Volltext Seite (XML)
2240 PAPIER-ZEITUNG Nr. 60 Allgemeine Poststatistik für 1902 Nach Mitteilungen vom Internationalen Bureau des Weltpostvereins in Bern Die Gesamtzahl der zurPost gegebenen Sendungen betrug 30 Milliarden Stück, darunter 1/2 Milliarde Pakete, das macht täglich wenigstens 200 Millionen Postsendungen, darunter 81/2 Millionen Pakete. Nimmt man für jede Briefsendung ein Durchschnittsgewicht von 10 g und für jedes Paket ein Durchschnittsgewicht von 21/2 kg an (wahrschein lich bleiben diese Zahlen hinter dem wirklichen durchschnittlichen Gewicht noch zurück), so stellt sich das Gesamtgewicht der täglich mit der Post beförderten Sendungen auf mehr als 10 Millionen kg oder 1000 vollbeladene Eisenbahngüterwagen zu 10000 kg. Die höchsten Verkehrszahlen haben die Vereinigten Staaten von Amerika mit 8,2 Milliarden Sendungen, Deutschland mit 5,8 Milliarden, Großbritannien mit 4,2 Milliarden und Frankreich mit 2,4 Milliarden Postsendungen. Auf diese vier Hauptverkehrsländer kommen also 20,6 Milliarden Postsendungen oder mehr als zwei Drittel des ge samten Postverkehrs der Welt. Auf den internationalen Verkehr ent fallen gegen 1,7 Milliarden Postsendungen. Deutschland steht im internationalen Postverkehr mit mehr als 300 Millionen Postsendungen weitaus an erster Stelle. Den wichtigsten Zweig des Postdienstes bildet von jeher der Briefpostverkehr. 1902 sind mit Einschluß der abonnierten Zeitungs nummern 281/2 Milliarden Briefsendungen mit der Post befördert worden. Die Zahl der Briefe geht im Verhältnis zu der Zahl der gegen ermäßigte Taxe beförderten Briefsendungen (Postkarten, Druck sachen, Warenproben, Geschäftspapiere) immer mehr zurück; 1902 haben die Briefe zum erstenmale weniger als die Hälfte (nur 45 pCt.) des gesamten Briefverkehrs ausgemacht. Anderseits sind der Druck sachenverkehr und namentlich der Postkartenverkehr in lebhafter Zu nahme begriffen. Wenn die Zahl der Postkarten im letzten Jahre die vierte Milliarde überschritten hat, so sind daran hauptsächlich die Ansichtspostkarten schuld, die für die Postverwaltung eine von Jahr zu Jahr ergiebigere Einnahmequelle bilden. Die meisten Postkarten (mehr als eine Milliarde, also mehr als der vierte Teil der Gesamtzahl) sind in Deutschland zur Post gegeben worden. Es folgen die Ver einigten Staaten von Amerika mit 34 und Großbritannien sowie Japan mit je 1/2 Milliarde Postkarten; im letzteren Lande ist der Postkarten verkehr so lebhaft, daß er den eigentlichen Briefverkehr um mehr als das Doppelte übersteigt. Im Gegensatz zu den genannten Ländern hat Frankreich eine auffallend geringe Zahl von Postkarten, nämlich noch nicht 70 Millionen Stück, aufzuweisen. Eie Zahl wird sicher er heblich in die Höhe gehen, nachdem die französische Postverwaltung vor kurzem das Porto für diejenigen illustrierten Postkarten de® internen Verkehrs, auf denen gute Wünsche, Höflichkeitsformeln und dergleichen in höchstens fünf Worten niedergeschrieben sind, von 10 auf 5 Cts. ermäßigt hat. Die übrigen Dienstzweige der Post (Paket- und Wertversendungs verkehr, Postanweisungs-, Postauftrags- und Postnachnahmedienst) umfaßten im Jahre 1902 zusammen gegen 11/2 Milliarden Sendungen. Fast bei allen diesen Dienstzweigen steht Deutschland an erster Stelle, der Paketverkehr der deutschen Post machte mit 213 Millionen Stück mehr als zwei Fünftel des gesamten Postpaketverkehrs der Welt aus; Wertsendungen sind in Deutschland im Werte von 22 Milliarden Fr., in den übrigen Ländern zusammen im Werte von etwa 42 Mil liarden Fr. zur Post gegeben worden; der Postanweisungsverkehr der deutschen Postanstalten war mit 12 Milliarden Fr. nur wenig geringer als der Postanweisungsverkehr aller übrigen Länder zusammen genommen; die Summe der auf Postnachnahmesendungen einge zogenen Beträge belief sich im ganzen auf 1,4 Milliarden Fr., davon in Deutschland 0,8 Milliarden Fr. Nur beim Postauftragsdienst (Ge samtbetrag der einzuziehenden Summen 2,7 Milliarden Fr.) kam auf Belgien, wo mehr als 1 Milliarde Fr. im Wege des Postauftrags ein gezogen worden sind, eine etwas höhere Verkehrsziffer als auf Deutschland. Der gesamte Bar- und Wertversendungsverkehr aller Postanstalten der Welt belief sich 1902 mit Einschluß der für ver kaufte Postwertzeichen aufgekommenen Beträge auf die stattliche Summe