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Jahr der Firma Werkmeister W. Biesenkamp Dienst im » Pergamentierer H. Meyer . . Drucker Carl Meyer .... Heizer A. Eddigehausen . . Querschneideführer F. Bindseil Schlosser Carl Hildebrandt . 29 26 28 18 21 12 neuen Fabrikgebäudes, wo das Festessen, an welchem etwa 60 Per sonen teilnahmen, stattfand. Während der Tafel trugen heitere Vor träge, Tafellieder und Toaste zur allgemeinen Unterhaltung bei, nach Aufhebung der Tafel trat der Tanz in seine Rechte und hielt sämt liche Festteilnehmer in fröhlichster Stimmung bis zum Morgengrauen vereint. namhaftes Geldgeschenk. Abends gegen 8 Kontor- und Fabrikpersonal mit Frauen abermals im großen Saale des Dann überreichte Herr Rube sieben langjährigen Mitarbeitern die vom ward Geschäfts-Jubelfeier. Ende Dezember 1903 feierte die Pergament- Papierfabrik von R. Rube & Co. in Weende bei Göttingen ihr 30jähriges Geschäfts-Jubelfest, welche Feier mit Einweihung des großen neuen Fabrikgebäudes sowie dem 30jährigen Meisterjubiläum des Werkmeisters Herrn W. Biesenkamp verbunden wurde. Die Arbeit ruhte am Jubiläumstage vollständig. Vormittags gegen 10 Uhr begab sich eine Deputation des Personals zum Chef der Firma, Herrn Fabrikbesitzer Reinhard Rube, und überreichte ihm in seiner Villa eine künstlerisch ausgestattete Glückwunsch-Adresse in eleganter Ledermappe. Hierauf wurde dem Werkmeister Biesenkamp das ihm vom Kaiser verliehene Allgemeine Ehrenzeichen durch den Gewerbe- Inspektor Herrn Kozer im großen festlich geschmückten Arbeitssaale des neuen Fabrikgebäudes vor versammeltem Personal übergeben. Herr Rube überreichte nach einer herzlichen Ansprache dem treuen Beamten eine goldene Uhr nebst goldener Kette als Ehrengeschenk, das Personal bedachte den Werkmeister ebenfalls mit einer Ehrengabe. » n n » » gesamten Personals ein Uhr versammelten sich Pergamentierer Heinr. Krauß Zum Schluß erhielt jeder Einzelne des Papier-Industrie-Verein verliehenen Ehrendiplome, und zwar folgenden Herren die genannte Auszeichnung zu Teil: 1 » . . . 30 -l- — n Ein Buchdrucker-Veteran. Der seit langen Jahren in der Buchdruckerei des Herrn Kommerzienrats Felix Krais in Stuttgart (Hoffmannsehe Buchdruck er ei) beschäftigte Korrektor und Unterfaktor Johannes Herzog feierte seinen 80. Geburts tag in seltener Geistesfrische. Der Veteran ist noch imstande, Korrekturen in den kleinsten Schriftgattungen zu lesen, -s- Brände. In der Buchdruckerei von J. H. Ußmanow in St. Petersburg, Wosnessenski-Prospekt 47, brach durch aus dem Ofen gefallene Kohlen Feuer aus. Es gelang zwar, den Brand in kurzer Zeit zu unterdrücken, doch wurde in der Setzerabteilung unter den Lettern ein erheblicher Schaden fest gestellt. K. Auf dem Speicher der Oswald’schen Schreibwaren handlung in Freising bei München brach Feuer aus, das aber auf seinen Herd beschränkt werden konnte. K. (Münch. N. Nachr.) Fabrikbrand. Am 30. Dezember 1903 wurde ein Teil der Holzschleiferei und Pappenfabrik des Herrn Ernst Naundorff in Merkeisgrün bei Karlsbad ein Raub der Flammen. Das Feuer brach während der Mittagspause in der Kanaltrocknerei aus und griff so rasch um sich, daß binnen 15 Minunten das ganze zweistöckige Gebäude samt Kanaltrocknerei und Sommer trockenhaus in Flammen stand. Der ganze Häuserkomplex brannte mit der darin befindlichen maschinellen Einrichtung und großen Vorräten aus. Der Schaden beträgt 130 000 Kronen und ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt. Als Ur sache des Brandes ist Fahrlässigkeit anzunehmen, da im ganzen Gebäude nur mit Wasserdampf getrocknet und geheizt wird. Am Tage ist die elektrische Beleuchtungsanlage außer Betrieb, somit auch die bei Bränden beliebt gewordene Annahme von Kurzschluß ausgeschlossen. (Zentralbi. f. d. öst.-ung. Pap.