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460 PAPIER-ZEITUNG Nr. 13 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstraße 32/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Druckzylinderantrieb an Zinkdruckrotationsmaschinen mit absatz weise sich drehendem Druckzylinder von Johannes Gebler in Dresden. DRP 147101. (Kl. 15) Bei den bisherigen Rotationsmaschinen für Zinkdruck wird die zweimalige Umdrehung des Formzylinders bei einmaliger Umdrehung des Druckzylinders durch verschiedene Hebel, Exzenter, Zugstangen, auch durch Gabeln nur mangelhaft er reicht. Der Formzylinder wurde durch die bisherige Vor richtung stoß- oder ruckweise in Bewegung gesetzt, wodurch besonders bei schnellem Arbeiten Erschütterungen entstehen, die in kurzer Zeit die Genauigkeit des Ganges beeinträchtigen. Zur Vermeidung dieser Mängel kommen nach vorliegender Erfindung alle Hebel, Gabeln, Exzenter und dergl. in Wegfall. An der einen Stirnseite des Formzylinders a ist das Zahn rad b angeordnet, während an der gleichen Stirnseite des Druckzylinders c das einige Zähne mehr besitzende Zahnrad d vorgesehen ist. Fest mit den Zylindern a und c, deren Achsen f und g oder den Zahnrädern b und d sind Daumen h und i an geordnet, deren seitliche Begrenzung durch Kurvenbahnen gebildet wird, die durch Abwälzung der Daumen aneinander entstehen. Hinter dem Daumen i sind an dem Zahnrad d einige Zähne fortgenommen. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Wird das Zahnrad a aus der Stellung des Bildes 1 in Richtung des Bild 1 Bild 2 Bild 3 Pfeiles gedreht, so nimmt der Daumen h den Daumen i mit und dreht hierdurch das Zahnrad d so lange, bis die Zähne der beiden Zahnräder ineinander greifen. Durch Abwicklung der Kurven der beiden Daumen aufeinander wird stoßfreies und allmähliches Mitnehmen des Druckzylinders erzielt. Da nun das Zahnrad b kleineren Umfang besitzt als das Zahnrad d, so wird der Daumen h in die Stellung kommen, wie sie in Bild 2 dargestellt ist, d. h. der Daumen h bekommt Vorlauf, weil der Daumen i noch nicht so weit herumgekommen ist, daß der Daumen h hinter ihm eingreifen könnte. Erst wenn der letzte Zahn des Zahnrades d außer Berührung mit den Zähnen des Zahnrades b kommt, gelangt der Daumen i in die Normal stellung der Bilder 1 und 3. Bei der folgenden zweiten Um drehung wird der Druckzylinder c stehen bleiben, wie Bild 3 zeigt, während nach einer ganzen Umdrehung dos Form zylinders a wieder die Stellung des Bildes 1 eintritt. Eine bekannte Festlegevorrichtung, z. B. der unter der Einwirkung der Feder k stehende Hebel 1, welcher sich mit dem Daumen m in die Aussparung n der Scheibe o legt, hält den unteren Druckzylinder während der Zeit, in welcher er fest stehen bleiben soll, in seiner Lage. • • Während nun bei den bisherigen Vorrichtungen zur Er zielung der einmaligen Umdrehung des Druckzylinders bei zweimaliger Umdrehung des Formzylinders die beiden Zylinder nur in der vorgeschriebenen Richtung laufen konnten, eine Rückwärtsdrehung aber nicht angängig war, können bei An ordnung der vorliegenden Erfindung die Daumen so aus gebildet sein, daß beide Zylinder vor- und rückwärts mit der gleichen Wirkung laufen. Patent-Anspruch: Druckzylinderantrieb an Zinkdruckrotationsmaschinen mit absatzweise sich drehendem Druckzylinder, dadurch gekenn zeichnet, daß das Ingangsetzen des Druckzylinders vom Form zylinder aus mittels zweier aufeinander sich abwälzender Daumen dadurch bewirkt wird, daß der Formzylinder um so viel