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PAPIER-ZEITUNG 1950 Nr. 53 Menge Klagen und Beanstandungen seitens der Kundschaft im Ge folge hat, wie die hier in Rede stehenden Vorgänge. Die unfertig getrocknete Papierbahn ist auf der Papiermaschine an den Seiten kürzer, und dadurch bilden sich Risse, die das Ab springen und Zerreißen des Papiers auf der Maschine verursachen. Die fertig getrocknete Bahn ist dagegen an den Seiten länger und verursacht Faltenbildung an den Maschinen-Kalandern, an den Feucht maschinen, den Super-Kalandern, Rotations- und Beklebemaschinen. Das fertige Papier ist an den Rändern wellig und bildet beim Bedrucken Falten oder dehnt sich, wodurch es für Mehrfarbendruck nicht taugt. Ist der Stoff etwas röscher gemahlen, um obige Fehler zu vermeiden, so rupft das Papier in den Stein- und andern Druck pressen. Jedem Fachmann sind diese Erscheinungen zur Genüge- bekannt, und er begrüßt es mit Freuden, wenn ihm gezeigt wird, wie er sich hier vor Schaden hüten kann. Einsichtige Fachleute waren auch stets bestrebt, Verbesserungender bestehenden Einrichtungen zu ersinnen und Abhilfe der Uebel zu schaffen. So erinnere ich mich, daß einer meiner früheren Chefs eines Tages ganz glücklich war, weil er eine Erfindung gemacht zu haben glaubte, um das vorzeitige Austrocknen der Ränder der Papier bahn zu verhindern. Er hatte nämlich auf dem 3. Trockenzylinder zwei kleine, verschiebbare Wälzchen von 5 cm Durchmesser und 30 cm Länge an beiden Seiten der Papierbahn angebracht. Diese Wälzchen waren je mit einem Wollmanchon versehen, welchen seine Gemahlin eigenhändig gestrickt hatte Mittels eines Hebels konnten die Wälzchen auf das Papier gebracht oder auch gehoben werden. Durch eine besondere Tropf Vorrichtung wurden die Manchons ge feuchtet, und diese Anlage hatte auch keine schlechte Wirkung, weil die Ränder des Papiers genügend feucht gehalten werden konnten. Nur war es sehr schwierig, in jedem Fall den Wasserzufluß ent sprechend zu regeln, und es kam vor, daß der 4. und 5. Trocken zylinder naß wurden und Roststreifen machten, weshalb man die Sache fallen ließ. In meinem Aufsatz über Mehrfarbendruckpapier in Nr. 55 der Papier- Zeitung von 1903 habe ich über die Herstellung flachliegender Papiere eingehendere Angaben gemacht und wiederhole meinen in jenem Auf satz ausgedrückten Wunsch, daß meine Ausführungen manchem Fach mann von Nutzen sein mögen, -i- Deckel für die Sauger von Papiermaschinen Der Sauger, für den Thomas D. Mc Anulty, Eugene O’Brien und Warren French in Ean Claire, Staat Wisconsin, das amerika nische Patent Nr. 751 095 erhielten, ist in Bild 1 im Grundriß, in Bild 2 im senkrechten Schnitt und größerem Maßstab dar gestellt, während Bild 3 einen der Streifen zeigt, aus denen Bild 1 der Deckelfläche durch das darüber hinlaufende Metallsieb, und zugleich eine sehr geringe Abnutzung des letzteren gesichert, weil die Deckelfläche stets glatt bleibt und durch die Benutzung noch glatter wird. Die Streifen 1 sind an ihren Enden derart abgeschrägt, daß die untere Fläche beiderseitig länger ist als die obere. Entsprechend schräg unterschnittene Holzleisten 4, die oben mit der Deckelfläche bündig liegen, halten die Streifen 1 in ihrer Lage. Versenkte Schrauben 6 dienen zur Befestigung der Leisten 4 an den Flanschen des Bild 3 Saugkastens. An den g z beiden Enden des Saug- /7 W Ajj - kastens sind trapezförmige /LWA—// Holzplatten 3 (Bild 1) an- —4. — — — — geordnet, die den Ab ¬ schluß des Saugkastens bilden und die Verschiebung der Streifen 1 in der Längsrichtung des Saugkastens verhindern. Falls man die Befestigungsleisten 4 aus Metall herstellt, so liegt ihre