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Wahrsagekarten in Oesterreich Einem österreichischen Spielkartenerzeuger wurde eine Spielkarten stempelgebühr von je 30 Heller für 7991 Stück unlackierte und un waschbare, aus je 32 Blättern bestehende Wahrsagekarten mit zu sammen 2397 Kronen 30 Heller vorgeschrieben. Diese Karten zeigten sinnbildliche Darstellungen, z. B. einen General, Säcke voll Gold, Brautpaare usw. Der Fabrikant erklärte, daß diese Karten nicht als Spielkarten besteuert werden können. Das Finanzministerium hielt die Spielkartenstempelgebühr aufrecht, während der Verwaltungs gerichtshof der Beschwerde Folge gegeben, und die Entscheidung des Finanzministeriums als ungesetzlich aufgehoben hat. In der Begründung wird unter anderm gesagt: Das Gesetz vom 16. April 1881 unterwirft der darin normierten Gebühr die Spielkarten. Unter Spielkarten können nach der Rechtsanschauung des Verwaltungsgerichtshofes nur solche Karten verstanden werden, welche nach ihrer äußeren Erscheinung geeignet sind, für eines der gebräuchlichen Kartenspiele verwendet zu werden. Dazu sind aber Karten nur dann geeignet, wenn dieselben, den usuellen Spielregeln entsprechend, die für den Ausgang des Spieles erforderliche Bedeutung besitzen. Jede einzelne Karte muß also schon nach ihrer äußeren, den konventionellen Spielregeln ent sprechenden Erscheinung, insbesondere nach den auf ihr befindlichen Zeichen oder Bildern, in den gebräuchlichen Kartenspielen einen ge wissen Wert repräsentieren. (Die Zeit, Wien) Zeitung als Einwickelpapier. Eine Berliner Leserin schreibt dem »Vorwärts«: Obgleich schon seit Jahren ein Feldzug gegen die Zeitung als Einwickelpapier eröffnet ist, findet man es immer noch beim Kaufmann, beim Grünkramhändler usw, vorzugsweise jedoch beim Bäcker. Wenn mir Fleisch in Zeitungspapier gewickelt wird, lasse ich es mir allenfalls noch gefallen, denn das Fleisch kann ich waschen, ebenso Obst, Gemüse und dergleichen, Backware aber gehört nicht hinein. In den Bäckereien des Westens und andrer feiner Viertel be kommt man allerdings Düten und saubere Einschlagebogen, bei den Bäckern der Arbeitergegenden herrscht dagegen das Zeitungspapier. Es ist ja billig, und zu anderm langt der Verdienst nicht. Daß er sehr wohl langt, zeigen die Bäckereien des Westens, denn mehr wie fünf Groschen kostet das Fünfgroschenbrot auch dort nicht. Daß es die Bäcker gemeinhin mit der Reinlichkeit nicht zu genau nehmen, weiß man, hier aber, wo das Publikum sie kontrollieren kann, sollte es auch energisch Front machen. Unsere Hausfrauen sind in diesem Punkt noch lange nicht energisch genug. Freilich, macht man solchem biederen Herrn Meister den Standpunkt klar, heißt es: mein Papier ist ganz sauber, ich kaufe es nur von sauberen Leuten. Um sich von der Sauberkeit des Zeitungspapiers einen Begriff zu machen, braucht man sich nur vorzustellen, welchen Weg es wandert, und durch wieviel Hände es geht, wie es mitunter im Bett von Kranken gelesen wird, ehe es noch scheinbar sauber zum Bäcker kommt. In das mit Keimen und Bazillen aller Art behaftete Papier wandern dann Brot und Schrippen. Ich habe es auch im Arbeiterviertel durchgesetzt, daß ich Brot und Backware in sauberem Umschlag bekomme, ich habe nämlich die Annahme andrer Ware verweigert. Schwindel-Anzeigen Das Kasseler Sonntagsblatt schrieb unlängst: Fast durch die ge samte Tagespresse laufen auffallende Anzeigen, in der verschiedene amerikanische Männer von Rang und Würden in New York den Hypnotismus als eine sehr große Macht preisen, um in der Welt fort- zukommen, viel Geld zu verdienen und unendlich viel Gutes zu tun. Auch uns gingen diese Anzeigen zur mehrmaligen Veröffentlichung wiederholt zu. Da wir uns jedoch nicht zu Mitschuldigen eines offen baren Schwindels machen wollten, verzichteten wir auf eine Inseraten einnahme von etwa 400 M. In den Anzeigen wird ein Buch empfohlen, das eine genaue Anweisung enthalten soll. Gegen eine Postkarte schickt es das New York Institut of Science jedem kostenlos zu. Na türlich denken 1000 deutsche Michel: »Daran muß etwas sein.'« und schreiben die Postkarte. Sie erhalten ein wertloses Heft mit wunder baren Berichten über die Wirkung des Hypnotismus und die Nachricht, daß die 10 000 Freiexemplare des eigentlichen Hauptbuches vergriffen seien, sie es aber für 25 M. erhalten und dadurch imstande sein sollten, alle die Wunder zu wirken. Jetzt sind sie durch das Lesen derart hypnotisiert, daß sie keine Ueberlegung mehr kennen und schicken 25 M. ein. Was erhalten sie? — Abermals ein wertloses Heft und die Nachricht, das Buch kostet eigentlich 100 M., aber sie würden es gegen Einsendung von 60 M. sofort erhalten! Da sehen sie endlich ein, daß sie betrogen sind, aber sie schämen sich und schweigen und lassen die andern ebenso betrogen werden. Wieviel Tausende mögen infolge jener Zeitungsinserate nach Amerika geschickt worden sein! Emmel & Schoeller Briefumschlagfabrik — MERKEN bei Düren Sonder-Erzeugnisse: [145388 Briefumschläge Blanko- u. Goldschnittkarten, Trauerkonfektion Für Sieb Cylinder Patent Andres haben wir ab I. Januar 1904 das Allein - Ausführungsrecht erworben! Maschinenbau-Aktiengesellschaft GOLZERN-GRIMMA Eine zweckmässige Verpackungsvorrichtung für Papier, Düten und Papiersäcke ist Bedürfnis für die Papierverarbeitungs-Industrie wie wir aus Erfahrungen wissen. Unsere [151117 Papier-, Papiersäcke- und Düten-Packpresse entspricht diesem Bedürfnis, sie bildet einen Kasten mit verstell barem Boden. Die Papiere. Säcke und Düten werden in horizontaler Lag« gepresst, ohne dass ein Ver schieben stattfinden kann. 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