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2626 PAPIER-ZEITUNG Nr. 71 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werten, sowelt «le noch vorhanden sin, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt in Berlin NW Louisenstraße 32/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich ile Nnmmer ter gewünschten Patentschrift Einrichtung zum Reinigen von Lumpen und dergl. mit in einem Gehäuse sich drehendem Schleuderhaspel und unter Benutzung eines die Unreinigkeiten absondernden Luftstromes von John Arthur Spurr in Rouse Mill (Batley, York, Engi.). DRP 153405. (KI. 55) Bild 1 veranschaulicht eine Vorderansicht, Bild 2 eine Seitenansicht und Bild 3 einen Schnitt nach der Linie A-B von Bild 1 einer solchen Einrichtung. Die Hauptantriebs welle a, die ihren Antrieb von der Scheibe b erhält, trägt den Haspel c, welcher in schnelle Umdrehung versetzt wird. An dem einen Ende der Welle a sitzt eine Riemscheibe d, welche die Antriebsscheibe e des Ventilators n antreibt. An demselben Ende der Welle a sitzt eine Seilscheibe f, welche durch die Seilscheibe g das endlose Führungsband h bewegt. Ein zweites endloses Führungsband i wird von der Welle a aus durch die Seilscheibe j angetrieben. Die zu reinigenden Lumpen werden durch das Führungs band i in den Raum zwischen der Vorderwandung des den Haspel umgebenden Gehäuses und dem Haspel c gebracht, um von diesem in der Pfeilrichtung (Bild 3) mitgenommen und in dem Aufbau k in die Höhe geschleudert zu werden. In diesem Aufbau herrscht ein starker Luftzug, hervorgerufen durch den Ventilator n, wobei die Luft in der Richtung der Pfeile durch das Drahtnetz bei l eintritt, sodaß die Unreinig keiten aus dem Aufbau k durch den Kanal m nach dem Staub sammler gebracht werden. Der Luftzug darf nicht so stark sein, daß die Abfälle mitgenommen werden. Diese fallen wieder auf den Haspel, werden wiederum in die Höhe ge schleudert und somit gründlich gereinigt, bis sie schließlich auf das Führungsband h fallen. Durch die Drehung des Haspels c wird dieser selbst einen gewissen Luftzug erzeugen, der sich in dem Aufbau k be merkbar machen könnte, wenn die Vorderwandung des den Haspel umgebenden Gehäuses vollkommen geschlossen wäre. Durch diesen Luftzug würden möglicherweise Staubteile aus dem Aufbau k wieder nach unten, dem Reinigungsstrom ent gegen, gesaugt werden. Um dies zu vermeiden, ist an der Vorderseite des Gehäuses ein Rost o angebracht, durch welchen Luft in das Gehäuse eintreten kann. Sollte der Luftzug zu groß sein, so kann man noch einen Schieber p (Bild 2) an der Tür des Staubsammlers q anbringen. An diesem Schieber p bringt man Stellöcher an, sodaß man ihn mittels eines Stiftes und des an der Tür vorgesehenen Loches r genau einstellen kann. Den Haspel c macht man zweckmäßig etwas kegelförmig, sodaß er an dem Einlaßende einen kleineren Durchmesser be sitzt als an dem Auslaßende. Infolgedessen haben die Abfälle das Bestreben, sich allmählich nach dem Ende mit dem größeren Durchmesser zu bewegen, bis sie schließlich auf das an diesem Ende angebrachte Führungsband h fallen. Um diese allmähliche Bewegung der Abfälle nach dem Auslaßende hin zu beschleunigen, kann man Leitstangen s (Bilder 1 und 3) anbringen, die mehr oder weniger geneigt sind. Um diese Leitstangen mittels des Handgriffes t verstellen zu können, sind sie an einer Stange w angebracht, an die der Handgriff t mittels eines in einem Schlitz geführten Zapfens v angelenkt ist. Die unteren Enden der Stangen s sind an dem Maschinen gestell drehbar befestigt. Man kann die Neigung der Stangen s beliebig einstellen, und da die Lumpen, welche durch den Haspel in die Höhe geworfen werden, auf die Oberenden dieser Stangen fallen müssen, so werden diese schräggestellten Stangen die Lumpen seitlich ableiten. Sind die Lumpen sehr schmutzig, so wird man die Stangen s zunächst fast senkrecht einstellen, damit die Abfälle möglichst häufig mit dem Haspel in Be rührung kommen. Damit die Lumpen nicht wieder von unten in die Vor richtung gelangen können, ist ein Drahtnetz y vorgesehen: zur Beobachtung des Arbeitsvorganges dient ein Schauloch z. Bei der vorliegenden Einrichtung ist der Luftzug ununter brochen, und es gelangt die Luft nur einmal mit den Abfällen in Berührung, da sie nur einmal um dem Haspel herumgeführt und dann direkt nach dem Ventilator gesogen wird. Die Reinigung der Lumpen erfolgt infolgedessen schnell und gründlich, und es ist nicht notwendig, die Fäden und sonstigen Unreinigkeiten, die bisher müh- Bild 3 sam ausgelesen werden mußten, von Hand zu entfernen. Patent-Anspruch: Einrichtung zum Reinigen von Lumpen und dergl. mit in einem Gehäuse sich drehendem Schleuderhaspel und unter Be nutzung eines die Unreinig keiten absondernden Luft stromes, dadurch gekenn zeichnet, daß der obere Teil des Gehäuses über dem Schleuderhaspel (c) einen Auf bau (k) trägt, in welchen die Lumpen durch die Schleuder kraft des Haspels (c) in die Höhe geworfen werden, wobei durch die so gelockerten Lumpen ein starker Luftstrom geführt wird, um Staub, Fäden und sonstige Unreinigkeiten direkt durch den an den Auf ¬ bau angeschlossenen Kanal (m) nach dem Staubsammler zu be fördern. Verfahren zur Herstellung von Packpapier, Pappe und dergl. zum Schutze empfindlicher Metallgegenstände von Franz Flor und Dr. Ernst Murmann in Wien. DRP 153 870. (Kl. 55) Das der Erfindung gemäß hergestollte Papier soll die ver packten Gegenstände vor dem Anlaufen behüten und ver hindern, daß Schwefelwasserstoff, der spurenweise durch Ver stecken des Verpackungs- oder Unterlagsstoffes beim Liegen entsteht oder in unreiner Luft vorhanden ist, oder Spuren von schwefliger Säure oder Schwefelsäure, welche vom Verbrennen von Leuchtgas oder Petroleum herrühren, oder sonstige flüchtige Säuren zum Metall dringen und es trüben oder schwärzen. Das Packpapier wird zu diesem Zweck mit Kupferoxydammoniak getränkt. Die Bereitung der Kupferoxydammoniaklösung geschieht am besten durch Lösen von Kupferhydroxyd oder Kupfer karbonat in Ammoniakflüssigkeit und entsprechendes Verdünnen oder durch Lösen von Kupferchlorid oder einem anderen Kupfersalz und Versetzen der Lösung mit Ammoniak in geringem Ueberschuß, bis die bekannte dunkelblaue Lösung entsteht. Mit dieser Lösung wird das Papier, die Pappe oder die fertige Pappschachtel getränkt, worauf man trocknen läßt. Man kann auch das Papier mit der Lösung eines Kupfer salzes tränken und dann Ammoniakdämpfen aussetzen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Packpapier, Pappe u. dgl. zum Schutze empfindlicher Metallgegenstände, dadurch gekenn zeichnet, daß das genannte Packmaterial mit einer Lösung von Kupferoxydammoniak getränkt wird.