Oberfläche tiefer als die Oberfläche des Saugdeckels, damit das Metallsieb nicht durch die ungleichmäßige Abnutzung des hölzernen Saugdeckels und der metallenen Befestigungs leisten ungünstig beeinflußt werde. Da der Saugdeckel aus einzelnen Holzstreifen 1 hergestellt wird, so kann man dazu auch Holz benutzen, aus dem man größere, knotenfreie Platten nicht schneiden könnte, ist also in der Wahl geeigneten Holzes nicht beschränkt. Die Löcher 2 des Deckels enthalten einen Durchmesser von etwa 1 cm. Bei dieser Größe der Sauglöcher treten Verstopfungen durch Papier fasern und Beschwerungsmittel (Erde, Farben usw.) nicht leicht ein, und es wird gleichmäßige Entwässerung der darüber hin laufenden Papierbahn gesichert. Naßfilze für Papiermaschinen. Jacques Debouchand erhielt fran zösisches Patent Nr. 338236 vom 15. Dezember 1903 auf Ver besserungen bei der Herstellung von Filzen für Papier- und Pappenmaschinen. Zu diesen Filzen sollen danach Spinnfasern pflanzlichen Ursprungs mit verwandt werden, die besonders große Reißfestigkeit haben, wie Rami, Leinen, Hanf usw. Man verwende Fäden aus diesen Fasern als Schuß im Gewebe, während die Kettenfäden wie bisher aus Schafwolle hergestellt werden sollen. Nach Angabe des Erfinders leisten derart hergestellte Filze der Dehnung sowie dem Einreißen großen Widerstand und erhalten lange ihre Durchlässigkeit für Wasser. sich der Saugerdeckel zusammensetzt. Der[Deckel besteht aus einzelnen, schräg verlaufenden Holzstreifen 1, die so neben einander gelegt sind, daß die halbkreisförmigen Ausschnitte 2 Bild 2 (Bild 3) sich je zu einer kreisförmigen Oeffnung ergänzen. Die Streifen 1 sind so geschnitten, daß die Holzfasern senkrecht zur Deckel-Oberfläche gerichtet sind. Es wird dadurch eine außerordentlich langsame und zugleich gleichmäßige Abnutzung Walzenschleif-Vorrichtung Die Herstellung einer gleichmäßigen Papierbahn hängt u. a. davon ab, daß die Naßpreßwalzen, zwischen welchen die Papier bahn entwässert wird, genau aufeinander passen. Verschiedene Ursachen im Betrieb der Papiermaschine veranlassen, daß sich die untere, mit Hartgummi überzogene Naßpreßwalze im Laufe der Zeit hohl ausarbeitet, d. h. in der Mitte die darüber liegende Metallwalze nicht berührt, auch bleibt an beiden Rändern, die von der Papierbahn nicht berührt werden, ein etwas erhöhter Teil. Es ist nötig, derartige Walzen von Zeit zu Zeit nach- zuschleifen. Diese Arbeit wurde bisher entweder in der Maschinenfabrik geleistet, wohin man das Walzenpaar sandte, dies war aber mit der kostspieligen Anschaffung eines Ersatz- Walzenpaares und mit anderen Kosten verbunden. Oder man nahm die Dienste eines sich ausschließlich solcher Arbeit widmenden Fachmannes in Anspruch, der mit seiner Walzen schleif-Vorrichtung, deren Handhabung besondere Geschick-- lichkeit erforderte, von Fabrik zu Fabrik reiste und das Nach schleifen an Ort und Stelle vornahm. Herr Berthold Schnitzer, seit vielen Jahren technischer Leiter der Papierfabrik Wildbad in Württemberg, ersann nachstehend abgebildete einfache Vorrichtung, die er sich schützen ließ, und die sich laut vorliegender Anerkennungen vieler Papier fabrikanten so leicht handhaben und anbringen läßt, daß mit ihr in jeder Fabrik das Nachschleifen ohne fremde Hilfe be sorgt werden kann. Die Vorrichtung wird von der Maschinen fabrik J. M. Voith in Heidenheim a. d. Brenz gebaut. Wie das Bild zeigt, schraubt man die Vorrichtung an das Gestell der mit Gummi überzogenen Preßwalzen und verschiebt durch Drehen des Handrades den Schleifbügel an diejenige Stelle der Walze, die des Abschleifens bedarf. Durch Druck auf den neben dem Handrad befindlichen Hebel kann man die