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822 PAPIER-ZEITUNG Nr. 23 II. Werkführer, Maschinen- und Saalmeister, Handlungs- Gehilfen und Aufseher. III. Papiermaschinenführer und alle sonstigen Angestellten (also auch Arbeiter aller Art), sofern sie mindestens 100 M. monatliches Einkommen haben und 5 Jahre im Fache tätig gewesen sind. Unterstützungen Jahresbeiträge können gewährt werden bis zu: in Klasse I IM. —• Pf. 300 M. „ „ II — 75 „ 200 „ » „ III - 50 „ 100 „ Die Sterbekasse hat für alle neuen Mitglieder nur 2 Klassen und gewährt in Klasse A 75 M., in Klasse B 150 M. Sterbegeld. Die Jahresbeiträge für Klasse A mit 75 M. Sterbegeld be tragen je nach dem Alter des Beitretenden 1 M. 35 Pf. bis 2 M. 85 Pf., für Klasse B mit 150 M. Sterbegeld jeweils doppelt so viel. Auf Grund einer Vereinbarung mit der Allgemeinen Ver sorgungs-Anstalt im Großherzogtum Baden zu Karlsruhe ver mittelt jetzt der Verein für seine Mitglieder den Abschluß von Lebensversicherurigen unter vorteilhaften Bedingungen. Jeder Eigentümer, Inhaber, Pächter, Beamte und An gestellte einer deutschen Papierfabrik, Zellulose-, Strohstoff-, Holzstoff-, Pappen-, Bunt- und Chromopapierfabrik kann Mit glied des Vereins werden, sofern er das 45. Lebensjahr noch nicht überschritten hat und die bürgerlichen Ehrenrechte besitzt. Wie diese Aufzählung zeigt, umfaßt der Hilfsverein nicht die gesamte Papier-Industrie, was man seinem Namen nach vermuten könnte, sondern aus dem weiten Gebiet der Papier verarbeitung nur die Bunt- und Chromopapier-Fabriken. Diese Beschränkung erfolgte, weil der Verein noch Erfahrungen dar über machen muß, in welchem Maße die Arbeiter von der für sie neu eingerichteten Klasse Gebrauch machen wollen. Wenn es die Mittel des Vereins zulassen, sollen auch Tapeten-, Brief umschlag-, Papierausstattungs-Fabriken einbezogen werden. Seit dem 1. Januar 1904 sind dem Verein nur rund 100 Mit glieder beigetreten, eine viel zu geringe Beteiligung angesichts des Nutzens, den der Verein für geringes Entgelt bietet. Die Herren Direktor A. Schinkel in Penig und Ferd. Münde in Weesenstein sind zu jeder Auskunft und zum Uebersenden der Satzungen bereit. Säurefeste Auskleidung von Sulfitkochern Die Auskleidung von Sulfitkochern muß nicht nur den Säuren, welche in Sulfitkochern vorkommen, widerstehen, son dern auch jederzeit dicht bleiben, damit der Kocherinhalt nicht durch Risse oder Sprünge an den eisernen Mantel des Kochers gelangen kann. Solche Risse oder Sprünge entstehen haupt sächlich dadurch, daß die Auskleidung sich in der Wärme anders, besonders weniger, ausdehnt, als der eiserne Kocher mantel, sodaß zwischen diesem und der Auskleidung ein Hohl raum entsteht, die Auskleidung ihr Widerlager verliert und durch den hohen inneren Dampfdruck zertrümmert wird. Gegenstand der vorliegenden Erfindung, für welche Romedius Panzl in Muskegon, Staat Michigan, das amerikanische Patent Nr. 744601 erhielt, ist eine säurefeste Auskleidung für Sulfit kocher, deren Wärme-Ausdehnungskoeffizient um ein Geringes größer ist als der des Eisens, sodaß sie dauernd dicht an dem eisernen Koehermantel anliegt. Diese in der Abbildung mit a bezeichnete Schicht besteht aus gleichen Raumteilen kalzinierter Schamotte, Schlacke, gebrannten Zements und Kohlenteer, welche gepulvert und trocken gemischt und mittels flüssigen Wasserglases (Natriumsilikat) von 30—45° B. zu einem Mörtel verarbeitet werden. Die trockenen Bestandteile kann man in größerer Menge gemischt vorrätig halten, aber der Mörtel muß immer in kleinen Mengen für den sofortigen Verbrauch be reitet werden. Während des Auftragens des Mörtels muß die Kocherwandung A mäßig angewärmt sein. Am besten arbeiten zwei oder drei Personen zusammen, von denen eine den Mörtel bereitet, und die andere ihn sofort aufträgt. Der Mörtel erhärtet sehr schnell, man muß daher Sorge tragen, daß die folgende Mörtelmenge aufgetragen wird, ehe die vorhergehende erstarrt ist. Die Innenseite des Kochers, auf welche der Mörtel aufgetragen wird, muß frei von Rost und völlig rein sein. Die Mörtelschicht braucht nicht mehr als etwa 21/2 cm stark zu sein. Um diese Mörtelschicht gegen mechanische Abnutzung und Beschädigung durch Stoß usw. zu schützen, wird sie nach innen mit einer Ziegelschicht b und b' bekleidet. Diese Ziegel werden zweckmäßig aus einer Mischung von Schamotte und grobem Sand oder zerkleinertem Quartz in Formen gepreßt und gebrannt. Zur Befestigung dieser Ziegel auf der Mörtel schicht und untereinander kann man entweder denselben Mörtel benutzen, aus dem die Schicht a hergestellt wurde, oder einen Mörtel, der aus 7 Raumteilen pulverisirter Schamotte oder feuerfester Steine, 3 Raumteilen gebrannten Zements und so viel flüssigen Wasserglases von 30—45° Be. besteht, als er forderlich ist, um ' der Masse die Konsistenz gewöhnlichen Mörtels zu geben. Dieser Mörtel wird ebenfalls je in kleinen Mengen bereitet. Die Ziegel müssen hart angedrückt werden, um jede etwa zwischen ihnen und der Auskleidung a vor handene Luftblase zu beseitigen. Es ist zweckmäßig, die Ziegelschichten aufzubringen, ehe die Mörtelauskleidung a er härtet ist, und zu diesem Zwecke die Ziegel unmittelbar zu legen, sobald ein Stück der Mörtelauskleidung aufgetragen ist. Bei Kochern, in denen kein sehr hoher Druck zur Anwendung kommt, genügt eine Ziegelschicht. Bei doppelter Ziegelschicht, wie die Abbildung zeigt, bedecken die Ziegel der' äußeren Schicht die Fugen der inneren, und bei der einen Schicht liegt die längere Kante der Ziegel wagerecht, bei der anderen senk recht. Die Ziegel sind alle möglichst von derselben Größe. Biegsame Pappe Ein Herr Grandclement erhielt französisches Patent Nr. 335 715 vom 2. Oktober 1903 auf eine Art biegsamer Pappe und ihre Herstellungsweise. Man erhält diese Pappe, indem man auf gewöhnliche Pappe mittels einer Rillmaschine parallele Eindrücke in einer oder zwei Richtungen, die sich unter be ¬ liebigem Winkel schneiden, hervorbringt In Bildern 1 und 2, Ansicht und Schnitt, bedeutet a die Pappe und b die Eindrücke. Derart behandelte Pappe soll sehr biegsam sein, sich leicht rollen lassen und zu verschiedenen Zwecken dienen, zu denen Pappe ohne solche Bearbeitung nicht tauglich ist. Als haupt sächlichste Verwendung wird diejenige zum Ersatz von Leder angegeben. (La Papeterie)