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Belehrungskurse veranstaltet vom Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg im Hörsaal der Kaiserl. Ober-Postdirektion zu Berlin, Artillerie straße 11. Donnerstag, 3. März d. Js., abends 8 1/2 Uhr, Vortrag des Herrn Gustav Könitzer, Redakteur des »Deutschen Buch- und Steindruckers«: Der Buchdruck und seine Beziehungen zum Papierhandel Donnerstag, 24. März d. Js., abends 81/2 Uhr, Vortrag des Herrn Direktor Wübben: Die Herstellung der Broschüren und des Bucheinbandes in einer modernen Großbuchbinderei. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Verein Deutscher Zellstoff-Fabrikanten Außerordentliche Generalversammlung am 20. Februar in Berlin Savoy-Hotel Anwesende: Name Firma Wohnort Baedeker, Paul Papierfabrik Sacrau G.m.b.H. Breslau Baerwaldt, Guido G. Baerwaldt Pulverkrug bei Frankfurt a. O. Beckmann, G. Königsberger Zellstoff- Fabrik. A.-G. Königsberg i. Pr. Behrend, M., Kom merzienrat Varziner Papierfabrik Hammermühle, Reg.-Bez. Coeslin Bergerhoff, E. Verein f. Zellstoff-Industrie Act.-Ges. Oberleschen Bernheimer, S. Vogel, Bernheimer & Schnur mann, G. m. b. H. Ettlingen Bierbrauer, Heinrich A. Bierbrauer Löhnberg Brockdorff Dr. Graf Generalsekretär des Vereins Berlin Cassirer, S. Tillyner & Co. Ziegenhals Eppen, Georg Ferenczi, Siegmund J. H. Eppen Winsen a. L. Redakteur d.Papier-Zeitung Berlin Flath, Dr. Fr. Königsteiner Cellulosefabrik Gebr. Hering Königstein, Elbe Gottstein, Dr. Leo Cellulosefabrik Feldmühle Breslau Haas, Carl, Kom merzienrat Zellstoffabrik Waldhof Waldhof bei Mann heim Hofmann, Carl, Geh. Regierungsrat Papier-Zeitung Berlin Hoesch. Utto Hoesch & Co. Pirna a. Elbe Kauffmann, Ludwig Cellulosefabrik Memel Hannover Klagges, Fr. Kumpfmiller, A. Norbert Klagges Kabel, Lenne Cellulosefabrik Höcklingsen Act.-Ges. Höcklingsen bei Hemer in Westf. Meyer, Dr. E. Midelfart, P. Cellulosefabr. Hof, Act.-Ges. Hof, Bayern Altdamm-StahlhammerHolz- Zellstoff- u. Papierindustrie Aktiengesellschaft Stahlhammer Müller, Dr. Max Altdamm-Stahlhammer Holz zellstoff- u. Papierindustrie Aktiengesellschaft Altdamm b. Stettin Pettermand, F. Simonius’sche Cellulose fabriken, A.-G. Kelheim a. D. Schacht, Willi Oskar Dietrich Weißenfels a. S. Schnurmann Papier- u. Zellstoff-Fabriken Akt.-Ges. Wolfach Wolfach i. Baden Steinbock, Fritz Paul Steinbock Frankfurt a. O. Strackbein Schlesische Cellulose- und Papierfabriken Act.-Ges. Cunnersdorf i. Ries. Vorsitzender Dr. Max Müller eröffnet die Versammlung um 103/4 Uhr. I. Bericht über die Tätigkeit des Vorstandes und Einläufe. Seit der Hauptversammlung in Dresden 1903 hat eine Vorstands sitzung am 20. Oktober in Berlin stattgefunden, die auch von Mitgliedern, die nicht dem Vorstand angehören, zahlreich be sucht war. Ein Bericht über diese Sitzung ist allen Mitgliedern zugegangen. Auf das Schreiben, worin der Vorstand dem um die Zellstoff-Industrie verdienten Chemiker Dr. Adolf Frank seine Glückwünsche übersandt hat, antwortete der Jubilar mit einem Dankesbriefe, der verlesen wird. Der Hilfsverein für Fachgenossen der Papier-Industrie übersandte dem Verein seine neuen Satzungen und ersuchte um Unterstützung seiner Be strebungen. Vorsitzender empfiehlt namentlich, von der Sterbe geld-Versicherung der Arbeiter Gebrauch zu machen. Der Beitrag für einen Versicherten betrage jährlich nur 1 M. Die Versammlung beschließt auf Empfehlung des Vor standes, dem Mitteleuropäischen Wirtschafts-Verein mit einem Jahresbeitrag von 50 M. beizutreten. Dieser Verein hat den Zweck, den Zusammenschluß der europäischen Staaten zu einer wirtschaftlichen Einheit gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika zu fördern. Die Finanzlage des Vereins gestatte dies, da mehrere größere Firmen ihre Beiträge freiwillig er höht haben. Eine chemische Fabrik hat den Vorstand ersucht, die Mitglieder auf die Verwendung von flüssigem Chlor zu Bleich zwecken aufmerksam zu machen, der sich insbesondere für die Gasbleiche nasser Rollen empfehle. Die 100 kg flüssigen Chlors kosten 63 M. Der Termin der diesjährigen Hauptversammlung in Ham burg wird auf Freitag, 17. Juni, 9 Uhr vormittags festgesetzt. 