Volltext Seite (XML)
PAPIER-ZEITUNG 2487 Papier- und Zellstoff-Fabriken Akt.-G. Wolfach i. Baden. Dem Bericht über das Geschäftsjahr vom 1. Mai 1903 bis 30. April 1904 entnehmen wir folgendes: Die Erzeugung belief sich auf 5310160 kg gebleichten und 114 061 kg ungebleichten Zellstoffs, somit stellt sich die durchschnitt liche Tageserzeugung, 860 Arbeitstage angenommen, auf 16 700 kg. Die Ueberschüsse betragen 149 546 M. 19 Pf., wovon statutenmäßig abzuschreiben sind: auf Amortisations-Konto 57 107 M. 80 Pf. und auf Verdampfungs-Unkosten-Konto 20 757 M. 67 Pf. Ferner beantragt der Vorstand noch zur Ergänzung des Delcredere-Kontos die Absetzung von 3997 M. 95 Pf. Somit verbleibt ein Reingewinn von 67 682 M. 77 Pf., dessen Verteilung statutengemäß wie nachstehend zu er folgen hat: 10 pCt. an das Spezial-Reserve-Konto 6 768 M. 27 Pf. 4 pOt. Dividende auf 1 200 000 M. Aktienkapital . . 48 000 » — „ Statuten- und vertragsmäßige Tantiemen an den Aufsichtsrat, Vorstand und Angestellte und be sondere Gehaltszulagen an Beamte 4 614 » 30 » Somit bleibt ein Rest von 8300 M. 20 Pf. und der Vortrag vom vorigen Jahr, 10 494 M. 65 Pf., also stehen 18 794 M. 85 Pf. zur Ver fügung der General - Versammlung. Die Abschreibungen wurden wieder in bisheriger Weise vorgenommen, nämlich 3 pOt. auf Immobilien, Kanal und Wasserkraft, Geleise und Gelände, 10 pCt. auf Maschinen, Einrichtungen und Verdampfungs-Anlage. Die gute Nachfrage nach Zellstoff hat sich bis jetzt erhalten, und es war uns auch möglich, entsprechend höhere Preise zu erzielen; allerdings sind auch die Rohstoffe, besonders das Holz, im Preise unverhältnismäßig gestiegen. Dem Vorschlag des Aufsichtsrats entsprechend be schloß die Generalversammlung, von dem zu ihrer Verfügung stehenden Betrag 12 000 M. als 1 pCt. Super dividende auszuzahlen und den Rest von 6794 M. 85 Pf. auf neue Rechnung vorzutragen. (Die Gesamt-Dividende ist somit 5 pCt., gegen 6 i. Vorj.) Der Aufsichtsrat widmete seinem am 19. August 1903 verstorbenen Mitglied Herrn Kommerzienrat Benziger einen dankenden Nachruf. Aktiengesellschaft für Cartonnagon-Industrie in Dresden-Loschwitz. Als Ergänzung zu Nr. 65 S. 2415 ent nehmen wir dem Geschäftsbericht über das 16. Rechnungsjahr (1. Juli 1903 bis 30. Juni 1901) folgendes: Das gute Resultat des Geschäftsjahres verdanken wir dem Um stand, daß fast sämtliche Betriebe voll beschäftigt waren, und es mög lich gewesen ist, die Rohstoffe unter Ausnutzung einer günstigen Marktlage billig einzukaufen. Der Umsatz hat sich, insbesondere im Inland, in erfreulicher Weise gesteigert. Die Blechemballagen werke haben ohne Ausnahme mit gutem Erfolg gearbeitet. In Blech klammern und Fabrikaten aus Pappe hielt sich der Absatz annähernd in gleicher Höhe wie im Vorjahre. Der Verkauf von Maschinen war zum Teil nur mit Aufwendung von Opfern möglich und das Geschäft darin ziemlich erschwert. Der Ausbau unserer Fabrik in Bodenbach wurde in den ersten Monaten dieses Geschäftsjahres vollendet. Das Berliner Geschäft hat im letzten Jahre seine Betriebsräume nach Tempelhofer Ufer Nr. 10 verlegt, woselbst eine Ausdehnung der Fabrikation, welche in den früheren Lokalen ausgeschlossen war, möglich wird. Die hohen Auslagen für Vergrößerungen in diesem Jahre waren notwendig, um den Wettbewerb mit der Konkurrenz aushalten und den höher gestellten Anforderungen der Kundschaft entsprechen zu können. Voraussichtlich sind für die nächste Zeit keine größeren Aufwendungen erforderlich. Heute sind die gesamten Betriebsanlagen unserer Gesellschaft, insbesondere der Blech emballagenwerke, in mustergiltiger Verfassung, und durch die ge machten Aufwendungen werden namhafte Betriebsersparnisse erzielt, welcher Umstand im Geschäftsresultat schon heuer zum Ausdruck kommt. Auf Liquidationskonto Schkloff ging di 0 zweite Jahresrate ein. Die Debitoren haben sich dem gesteigerten Umsatz entsprechend erhöht. Die Kreditoren verminderten sich um rund 300 000 M. Ent sprechend dem größeren Umsätze und dem schließlich verbleibenden Reingewinn sind die allgemeinen Unkosten gestiegen. Wir haben 100 000 M. auf die Bestände zurückgestellt, um damit, falls sich plötzlich eine unerwartete Preissteigerung in Rohstoffen einstellen sollte, derselben begegnen zu können. Es verbleibt dann ein Brutto- Ergebnis von 598 066 M. 98 Pf. Nach Absatz von Abschreibungen und Rückstellungen im Betrage von 140 276 M. 7 Pf. und Zuweisung von 100 000 M. an den Spezial-Reservefonds erhält der Reservefonds 17 889 M. 55 Pf., der Aufsichtsrat 15 726 M. 76 Pf. statutengemäße Tantieme, und es bleiben samt 6775 M. 57 Pf. Gewinnvortrag aus dem Vorjahre 330 960 M. 17 Pf. zur Verfügung der General- Versammlung. (Ueber die Verwendung dieser Summe wurde in Nr. 66 berichtet.) Die Luxuspapierfabrik von C. Bierbach iu Berlin, Urbanstr. 