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Nr. 15 PAPIER-ZEl IUNG 545 Cellulose-Fabrik Feldmühle in Breslau. Dem Ge schäftsbericht über das am 31. Dezember 1903 abgeschlossene 18. Betriebsjahr entnehmen wir folgendes: Wie in den früheren Jahren, so gelang es auch im verflossenen den Betrieb in unseren Werken in vollem Umfange aufrecht zu er halten, sowie für unsere Erzeugnisse ausreichenden Absatz zu sichern. Die so notwendige Besserung der ungewöhnlich tief gesunkenen Preise war aber nicht zu erzielen, trotzdem letztere sich augen- scheinlich im Widerspruch zu dem Gleichgewichtszustände befinden, der sich zwischen Bedarf und Erzeugung endlich wieder eingestellt zu haben scheint. Obwohl die Rohmaterialien der allgemeinen Ab wärtsbewegung der Werte nur teilweise und in verhältnismäßig geringem Grade folgten, gelang es durch die volle Ausnützung zweck mäßig ausgestatteter Einrichtungen, wie durch Sparsamkeit und An passung an die veränderte Marktlage, ein etwas günstigeres Resultat als für das vorausgegangene Jahr zu erzielen. Zum Zwecke des weiteren Ausbaues unserer Ooseier Anlage II, wie zur Verstärkung unserer Betriebsmittel wurde eine dritte Obligationsanleihe von 600 000 M. aufgenommen und zu 99 pOt. begeben; das hieraus er wachsene Disagio, wie die sonstigen Unkosten der Anleihe wurden im Gesamtbeträge von 18892 M. 28 Pf. auf Gewinn- und Verlust- Konto verbucht. Die erste Obligation ist bereits in starker Tilgung begriffen. Für unsere Papierfabrik Liebau errichteten wir auf einem neu erworbenen Grundstücke in Größe von 1 ha 58 a 29 qm zwei zweck mäßig ausgeführte Familienhäuser mit Nebengebäude für den Gesamt betrag von 35 845 M.; sonst erfuhr die Liebauer Anlage mit Ausnahme einer 28 a 65 qm großen Wiese am Mühlgraben, für welche 589 M. 10 Pf. bezahlt wurden, keinen Zugang. Unsere älteren Coseler An lagen, bestehend aus der Zellstoff-Fabrik und der Papierfabrik I, hatten auf Anlagekonto ebenfalls nur unbedeutende Zugänge im Ge samtbeträge von 18 802 M. 65 Pf. Die für die Bahnanlagen im Be richtsjahr zur Verrechnung gelangten 11 383 M. 87 Pf. stammen noch aus der Erweiterung dieser Anlagen vom Jahre 1901/2 und betreffen im wesentlichen eine eiserne Brücke über den Klodnitzkanal. Der Ausbau eines größeren Beamten-Wohnhauses der Coseler Kolonie er forderte 7804 M. 75 Pf. Für die Papierfabrik II Cosel kommen 536 123 M. 15 Pf. auf Anlagekonto zur Verrechnung; davon wurden rund 420 000 M. auf den bedeutenden Erweiterungsbau der Papierfabrik verwendet, in welchem seit einigen Monaten eine neue Papiermaschine mit Holländern, Kalandern und sonstigen Hilfsmaschinen Platz ge funden hat. Außerdem wurden rund 20 000 M. für den Bau einer neuen Filteranlage gebraucht, während der übrige Betrag im wesent lichen Anlagen betrifft, welche zwar schon im Jahre 1902 beendet wurden, aber erst in der Berichtsperiode zur Abzahlung und Ver buchung gelangten. Namentlich kommt hierbei eine im Dezember 1902 in Betrieb gelangte Dreifachexpansions-Maschine mit Dynamoschwung rad für 650 PS Leistung in Betracht. Im