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Nr. 19 PAPIER-ZEITUNG 677 Sulfitstoff- und Papiermarkt in Oesterreich. Laut Bericht des Prager Tagblatts vom 26. Februar sinddie Sulfitstoffabriken andauernd gut beschäftigt, wenn auch die Preise nicht immer befriedigen. Der Einfluß des Krieges [macht sich in ver schiedenartiger Weise geltend. Es laufen dringende neue Auf träge ein, aber es kommen auch Annullierungen älterer Auf träge vor. Dasselbe gilt für die Ausfuhr von Zeitungspapier. Die erwartete Steigerung des inländischen Verbrauchs ist bis her nicht eingetreten. Die Papierfabrikanten sind zwar der Ansicht, daß der Krieg bei längerer Dauer auf das Papier geschäft belebend wirken dürfte, vorerst aber sind die Preise niedrig und wenig befriedigend. Schreibhefte in Koburg. Wiederholte Verhandlungen der Koburger vereinigten Buch- und Papierwarenhändler mit der städtischen Schuldirektion hatten den Erfolg, daß einheitliche Lieferung von Schreibheften für die Schulen festgelegt wurde. Ferner sollen die Zugaben an die Kinder beim Einkäufe von Büchern usw. in Wegfall kommen und hierfür die Schreibhefte kräftigere Ausstattung erfahren. H. Schutzverband für die Postkarten-Industrie Zur Ostervormesse findet in Leipzig Dienstag, 8. März, abends 9 Uhr, eine iiffentliche Versammlung im Restaurant »Mariengarten«, Karlstr. 10, statt. Tages-Ordnung: 1. Bericht über die Tätigkeit des Verbandes im Jahre 1903/1904. 2. Anträge. 3. »Des Verlegers Plagen«, Vortrag. 4. Verschiedenes. Anträge erbitte möglichst schriftlich bis spätestens zu Beginn der Versammlung. Walther Neumann, 1. Vorsitzender Berlin, Kochstr. 22 Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Master von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren-Faches, die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben. Schlaraffenleben und eine Selbstherrlichkeit, die wahrscheinlich oft die Sehnsucht gutgezogener Kinder bildet. Die mangelhaft angezogenen aber sehr unternehmungslustigen Knirpse gehen auf die Reise, veranstalten Konzerte im Zimmer und im Freien, kaufen, verkaufen und versenden Ostereier. Neuheiten von Eduard Dreßler, Glaswaren-Fabrik in Berlin SW, Ritterstraße 71. Ein neu erschienener Katalog in Querfolio format enthält in schönen Lichtdruckbildern viele Glas-, Porzellan- und Majolika-Waren, die zum Teil mit Holz und Metall montiert sind und sich für den Verkauf in Papier- und Schreibwaren-Geschäften gut eignen. Unter den Neuheiten findet sich ein Stehauf-Tintenfaß, das aus einem Stück herge stellt, durch seine eigentümliche Form jeden Verschluß über flüssig macht. Aus nachstehenden Bildern 1, 2, 3 werden Form Bild 1 Bild 2 Bild 8 und Gebrauch des Tintenfasses ersichtlich. Bild l"zeigt] die Stellung beim Einfüllen der Tinte, wobei darauf zu achten ist, daß der Tintenspiegel den unteren Rand des Trichters nicht berühren darf. Bild 2 stellt die Gebrauchsstellung des Stehaufs dar. Ist das Schreiben beendigt, so drehe man das Tintenfaß Bild 4 Bild - 5 Osterpostkarten der Neuen Photographischen Gesellschaft in Steglitz-Berlin. Eine ganze Sammlung von Postkarten bilden die Neuheiten für das kommende Osterfest. Der größere Teil davon wurde nach Tuschzeichnungen in der bekannten Brom silbermanier ausgeführt. Diese Karten sind außerordentlich drollig. Die Osterhasen erscheinen als Jäger, als Maler, als Holzknechte, als Sänftenträger und als Installateure elektrischer Bogenlampen. Ihre vielseitige und lebhafte Tätigkeit ist na türlich stets auf das Oster-Ei gerichtet, welches hunderterlei verschiedene Formen annimmt und entsprechend diesen Formen auch behandelt werden muß. Auf einer anderen Serie zeigt sich eine recht hübsche Osterfee mit ein paar Lämmern. Die weibliche Figur ist nach dem Leben aufgenommen und wirkt auf allen Karten ansprechend und anständig. Eine sehr hübsche Serie zeigt Kinderköpfe vor einem weiten Hintergrund mit Osterzweigen oder -Blumen. Die Kinderköpfe sind durch Kleidung, Kopfbedeckung und durch die Landschaft dahinter, verschiedenen Nationen zugeteilt, man erkennt einen kleinen Italiener, eine Holländerin usw. Die ganze Osterfreude des Eiersuchens, des Findens und Spielen mit den Eiern bis zum schließlichen Verzehren derselben und dem Einschlafen am Tisch wird in einer Serie gezeigt, zu der ein Knabe und ein Mädchen von etwa 7—9 Jahren als Originale dienten. Die selben Bilder sind bei einer weiteren Serie im kleineren Maß stabe in Verbindung mit anderen Ostermotiven angewandt. Eine weitere Kartenreihe schildert, wie zwei Knaben ein ge waltiges Osterei auf ihren Schultern zu transportieren ver suchen. Bei diesem Versuch zerbricht es, und ein kleines Mädchen kollert heraus. Auch hier dienten lebende Kinder zu Originalen für die Bilder. Auf der letzten Serie zeigt sich ein langsam um, bis es die Stellung Bild 3 einnimmt. Die Tinte ist auf diese Weise gegen den Zutritt von Luft gesichert, kann also weder verdunsten noch ein trocknen oder verstauben. Seines festen Standes wegen bietet dies Tintenfaß große Bild 6 Sicherheit gegen Umfallen und Aus laufen. Zwei andere Tintenfässer, Bilder 4 und 5, haben einen Eintauchtrichter, der mit einem Kugelgelenk ausgerüstet ist und sich demgemäß je nach der Höhe des Tintenspiegels verstellen läßt. Der innere Raum ist bei beiden Formen so ausge bildet, daß die Tinte bis auf den letzten Rest verbraucht werden kann. Bei einem vierten Tintenfaß ist das Hauptgewicht auf die äußere Form gelegt. Wie Bild 6 zeigt, hat es die Form einer Granate und soll dadurch die Käufer anlocken. Bromsilber-Postkarten, Verlag von Marlin Baumann in Magde burg, Jakobstr. 48. Die uns gesandten Muster dieser Karten tragen Bilder schöner Frauen in phantastischen Anzügen. Die photographischen Aufnahmen der Gesichter sind plastischer und lebensvoller geworden, indem der Photograph wahr scheinlich auf die künstliche Anordnung der Beleuchtung ver zichtet hat. Durch Stellung und Kleidung stellen die ver schiedenen Bilder Gestalten wie Monna Vanna, Rose Bernd, Salome, Maria Magdalena dar. Die Ausführung sowohl der einfarbigen wie der kolorierten Karten ist vorzüglich. Vergl. Anzeige in Nr. 18.