116, ist in den Besitz der Firma Carl Ehmann & Co. in Berlin O 27 übergegangen. Der Betrieb wird dergestalt weitergeführt, daß sämtliche Waren vom Lager, Alexander- straße 22, expediert werden. Alle Zuschriften sind an Carl Ehmann & Co., Alexanderstr. 22, zu richten. Die Firma C. Bierbach ist gelöscht. Die dem Herrn Max Kriegl für die Firma Pappenfabrik Eichhoffen, Stefan Aichinger in Untereinbuch erteilte Prokura ist erloschen. Westdeutsche Kartonnagenfabrik Lanio & Spänle in Köln a. Rh., Gladbacherstraße 15. Die offene Handels gesellschaft ist aufgelöst. Das Geschäft ist auf den Kaufmann Herrn Carl Koch in Frankfurt a. M. übergegangen, der es unter der bisherigen Firma fortführt. Schulz & Co., Buch- und Kunstdruckerei in Berlin, Lindenstr. 53. Herr Hugo Julius Schulz ist aus der Firma ausgetreten. Herr Arthur Wagner hat dieselbe als alleiniger Inhaber ohne Aktiven und Passiven übernommen. Buchdruckerei Hellmann & Co. in Jauer. Die Ge sellschaft ist aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter Herr Buchhändler Oskar Hellmann in Jauer ist alleiniger Inhaber der Firma. Süddeutsche Annoncen-Expedition Schwab & Co. in Mannheim. Die Gesellschaft ist mit Wirkung vom 1. August 1904 aufgelöst und das Geschäft mit Aktiven und Passiven sowie der Firma auf den Gesellschafter Herrn Otto Leder über gegangen. Die offene Handelsgesellschaft Ernst Germann & Co. in Regensburg hat sich am 1. Juli 1904 aufgelöst. Der Ge sellschafter Ernst Germann, Rentier in Pullach, führt das von der offenen Handelsgesellschaft betriebene Verlagsgeschäft allein unter der bisherigen Firma: Ernst Germann & Co. mit dem Sitze in Regensburg fort. Dem Musikverleger Herrn Martin Cohen in Regensburg wurde für die Firma Prokura erteilt. Kirchheim’sche Verlagsbuchhandlung, Komman ditgesellschaft in München. Die Kommanditgesellschaft ist infolge Ausscheidens des persönlich haftenden Gesell schafters Herrn Franz Xaver Kirchheim aufgelöst und seit 1. Juli 1904 offene Handelsgesellschaft unter der Firma Kirch- heim’sche Verlagsbuchhandlung, offene Handels- Gesellschaft. Gesellschafter sind die Herren Dr. jr. Karl Kirchheim, Verlagsbuchhändler, August Falk, Buchdruckerei- Besitzer und Verleger, und Josef Johann Maria Falk, Buch druckereibesitzer und Verleger, sämtlich in Mainz. J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, G. m. b. H. in Stuttgart. Die Zweigniederlassung in Berlin ist aufgehoben. Koch & Schilling, Papierhandlung in Hannover, Cellerstraße 18. Das Geschäft wird nach Auflösung der Ge sellschaft von dem bisherigen Gesellschafter Herrn Adolf Schilling allein unter unveränderter Firma weitergeführt. K. Ernst Oechsle, Oeldruckbilder, Kurz-, Papier- und Schreibwarenhandlung in Annweiler. Das Geschäft mit Firma ist am 6. August 1904 auf Frau Babette König über gegangen. Die in dem bisherigen Geschäftsbetrieb be gründeten Forderungen und Verbindlichkeiten sind auf die Er werberin nicht übertragen worden. Die Firma A. Siegl’sche Buch-, Kunst- und Musi kalienhandlung nebst Antiquariat in Wien ist ohne Aktiven und Passiven käuflich auf Herrn Alois Jedeck übergegangen, der sie unter der Firma Alois Jedeck, Buchhandlung, Antiquariat (Musikalien- und Kunsthandlung) in Wien VIII, Josefstädterstraße 23/25, weiterführen wird. Herr Franz J. Schmid in Abbazia, Istrien, wird am 15. September daselbst eine Buch-, Kunst- und Musikalien handlung, verbunden mit Leihbibliothek, eröffnen. Die neue Papierfabrik in Bernal, Argentinien, hatte schon zu Beginn ihres Betriebes mit Arbeiter-Schwierigkeiten zu kämpfen. Die einige Tage vorher eingestellten Arbeiterinnen drohten am 20. Juli mit Ausstand, da sie mit ihrer Bezahlung nicht auskommen könnten. Sie erhalten je nach ihrem Alter 35 bis 75 Centavos Taglohn. Dor Fabrikleiter versprach Ge haltserhöhung, und die Arbeiterinnen blieben. Am 21. Juli sollte die Fabrik das erste Papier auf den Markt bringen. (La Nacion, Buenos-Aires) Konkurs-Aufhebung. Das Konkursverfahren über das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft Anstalt für kirch liche Kunst, Glasmalerei und Kunstverlag, E. Herr mann, Sierau & Co. in Berlin, Ritterstr. 90, ist infolge Schlußverteilung nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben worden.