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446 PAPIER-ZEITUNG Nr. 13 Jahres -Beiträge Unterstützungen köunen gewälirt für alte und neue Mitglieder: werden bis zu: Klasse 1:1,— M. 300 M. Klasse II: 0,75 „ 200 „ Klasse III: 0,50 „ 100 „ B. Die Sterbekasse In die Sterbekasse werden Personen aufgenommen, welche a) dem Hilfsverein als ordentliche Mitglieder angehören, b) das 15. Lebensjahr erreicht und das 45. noch nicht überschritten haben, c) weder mit einer, die Lebensdauer nachteilig be einflussenden Krankheit, noch mit einem Schaden be haftet sind, der ein baldiges Ableben befürchten läßt. Wer Mitglied werden will, hat einen ihm zugehenden Auf nahmeschein wahrheitsgetreu auszufüllen. Die Rechte der alten (bisherigen) Mitglieder bleiben un verändert wie seither bestehen und zwar Klasse I: Jahresbeitrag 5 M. Sterbegeld 150 M. Klasse II: „ 3 » 120 „ Klasse III: „ 2 » 90 „ Klasse IV: 1 » 60 „ Beiträge der neuen Mitglieder (vom 1. Januar 1904 ab) für Klasse A mit 75 M. Sterbegeld Jahresbeitrag im Alter v. 15. b. vollendetem 20. Lebensjahr IM. 35 Pf. der doppelte Jahresbeitrag wie für Klasse A. » » » „21. „ 25. » 1» 55 » » 26. „ » 30. .. 1 „ 75 „ .. » » » 31- » 35. 2 — » 05 „ 31 „ 36. „ 40. 9 4 » 40 ,. n „ 41. „ » 45. » 2 „ 85 „ für Klasse B mit 150 M. Sterbegeld: Anmeldungen neuer Mitglieder werden vom Vorsitzenden Herrn Direktor A. Schinkel in Penig und von Herrn Ferd. Münde in Weesenstein (Bezirk Dresden) entgegen genommen. Alle Zahlungen sind zu richten an den Kassierer Herrn Ferd. Münde in Weesenstein. Nachdem der Hilfsverein nunmehr eine neue feste Organi sation und eine sichere Grundlage unter staatlicher Oberaufsicht bekommen hat, bietet er allen Fachgenossen der deutschen Papier-Industrie Gewähr für erste Hilfe in Notlage und für ein festes Sterbegeld beim Todesfall. Wir richten an alle Fabrikbesitzer, Pächter und Direktoren die dringende Bitte, ihre Angestellten, sowohl Beamte als Arbeiter, auf die segensreichen Einrichtungen unseres Vereins aufmerksam zu machen, sie zum Beitritt aufzufordern, oder für sie eine Sterbegeld-Versicherung mit uns abzuschließen. Mit geringen Kosten gewähren sie diesen Allen dann eine Wohltat. Der Vorstand des Hilfs-Vereins für die deutsche Papier-Industrie (eingetr. Verein) A. Schinkel Ferd. Münde Heino Castorf Dr. Mar Müller Pappenmarkt in Ostdeutschland Die Ausführungen des Herrn X. in Nr. 11 der Papier-Zeitung sind leider nur zu berechtigt, doch wird sich eine Preisvereinbarung in der Pappen-Industrie kaum zustande bringen lassen, wohl in der Haupt sache deshalb, weil viel minderwertige Ware zu jedem Preise auf den Markt gebracht wird, die vielen Verbrauchern gerade gut genug ist, wodurch den Herstellern besserer Ware das Leben schwer gemacht wird. Haben auch vor nicht allzulanger Zeit eine Anzahl sehr bekannter Firmen versucht, einen Spezialartikel unseres Faches durch Zusammen schluß zu heben, so scheiterte das Unternehmen, da die kleineren Fabrikanten größtenteils gegen die Mitglieder dieses Komitees von Mißtrauen erfüllt waren, und mit Recht. Hatten doch die meisten dieser Firmen den Preisrückgang selbst verschuldet, während die kleineren Unternehmer schon längst an der Grenze eines Preis entgegenkommens angelangt waren. Wie kann es da Wunder nehmen, daß man einer solchen Verbindung mißtrauisch gegenübersteht! Die Vertragsstrafen sind fast stets so unzulänglich, daß sich das Mitglied lieber etwas von den deponierten Mitteln entgehen läßt, als einen wenn auch noch so bescheidenen Nutzen an einem größeren Auftrag. Die sächsischen Fabrikanten, von denen viele Unglaubliches in der Konkurrenz nach Ost- und Norddeutschland leisten, unter einen Hut zu bringen, erscheint aussichtslos. Hoffen wir, daß sich eine Autorität findet, die es unternimmt, mit Unterstützung einiger gesinnungstüchtiger Herren diesem Uebel zu steuern. Direktor Rau Trockengehalt