlagsfirmen und zum Teil größere Geschäftshäuser ihre Arbeiten auswärts in den umliegenden Druckorten herstellen ließen, wo sie infolge billigerer Arbeitslöhne die Arbeiten billiger, meist aber auch geringwertiger ausgeführt erhielten. Dazu kam noch die Einrichtung eigener Druckereien seitens der hiesigen Industriellen. Die Druckpreise standen ziemlich niedrig und die erzielten Gewinne in den meisten Fällen in gar keinem Verhältnis zu den aufgewendeten Kräften und Kapitalien. Das bei den Be hörden übliche, vielfach geheime Ausschreibungs-Verfahren war ge mildert, zeitigte aber doch noch erhebliche Härten. Die Organisation der Leipziger Buchdruckereibesitzer war zwar eifrig bemüht, Besserung in diesen Verhältnissen herbeizuführen, durchgreifende Ge staltung verspricht man sich aber nur von dem Zusammenwirken aller Organe und Körperschaften, die an der Aufrechterhaltung solider, ge sunder Geschäftsverhältnisse interessiert sind. Die Organisation will Abhilfe schaffen durch moralische Beeinflussung, durch öffentliche Bloslegung der Schäden, durch Aenderung in der Gesetzgebung, die einen möglichst engen Zusammenschluß der ganzen Buchdruck- Industrie ermöglichen und Einfluß auf die Preisgestaltung gewähr leisten soll. Die Rohstoffpreise sind im allgemeinen wie im Vorjahr; auch die Lohnverhältnisse sind infolge des mit der Gehilfenschaft vereinbarten Tarifes gleichmäßig geblieben. Eine Vermehrung der Setzmaschinen war nur im Zeitungsfach zu beobachten, in Werk druckereien fand die Setzmaschine noch beschränkte Anwendung. Be triebseinschränkungen machten sich nur in wenig Fällen notwendig. Das Arbeitsangebot war höher als im Vorjahr. Im Notenstich und Notendruck sind keine größeren Schwankungen in Preisen und Lehnen sowie Störungen mit den Arbeitern vor gekommen. Nur veranlaßte die im vorangegangenen Jahre erfolgte Erhöhung der Notenstecherlöhne, daß Deutschland nicht mehr so konkurrenzfähig wie bisher auf dem ausländischen Markt auftreten konnte und auf manche Aufträge verzichten mußte. Rußland ist über dies durch den hohen Einfuhrzoll für Musikalien fast vollständig ver loren gegangen; auch Amerika hat durch seine hohen Zölle und seine ungleiche, erschwerende Behandlung der in Deutschland hergestellten Drucke mehr und mehr für die Herstellung und den Lohndruck musikalischer Werke an Bedeutung eingebüßt. In der Steindruckerei lagen die Verhältnisse nicht viel günstiger als im Buchdruck. Solange sie nicht ein besonderes Kunstgebiet pflegt, hatte sie ziemlich stark unter dem Wettbewerb zu leiden. Die Herstellung von Wertpapieren hielt sich im gleichen Umfange; der Ausfall, der hier durch den Rückgang der Ausfuhr zu verzeichnen war, wurde durch lebhafteres Inlandsgeschäft wieder ausgeglichen. Besonders erwähnenswert erscheint, daß die Erweiterung der Königl. Kunstakademie zu einer solchen für die graphischen Gewerbe, sowie die rege Beteiligung an der von der hiesigen Buchdrucker-Organisation unterhaltenen Buchdrucker-Lehranstalt viel zur theoretischen und künstlerischen Ausbildung der Arbeitskräfte beitrug. Im Schriftgießerei-Gewerbe war der Geschäftsgang im Berichtsjahre noch leidlich, wenn auch in den Sommermonaten teilweise mit ver kürzter Arbeitszeit oder, um die Leute nicht zu entlassen, mehr als sonst auf Lager gearbeitet werden mußte. Der Absatz in Brot schriften war trotz der mehr und mehr eingeführten Setzmaschinen immer noch erträglich zu nennen. Der Umsatz von Neuheiten war lebhaft, während ältere Erzeugnisse weniger verlangt wurden. Der Gewinn war jedoch infolge des geringen Umsatzes im Verhältnis zu den aufgewendeten Kapitalien gering. Dem