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PAPIER-ZEITUNG Nr. 9 296 Schaufenster-Ausstattung Von Bruno Wenzel, Inhaber einer Schule für Schaufenster-Dekoration in München, Landwehrstr. 67. Nachdruck von Text und Bildern verboten. Fortsetzung zu Nr. 7 36. Fenster für Tischläufer, Papierservietten, Menü- und Tischkarten Kreppapier abpufft, wie aus Bild 85 ersichtlich. Die Rückwand behänge man mit Tischläufern aus Kreppapier, dazwischen bringe man Papierservietten gitterartig an (siehe Zeichnung). Die Mitte der Rückwand ziert eine Säule mit einer Vase und Bild 86 künstlichen Blumen. Vor die Säule stelle man ein Hufeisen aus Kreppapier, auf welchen man Tischführkarten befestigt. Zu beiden Seiten stelle man Tischchen auf mit Menü- und Tisch karten, Servietten usw. In die Ecken stelle man Fächer mit Tanzkarten. Den Boden belege man ebenfalls mit Karten. Die Tischchen können noch mit künstlichen Blumen verziert werden. 37. Lackschrift-Schilder Man versuchte früher die Schilder in Rundschrift zu schreiben, da sie auf diese Art aber nicht sehr deutlich wurden, verwandte man Lackbuchstaben, fand aber bald heraus, daß dieses im Laufe der Zeit sehr kostspielig wurde. Nun wurden verblassen solche Schilder schnell Spirituslack geschriebene Schilder trotzen jedoch jeder Witterung und wirken auch auf ‘das Auge angenehm. Es ist nicht nötig, daß an jedem Gegenstand ein Plakat sitzt, sodaß man vor Preisen die Waren nicht sieht, im Gegenteil sollen nur einige vorteilhafte Sachen mit dem Preis bezeichnet werden, diese Schilder müssen aber hübsch und gefällig geschrieben sein; Muster hierfür bietet Bild 86. Vereinfachtes Abfertigungsverfahren im Eisenbahn-Binnenverkehr Am 1. Februar 1904 wird das vereinfachte Ab fertigungs-Ver fahren im Binnen-, Güter- und Tierverkehr bei den preußisch hessischen Staatseisenbahnen all gemein eingeführt. Bei den sächsischen Staatseisenbahnen werden die Binnen-Güter bereits seit dem 1. Januar 1904 nach dem vereinfachten Verfahren ab gefertigt. Das Wesentliche der Vereinfachung liegt in dem Weg fall der Frachtkarte, die im alten Verfahren eine wichtige Grund lage für Buchungen und rech nerische Nachweisungen war. Während man früher (vergl. Papier-Zeitung Nr. 26 von 1903) dadurch eine Vereinfachung des Abfertigungsverfahrens herbeiführen wollte, daß man ver suchte, die Frachtkarte mit dem Frachtbrief in einem Vordruck zu vereinigen und die Ausfüllung beider dem Absender zu über lassen, hat man in dem neuen Verfahren den Frachtbrief in der durch die Verkehrsordnung vor geschriebenen Form beibehalten und die Frachtkarte für den Binnengüterverkehr beseitigt, ohne die Mitwirkung der Ver frachter zu erfordern. Für den direkten Verkehr mit deutschen Bahnen und für den. E inter nationalen Verkehr bleiben die Frachtkarten bis auf weiteres bestehen. Immerhin ist der durch Wegfall der Binnen frachtkarte eingetretene Minder verbrauch an Papier (Durchpaus papier) für die Papier-Industrie nicht unbedeutend, obwohl durch das neue Verfahren einige neue Vordrucke besonders für das Markenverfahren erforderlich ge worden sind. Das Markenverfahren besteht darin, daß im Binnenverkehr alle Eil- und Frachtstückgutsendun gen, für welche die Beförderungs gebühren durch die Versand stationen erhoben werden und zusammen 1 M. oder weniger betragen, unter Verwendung von Eisenbahnmarken abgefertigt werden. Die Eisenbahnmarken im Werte von 5, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90 Pf. und 1 M. können vom Verfrachter selbst auf den Frachtbrief geklebt werden- Zur Erleichterung der Frachtberechnung für dieses Marken- die Zahlen gestempelt, do durch Luft und Sonne. N Zur Herstellung dieses Fensters fertige man ein Gerüst aus Latten und Tonnenreifen, welche man oben mit farbigem Bild 85