ganzen wurden für Bauten und maschinelle Anlagen 495 591 M. 95 Pf. neu aufgewendet, während 109 956 M. 57 Pf. für solche des Jahres 1902 zur Tilgung gelangten. Für Steuern, Beiträge zur Krankenkasse, sowie zur staatlichen Arbeiter versicherung verausgabten wir 66 934 M. 13 Pf. Reparaturen und Instandhaltung der Anlagen fielen wie bisher dem Betriebe zur Last. An Verlusten hatten wir für Cellulose- und Papier-Außenstände 5894 M. 9 Pf. zu verbuchen; die Delkredere-Reserve wurde hierbei nicht in Anspruch genommen. Die Vorräte wurden mit gewohnter Vorsicht aufgenommen. Der Bestand an fertigem, unverkauftem Papier entspricht einer Erzeugung von etwa 2 Tagen. Der Fabri kations-Rohertrag betrug 879 764 M. 68 Pf. Hiervon wurden be stritten : Handlungsunkosten Skonti Obligationszinsen Obligations-Emissions-Unkosten Beiträge für Arbeiter-Versicherung Feuerversicherungs-Prämien sodaß ein Rohgewinn von bleibt, zu welchem noch 24 649 M. 95 Pf. Vortrag aus 1902 treten. Hiervon bringen wir für Ab schreibungen in Abzug sodaß ohne den Vortrag verbleiben Hiervon gehen ab: 10 pCt. Tantieme für Vorstand und Beamte ... 25 012 „ 15 225 109 M. 34 Pf. 4 pOt. Dividende von 3 000 000 M. an die Aktionäre 120 000 „ — ., 105109 M.34Pf. hiervon statutenmäßig 10 pCt. Tantieme an den Auf sichtsrat 10 510 „ 93 „ 159 434 M. 69 Pf. 59 204 ., 63 » 67 100 — 13 892 .. 25 » 37 846 „ 47 14 989 » 40 » 527 797 » 24 » 277 675 „ 75 - 250121 M. 49 Pf. 94 598 M. 41 Pf. hierzu tritt der Vortrag des Vorjahres 24 649 » 95 „ H9 248 M. sFI’f hiervon 3 pCt. Superdividende auf 8 000 000 M. . . 90 000 » — „ "29248 M. 86 Pf. Hiervon bitten wir dem von der Gesellschaft ge stifteten Beamten-Pensionsfonds zur Er gänzung auf 80 000 M. zu überweisen . . 5 233 » 90 „ sodaß als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben würden 24 014 M. 46 Pf. Die Dividende betrügt danach 7 pCt. gegen im Vor ¬ jahr. Der Aufsichtsrat empfiehlt der zum 19. März berufenen Generalversammlung obige Vorschläge anzunehmen. Vereinigte Bautzner Papierfabriken in Bautzen. In der Aufsichtsratssitzung vom 16. Februar wurde dem An träge des Vorstandes gemäß beschlossen, von dem für das Ge schäftsjahr 1903 sich ergebenden Gewinne eine Dividende von 8 pCt. (im Vorjahr 6) zur Verteilung zu bringen. Die ordentliche Generalversammlung soll am 7. März stattfinden. Der Seniorchef Herr Benno Seelig ist aus der Firma B. Seelig & Co., Papierwaren- und Dütenfabrik und Papier- Großhandlung in Stolp i. Pom., ausgetreten. Herr Alfred Seelig ist jetzt alleiniger Inhaber der Firma. Die Firma Max Krause, Papier-Ausstattungsfabrik in Berlin S 42, hat Herrn Hugo Writzner, der seit 18 Jahren bei der Firma teils als Chef der Export-Abteilung, teils als Reisen der tätig war, Prokura erteilt. Adolf Pepper, Tapetenbandlung in Hannover, Georg- straße 3, Zweigniederlassung der in Einbeck bestehenden Fabrik. Das Geschäft ist in den Besitz des Herrn Gustav Pepper übergegangen, der es unter der Firma Adolph Pepper Nachfolger als Hauptniederlassung weiterführt. K. Schriftgießerei D. Stempel, G. m. b. H. in Frank furt a. M. Dem bisherigen Bureauchef Herrn Carl Scholz wurde die Leitung der Geschäftsstelle Berlin übertragen, und der frühere Vertreter, Herr Max Flegel, ist nicht mehr für die Firma tätig. Herr Scholz, Berlin S, Gneisenaustraße 45, übernimmt somit die Vertretung für Berlin und Provinz Brandenburg. Vestische Verlagsdruckerei, G. m. b. H. in Buer i. W. