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PAPIER-ZEITUNG Nr. 71 Arbeiter-Druckerei in Norwegen Vor kurzem hatte die Leitung der Buchdruckerei Arbeidernes Aktie-Trykkeri in Kristiania den bei ihr beschäftigten Setzern mit geteilt, daß infolge schlechter Geschäftslage alle Setzer künftig täglich neun statt acht Stunden arbeiten müssen, und die Geschäftsleitung einige Lehrlinge aufnehmen werde. Hiergegen erhoben die Setzer Einspruch. Die Entscheidung wird in einer von den Geschäftsleitern einberufenen Generalversammlung der Aktionäre am 6. September fallen. Die Geschäftsleitung hat inzwischen den Aktionären einen Bericht über die geschäftliche Lage der Druckerei zugestellt, wonach diese etwa 45000 Kronen Schulden hat, und verschiedene Gläubiger für etwa 12000 Kronen auf das Material der Buchdruckerei Beschlag gelegt haben. Zur Ordnung der Schulden hat sich die Geschäftsleitung an die Leitung der sozialistischen Partei gewandt und verlangt, daß die Druckkosten für den »Sozialdemokraten« um 20 Kronen die Nummer höht werden. Die Parteileitung hat jedoch dieses Verlangen abgewiesen, worauf die Buchdruckerei den Druck des Blattes vom 27. August ab gekündigt hat. Wie verlautet, sind einzelne Gewerk schaften, welche Aktien der Buchdruckerei haben, für die Auflösung des Geschäftes, da man nicht glaubt, daß es auf bisherige Weise be stehen kann. F. Künstlerische Plakate. Die Gesellschaft für ästhetische Kultur in Frankfurt a. M. will im Herzen des Frankfurter Straßenverkehrs eine Ausstellung moderner künstlerischer Plakate ins Werk setzen. Sie wandte sich an die Stadt mit der Bitte, ihr an geeigneter Stelle eine größere Fläche zu überlassen. Da es sich nicht um ein Reklame- Unternehmen sondern um eine Veranstaltung zur Hebung des künst lerischen Geschmacks handelt, wurde von der Stadt eine Wand Ecke der Zeil und Brönnerstraße zur Verfügung gestellt. Die Plakatwand soll bis Oktober fertig sein. Die Gesellschaft wendet sich an das kunstsinnige Publikum mit der Bitte, ihr künstlerische Plakate aus Privatbesitz zu überlassen. Architekt A. Paravicini, Bleidenstraße 1, nimmt solche Beiträge entgegen. (Frankfurter Ztg.) Lehrverträge der Handwerksmeister mit eigenen Söhnen sind nicht nötig! In einem auf Veranlassung der Greizer Handwerkskammer von der Fürstlichen Staatsanwaltschaft zu Greiz gegen den Buch bindermeister Paul Schneider in Greiz eingeleiteten Strafverfahren wegen Nichtabschließung eines Lehrvertrages mit seinem Sohne, hat das Oberlandesgericht in Jena am 18. August entschieden, daß unter Aufhebung des Urteils des Landgerichts zu Greiz die Berufung der dortigen Staatsanwaltschaft gegen das schöffengerichtliche Urteil zurückgewiesen werde, und daß die Kosten beider Instanzen, sowie die dem Meister erwachsenen Ausgaben die Staatskasse zu über nehmen habe. Eg. Büchertisch Die Rotationsmaschine und ihre Technik, Stereotypie und Kraft maschinen. Herausgegeben von August Stecker, Faktor und Obermaschinenmeister Ewald Gerlach in Wilhelmshaven. 1904. Selbstverlag von August Stecker in Bant-Wilhelmshaven. Preis geheftet 2 M. 50 Pf. Die beiden Praktiker, die dies Buch als Erstlingswerk heraus geben, geben ihm ein langes Vorwort mit. In diesem wird gesagt, daß über das Thema dieses Buches bisher noch keine theoretische Darlegung zur Belehrung und Ausbildung der Lernenden erschienen sei. Nur durch die persönliche Anleitung und Lehre von Mund zu Mund werde die Buchdruckerkunst von einem auf den andern über tragen. Das Buch soll nicht etwa solche Anweisungen überflüssig machen, sondern wie das Vorwort sagt, »zur gründlichen Beherrschung der Rotationsmaschinen und ihrer Technik, zur niemals versagenden Kenntnis der Stereotypie und zur in jeder Lage genügenden Erfah rung über die Behandlung der Kraftmaschinen« dienen. Weiterhin wird das Werk als praktisches Lehr- und Nachschlagebuch bezeichnet, das sowohl den Maschinenlehrlingen wie auch dem Maschinenmeister, Faktor und Prinzipal ein verläßlicher Ratgeber sein soll. Entsprechend dem Titel zerfällt der Inhalt in drei Abteilungen, von denen die erste die Rotationsmaschine behandelt. Nach einer geschichtlichen Einleitung werden die Arbeiten an der Maschine in der Reihenfolge, wie sie etwa die Praxis ergeben würde, beschrieben. Ebenso sind Stereotypie und Kraftmaschinen behandelt. Dieser letzte Teil ist etwas kurz, nur der Gasmotor und sein Betrieb nebst den einzelnen Bestandteilen wird eingehend beschrieben. Dagegen ist die Dampfmaschine und die Lokomobile nur sehr kurz erwähnt, obgleich sowohl die stationäre Lokomobile wie auch die gewöhnliche Dampf maschine stehender oder liegender Bauart bei grösserem Kraftbedarf empfehlenswert sind. Die Anweisungen des Buches werden überall durch in den Text eingefügte Bilder erläutert. Außerdem sind auf grösseren gefalzten Beilagen viele Bilder der hauptsächlichsten deutschen Rotations- maschinen-Systeme abgebildet, und zum Schluß werden die vier deutschen Fabriken dieser Maschinen noch jede für sich behandelt. Anzeigen beschließen das Buch. Es wird dem Maschinenmeister ge legentlich, dem Lehrling stets Hilfe und Auskunft bieten, aber auch der Prinzipal wird es mit Vorteil studieren, da es ihm die Möglich keit gewährt, die Arbeit seiner Angestellten mit Verständnis zu ver folgen, und nötigenfalls diese Angestellten auch zu überwachen. P Sih., „3iristophot” 3 Kunstanstalten für photo graphisch. Maschinendruck und sämtliche Branchen der graphischen Industrie. Hauptsitz: Taucha, Bez. Leipzig empfiehlt ihre [156772 Rromsilber-Postkurten Letxte Novität 1 Sensationelle Neuheit l Monogramm-Postkarten (Gesetzl. geschützt; ca. 275 Dessins) Postkarten mit Alpenlandschaftsbildern und An sichten alpiner Städte nach Orig.-Negativen aus dem Kunstverlag Würthle & Sohn, Salzburg. 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