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Wasserrad oder Turbine? In Nr. 4 der Papier-Zeitung lese ich eine Frage und Antwort über eine Turbinen-nlage, die mich interessiert und veranlaßt, in einer ähnlichen Angelegenheit Sie um Ihren Rat zu bitten. Ich habe bei einer je nach der Jahreszeit wechselnden Wasser menge von 8—700 Liter in der Sekunde 51/2 m Gefälle und muß jetzt in meinen Wassermotoren (2 oberschlächtige Wasserräder) eine Aende- rung eintreten lassen, nämlich für die beiden Räder nur einen Motor anlegen. Wenn ich auch nicht sehr im Zweifel bin, daß ich mich wieder zu einem Wasserrade entscheiden werde, da ich solches für die vorliegenden Verhältnisse für das günstigste halte, möchte ich doch, da mir von mancher Seite (die allerdings mehr oder weniger Interesse an einer Lieferung hat) zu einer Turbine geraten wird, einen un parteiischen Rat hören und bitte Sie deshalb, mir Ihre Meinung über diese Angelegenheit mitzuteilen. Bei dieser Frage ist zu berück sichtigen, daß bei einer Wasserrad-Anlage 2 Uebersetzungen erforder lich sind, um die nötige Geschwindigkeit für die Holländer zu erzielen, diese würden bei einer Turbine, die direkt an die Haupttransmission gekuppelt werden könnte, fortfallen. Papierfabrikant Breitführ- und Breitstreckwalzen Der natürlichste und schon längst beschrittene Weg, zu verhindern, daß sich bei Geweben oder Papierbahnen, die über Walzen geführt werden, Falten bilden, besteht darin, die Walzen mit rechts- und linksgängigen, von der Mitte nach außen zu verlaufenden Wulsten zu versehen. Während nun bisher die Wulste auf den Walzen befestigt wurden, werden in letzter Zeit von den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Karlsruhe in Baden Walzen aus nahtlos gezogenen Messing-, Kupfer- oder Aluminiumrohren in den Handel gebracht, bei welchen die Wulste ausgepreßt sind. Die Mängel der ersteren Antwort eines Fach-Mitarbeiters: Fragesteller tritt an die Frage, ob Wasserrad oder Turbine, anscheinend mit einer zu Gunsten des Wasserrads vorgefaßten Meinung heran. Und doch entspricht nur eine Turbinenanlage den Anforderungen zeitgemäßen Betriebes, sie ist in den meisten Fällen auch billiger als eine Wasserrad-Anlage. Die Notwendigkeit, von der ratiopell nicht mehr als l'/a bis 2 m in der Sekunde betragenden Umfangsgeschwindigkeit des Wasserrades mittels schwerfälliger mehrfacher Vorgelege auf die meist 100 bis 150 minütliche Umdrehungen machende Haupt welle überzugehen, bedingt höhere Anlage- und dauernde Unterhaltungskosten, und mindert die Nutzleistung ganz er heblich. Gut gebaute oberschlägige Wasserräder arbeiten bei mittleren Gefällen mit höchstens 65 pCt. Nutzeffekt, Turbinen mit 75 pGt. und mehr. Der Nutzeffekt der Wasserräder sinkt sehr schnell und stark, wenn sie in das Unterwasser tauchen. Die beim Betriebe fortwährend auftretenden Spannungen be wirken, daß die aus vielen Teilen bestehenden Wasserräder weniger langlebig sind als das kompakte Turbinenrad. Die bei Frost durch Befrieren und Abeisen des Wasserrades ent stehenden Betriebsstörungen und Reparaturen treten bei Tur binen nicht auf. Der Vorteil, daß man Wasserräder auch mit solchem Wasser betreiben kann, das durch mitgeführten schwimmenden Unrat verunreinigt ist, ohne leicht Verstopfungen befürchten zu müssen, wiegt nicht schwer. Ein Rechen zum Auffangen ganz grober Teile ist ohnedies erforderlich. Für Turbinen soll der Rechen der Schaufelweite entsprechende Durchflußschlitze haben und zwecks Selbstreinigung geneigt zur Senkrechten stehen, sodaß Holz und Laub sieh von selbst an die obere Kante befördern. Der Rechen soll ferner, um beim Durchfluß Gefällverluste zu vermeiden, so schräg zur Stromrichtung ein gebaut sein, daß seine freie Durchflußöffnung gleich dem Kanal querschnitt sei. Bei Wahl des Turbinensystems ist neben der Bestimmung der Grenzen des Wasserzuflusses und der Gefälländerungen auch auf die vom Wasser mitgeführten Verunreinigungen Rücksicht zu nehmen. Girard-Turbinen dürfen nicht im Stau waten, wenn sie nicht erheblich an Effekt