von Holzschliff In der letzten Vorstandssitzung des Vereins Deutscher Papierfabrikanten kam folgender Fall zur Sprache: Eine Mitgliedsfirma hatte von einer Holzstoff-Exportfirma mehrere 100 tons nordischen Holzschliffs gekauft und im Kontrakt die in Deutschland übliche Trockengehaltsabrechnung ausgemacht. Infolge dessen behauptete die Verkäuferin bei der Begleichung der Rechnung, daß der Trockengehaltsaufschlag mit 88 :100 zu erfolgen hätte, während die Papierfabrik nur 100 : 112 anerkennen wollte. Die Verkäuferin berief sich darauf, daß der Verein Deutscher Holzstoff-Fabrikanten die Annahme eines Aufschlages von 88 : 100 pOt. beschlossen hätte. Auf eine Anfrage hin teilte der Vorsitzende des Vereins Deutscher Holz stoff-Fabrikanten mit, daß ein Beschluß des Vereins, in Deutschland die Trockengehaltsermittlungen für Holzschliff im Verhältnis 88 : 100 vorzunehmen, nicht bestände, dieses Verhältnis würde aber von den Holzstoffverkaufsverbänden in Süddeutschland und Schlesien allen Berechnungen zu Grunde gelegt. In den meisten Fällen würden Holz- schliffabschlüsse unter Festsetzung des Verhältnisses 88 : 100 oder 90 : 100 oder 100 : 112 getätigt. Mit Rücksicht darauf, daß das wissen schaftlich richtige Verhältnis 88 : 100 wäre, sollte auch ein Beschluß gefaßt werden, daß dieses Verhältnis den Abschlüssen zu Grunde ge legt würde. Man hätte in früheren Jahren, als an Holzschliff noch Geld verdient wurde, die Innehaltung dieses Verhältnisses nicht so genau beachtet; nachdem der Preis des Holzschliffes gesunken wäre, sollte man das richtige Verhältnis wieder aufnehmen. Der Vorstand des Vereins Deutscher - Papierfabrikanten glaubte von einem Beschluß absehen zu sollen, um nicht in die nach den Landesteilen verschiedenen Handelsgewohnheiten einzugreifen. Auf Antrag des Herrn Dr. Haerlin-München wurde aber beschlossen, den Mitgliedern den Einkauf von nur absolut trockenem Holzschliff zu emp fehlen. (Nach »Wochenblatt für Papierfabrikation«) Kopierpapier Worms, 8. Februar 1904 In Nr. 11 der Papier-Zeitung befindet sich ein Artikel über Kopier papier für dauerhafte Kopien. Ich habe auf genau dieselbe Idee das Deutsche Reichspatent Nr. 135 244 erhalten. Leider hat sich kein Papierlieferant finden lassen, der die Fabrikation dieses Papiers über nehmen wollte, sodaß ich mich wohl oder übel genötigt sah, das Patent verfallen zu lassen. Es mag aber sein, daß der Sache nun mehr Interesse entgegen gebracht wird, wenn sie als -^amerikanische» Erfindung zu uns kommt. Dr. Adolf Heinemann Preßluft-Strahl-Apparate Star von Ingenieur A. Serenyi in Berlin C, Kaiser Wilhelm-Str. 3. In der Luxuspapierfabrikation, Buchbinderei und vielen anderen Gewerben ist das gleichmäßige Aufträgen fein verteilter Flüssigkeiten von hohem Werte. Es gehörte bisher viel Handfertigkeit dazu, um Leim, Farbe, Lack usw. in gleichmäßiger Stärke auf große Flächen, die manchmal recht unbequem zu erreichen sind, zu verteilen. Die Preß luft-Strahl-Apparate wollen diese Arbeit besser, gleich mäßiger und sparsamer verrichten als der bisher gebräuchliche Pinsel. Durch die neue Arbeitsweise haben sich bereits neue Verzierungs arten für Luxuspapiere ergeben, welche mit ihrer eigenartigen Wir kung durch kein anderes Mittel erreichbar sind. Preßluft-Strahl-Appa rate sind im Grunde wie der aus der Physik be kannte Heronsball gebaut: Gepreßte Luft, erhalten durch Pumpe mit Wind kessel, wirkt auf den Flüssigkeitsspiegel in einem geschlossenen Ge fäß, von dessen Boden ein Rohr ins Freie geht und in einer Düse endigt. Die Druckluft treibt die Flüssigkeit durch Rohr und Düse ins Freie. Der Apparat »Star« wird entsprechend seiner vielseitigen Anwendung in verschiedenen Größen Bild 1 und Formen gebaut. Bild 1 zeigt die Anstreichmaschine Star in den Größen 1—4, die zum Anstreichen von großen Flächen. Mauern, Schiffen, Fabrik-Anlagen usw. bestimmt ist. Es ist eine