2. Geschäftsbericht. Dieser vom Generalsekretär verfaßte und vom Vorstand durchgesehene Bericht liegt gedruckt vor. Die Papier-Zeitung hat einen Auszug daraus in Nr. 16 gebracht. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird Punkt 5 der Tages ordnung •»Sicherheits-Vorschriften für Trockenzylinder«, zugleich mit dem Geschäftsbericht verhandelt. In einer Beratung, in welcher der Vorstand des Vereins vertreten und zu welcher Maschinenfabrikant Kommerzienrat Füllner aus Warmbrunn zugezogen war, hat der Regierungs vertreter erklärt, daß zur Herstellung von Papiertrockenzylindern die Verwendung von Gußeisen nur dann gestattet werden sollte, wenn dem nachgewiesenermaßen keine Bedenken gegenüber ständen. . Statt Gußeisen soll man Formflußeisen verwenden, wenn man nicht vorzieht, doppelmantlige Zylinder zu bauen. Kommerzienrat Füllner übernahm es, zu berechnen, um wie viel die Trockenzylinder teurer würden, wenn man sie aus Formflußeisen statt aus Gußeisen baute. Ferner wünschte der RegierungsVertreter, daß der Querschnitt der Ausflußöffnung für das Kondenswasser eine im Verhältnis der Zylindergröße festzusetzende Mindestgröße haben sollte. Auch sollten die Berufsgenossenschaften gehalten werden, anzuordnen, daß in die Trockenzylinder kein Dampf eingelassen werden dürfe, bevor die Maschine in Gang gesetzt wird. Ueber diese Vor schläge entspann sich lebhafte Aussprache, wobei mehrere Mitglieder ihre Erfahrungen zum besten gaben und bewährte Einrichtungen für die Sicherung des Betriebes gegen Explosionen empfahlen. Die Versammlung beschloß, diejenige Kommission, die bisher diesen Gegenstand zu bearbeiten hatte, damit zu betrauen, bei späteren Verhandlungen die Interessen der Zell stoff-Fabrikanten weiter zu vertreten. Auch die im Geschäfts bericht erwähnte Frage eines Mitglieds, ob ihm das Anbringen von Druckverminderungs-Ventilen zwischen der Kesseldampf leitung und der Heizschlange des Mitscherlich-Kochers mit Recht auferlegt wurde, führte zu eingehenden Erörterungen, wobei auch die Frage gestreift wurde, wie sich Sicherheits ventile an Sulfitstoffkochern bewähren. Bei Besprechung der im Geschäftsbericht aufgeführten Ergebnisse einer Umfrage über die Feuer-Versicherung der Mitglieder wurde es als wünschenswert erachtet, daß diese Umfrage wiederholt werde, und daß möglichst alle Firmen sie beantworten. Der Geschäftsbericht wurde sodann einstimmig genehmigt. 3. Verzollung von Hölzern. Mehrere Mitglieder hatten sich darüber beschwert, daß die Zollbehörden nicht gestatten, aus ausländischen Holzsendungen dasjenige Holz, das nach dem Zolltarif zollfrei eingehen darf, auszusortieren, sondern darauf bestehen, daß aus zollfreiem und zollpflichtigem Holz bestehende gemischte Ladungen demselben Zoll unterliegen, als beständen sie ausschließlich aus zollpflichtigem Holz. Ferner haben Mitglieder die Hilfe des Vereins gewünscht, um bei der Regierung zu erwirken, daß es gestattet sein soll, ausländisches Langholz in Transitlagern oder unter Ueber- wachung der Zollbehörden in der Fabrik in 1 m lange Stücke zerschneiden zu lassen, worauf dieses Holz als Papierholz zollfrei bliebe. Eine Eingabe des Vereins in dieser Angelegen heit wurde am 15. Dezember 1903 dem Bundesrat überreicht, dieser übergab sie dem Reichskanzler, dieser wieder dem preußischen Handelsminister, der in einer Verfügung an den Verein um Bekanntgabe derartiger Fälle ersuchte, damit sie einzeln untersucht werden. Die Mitglieder werden ersucht, zu diesem Zweck Berichte über solche Fälle nebst Belegen an die Geschäftsstelle des Vereins zu senden. Manche Zollämter