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2538 PAPIER-ZEITUNG Nr. 69 Stirnwänden b und c befestigt sind, und aus quer darüber den Bild 1 Bild 3 Bild 2 Blasrohr endigt auf der einen Seite in einem walzen- rohres ist so der wo sie Saug- Feuchter für Papier- oder Gewebe-Bahnen Französisches Patent Nr. 339 923 von Leon Chleg. Giltig vom 26. Januar 1904. (Nach »Papeterie«) Bild 1 zeigt den Feuchter von vorne gesehen. Walze a ist den Siebwalzen (egoutteur) der Papiermaschinen ähnlich gebaut. Ihr Gehäuse besteht aus kupfernen Stangen, die in förmigen Teil k und besteht aus gebogenem Kupferblech i, das durch ein schmales, flaches, rechteckiges, mit Löchern h versehenes Blechstück g verschlossen ist. Die Form des Blas ¬ gehenden Kupferfäden. Alles ist so leicht wie möglich aus geführt. Dieses Gehäuse ist mit einem Metallsieb überzogen. Die hohlen Zapfen d und e drehen sich in Rollenlagern. Im Innern der Walze ist das Blasrohr f befestigt. Bild 2 zeigt dieses in Längsschnitt und Bild 3 in Querschnitt. Das gewählt, daß Druckluft längs des ganzen Rohres mit gleicher Geschwindigkeit aus den Löchern tritt. Der walzenförmige Teil k ist mittels biegsamen Schlauchs l an den Ansatz n eines Ventilators m geschlossen, der sich mit gleich mäßiger Geschwindigkeit dreht und Luft mit Druck von 30—35 mm Wassersäule durchs Blasrohr treibt. Dieses wird am andern Ende durch einen Ständer o getragen, der so ver stellbar ist, daß das Blasrohr nach Bedarf dem Umfang der Walze genähert werden kann. Der Trog p ist mit Ueberfallrohr Q und Zuflußrohr r nebst Hahn s versehen. Walze a dreht sich, von Scheibe t an getrieben, im Trog p mit veränderlicher, dem gewünschten Feuchtungsgrad entsprechender Geschwindigkeit. Die Maschen des Metalltuches füllen sich mit Tröpfchen, und diese werden durch die aus dem Rohr /' geblasen e Luft in Form eines feinen Regens aufs Papier gebracht. Herstellung von Papier mit Stoffüberzug Nach den bisherigen Verfahren zur Herstellung von mit Gewebe überzogenem Papier, wie es besonders für Papier wäsche Verwendung findet, stellte man zunächst eine trockene, fertige Papierbahn her, brachte auf eine Seite einen feuchten Klebstoff, vereinigte die Papierbahn mit der Gewebebahn zwischen Preßwalzen und führte die vereinigte Stoff-Papierbahn über einige Trockenzylinder behufs Trocknung des Klebstoffs. Oder man trug eine Schicht mit Wasser angerührter Stärke auf die Gewebebahn auf, trocknete die Stärkeschicht und brachte dann in einer Zylinder-Papiermaschine die mit Klebstoff versehene trockene Gewebe bahn mit der vom Siebzylinder kommen den feuchten Papierbahn zusammen, wodurch Vereinigung beider Bahnen stattfand. Wie man sieht, muß bei beiden Verfahren die eine der Bahnen erst einer Trocknung unterzogen werden, ehe sie mit der anderen vereinigt wird, worauf die vereinigten Bahnen nochmals über Trockenzylinder geführt werden müssen. Nach vorliegender Erfindung, für welche Edward Y.Le Fevre in Fallsburg, Staat New York, das amerikanische Patent 760 635 erhielt, wird die Her stellung solcher mit Gewebe überzogener Papiere dadurch verbilligt, daß eine Trocknung erspart wird. Die Abbildung zeigt die zur Ausführung des Verfahrens dienende Maschine schematisch in Längsschnitt. In einem Papierstofftroge A von üblicher Einrichtung befindet sich ein Siebzylinder B, auf dem der Papierstoff sich absetzt. Filz AI entnimmt den Papierstoff unter der Einwirkung der Gautschwalze C von dem Siebzylinder B und führt die feuchte Papierbahn über die Saugkästen H H und die Leit walzen L L hin zu den Naßpressen E E und E, E b von auf die Trockenzylinder N N gelangt. Oberhalb kästen H H ist Behälter G angeordnet, der feines Mehl ent hält, welches durch einen Spalt im Boden in einem dünnen Strahl auf die nasse Papierbahn fällt. Damit keine Verstopfungen eintreten, wird der Kasten G mittels eines Daumenrades S und einer Stange R beständig geschüttelt. Oberhalb des Kastens G ist die Geweberolle I angeordnet. Die Gewebebahn läuft von dort über Leitwalzen K K D und vereinigt sich bei der ersten Leitwalze L mit der nassen, mit Mehl bestreuten Papierbahn, wobei das Mehl als Klebstoff wirkt. Sodann gehen die ver einigten Bahnen durch die beiden Pressen E E und E t E, und über die Trockenzylinder N N, wo die Vereinigung durch Wärme vollendet und zugleich die Trocknung bewirkt wird. Die Papierbildung von Gautsche zu den Filzpressen und von da zu den Trockenzylindern, versinnbildlicht die Bildsam keit des zarten Kindes- und Jünglingsalters bis zur Vollendung des gereiften Mannes. Papyrus Altturkestanische Papiere In dem Schluß seiner Abhandlung, deren Anfang wir in | Nr. 6f auszugsweise brachten, schreibt Prof. Wiesner, wie wir dem »Zentralblatt f. d. österr.-ungar. Papier-Industrie« ent nehmen, daß das in Nr. 61 erwähnte dritte Papier anscheinend tibetischen Ursprungs ist. Es wurde mit tibetischen Zeichen beschrieben im Tempel von Endere gefunden. Der Forscher beschreibt dann ein viertes, in unbekannter Sprache geschriebenes Manuskript, das gleichfalls aus dem Beginn des 8. Jahrhunderts stammen dürfte, und dessen Papier anscheinend lediglich aus Bastpflanzen dikotyler Pflanzen, meist Urticaceen, besteht. Dieses Papier ist noch heute mit Tinte gut beschreibbar und enthält Stärkekleister, Körner un verkleisterter Stärke und Flechtenbestandteile. Vielleicht wurden alle diese Stoffe zum Leimen dieses Papiers benutzt. Verfasser wiederholt die Ergebnisse seiner Untersuchungen zusammenfassend wie folgt: In der vorliegenden Abhandlung wurden die Ergebnisse der materiellen Untersuchung des Papieres von vier Handschriften mit-