Auslandsgeschäft wurde wieder infolge zu starken Wettbewerbs im Inlande mehr Aufmerksam keit zugewendet, jedoch mußte der deutsche Fabrikant hier immer wieder ruhig zusehen, wie seine besten Kunsterzeugnisse, z. B. in Italien und Spanien, skrupellos nachgeahmt werden. Der wieder holte Wunsch der deutschen Schriftgießereibesitzer nach besserem Schutz für ihre Erzeugnisse in jenen Ländern beansprucht dringende Erfüllung. . Die Preise für Rohstoffe, Blei, Kupfer, Antimon, Zinn, standen ziemlich hoch. Der Geldverkehr wurde recht erschwert durch In anspruchnahme langer Ziele. Im November des Berichtsjahres traten die Schriftgießergehilfen in einen Ausstand ein, der neben Erhöhung des Mindestlohnes und Einstellung nur wirklich gelernter Arbeiter die Einführung einer 8 1/2 stündigen Arbeitszeit zum Gegenstand hatte. Während die ersteren Forderungen keinen Widerstand erfuhren, müßte die Verkürzung der Arbeitszeit unter allen Umständen ab gelehnt werden, da eine solche besonders in den Geschäften mit ge mischtem Betriebe zu äußerst nachteiligen Folgen für die Schrift gießereien führen würde. In der Messinglinienfabrikation haben sich die Verhältnisse dem Vorjahre gegenüber nicht geändert. Für die Fabrikation orientalischer Typen war der Geschäftsgang ruhig, der erzielte Umsatz, der sich in der Hauptsache auf das Aus land beschränkte, dem Vorjahr gegenüber etwas niedriger. Sämtliche Gravier-Anstalten hatten ein gutes Geschäftsjahr auf zuweisen; der Umsatz hatte sich bedeutend gehoben. Besonders durch die in Aufnahme begriffenen »Weißprägungen«, die von vielen Großbuchbindereien, Druckereien usw. für Katalogumschläge, Buch titel, Empfehlungskarten und Reklamezwecke eingeführt worden waren, erschloß sich den Gravieranstalten ein recht ergiebiges Feld. Die dazu benötigten Reliefprägeplatten, die einer besonderen sorg fältigen Herstellung in technischer und künstlerischer Hinsicht be dürfen, fanden gutlohnenden Absatz. Auch die Einführung von Graviermaschinen hat im In- wie Ausland anhaltend gute Fort schritte gemacht. Beste wie mittlere Arbeitskräfte waren sehr ge sucht und nur gegen hohen Lohn zu erhalten. Geübte Kräfte waren deshalb kaum stellenlos. Der Absatz von Bedarfsartikeln für die graphische Industrie hat einen wesentlichen Aufschwung genommen. Vom Mai ab mußte vielfach mit Ueberstunden gearbeitet werden, die Löhne stiegen, und für Ueberstunden wurden 10 — 15 pOt. Zuschlag bezahlt. Vorwiegend waren Verbrauchsartikel wie Druckfarben, Walzenmasse, Reinigungs mittel gefragt, während Anschaffungen für Betriebserweiterungen wie Pressen, Schriftkästen usw. nicht in Betracht kamen. Ueberzüge für Walzen erfuhren bei den hohen Baumwollpreisen beträchtliche Preis steigerungen. Bedeutende Schwankungen auf dem Metallmarkt (bei Blei, Kupfer und Zinn), dann die Aufnahme dieses Fabrikations zweiges durch auswärtige notleidende Maschinen- und Fahrradfabriken, übten einen ungünstigen Einfluß auf die Preisgestaltung aus. Dauernd aufnahmefähig zeigte sich das Ausland, vorzugsweise England und Oesterreich; hingegen war das russische Geschäft zurückgegangen, zu mal die dortige Gerichtsbarkeit dem deutschen Handel nur ungenügen den Schutz bot. Englische Originalwalzenmasse für Buchdruck fand am hiesigen Platze beachtenswerten Absatz, während sich amerika nische Erzeugnisse keinen festen Abnehmerkreis erwerben konnten. Die deutschen Erzeugnisse behaupteten vielmehr sowohl in Bezug auf Güte wie Preiswürdigkeit ihre überlegene Stellung. Die chromolithographischen Kunstanstalten waren durchschnittlich ausreichend beschäftigt. Nennenswerte Erweiterungen der Betriebe haben zwar