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Nr. 8 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW, Louisenstraße 32/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Schleudersortierer für Holzstoff und dergl. mit rotierendem Tellersystem von Hugo Friedrich Dörffel in Chemnitz i. S. DRP 147 588. (Kl. 55) Bei diesem Schleudersortierer sind die Rundsiebe treppen artig angeordnet, sodaß die vom ersten Sieb zurückgehaltenen Teilchen auf den folgenden Rundsieben weiterbehandelt werden. Bild 1 zeigt einen senkrechten Schnitt, Bild 2 eine Ober ansicht nach Abnahme des Deckels. Der zu sortierende Stoff fließt in einen Behälter a, dessen Boden mit Schlitzen versehen oder auch siebartig ausgebildet ist. Von hier fällt der Stoff auf rotierende Flügel oder rotierende Scheiben e und wird gegen das Sieb f ge schleudert. Die Teil chen, welche sich keinen Durchgang ver schafft haben, fallen auf darunter liegende rotierende Flügel oder Scheiben i und werden gegen ein Rundsieb g geschleudert. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden, z. B. noch einmal mittels der rotierenden Flügel k und des R und- siebes h. Der durch die Siebe gegangene Stoff fällt in eine Rinnenmulde m, der zurückgehaltene in eine Mulde n. Der Antrieb der einzelnen rotierenden Flügel kann von der gemeinsamen Achse o mit Riemscheibe d erfolgen. Die einzelnen Flügel l liegen tangential zur Achse o und ihre Schlagflächen sind schräg ge neigt zur Radialebene, wie Bild 2 erkennen läßt. Patent-Anspruch: Schleudersortierer für Holzstoff und dergl., bei welchem ein rotierendes Tellersystem den zu sortierenden Stoff gegen ein aufrechtstehendes Rundsieb schleudert, dadurch gekenn zeichnet, daß das Rundsieb und das Tellersystem treppenartig gestaltet ist, sodaß die Teilchen, die das obere Rundsieb ( nicht passiert haben, auf den darunter liegenden Teller fallen, um von diesem gegen das Rundsieb (g) geschleudert zu werden und möglichst weitgehendes Nachsortieren bei guter Ausnutzung der Siebflächen zu ermöglichen. Apparat zum Abscheiden fester Bestandteile aus Flüssigkeiten mittels endloser Filztücher oder dergl. von Johs. Gröndahl in Baegna pr. Hönefos (Norw.). DRP 146547. (Kl. 12) Hierüber wurde schon nach dem amerikanischen Patent 736 596 in Nr. 2 der Papier-Zeitung von 1904 S. 38 berichtet. Patent-Anspruch: Apparat zum Abscheiden fester Bestandteile aus Flüssig keiten mittels endloser Filztücher oder dergl., dadurch gekenn zeichnet, daß das endlöse Tuch in sich einmal derart verdreht wird, daß es beim Durchziehen durch den Apparat seine beiden Flächen abwechselnd dem abzuscheidenden Material darbietet. Verfahren zur Herstellung naturgetreuer Muster von Spitzen, Rüschen und sonstigen Textilerzeugnissen von F. A. Brockhaus in Leipzig. DRP 148 101. (Kl. 15) Bekanntlich werd.cn die Erzeugnisse der Textilindustrie ausnahmslos nach Mustern verkauft und zu diesem Zweck I Mustersammlungen von Naturproben zusammengestellt. Bei gewöhnlichen Stoffen macht die Herstellung solcher Muster sammlungen nicht viel Umstände und Kosten, bei teuren Waren dagegen, z. B. Spitzen, wird der Aufwand für eine große Sammlung von Naturmustern sehr bedeutend, es ist daher das Bestreben naheliegend, die teuren Naturmuster durch Nach ahmungen zu ersetzen, bei welchen die Form und die Farbe der Erzeugnisse, auf welche es bei der Aufnahme von Be stellungen in erster Linie ankommt, möglichst gewahrt bleiben, sodaß der Fachmann sofort die Ausführung erkennen und der Laie glauben kann, wirkliche Naturmuster vor sich zu haben. Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung naturgetreuer Muster von Spitzen und dergl. mit Hilfe des Drucks. Zwischen zwei polierten Stahlplattcn wird eine entsprechend große Tafel Zelluloid so weit erwärmt, daß das Zelluloid völlig erweicht, aber doch noch nicht Blasen wirft. Dann wird die obere Stahlplatte abgehoben, das Naturmuster, beispielsweise eine Spitze, auf das Zelluloid gelegt, die Stahlplatte wieder darauf gelegt und das Ganze in der hydraulischen Prägepresse einem sehr starken Druck ausgesetzt. Die Spitze drückt sich in das Zelluloid ein, welches nach dem Erkalten sofort wieder erhärtet und alle Feinheiten des Originals vertieft enthält. Eine zu der Druckform genau passende, zum Prägen er forderliche Patrize wird nun etwa in folgender Weise gefertigt: Auf den Tisch der hydraulischen Presse wird eine erhitzte Stahlplatte, auf diese ein Blatt dicken Kartons gelegt und hierauf eine 1 bis 2 mm dicke Schicht flüssigen Packlackes gegossen, dem durch Zusatz von Schellack die Sprödigkeit genommen wurde. Wenn diese Schicht anfängt zu erkalten, werden ein oder mehrere Bogen Indiaseidenpapier und dann, mit der Bildseite nach unten, die geprägte Zelluloidplatte oder die nach ihr gewonnene Form darauf gelegt und das Ganze unter starken Druck genommen. Hierbei preßt sich die weiche Packlackmasse in alle Vertiefungen der Form, und man hat nach dem Erkalten eine sehr scharfe und genau passende Patrize gewonnen. Sollen helle Muster auf dunklem Grunde erscheinen, so wird die Zelluloidplatte mit der Prägepatrize in einer Tiegel druckmaschine oder Buchbinderfarbdruckpresse in bekannter Weise eingerichtet und druckfertig gemacht, worauf in be kannter Weise mit der für den Untergrund gewünschten Farbe gedruckt wird. Da hierbei nur die Oberfläche der Form Farbe annimmt, so wird auch nur der Untergrund des Musters ge druckt, während die eigentliche Zeichnung, die in . der Platte vertieft liegt, weiß bleibt und im Augenblick des Druckes hoch- geprägt wird, sodaß alle Einzelheiten des Musters zum Aus druck kommen. Die Papierfarbe ergibt also die Farbe des wiederzugebenden Musters. Bei dunkelfarbigen Mustern auf hellem Grunde wird von der Form in der Buchdruckpresse ein gut deckender Abzug mit schwarzer Farbe, aber ohne Prägung, gemacht und nach diesem Abzüge eine sogen. Negativstrichätzung gefertigt. Diese Aetzung wird in üblicher Weise gedruckt und dann der Druck mittels der Zelluloidform und Patrize hochgeprägt. Ist die Druckauflage nur gering, so kann der Druck auch auf der Kupferdruckpresse in derselben Weise wie beim Druck eines Stahlstiches erfolgen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung naturgetreuer Muster von Spitzen, Rüschen und sonstigen Textilerzeugnissen mit Formen, die durch Einpressung der Naturmuster in ein geeignetes Form material, wie z. B. erweichtes Zelluloid, gewonnen sind, da durch gekennzeichnet, daß man unter Zuhilfenahme einer zu der Form passenden Gegenform das Muster prägt, gegebenen falls unter gleichzeitigem Drucken des Grundes. Ablegevorrichtung für die bedruckten Bogen an Druckmaschinen von Paul Weinlich in Berlin. DRP 145611. (Kl. 15) Die bisher bekannten Ablegevorrichtungen für die be druckten Bogen an Druckmaschinen beschmutzen die Druck bogen, da die an ihnen vorhandenen Bänder oder Schnüre, Bandtrommel und Ausleger einen Teil der Farbe des frischen Drucks aufnehmen und an die nächstfolgenden Druckbogen abgeben. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, kommt nach vorliegender Erfindung eine Einrichtung in Anwendung, welche jeden frisch bedruckten Bogen vom Druckzylinder, ohne daß er mit der Druckseite mit Teilen oben erwähnter Art in Be rührung kommt, abhebt und in eine wagerechte Lage bringt, in welcher er von Greifern oder Reibungsrollen erfaßt werden kann. Die Einzelheiten wolle man aus der Patentschrift ersehen.