einbüßen sollen, sind aber regulierbar für wechselnde Wassermengen; Jonval- Turbinen erfordern stets volle Beaufschlagung, ohne von Ge- fällverminderung im Effekt wesentlich beeinflußt zu werden. Grenz- oder sog. Kombinations-Turbinen (mit Rückschaufelung) vereinigen die guten Seiten beider vorgenannten Systeme, sind aber wegen der stark gekrümmten und eingeengten Schaufelung der Laufräder Verstopfungen leicht ausgesetzt und schwer zu reinigen. Den Vorteil, daß der Nutzeffekt bei wechselnden Gefällhöhen und verschiedener Beaufschlagung sieh wenig ändert, bietet am meisten die in den letzten Jahren von vielen Maschinenfabriken aufgenommene Francis-Turbine mit radialer Beaufschlagung und Saugschacht. Sie nutzt das jeweils vor handene Gefälle stets ganz aus, läßt sich sehr schnell und leicht von ganz offen bis ganz geschlossen beaufschlagen, und die weiten und flach gekrümmten Schaufeln des Laufrades lassen selbst größere Fremdkörper, Laub und Grundeis ungehindert durchgehen, lassen sich auch bei Bedarf leicht reinigen. Billige und einfache Anlage, Betriebssicherheit, Regulier- barkeit und guter Nutzeffekt lassen, wenn nicht ganz besondere Umstände obwalten, die Anlage einer Francisturbine rationell erscheinen. (Vergl. auch den Aufsatz »Turbine« in Nr. 4.) G. C. R. Art von Walzen: Verschmutzung der Gewebe durch Farbe u. dergl., die sich in den Ecken der zumeist aufgelöteten Wulste Bild 2 ansammelt, nachteilige Einflüsse des Lötzinns auf viele Farb stoffe, durch die viel fertige Ware minderwertig wird, sind bei Walzen mit eingepreßten Wulsten beseitigt. Diese Walzen werden mit zwei verschiedenen Wulstformen, einer halbkreis förmigen, Bild 1, und einer gezahnten, Bild 2, hergestellt. Walzen mit halbkreisförmigen Wulsten, sogenannte Breitführ walzen, haben lediglich den Zweck, das Gewebe (oder die Papierbahn) in der Maschine glatt zu halten, zu verhindern, daß es nach der Mitte hin zusammenläult, während die Walzen mit gezahnter Wulstform: Breitstreckwalzen, in dem Bestreben, das Gewebe breit zu strecken, mehr greifend darauf einwirken. Die Walzen von 60 mm Durchmesser werden bis zu 1,5 m Länge, die von 100 bis 160 mm Durchmesser in Längen bis zu 3,5 m hergestellt; beide haben sich in der Praxis bereits bestens bewährt. (Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure) Anstreichmaschine Nachstehend abgebildete Kalk- und Farben-Anstreich- Maschine »Blitz« will dem Pinsel des Anstreichers sein bis heriges Feld streitig machen. Sie wird durch ihre größere Arbeitsgeschwindigkeit Erfolg haben, wo es sich um große Flächen handelt, zu deren Anstrich mittels Pinselarbeit viel mehr Zeit nötig ist. Sie wird von der Firma W. Hanisch & Cie. in Berlin C 2, Neue Friedrich- „ straße 56, auf den Markt gebracht und Bau geschäften, Fabriken usw. empfohlen. Die 4 Wirkung der Maschine beruht auf folgendem: 565 Eine Handluftpumpe stellt in einem Windkessel Adh eine Spannung von etwa 3 kg auf das qcm her, MÄ2 drückt die Farbe aus dem Behälter und spritzt sie durch einen am Schlauchende angebrachten, einstellbaren Hahn in der gewünschten Strahl- Ete stärke hinaus. Kurze Hübe mit der Pumpe, #Ipi8 etwa 10 bis 15 in der Minute, genügen, um den D FFü Druck aufrecht zu erhalten. ■ Ek Die Anstreichmaschine kann für Wasser- _EIP farben-Anstriche aller Art verwendet werden und soll minütlich 4 bis 6 qm Fläche mit Farbe versehen können. Auch spare man dabei an Farbstoff, erziele gleichmäßigeren Anstrich, und die Farbe dringe bis in die kleinsten Fugen der Streichflächen. Sehr schmutzige Wandflächen, auf denen der Pinsel Schmutz auf rühren würde, werden von dem Maschinenanstrich überdeckt. Die Farbe wird während der Arbeit in Bewegung gehalten, Mischung und Anstrich bleiben somit gleichmäßig. Die Maschine ist leicht tragbar und braucht keinen besonderen Farbebehälter, die Farbe kann aus jedem Eimer entnommen werden. Die vorstehend abgebildete, ebenfalls leicht tragbare Ausführung ist jedoch mit Farbebehälter versehen. Die Maschinen können auch als Feuer- und Gartenspritzen Verwendung finden.