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448 PAPIER-ZEITUNG Nr. 13 Schaufenster-Ausstattung Von Bruno Wenzel, Inhaber einer Schule für Schaufenster-Dekoration in München, Landwehrstr. 57. Nachdruck von Text und Bildern verboten. Fortsetzung zu Nr. 11 39. Fantasiefenster Dieses Fenster ist besonders für die stille Zeit im Geschäft geeignet, da es durch seine auffallende Wirkung das Publikum heranlockt. Die Dekoration stellt eine Eisenbahn auf einer die fertige Anordnung dar. An den beiden Seitenstangen werden je ein Tischläufer sowie Tortenpapiere befestigt, oben verbinde man die Stangen mit einer Girlande aus künstlichen Blumen. Den Tisch kann man mit einem Tischtuch bedecken und in die Mitte einen Papiertischläufer legen, auf den Tisch Papierservietten, auch an der mittleren Stange können Papier servietten aufgestellt werden. dar. Die Grundpfeiler der Brücke sind aus 50 cm hohen Packpapierrollen hergestellt. Hierüber legt man ein Brett, welches mit farbigem Kreppapier bezogen ist. Auf das selbe stellt man Kas- Bild 90 setten mit je 50 Brief ¬ bogen in Abständen von etwa 20 cm. Diese Kassetten stellen die Schwellen vor. Dar über legt man wieder ein mit Kreppapier bezogenes Brett. Die Lokomotive sowie den Wagen macht man aus Pappe, bekleidet sie | mit Küchenspitzen und Postkarten, wie aus Bild 89 ersichtlich. D en Wagen b eladet man mit Kassetten usw. Die | Telegraph enstangen macht man aus Latten, | umwickelt sie mit Krepp- i papier und mit Küchen-; spitze. Die Rückwand: und Seitenscheiben des! Schaufensters pufft man mit Kreppapier ab. Zwischen den Puffen befestigt man Fliegenbälle. Der Fußboden unter den Pfeilern wird mit Waren aller Art bedeckt. Das verwendete Kreppapier wird am besten in zwei passenden Farben gewählt. Am besten werden die zu beziehenden Bretter mit weißem Papier bekleidet, das übrige mit gelb oder rosa. Ist elektrisches Licht vorhanden, so stelle man einzelne Birnen auf die Telegraphenstangen, eine vorn an die Lokomotive und ebenso in die Lampions, die zwischen den Telegraphenstangen angebracht sind. 40. Mittelstück für Schaufenster Man fertige ein Gestell, wie Bild 90 zeigt, Bild 91 stellt Auskunftei über Papierhändler in Halle a. S. Der Einkaufsverein für Papier- und Schreibtvaren, E. G. m. b. H. in Halle a. S., versandte im Januar ein Druckschreiben, dem wir folgendes entnehmen: Zunächst werden folgende Uebel stände aufgezählt, die das Zugrunde gehen neuer Geschäftsunternehmungen im Gefolge hat: 1. Wenn es mit solchen Geschäften zu Ende geht, beginnen sie der artige Preisschleuderei, daß sich das kaufende Publikum eine zeit- lang dorthin wendet, um billig einzukaufen, wodurch allen an deren Geschäften ziemlich be deutender Einnahme-Ausfall ent steht. 2. Es hält äußerst schwer, bei einigen Waren ist es sogar un möglich, die gesunkenen Preise auf die frühere Höhe zu bringen. 3. Bei dem Konkurse werden die Waren ausverkauft, d. h. ver schleudert, was dieselben Folgen hat wie die unter 1. und 2. an gedeuteten Ursachen. 4. Die Lieferanten haben geringen Absatz, da die reellen Geschäfte infolge geringen Verkaufes auch wenig einkaufen, und sich nach solchen Schleuderzeiten große Mutlosigkeit im geschäft lichen Leben bemerklich macht. 5. Die vertrauensseligen Lieferanten verlieren mehr oder weniger hohe Beträge. 6. Die reellen Geschäfte müssen die Summen bezahlen, um welche Bild 91 die Lieferanten geschädigt sind, denn die Lieferanten könnten billiger verkaufen, wenn sie nicht die auf solche Weise ent- standen en Verluste mit auf die Ware schlagen müßten. Um diesen Zuständen in Halle entgegen zu arbeiten, fand kürzlich •in« Besprechung statt, welche folgendes Ergebnis hatte: Büd 89