nur in beschränktem Maße stattgefunden, es war aber un verkennbar, daß nicht mehr die gleiche Zurückhaltung wie im Vorjahr herrschte. Der Umsatz erreichte die vorjährige Höhe, doch waren die Verkaufspreise der meisten Artikel, welche die Warenhäuser an sich zu reißen begannen, recht gedrückt. Der Verein Deutscher Stein- druckereibesitzer war zwar ständig bemüht, den schlimmsten Aus wüchsen der Preisbildung entgegen zu treten; durchgreifender Erfolg wird aber erst nach längerer Arbeit zu erwarten sein. Die bei dessen »Ehren- und Schiedsgericht« eingehenden Sachen beweisen zum Teil eine völlige Unkenntnis der Grundregeln der Kalkulation, wodurch die Unterbietungen oft ihre Erklärung fanden. Ständigen Anlaß zu Klagen bot wieder der ungleichmäßige Eingang der Bestellungen, der die Betriebe nötigte, zeitweise mit Ueberstunden zu arbeiten, dann wieder eine Anzahl der Arbeitsmaschinen ruhen zu lassen. Künstler- Postkarten fanden in England und Frankreich weitere Verbreitung, anderseits war mit dem Eindringen der illustrierten Postkarte ein nicht zu unterschätzender Rückgang des Geschäfts in Gratulations karten verbunden. Im Außenhandel mit Italien kam den dorthin nach Lirepreisen liefernden Ausfuhrfirmen der hohe Stand der italienischen Währung, der sogar zeitweise den Kurs der französischen überstieg, sehr zu statten. Dauernde Schwierigkeiten bereiteten die hohen Zoll schranken und Abgaben einiger Staaten, wie Dänemarks, Schweden- Norwegens, neuerdings auch Amerikas, die die Einfuhr nur noch weniger Artikel gestatteten. Zur Erhaltung des gütens Einvernehmens mit den Arbeitern haben die Arbeitgeber im Steindruckgewerbe verschiedene von deren Forde rungen bewilligt, die hauptsächlich auf Einführung eines einheitlichen festen Lohntarifs, Verkürzung der neunstündigen Arbeitszeit, gänz liche Abschaffung der Akkordarbeit u. a. abzielten. Der in diesem Geschäftszweig gut durchgeführte Arbeitsnachweis verhütete das ganze Jahr hindurch einen Mangel an Arbeitskräften. Die. kartographischen Anstalten waren im Berichtsjahre ausreichend und lohnend beschäftigt. Personal-Entlassungen traten nicht ein, vielmehr mußte mangels genügend vorhandener Hilfskräfte mit Ueber stunden gearbeitet werden. In der Hauptsache lagen wieder Auf träge von Regierungen und Städteverwaltungen, darunter zahlreiche ausländische, vor. Buchbinderei. Der Geschäftsgang bei den fabrikmäßig betriebenen Großbuchbindereien war, besonders in der zweiten Jahreshälfte, sehr rege. Nach den im Jahre 1902 eingeführten Farbreliefprägungen war auch im Berichtsjahr noch lebhafte Nachfrage, sodaß sich das Auf stellen weiterer Spezialmaschinen notwendig machte. Hauptabsatz gebiet für die Buchbinderei-Erzeugnisse blieb Deutschland, in erster Linie Leipzig selbst. Bedauerlicherweise sind in letzter Zeit mehrfach Geschäftsverbindungen mit München, Stuttgart, Berlin usw. dadurch verloren gegangen, daß dort mit bedeutendem Kapitalaufwand eigene Betriebe nach Leipziger System eingerichtet und vergrößert worden sind. Infolge gegenseitiger Unterbietungen wurde der Verdienst ziemlich unlohnend. Arbeitermangel, besonders an gut geschulten Kräften, machte sich im letzten Vierteljahr recht fühlbar, sodaß man sich mit den von auswärts zugezogenen, im Großbetriebe unbekannten Arbeitskräften behelfen mußte. Hervorzuheben ist die Verlängerung des Buchbinder- Tarifs auf weitere 3 Jahre mit Sprozentigem Zuschlag auf die Stunden löhne. Der Arbeitsnachweis für die Mitglieder des Verbandes Deut scher Buchbindereibesitzer geschah durch die Verbandgeschäftsstelle. Schluß folgt
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