Volltext Seite (XML)
620 PAPIER-ZEITUNG Nr. 17 Geschäftsnachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter diese Ueberschrift veröffentlichen. Hasseröder Papierfabrik Akt.-Ges. Ueber die Be teiligung des Dresdner Bankvereins an dieser Akt.-Ges. und der ehemaligen Akt.-Ges. Papier- und Cellulosefabriken Heidenau entnehmen wir dem Geschäftsbericht 1903 dieser Bank folgendes: Der Bestand an eigenen Effekten hat sich gegen das Vorjahr um rund 700 000 M. vermehrt. Diese Erhöhung ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß die Bank 600 000 M. 41/4 pCt. hypothekarisch ein getragene, mit 105 pCt. rückzahlbare Obligationen und 318 000 M. Aktien der Hasseröder Papierfabrik mit Genußscheinen übernommen hat. In der im Oktober 1903 stattgefundenen Zwangsversteigerung der Fabrikgrundstücke der Papier- und Cellulosefabriken Heidenau A.-G. in Heidenau hat die Bank das Meistgebot mit 487 0000 M. abgegeben, die Rechte aus demselben aber unmittelbar danach an die Hasseröder Papierfabrik A.-G. in Hasserode für 600 000 M. abgetreten. Der erzielte Mehrpreis von über 100 000 M. ist auf die Aktien und Obligationen zur Abschreibung gelangt. Die Papierfabriken in Heidenau, welche gleich der Hasseröder Fabrik in vollem Betriebe sind, stehen jetzt unter bewährter, tüchtiger Leitung und liefern mit vier Papiermaschinen jährlich etwa 6 Millionen Kilo Papier; nach den bisherigen Erträgnissen seit der Uebernahme dürfen bei dem billigen Erwerbspreis und der günstigen Lage gute Gewinnerträgnisse in Aussicht genommen werden. Zur Deckung des Verlustes bei den Papier- und Cellulosefabriken Heidenau A.-G. sind die früheren Rücklagen zur Verwendung gelangt, ferner ist ein größerer Teil der diesmal beantragten Abschreibungen zu diesem Zwecke bestimmt. Es läßt sich in Rücksicht auf noch schwebende Prozesse nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Quote aus diesem Konkurse herauskommen wird, doch sind die Abschreibungen sowohl auf die Buchforderung als auch auf den Besitz an Obligationen so hoch bemessen, daß sie unter allen Umständen genügen und die bilanzmäßige Spezialreserve unberührt bleibt. -Norddeutsche Lederpappenfabrik Akt.-Ges. in Groß-Särchen, N.-L. In der dieser Tage abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung wurde über den in Nr. 7 Seite 240 erwähnten Ankauf der dem Fabrikbesitzer Falch gehörenden Pappenfabrik und Holzschleiferei in Brieg und Lenartowitz Beschluß gefaßt. Zur Begründung dieses Antrages führte der Vorsitzende aus, daß zwar auch auf dem Gebiete der Pappenfabrikation der Wunsch nach Zusammen schluß hervorgetreten sei, jedoch hätten die Versuche auf Ab schluß von Konventionen oder Syndikaten zu keinem Resultat geführt. Aus diesem Grunde habe die Verwaltung zunächst eine Vereinigung mit der Fabrik von Ferdinand Falch herbei geführt, sie hoffe, auf dem Wege der Fusion das erreichen zu können, was durch das Scheitern einer Konvention verhindert wurde. Der Ankauf der Pappenfabrik und Holzschleiferei Falch wurde darauf ohne Debatte genehmigt, desgleichen der mit dem Vorbesitzer abgeschlossene Kaufvertrag. Nach diesem beträgt der Kaufpreis 621 000 M. Dieser wird dadurch erlegt, daß die Gesellschaft 330000 M. Hypotheken übernimmt und 290000 M. junge Aktien dem Vorbesitzer übergibt. Im Zu sammenhang hiermit wurde beschlossen, das Grundkapital um 350000 M. auf 1700000 M. zu erhöhen. Die neuen Aktien nehmen vom 1. April 1904 ab an der Dividende teil. Die zur Begleichung des Kaufpreises nicht benötigten 60 000 M. junger Aktien werden von dem Bankhause S. L. Landsberger zum Kurse von 110 pCt. übernommen, mit der Verpflichtung, für die Einführung der neuen Aktien zum Handel an der Berliner Börse Sorge zu tragen. Es wurde beschlossen, eine Zweig niederlassung in Brieg zu errichten. Ueber das Geschäft im laufenden Jahre teilte der Vorstand mit, daß infolge der Kon kurrenz zwar ein Druck auf die Fabrikatpreise ausgeübt werde, trotzdem sei es möglich gewesen, die Produktion und den Absatz zu steigern. Auf Anfrage wurde noch mitgeteilt, daß die Gesellschaft nie nach Rußland und Japan exportiert habe. Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau. In der Aufsichtsratssitzung vom 23. Februar wurde beschlossen, die Generalversammlung auf den 29. März zu verlegen und für 1903 eine Dividende von 6 pCt. (gegen 51/2 pCt. in 1902) vor zuschlagen. Chromopapier- und Kartonfabrik, vorm. Gustav Najork, Aktiengesellschaft in Leipzig-Plagwitz. In der Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der für den 14. März anberaumten Generalversammlung nach reichlichen Abschrei bungen und Rückstellungen die Verteilung einer Dividende von 11 pCt. (gegen 8 pCt. im Vorjahre) vorzuschlagen. Faber & Schleicher Akt.-Ges. in Offenbach a. M. Die Bilanz für 1903 ergibt nach den Abschreibungen einen Gewinn von 192 091 M. (im Vorjahre 175 852 M.). Es wurde beschlossen, Dotierung des Spezialreservefonds mit 10000 M. (wie im Vorjahre) und des Delkrederefonds mit 10 000 M. (wie im Vorjahre) sowie die Verteilung einer Dividende von 10 pCt. (im Vorjahre 9 pCt.) vorzuschlagen. CI. (Frankf. Zeitung) Sebnitzer Papierfabrik (in Konkurs). Die Kohlmühle ist nunmehr in den Besitz von Hoesch & Co. in Pirna über- gegangen, nachdem dieser Firma am 23. Februar der Zuschlag erteilt wurde. Die Aktiengesellschaft Hermann Schütt, Kunstdruckerei in Rheydt, erzielte für 1903 nach 170151 M. Abschreibungen einen Reingewinn von 170 672 M. Zur Verteilung gelangt eine Dividende von 5 pCt. (i. V. 6 pCt.). K. Deutsche Tageszeitung A.-G. in Berlin. Die vor geschlagene Dividende von 8 pCt. wurde von der General versammlung gutgeheißen. Ueber die in Aussicht genommene Kapitalserhöhung um 250000 M. wird satzungsgemäß in einer besonderen außerordentlichen Generalversammlung beschlossen. Ostpreußische Druckerei und Verlagsanstanstalt. Akt.-Ges. in Königsberg, Pr. In der Aufsichtsratssitzung am 19. Februar d. J. wurde beschlossen, der im April statt findenden Generalversammlung, nach Vornahme reichlicher Ab schreibungen und entsprechender Dotierung des Reservefonds, die Verteilung einer Dividende von 5 pCt. sowohl an die Vor zugsaktien als auch an die Stammaktien vorzuschlagen. Gebrüder Lüdeking, Buchdruckerei in Hamburg, Grimm 12. Das Geschäft wird nach dem Tode des Inhabers Herrn F. A. W. Lüdeking von dessen Witwe Frau Amanda Katharina Wilhelmine, geb. West, unter unveränderter Firma fortgesetzt. Den Herren Georg Rudolf Wilhelm Koehler, Karl Heinrich Meyer und Otto Ludwig Adolf Möricke wurde Gesamt prokura erteilt. K. Schapke & Anders, Buchdruckerei in Berlin NO 55, Greifswalderstr. 31. Das Geschäft wird nach Ausscheiden des Gesellschafters Herrn Paul Anders von dem andern Gesell schafter Herrn Friedrich Schapke allein unter unveränderter Firma weitergeführt. K. Louis Hofer, Buchdruckerei in Göttingen. Das Geschäft wird nach dem Tode des Inhabers von dessen Witwe Frau Johanne Hofer, geb. Kratz, unter unveränderter Firma fort geführt. K. Die Firma J. D. Neranzi, Chrom. Kunstanstalt, verlegte ihren Sitz von Leipzig, Mitttelstr. 8 nach Taucha. K. Joh. Strauß’sche Buchhandlung in Frankfurt a. M. Frau Koppel Adler Mathilde, geb. Schwelm, wurde Einzel prokura erteilt. CI. Konkurs. Buchdruckereibesitzer Carl Wilhelm Schmidt, Inhaber der Buch- und Akzidenzdruckerei Schmidt & Günther in Leipzig, Johannisgasse 10, Wohnung in L.-Reudnitz, Göschenstr. 5. Rechtsanwalt Dr. Gottschalk in Leipzig ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 29. März. Wahltermin 15. März, vormittags 11 Uhr, und Prüfungstermin 14. April, vormittags 11 Uhr. g. Treue Mitarbeit. Die Papierfabrik Bruckmühl Adam & Co. in Bruckmühl, Bayern, veranstaltete dieser Tage für ihre Arbeiterschaft ein Ballfest. Hierbei wurde eine Anzahl von Arbeitern, die 10 Jahre und länger bei der Firma tätig sind, dadurch geehrt, daß Herr Arthur Adam ihnen schöne, in Gold und Emaille gehaltene, den Namen des einzelnen tragende Gedenkmünzen überreichte. K. Einbruch. Einbrecher statteten in der Nacht zum 23. Februar der Visitenkartenfabrik von H arratzmüller in Berlin, Alexandrinen- straße 118, ihren Besuch ab. Das Haus wurde wahrscheinlich mit einem Nachschlüssel geöffnet; das Einsteigen durch ein offenstehendes Fenster der im Erdgeschoß des Seitenflügels belegenen Fabrik war leicht; nun aber kam die Schwierigkeit. Die Diebe machten sich an den Geldschrank, waren ihm aber nicht gewachsen und erbrachen des halb mehrere Pulte. Der Fabrikherr hatte aber die Wochenkasse mit nach Hause genommen, und die Einbrecher fanden nur 34 Invaliden karten von Arbeitern und Arbeiterinnen und für 28 M. Postwertzeichen. Die Diebe ließen ihre »Visitenkarten« zurück und entkamen unbemerkt. (Berliner Morgenpost)