-Ind;) Zahlungseinstellung der Maschinenfabrik Gebr. Tell- schow G. m. b. H. in Berlin. In der Gläubiger-Versammlung am 9. Januar, abends 7 Uhr, im Grünauer Garten, Berlin, hatten sieh von 132 Gläubigern 60 eingefunden, die ihrem Unmut in kräftigen Worten Luft machten. Der Geschäftsführer Herr Konsul Lengner ist krank, und da die beiden andern Ge schäftsführer Herren Adolf Tellschow und Fritz Jancke in der Gesellschaftssitzung vom 28. Dezember ihrer Posten enthoben wurden, war das Geschäft führerlos und mußte mangels jeder Leitung und Betriebsmittel am 4. Januar geschlossen werden. Die Gläubiger-Versammlung wählte einen Rechtsanwalt zum Leiter, der von einem Bücher-Revisor den Stand der Gesell schaft erklären ließ. Danach beträgt die Ge ¬ samtschuld 303 162,— M. darunter: Forderung der Firma Lengner & Jancke, deren Inhaber zugleich Ge schäftsführer der Firma Gebr. Tellschow, G. m. b. H., waren 142 100,— M. Vorausbezahlungen für bestellte Maschinen 15 000,— „ Lieferanten 88 000, „ Der Schätzungswerte Besitzstand beträgt . . . 278 000,— „ Er setzt sich aus folgenden Posten zusammen: Kasse 33,96 „ Wechsel . ' 29,05 „ Schuldner 36 000,— » Maschinen in Arbeit . . . 60 000,— „ Materialien 32 800,— » Arbeitsmaschinen 68 C00,— „ Werkzeuge 28 000,— „ Transmissionen 12 0C0,— „ Modelle .30 000— „ Fabrikutensilien 1600,— „ Kontor- „ 5 639,— „ Heizung und Beleuchtung 2 900,— „ Firma und Patente 105 000,— „ usw. usw. Die Posten Modelle, Firma und Patente wurden von den Anwesenden nicht als Aktiva anerkannt, während die bestellten und in Arbeit befindlichen Maschinen mehr als 60 000 M. ausmachen, wenn sie sofort fertig gestellt und geliefert ■werden. Da für 187 410 M. Bestellungen vorliegen, erscheine es nötig, daß der Betrieb ohne Auf schub fortgesetzt wird. Außerdem haben die Werkzeug maschinen nur Wert, wenn der Betrieb nicht unterbrochen wird, die Werkmeister und der alte eingeschulte Arbeiterstamm bleiben. Diese Gesichtspunkte wurden besonders betont, und die Vorschläge verdichteten sich zur Wahl einer gliedrigen Kommission, die aus einem Direktor, einem Ingenieur, einem Kaufmann und 2 Rechtsanwälten besteht und befugt ist, Ver handlungen wegen Verkaufs der Fabrik zu pflegen. Es lag schon eine Offerte vor. Der Konkurs ist beantragt, aber die gewählte Kommission soll neben dem Verwalter und dem Gläubiger-Ausschuß wirken. Die Firma Arenz & Knauschner (Inhaber Robert Knauschner), Kartonnagen- und Luxuspapierwaren-Fabrik in Bodenbach-Ulgersdorf, Böhmen, hat ihre Zahlungen ein gestellt. Dem Anträge auf Konkurseröffnung hat das k. k. Kreis gericht Leitmeritz nicht stattgegeben, weil das Vermögen der Firma zu gering ist, um die Kosten des Konkursverfahrens zu decken. Die Firma ließ noch vor einigen Jahren viel reisen, hatte in Deutschland ein großes Absatzgebiet und beschäftigte damals etwa 200 Personen, bis infolge von Zwistigkeiten zwischen den beiden Gesellschaftern Herr Ed. Arenz, der Gründer des Ge schäftes, austrat. Die Firma betrieb ihre Papierwaren-Erzeugung bis Mitte Dezember 1898 in Tetschen, als ein mächtiges Schadenfeuer die umfangreiche Fabrik einäscherte. Die Firma appellierte nach diesem Brandunglücke an die Nachsicht der Gläubiger und übersiedelte nach Ulgersdorf in ihre neuerbaute Fabrik. Das Geschäft wird jetzt im Namen der Schwieger mutter des Herrn Robert Knauschner, welcher als Prokurist figuriert, weitergeführt. (Prager Tagblatt) Unfall. Frankfurter Blätter berichteten über einen angeb lich schweren Unfall, der den Maschinenführer Herrn Reul von der Papierfabrik in Oberursel bei Frankfurt a. M. betroffen habe. Dem gegenüber schreiben uns die Inhaber der Papier fabrik auf unsere Frage: Jener Unfall wurde durch das Sensationsbedürfnis einiger Tages blätter aufgebauscht. Der Maschinenführer Phil. Reul kam am 4. Januar vor Inbetriebsetzung der Papiermaschine, als er den Aufroll- Apparat nachsehen wollte, durch Ausgleiten zu Fall und zog sich hierbei zwei unbedeutende Kopfwunden sowie Quetschung der linken Thorax-Seite zu. Der Umstand, daß man Reul nicht, wie er wollte, zu Fuß nach Hause gehen ließ, sondern im Wagen einem Arzte zu führte, war offenbar die Veranlassung, daß das Gerücht von einem schweren Unfall entstand. Der Arzt versichert, daß der Verletzte in wenigen Tagen so weit hergestellt sein wird, um seine Tätigkeit, die er bereits seit 25 Jahren bei uns ausübte, wieder aufzunehmen. Pariser Messe. Der Gemeinderat von Paris beschloß auf Antrag seines Mitgliedes Dausset, eine Ausstellung von Mustern der Pariser Industrie unter dem Namen Pariser Messe nach dem Vorbilde der Leipziger Messe zu begründen. Sie soll vom 5. bis 30. März dauern und die direkten Beziehungen der Einkäufer mit den kleineren Fabrikanten fördern. K.