im Durchmesser kleiner ist als der Druekzylinder, daß der auf der Formzylinderachse (f) angeordnete Daumen (h) bei der einen Umdrehung des Formzylinders mit dem auf der Druck-, zylinderachse (g) befindlichen Daumen (i) in Berührung tritt und denselben mitnimmt, während bei der zweiten Umdrehung des Formzylinders sein Daumen dem Druckzylinderdaumen voreilt, sodaß der Druckzylinder in bekannter Weise zum Still stand gebracht werden kann. Als Schriftsatzspanner ausgebildeter Kolumnensteg von Franz Schmücker in Berlin. DRP 147 444. (Kl. 15) Bild 1 gibt eine innere Ansicht des Schriftsatzspanners mit loser, Bild 2 eine solche mit gespannter Schnur. Der Schriftsatzspanner ist aus einem 7 cm langen und 2 cm breiten, an den beiden schmalen Seiten z etwa 7 mm rechtwinklig umgebogenen Bleche x hergestellt und entspricht in seinen Maßen den allgemein gebräuchlichen Kolumnen stegen. An ihm sind auf der feststehenden Welle k ein zwei armiger Hebel B und ein einarmiger Hebel A drehbar. An dem einen Ende des Hebels B befindet sich ein Loch m zum Einhaken der Schraubenfeder g, welche am Ende g' (Bild 2) so verjüngt ist, daß das mit einem Knoten o' versehene Schnür ende in ihr festgehalten wird. Zum Gebrauche wird die aus der Feder g herauskommende Schnur o durch den Einschnitt i gesteckt und um den Schrift satz gelegt, sodann durch den Einschnitt h wieder in den Spanner eingeführt, um über die Krümmung des Hebels B und zwischen dem am Hebel A befindlichen Ansatz c und das freie Ende des Hebels B gelegt zu werden. Wird nun das obere Bild 1 Bild 2 Ende des Hebels A abwärts gedrückt, so klemmt sich die Schnur o zwischen dem Ansatz c und dem freien Ende des Hebels B fest. Gleichzeitig wird dasjenige Ende des Hebels B, welches mit der Feder g ver bunden ist, rück wärts bewegt, wo durch die Schnur o, was ein Hauptvorteil dieser Erfindung ist, von beiden Seiten gleichmäßig straff angezogen wird. Zurückschlagen der Hebel A B ver hindert der unter Federdruck stehende Sperrkegel e. Soll die Spannung aufgehoben werden, so wird der Sperrkegel e gegen seine Feder zurückgedrückt, sodaß die Hebel B und A infolge der Federkraft in die Höhe springen. Alle beim Druck direkt am Schriftsatz anliegenden Stege müssen Nuten zur Aufnahme der um den Schriftsatz gelegten Schnur haben. Der Hauptvorteil dieses Schriftspanners besteht darin, daß die Spannung der Schnur, welche bekanntlich von Witterungs einflüssen abhängig ist, d. h. im trockenen Zustande sich dehnt, im feuchten sich zusammenzieht, mit Hilfe der im Spanner befindlichen Schraubenfeder g derart geregelt wird, daß ein Satz nach Monaten noch so fest steht wie am ersten Tage. Patent-Anspruch: Ein als Schriftsatzspanner ausgebildeter Kolumnensteg, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer feststehenden Welle (k) ein zweiarmiger Hebel (B) und ein einarmiger Hebel (A) dreh bar so angeordnet sind, daß die Schnur (o), welche einerseits an einer am zweiarmigen Hebel (B) angebrachten Schrauben feder (g) befestigt ist und anderseits durch einen Ansatz (c) des einarmigen Hebels (A) auf dem freien Ende des zwei armigen Hebels festgehalten wird, beim Niederdrücken des einarmigen Hebels (A) von beiden Seiten gleichmäßig an gezogen wird und den Schriftsatz einspannt, zum Zwecke, Schriftsatzkolumnen in verschnürtem Zustande in den Druck rahmen einschließen zu können, ohne die Schnur zu lösen und die Spannung der Schnur auch bei Längenänderung durch Austrocknen oder Naßwerden gleichmäßig zu erhalten.