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb einer Verlagsdruckerei, insbesondere Zeitungsverlag. Das Grund kapital beträgt 90 000 M. Vorstand ist der Organist Herr Urban von Vorst. Stellvertreter ist der Buchdruckereibesitzer Herr Franz Theben. Handelsdruckerei Katz, Alfred Katz in Mannheim. Frau Marie Katz geb. Wachenheim wurde Prokura erteilt. Unter der Firma Teutsch & Vollmuth betreiben die Buchdruckereibesitzer Herren Franz Teutsch und August Voll muth in Gerolshofen seit 12. Februar 1904 eine Buchdruckerei mit Verlag der Steigerwald- und Maintalzeitung. Bibliographisches Institut Meyer in Leipzig- Reudnitz. Die Prokura des Herrn Ernst Albert Pfalz ist er loschen. Johannes Belling, Buchdruckerei in Berlin. Herr Ge schäftsführer August Schmidt, Berlin, ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig ist Herr Carl Krohn in Potsdam in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter ein getreten. Zur Vertretung der Gesellschaft sind die Herren Verlagsbuchhändler Dr. Arthur Tetzlaff und Adolf Gose ein jeder allein, Herr Carl Krohn nur zusammen mit einem Mit gesellschafter ermächtigt. Herr Aurel Breier in Berlin, Kochstraße 31, eröffnet Mitte März daselbst, Lippehnerstraße 24, eine Buchdruckerei und Papierhandlung. Kronstädter Papierstoff - Fabriks - Aktien - Gesell schaft in Budapest. Laut Bilanz vom 31. August 1903 ergab das letzte Geschäftsjahr einen Rohertrag von 496 530 K. 72 h. D'eser erhöht sieh durch den Uebertrag aus dem Vorjahr auf 571646 K. 39 h. Hieraus wurden bestritten 55 056 K. 27 h. Gehalt, 17 464 K. 4 h. Zinsen, 89 224 K. 59 h Handlungs unkosten und Versicherungen, 113 544 K. 3 h. Abschreibungen auf Reserve und 6655 K. 91 h. sonstige Abschreibungen, sodaß 294 701 K. 55 h. verfügbarer Gewinn blieben. Dieser wurde wie folgt verteilt: 30 000 K. dem Reservefonds, der dadurch rund 245 0C0 K. erreicht, 13 012 K. 73 h. Tantieme an die Direktion, 150 000 K. als lOprozentige Dividende auf das 1503 000 K. betragende Aktienkapital, 15 000 K. dem Beamten- und Arbeiter-Unterstützungsfonds und 86'688 K. 82 h. Vortrag auf neue Rechnung. Laut Bilanz beträgt der Reservefonds 215 000 K., die Wertverminderungs-Reserve 1 174 376 K. 70 h., der Beamten- und Arbeiter-Unterstützungsfonds 45 000 K. Laut Geschäftsbericht erwartete die Direktion für’s laufende Ge schäftsjahr keine Besserung der ungünstigen Lage der Papier industrie und der Verkaufspreise für Sulfitstoff. Die Verkaufs preise hatten im abgelaufenen Jahre einen Tiefstand wie nie zuvor erreicht und nur durch größtmögliche Sparsamkeit im Betriebe und Ausnützung der Anlagen war es gelungen, den oben ausgewiesenen Gewinn zu erzielen. Dio Erzeugung er-