von mehr als 100 Milliarden Fr. Dabei sind die sich auf mehrere Milliarden Fr. belaufende Beträge, die bei den in einer Reihe von Ländern bestehenden Postsparkassen umgesetzt worden sind, noch garnicht mitgerechnet, weil die Statistik des Internationalen Bureaus keine Angaben über den Postsparkassenverkehr enthält. (Deutsche Verkehrs-Zeitung) Postsendungen in Rollenform, lieber diese hat sich vor kurzem das Reichspostamt geäußert. Den Anlaß hierzu bot eine Eingabe der Handelskammer zu Chemnitz, worin diese, um namentlich die Ver sendung von Tapetenmustern als Warenproben in Rollenform zu er möglichen, ersucht hatte, es möchte die Vorschrift, nach der solche Warenproben 30 cm in der Länge nicht überschreiten dürfen, aufge hoben und die zulässige Länge auf 50 cm festgesetzt werden. Hierzu führte das Reichspostamt folgendes aus: Die Briefsendungen in Rollenform seien schon seit Jahren ein Gegenstand ernster Sorge für die Postverwaltung wegen der vielen Erschwernisse, die sie im Be triebe verursachten. Die Rundung ihrer Oberfläche behindere bei der Auflieferung die vollständige Entwertung der Freimarken, sowie die Herstellung deutlicher Stempelabdrücke und verzögere das Stempel geschäft. Ihre ungewöhnliche Form und Ausdehnung verlangsame und erschwere den Sortierdienst, namentlich in den Bahnposten mit ihren beschränkten Raumverhältnissen, da sie nicht in die Sortier fächer und Briefbunde aufgenommen werden können, sondern lose in die Beutel gelegt werden müssen. Ihr Umfang erfordere am Be stimmungsorte besondere Aufbewahrungseinrichtungen für die Aus gabestellen und besondere Bestelltaschen für das Bestellpersonal. Sie seien außerdem fortgesetzt eine Quelle von Beschwerden des Publi kums, da es bei der durch ihre Beschaffenheit gebotenen Beförderungs weise unvermeidlich sei, daß Rollen, die nicht durchaus fest und halt bar verpackt seien, auf längeren Beförderungsstrecken an Ansehen verlören, gedrückt würden oder gar brächen. Diese Schwierigkeiten würden durch Erweiterung der zulässigen Längenausdehnungen bei den Warenproben in Rollenform noch wachsen. Dem Anträge der Chem nitzer Kammer konnte daher das Reichspostamt nicht entsprechen, g. Postanweisungsabschnitte. Um zu erproben, ob sich eine leichtere Abtrennung der Postanweisungsabschnitte von den Postanweisungen unbeschadet der Festigkeit der Formulare ermöglichen lasse, sind, nach der »Deutschen Verkehrs-Zeitung«, seit einiger Zeit die Formulare O 90 mit eingedrucktem 10 Pf .-Wertzeichen und C 90 a (Postanweisung zur Uebermittlung von Nachnahme- und Postauftrags geldern) auf der Trennungslinie zwischen Postanweisung und Abschnitt mit einer Schlitzdurchlochung hergestellt worden. Das unregelmäßige Losreißen der Abschnitte von den Postanweisungen durch die be stellenden Boten gibt nämlich den beteiligten Postdienststellen ebenso wie dem Publikum häufig Anlaß zu Klagen, insbesondere dann, wenn Zahlen der Betragsangabe oder auf dem Abschnitte niedergeschriebene Mitteilungen beim Trennen der Postanweisungsteile abgerissen werden. Außerdem erfordert das Abtrennen der Abschnitte einen gewissen Zeitaufwand und verlangsamt das Bestellgeschäft, ein Nachteil, der bei dem stetigen Steigen des Postanweisungsverkehrs nicht wenig ins Gewicht fällt. Die Versuche haben nun ergeben, daß bei den durch lochten Postanweisungsformularen die Abschnitte mühelos, schnell und glatt abgetrennt werden können. Die Befürchtungen, daß durch die Schlitzdurchlochung die Festigkeit der Formulare leiden oder die Abschnitte sich während der Postbeförderung loslösen könnten, haben sich als unbegründet herausgestellt. Es ist deshalb angeordnet worden, daß die Postanweisungsformulare künftig allgemein mit der Durchlochung herzustellen sind. Es möchte sich empfehlen, die Neuerung auch auf Paketadressen-Formulare auszudehnen -t. (General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen.) Albert Bolle de Jordan Berlin S, Ritterstrasse 14 bauen sämtliche Maschinen zur Papierverarbeitung. Balancier-Presse zum Ausstanzen Be- zelohnung Zwischen den Wänden Preis mit gebogenem Schwengel Preis mit doppel armigem Schwengel CA CB CD CE 40 cm 60 „ 70 . 55 » M. 290,— . 895,— . 410,— . 460,— M. 800,— . 405,— . 425,— . 480,- einschliesslich schweren Holzgestells " Vollständige Preisliste auf Wunsch TW