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750 PAPIER-ZEITUNG Nr. 21 MfIIflillIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 11 i daß ihnen von dem, was sie jahrüber an Bindfaden sparen, die Hälfte bar ausgezahlt würde. Es wurde festgestellt, was im vergangenen Jahre an Bindfaden verbraucht wurde, und der Gewinnanteil der Packer nahm seinen Anfang. Mit Späher augen wurden jetzt die Bindfadenvorräte von den Packern be wacht, niemand durfte auch nur einen Meter Bindfaden ohne Bescheinigung aus dem Versand holen. Mit großem Fleiß suchte man die alten Fäden zu verwerten, kurz, es wurde sparsam gewirtschaftet. Das Probejahr ist noch nicht um, und ich weiß nicht, was für die Packer dabei herausspringt, jedenfalls hat sich aber dieser Weg als der rechte erwiesen. In einer Druckerei bestand die Arbeit mehrerer Hilfsarbeiter darin, den Fahrstuhl zu bedienen, Papiere hin und her zu tragen usw. Die Druckerei war so weit verzweigt, daß es nicht möglich war, diese Leute ständig zu überwachen. Zeitweilig waren alle beschäftigt, meist aber wäre es auch gegangen, wenn ein Mann weniger dagewesen wäre. Einer dieser Leute hörte auf, und nun wurde den übrigen mitgeteilt, sie möchten versuchen, ohne einen neuen Mann fertig zu werden. Wenn das ginge, bekämen sie jeder ein paar Mark mehr die Woche. Dieser Mehrverdienst sei aber nicht als Zulage zu betrachten, sondern als besondere Vergütung, und wurde auch als solche im Lohnbuch auf geführt. Die Hilfsarbeiter merkten sofort, daß, sobald ein neuer Mann eingestellt würde; auch die Ver gütung wegfiele, und jeder tat jetzt sein Möglichstes, um dies zu ver meiden. In der flotten Geschäftszeit ging es wohl zu weilen etwas hart, aber wenn es dann hieß, es müßte doch wieder ein Mann angenommen werden, so wehrten sich die Hilfsarbeiter nach Kräften dagegen. Auf solche und ähnliche Weise ist es sicher möglich, in manchen Geschäften zu sparen und den Arbeitern Lust zur Arbeit und Liebe zur Sparsamkeit zu ver schaffen. —t. sogenannten Glättstein, hervorgebracht wird. Wesentlich für vor liegende Erfindung ist, daß das Bett, welches das Papier beim Glätten trägt, in der Höhenlage bequem verstellbar ist, und daß die Glättsteine nicht in derselben senkrechten Ebene hin- und herschwingen, sondern sich in einer Kreisbahn bewegen. Bild 1 zeigt die Maschine von vorn, Bild 2 von der Seite. Die zu glättende Papier- oder Pappenbahn wickelt sich von der Rolle a ab und gelangt über die Leitwalze b auf das Bett c, den Glättisch; von hier läuft sie über die Leitwalze d, um die Spannwalze e und zwischen den beiden mit regel barem Druck gegen einander gepreßten Walzen f hindurch, Bild 1 um sodann zerschnitten oder sonstwie weiter behandelt zu werden. Das Bett c ruht auf einer Anzahl am Rande gleich mäßig verteilter Pfosten g, die mit Gewinde in die Unterlags- platte h eingreifen. Auf jedem dieser Pfosten g sitzt ein Stirn rad i, welche Stirnräder i sämtlich mit einem zentral angeord neten größeren Zahnrad k in Eingriff sind. Auf einem dieser Räder i ist ein Handrad l angeordnet, durch dessen Umdrehung daher sämtliche Pfosten g und mit ihnen das Bett c gleich mäßig gehoben oder gesenkt werden, je nachdem der Druck der Glättsteine gegen das Papier oder die Pappe verstärkt oder verringert werden soll. Jeder der Glättsteine m ist an einem Arm n radial verstellbar befestigt. Die Arme n werden von der Welle o getragen, die durch Vermittlung der Riemscheibe p ihren Antrieb erhält. Von der Welle o aus wird gleichzeitig, durch Vermittlung des Treibriemens q, die Bewegung auf die Welle r übertragen, die durch Vermittlung der Schnecke s und des Schneckenrades t die beiden in Eingriff befindlichen Förderwalzen f für die Papierbahn antreibt, sodaß das Papier selbsttätig über den Glättisch c gezogen wird. Da man die Papierglättmaschine Diese Maschine, für welche Lawrence W. Case in Highland Park, Staat Connecticut, das amerikanische Patent 734666 er-, hielt, gehört zu derjenigen Gruppe, bei welcher die Glättung durch einen bewegten, gegen die Oberfläche des Papiers oder der Pappe gepreßten Feuerstein, Achat, Glas oder dergl., den Torf als Kraftquelle Dr. Adolph Frank in Charlottenburg hat in der Sitzung der Zentral-Moor-Kommission am 17. Dezember 1903 einen Bericht erstattet, welcher die Verwertung der Torfmoore zum Gegenstand hat. Nach seinen Ausführungen ist es jetzt gelungen, aus Torf brenn bares Gas zu erzeugen, welches sich zum Betrieb von Kraftmaschinen gut verwerten läßt. Er schlägt vor, daß bei einem Torfmoor 4 Gaskraftmaschinen von 2500 Pferdestärken aufgestellt und mit Torfgas gespeist werden, sodaß man 10000 Pferdestärken erhält, die sich zweckmäßig zur Herstellung von Carbid, dem Rohstoff für Acetylengas, ausnutzen lassen. Eine Fläche von 700 ha = 7 qkm Moor würde für 60 Jahre den nötigen Rohstoff liefern. Er schlägt dazu die Moore an der Ems vor, wo sich auch gleichzeitig der zum Carbid erforderliche Kalk befindet. Aus dem dort ge wonnenen Calciumcarbid könnte durch Aufnahme von Luft stickstoff nach dem von ihm erfundenen Verfahren Calcium cyanamid oder Kalkstickstoff erhalten werden. Die von ihm in Aussicht genommene Zentrale würde die Herstellung von 15 000 Tonnen Kalkstickstoff ermöglichen und Ersatz für jetzt eingeführte stickstoffhaltige Düngemittel wie Chilisalpeter bieten. Da die Einfuhr dieser Düngemittel jährlich etwa 100 Millionen M. kostet, so könnte nach seiner Annahme ein großer Teil dieser Ausgabe dem Nationalvermögen erspart werden.