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2404 PAPIER-ZEITUNG Nr. 65 Handelskammer-Berichte 1903 Bochum. Dachpappe, Isolierpappe. Der Gang des Geschäftes litt unter der immer noch merkbaren allgemeinen Geschäftsflane, wenn auch der Umsatz höher war als im Jahre 1902, so wurde doch der Gewinn sehr ungünstig beeinflußt durch die ungesunden Konkurrenz verhältnisse in diesem Industriezweige. Um diese Verhältnisse zu bessern, hat man die Bildung eines Kartells unter den westdeutschen Dach pappenfabriken ins Auge gefaßt. Wie sich das Geschäft in diesem Jahre entwickeln wird, hängt in hiesiger Gegend von der Entwickelung der Eisen-Industrie und des Bergbaues ab, da diese beiden Gewerbe indirekt die Hauptabnehmer sind. Bei Beginn des Jahres war der Preis der Rohpappe wesentlich billiger als im Jahre vorher. Inzwischen haben sich jedoch die Fabri kanten dieses Stoffes zusammengetan und den Preis für neue Ab schlüsse um 10 pCt. erhöht. Die Preise für Teer waren fest und hatten Neigung in die Höhe zu gehen. Teerpech behielt seinen vorjährigen hohen Preisstand bis in den Herbst des Jahres hinein, alsdann fiel aber, beeinflußt durch die Schwäche des englischen Marktes, der Preis auch hier um etwa 20 pOt. Teeröle waren im Ueberfluß vorhanden und zu vorjährigen Preisen zu haben. Die Herstellungskosten für Dachpappe stellten sich dem nach etwas niedriger, die der übrigen Fabrikate durchschnittlich höher als im Jahre 1902. Durch Sinken des Preises für Rohpappe wurde auch sofort der Preis für Dachpappe herabgedrückt. Der Verdienst war unter solchen Verhältnissen gedrückt und ungenügend. Der Bezug der Rohstoffe ging glatt von statten. Die Erzeugung wurde vollständig abgesetzt. Die Lieferungen an das Ausland hatten denselben Umfang wie 1902. Die Arbeitslöhne blieben unverändert. Das Arbeitsverhältnis war gut. Druckerei und Zeitungsverlag. Die Besserung im Jahre 1902 dieses Geschäftszweiges hat auch 1908 angehalten. Leider hat aber der Reingewinn infolge größerer Unkosten mit dem höheren Umsatz nicht Schritt gehalten. Dies hat seinen Grund in der Konkurrenz, welche auf die Preise schädlich einwirkt. Die Preise für Papier und andere Rohstoffe blieben auf der Höhe des Vorjahres. Trotz des Kartells der Druckpapierfabrikanten stiegen die Preise für Papier nicht, weil zu viele und zu große Fabriken außerhalb des Kartells stehen. Störungen im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer kamen nicht vor, schon deshalb nicht, weil der Lohntarif von Arbeit gebern und -Nehmern auf 6 Jahre festgelegt ist. Kleinere Streitig keiten wurden unter Anrufung der gemeinschaftlich geschaffenen Instanzen gütlich beigelegt. Die Beschäftigung der Arbeiter war sehr gut. Der solide Buchdrucker hat auch unter der Schmutzkonkurrenz zu leiden, die vielfach von kleinen Druckereien ausgeübt wurde, in denen neben dem »Buchdruckereibesitzer« noch dessen Familie mitarbeitet. Diese kleinen Druckereien seien natürlich wegen der geringen Un kosten imstande, zu sehr billigen Preisen zu liefern. Die Drucksachen sind zwar dementsprechend schlecht ausgeführt, aber der Laie nimmt daran wenig Anstoß. Papier- und Pappwaren - Fabriken. Das Berichtsjahr hat Besse rung gebracht, namentlich gegen Schluß des Jahres. Das zeigte sich in größerem Umsatz. Allerdings blieben die Preise für Tüten, Einwickelpapier usw. ebenso wie im Vorjahre. Rohstoffe wurden genügend und zu billigen Preisen angeboten. Die Arbeitsverhältnisse waren gut, die Beschäftigung der Arbeiter war normal. Im Gegensatz zu dieser Schilderung berichtet eine andere Firma, die hauptsächlich Pappdeckel, Kartonnagen usw. herstellt, daß sie ihre Waren nur schwer und zu sehr niedrigen Preisen unterbringen konnte. Dessau. Papier. Zu Anfang des vergangenen Jahres war der Verbrauch etwas zurückgegangen, hob sich aber im letzten Vierteljahr. Obwohl die Papierpreise einen derart niedrigen Stand einnahmen, daß es nicht möglich ist, hierbei gewinnbringend zu arbeiten, sind sie trotz des Mehrverbrauchs nicht gestiegen. Strohpapier. Der Absatz im Inlande war etwas besser als in den Vorjahren. Dagegen bewegte sich die Ausfuhr noch immer in sehr beschränkten Grenzen. Zum Teil trugen ungünstige Marktverhältnisse in überseeischen Absatzgebieten daran Schuld, zum Teil die immer wiederkehrenden Unruhen in verschiedenen amerikanischen Klein staaten. Tapeten. Die Lage der Tapeten-Industrie während des Jahres 1903 war gut. Billige und mittlere Sorten wurden gut verlangt. Der Preis des Rohpapiers bewegte sich während der ersten 9 Monate in absteigender Linie, so daß trotz der gedrückten Vereinspreise das Re sultat befriedigend war. Der Verein Deutscher Tapetenfabrikanten, der für Fabrikanten und Händler durch Beseitigung vieler Mißstände und Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs gleich segensreich ge wirkt hat, besteht fort. Metalltuch. Es war befriedigende Beschäftigung vorhanden; auch liegen gleiche Aussichten für die Folgezeit vor. Filztücher für Papier-, Pappen- und Papierstoff-Fabriken Reinh. Brueh & Co., Filztueh-Fabriken Preuso.-Moreanet, Rheinland [154866 Kalter Kartonnagenleim Slucoldin Kein Erwärmen mehr, stets gebrauchsfertig Billiger und besser als Tafelleim nmmn VTTMI7NER Chemische Fabrik für Ul 1 U MUIEIIM, Klebstoffe und Appreturmittel Berlin SO, Rungestr. 20 Blausaure-, Gallus-Wasserbad- u. „Sepia-Blitz“- Sichtpaus-Fapiere und -leinen H,ne n , transparent-, Millimeter- J dUi" J* C, u. Zeichenpapiere etc. etc. Photographische Papiere Grosse £ichtpaus- und Zinkographische Anstalt Wiederverkäufern günstigste Bedingungen Alle Llohtpaus- und Pauspräparate neuerdings wesentlich verbessert Für Uebersee-Export speziell hergestellte, besonders geeignete Präparate Gegründet 1886 * # * Deutsche u. ausländ. Patente Fabrik technischer Papiere Arndt & Troost FRANKFURT a. Main 1 F. H. 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