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132 PAPIER-ZEITUNG Nr. 4 Zolltarif-Entscheidungen Italien. Glasflaschen mit Tinte, welche durch einen Korkstopfen mit Weißblechdeckel mit der Firma des Herstellers verschlossen und in einer viereckigen, mit einem angeleimten Papierstreifen geschlossenen Pappschachtel verpackt sind, sind nebst den Pappschachteln wie der Inhalt (Tinte) zu verzollen. Klosettpapier in viereckigen Stücken in einem Behältnis aus Pappe ist, da das Behältnis aus Pappe auf die Tarifierung des Papiers keinen Einfluß hat, nach Nr. 191 a 1 des Tarifs mit 12,50 Lire für 1 dz zu verzollen, während die Behältnisse aus Pappe nach .Artikel 13 der Bestimmungen über die Tara für sich, also als anderweit nicht genannte Arbeiten aus Pappe nach Nr. 195b des Tarifs mit 70 Lire für 1 dz zollpflichtig sind. Spanien. Laut Verordnung (real orden) vom 2. Dezember 1908 ist gebrauchtes Papier wie Zeitschriften, Makulatur usw. zur Papier fabrikation als Papiermasse nach Nr. 217 des Tarifs (Mindestsatz 1 Peseta für 100 kg Reingewicht) zu verzollen, wenn der Nachweis geliefert wird, daß das Papier in der Fabrik, für welche es bestimmt ist, eingetroffen ist, und von dem Bürgermeister des Ortes, in dessen Bezirk die Fabrik liegt, eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt wird. (Gaceta de Madrid vom 16. Dezember 1903) Neu-Seeland. Anwendung des neuen Zolltarifs. Nach einer Mit teilung des Generalagenten für Neu-Seeland soll der neue, für Waren britischer Herkunft Vorzugszölle enthaltende Tarif auf Waren, die vor dem 31. März 1904 eingeführt werden, keine Anwendung finden, wenn der Nachweis erbracht wird, daß sie vor dem 16. November 1903 von Neu-Seeland aus bestellt sind. Auf den Fakturen der Waren, für welche Vorzugszölle bean sprucht werden, muß bei der Einfuhr nach dem 30. Juni 1904 eine Bescheinigung darüber enthalten sein, daß die Waren bona fide in einem Teil der britischen Herrschaftsgebiete erzeugt oder hergestellt sind. (The Board of Trade Journal) Leder- und Lederwaren-Handel 1903 Aus dem 25. Jahresbericht der Sachverständigen-Kommission der Leder- Interessenten von Berlin an die Aeltesten der Kaufmannschaft zu Berlin. Das Jahr 1908 brachte großen Umsatz, aber wenig Nutzen, weil zwischen den Preisen der Rohstoffe und der Fabrikate ein Miß verhältnis herrschte. Die Fabriken steigerten ihre Leistungsfähigkeit aufs äußerste, um durch Verringerung der allgemeinen Spesen bei den niedrigen Preisen konkurrenzfähig zu bleiben, und es war ihnen nicht möglich, bei den andauernd großen Beständen fertiger Ware nutzbringendere Preise zu erzielen, während die Rohstoffe infolge vermehrter Nachfrage sehr begehrt blieben und im Preise stiegen. Buchbinder- und Portefeuille-Leder begegneten nur mäßigem Ver brauch bei starkem Angebot. Der Verkauf fiel schwer, weil in vielen Fällen höhere Preise durchgesetzt werden mußten. Der seit Jahren andauernde Mißstand, daß Felle knapp und teuer, dagegen fertige Buchbinder- und Portefeuille-Arbeiten im Ueberfluß vorhanden und billig sind, lastet auf diesen Ledersorten, wodurch Lederfabrikant und Lederhändler gemeinsam leiden. Zur Anregung des Geschäfts werden fortwährend Neuheiten oder abgeänderte Bearbeitungen geboten, wodurch Sortiment, Lager und Lagerhüter vermehrt werden. Die hieraus erwachsenden Nachteile fallen hauptsächlich dem Lederhändler zur Last, weil der Fabrikant fast nur noch auf Bestellung arbeitet. Gespaltene Schafleder, welche wegen besonders hoher Preise seit einiger Zelt vernachläßigt waren, gingen 5 bis 10 pOt. im Preise zurück, während fast alle übrigen Ledersorten sich verteuerten. Etwa folgende Preiserhöhungen sind eingetreten: Ungespaltene Schafleder und Moutons 5 pOt., Bockschafleder 10 pCt., Bocksaffian meist 5 pOt., Kalbleder 5 bis 8 pOt., Rindleder 5 bis 10 pOt., Seehundleder 10 pOt. Der allgemeine Preisaufschwung der Rohhäute hat auch auf die Herstellung der Leder-Treibriemen