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an das Finanz- und Handels-Ministerium, worin auch für die Tabak-Trafikanten vollständige Sonntagsruhe gefordert wird. Die Tabak-Trafikanten erklären demgegenüber in Wiener Zei tungen, daß sie eher Erweiterung als Beschränkung des sonn täglichen Verkaufs wünschen. Amtlicher Zopf Beiliegend übersende ich Ihnen zur Charakteristik für den Bureau- kratismus mancher Behörde Abschrift eines mir so eben zugegangenen Schreibens. Natürlich wies ich die Zurverfügungstellung zurück. Papiergroßhändler X Abschrift! An die Papierhandlung von X. Von der heute hier eingegangenen, nach Bestell zettel Nr. 239 bestellten Sendung Schreibpapiei' können 2000 Bogen Konzeptpapier 3 b Normal unliniiert, nicht abgenommen werden, weil das Format nicht den Be dingungen entspricht. Das Papier, von welchem dieser Bogen eine Probe ist, ist um 2 mm zu hoch. Die . . . Behörde ersucht um umgehenden, den Be dingungen für Normalpapier entsprechenden Ersatz so wie um Mitteilung, was mit dem nicht normalen Papier geschehen soll. Gut deutsch In dem Aufsatz »Gut deutsch«, Nr. 6 Seite 183 hätte Herr M. P. die Worte Kontor und Originalitäts sucht auch nicht gebrauchen dürfen. Bei einem größeren Werke sah ich kürzlich die Aufschriften Comptoir, Kontor und Bureau. »Comptoir« stand auf einem Schilde mit einer Hand, die nach einem Zimmer deutete, »Kontor« stand vor der Tür der Schreibstube, während »Bureau« vor dem Zimmer des Geschäftsherrn prangte. Ferner gab es dort ein »Technisches Bureau«, eine »Expedition« und am kleinen Eingangshäuschen stand das Wort »Portier«. Wohl des Guten zu viel! Das Bestreben, die Sprache rein zu erhalten, verträgt sich mit dem Gebrauch von Fremdwörtern, die in den deutschen Sprachschatz übergegangen sind, oder für die kein sinngemäßes treffendes deutsches Wort bekannt ist. Zu dieser Gattung ge hört auch das Wort Kontor, wie eine vor Jahren in der Papier-Zeitung stattgehabte sehr ausführliche Aussprache nach wies. (Vergl. »Kontor — Schriften« im Jahrgang 1895) Unlauterer Wechselverkehr Von Herrn Joseph Herz, Papierhandlung in Berlin C, Kurzestr. 19, der jetzt unter der Firma E. Herz, Berlin, Kirchstraße 8, zu kaufen sucht, erhielten wir am 8. April 1908 einen von ihm ausgestellten Wechsel zum 80. Juni 1903 im Betrage von 355 M., akzeptiert von Adolf Jacobsohn in Hamburg, und zahlbar bei der Hansabank in Ham burg. Bei Verfall ging der Wechsel mangels Zahlung zum Protest, wir sandten ihn wie üblich an Herz zur Erstattung des Gegenwertes ein, ohne indeß auf ‘wiederholtes Anfordern Zahlung zu erhalten. Am 4. November 1903 geriet Herz in Konkurs, und da wir keine Leistung für das Rikambio erhalten haben, forderten wir-den Wechsel zurück, worauf Herz erklärte, daß er diesem Verlangen nicht nachkommen könne, da ihm das Papier ^abhanden gekommen sei«. Bei unseren Nachforschungen über die Entstehung des Wechsels erklärte uns Herz, daß er denselben von der Firma A. P. Goldschmidt in Hamburg, Grindel allee 58, »bezogen« habe. Unsere Anfrage bei diesem letzteren bezüglich der Adresse des Akzeptanten brachte uns den Bescheid, daß er diese nicht kenne, da er Jacobsohn längere Zeit nicht gesehen habe, und dieser verzogen sei, außerdem könne er bemerken, daß es sich um ein Gefälligkeitsakzept handele, das er dem Herz auf dessen Ansuchen »besorgt« habe. Der Akzeptant habe damit nichts zu tun und kenne nicht einmal den Empfänger des Wechsels, sei auch diesem nichts schuldig. Die Hansabank, bei welcher der Wechsel zahlbar war, erklärte uns auf eine Anfrage, daß der Akzeptant kein Konto bei ihr habe und ihr überhaupt gänzlich unbekannt sei. Mit Hilfe der Ham burger Polizei ermittelten wir schließlich die Adresse des Akzeptanten (Kommis Adolf Jacobsohn, Kielerstraße 94 II, wohnhaftbeiJacobsohn!), der uns auf unsere Aufforderung erklärte, daß er den Wechsel aus reiner Gefälligkeit gegeben, daß er nicht angenommen habe, daß er (als Bezogener und Akzeptant) für Deckung zu sorgen habe, und dieser Umstand auch dem Empfänger des Wechsels bekannt gewesen sei. Ueberdies erfahren wir, daß auch eine andere Papierfabrik von Herz mit derartig »besorgten« Wechseln auf Adolf Jacobsohn bezahlt und genau so wie wir geschädigt worden ist. Nach rechtskundiger Beratung bieten die bestehenden Gesetze leider keine Handhabe zur Verfolgung solcher Manipulationen, möge daher diese Publikation zum Schutze unserer Kollegen dienen! und mögen diese entsprechend auf der Hut sein, wenn unsichere Kanto nisten mit Wechseln regulieren, die unbekannte Unterschriften tragen. Czmnersdorf, Rsgb., 28. Januar 1904 Schlesische Cellulose- uno Pnpter-Fabriken Aktiengesellschaft Schaufenster-Ausstattung Von Bruno Wenzel, Inhaber einer Schule für Schaufenster-Dekoration in München, Landwehrstr. 57. Nachdruck von Text und Bildern verboten. Fortsetzung zu Nr. 9 38. Innen-Ausputz des Ladens Die innere Ausschmückung eines Geschäftslokals hat großen Wert, denn das Publikum wird dadurch veranlaßt, manchen Bild 87 Gegenstand zu. kaufen, den es sonst wohl garnicht beachtet: sieht man etwas Schönes, erweckt. Die Anordnung Aufsatz für die Regale. Man befestige verschie dene Rohrbogen in der aus dem Bilde ersicht lichen Stellung und 'puffe sie mit Seidenpapier ab. In jeden Bogen setze man Briefordner, Konto bücher oder Reklame- Tintenflaschen. - Bild 88 zeigt eine Säulen-Dekoration. Sind im Verkaufsraum Säulen vorhanden, so ist es vorteilhaft, sie zu de korieren; man muß ihnen aber ein ziemlich buntes Gepräge geben, damit das Auge des Kun den angezogen wird. Man mache in einiger Ent fernung von der Decke um die Säule ein Rondell, stelle Rollen von Küchen spitzen darauf und be hänge die äußere Kante des Rondells bogenförmig mit Küchenspitzen, wie aus dem Bilde ersichtlich. Etwas weiter unten mache man wieder ein etwas breiteres Rondell wie oben, und setze Kassetten usw. darauf, den Zwischen raum bekleide man ab wechselnd mit Tisch läufern und Papier servietten. An die Außen kante hänge man Kalender usw., den unteren Raum bekleide man mit Plakaten. Bilse-Postkarten. Der ehemalige Leutnant Bilse hat, wie der »Straß burger Post« aus Forbach mitgeteilt wird, gegen die Verbreitung von Ansichtspostkarten, welche in derber Weise auf einzelne in seinem Roman »Aus einer kleinen Garnison« erwähnte Vorgänge Bezug nehmen, Protest erhoben, und ist gegen die Verbreiter solcher Postkarten mit Klagen vorgegangen, g. IKI6E IT0M iW ET65A IM i ITTmM CTM IICTTM IITM mM TMM IT# PTOBi fflWW CTTM moi lOBH als Bild 88 so wird unwillkürlich die Kaul Bild 87 eignet sieh recht gut