stark eingewirkt. Die Mehrzahl der Lieferungen wurde ohne Preisveränderung abgeschlossen, und, da der Treibriemen-Fabrikant von seinem bisherigen Nutzen nichts mehr ab geben konnte, wurden die Treibriemen oft noch minderwertiger ge liefert, als dies bei den bisher schon so gedrückten Preisen der Fall war; es ist mehrfach vorgekommen; daß die Fabrikanten Halsleder statt Kernleder verarbeiteten. Die Schuld hieran trifft aber die Käufer, welche beim Einkauf von Treibriemen submittieren und dem Billigsten den Zuschlag erteilen. Im allgemeinen waren die Treibriemen- Fabriken recht gut beschäftigt. Album-, Portefeuille- und Lederwaren-Fabrikation. Der Geschäfts gang war nicht sehr befriedigend, wenn auch mäßige Besserung des Umsatzes gegen das Vorjahr wahrgenommen wurde. Der meist leb hafteren Beschäftigung in den ersten Monaten folgte eine längere, bis in die zweite Hälfte des Jahres reichende Geschäftsstille, und in den Herbstmonaten war die Produktion in manchen Fällen durch Mangel an geübten Arbeitskräften und durch zeitraubende Beschaffung der mannigfachen Materialien behindert, wobei auch der Streik der Ber liner Metallarbeiter hemmend wirkte. Die Lederpreise sind weiter ge stiegen, während die Preise der fertigen Ware nicht entsprechend in die Höhe gesetzt werden konnten, so daß der Betrieb weniger lohnend war. Seit einer langen Reihe von Jahren ist das Angebot von Alben und Lederwaren stärker als die Nachfrage, und der damit verbundene beständige Preisdruck konnte nur selten durch Qualitätsverringerungen ausgeglichen werden. Um das Geschäft anzuregen und um die not wendigsten Preise zu erzielen, mußte der Fabrikant beständig Neues oder doch Abwechselung in den Mustern bringen, woraus zunehmende Zersplitterung, sowie mühsamere und kostspieligere Herstellung ent standen. Die vorerwähnte schwache Besserung betrifft hauptsächlich den Absatz in Deutschland; Wenn auch eine Vermehrung der im ganzen nicht mehr bedeutenden Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika beobachtet wurde, so blieb doch im übrigen das Ausfuhr geschäft ziemlich unverändert schwach. Das Geschäft nach dem frei zugängigen England, dem Hauptabnehmer, ging auch 1903 erheblich zurück. Die Ausfuhr von Alben und Lederwaren ist seit Jahren zurück ¬ gedrängt worden durch übermäßige Zölle im Auslande, mag aber immerhin noch ein Drittel der Produktion betragen. Die Ausfuhrartikel haben einen geringen Wert — Leder-Alben kaum 200 M., Taschen, Mappen, geringe Geldtäschchen und Zigarrentaschen etwa 600 M. für 100 kg und es ist erwiesen, daß selbst Schranken von der Höhe der jetzigen deutschen Zollsätze schwer überwunden werden. Die meisten fremden Länder haben aber höhere, zum Teil mehrfache Zölle, deren Ermäßigung dringend zu wünschen wäre, während leider Erhöhung an einzelnen Stellen bevorzustehen scheint. Jedwede Zollerhöhung Hold-Fast Beste Papierklammer zum Zusammen- haltem von Papieren, Karten etc ohne Zersteohen, ohne Zerkratzen. Besser wie Stahl-Nadeln, da nicht rostend. Ladenpreis: pr. Bohtl. = 100 8t 60 Pf. Fabrik.; Ern»t Kunz&Ct., Berlin SW. 13, Aiexandrinea.tr, 106'lQt hat bisher Veranlassung zur Errichtung von Betrieben im Auslande gegeben. mit selbsttätigem Farbwerk, Einrichturg zur selbsttätigen Ein- und Ausführung des Tisches resp. Schlittens, Greifervorrichtung für die Decken und Friktionskuppelung Farbdruckpresse FOMM" D. R.-P. No. 78868 ;OR.-G.-M No. 116658 und No. 116 714 Das Farbwerk arbeitet naoh dem unter Patentschutz stehenden Verfahren, bei welchem behufs Erzielung einer vollkommenen Ein färbung Jede Auftragwalze nur einmal über die Gravur läuft. Interessenten diene gern mit Referenzen und mit Probe drucken. Bereits eingegangene Nachbestellungen legen Zeug- niss ab für die nutzbringende Verwendbarkeit der Presse in jedem grösseren Betriebe. [128423 Fabrik für Buchbinderei-Maschinen AUGUST FOMM Leipzig-Reudnitz Filiale: BERLIN C 19, Neue Grünstr. 32