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2754 PAPIEK-ZElTUNG Nr. 77 In Deutschland patentirte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW, Louisenstraße 82/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Musterbeutel mit in einen Schlitz des Beutels einzuführender Verschlußzunge von Firma M. 143 816. (Kl. 54) Mayer in Coblenz-L. DRP Die Klappe des Muster beutels hat, wie aus Bild 1 ersichtlich, rechteckige Ge stalt. Durch Umfalzen der beiden Ecken c c nach den Linien a-b nimmt sie eine drei eckige Gestalt an. Durch Um falzen nach der Linie c' wird dann ein hakenähnlicher Teil gebildet, dessen Ende in der aus Bild 2 ersichtlichen Weise in einen Schlitz d am Rücken des Musterbeutels eingeführt wird. Hinter dem Schlitz ist durch Ankleben eines Streifens e aus Papier oder dergleichen eine Tasche ge bildet, deren Wand das Innere des Musterbeutels vom Schlitz trennt.) Durch diese ' Anordnung soll bei Wegfall von Klammern und dergl. ein dauerhafter, sicherer, aber leicht von Hand zu öffnender Verschluß ge bildet werden, der den posta lischen Vorschriften ent spricht. Ferner soll das Um falten der Beutelklappe nicht nur eine günstige Versteifung der Verschlußzunge bewirken, sondern auch Schutz gegen Einreißen derselben an den Rändern gewähren. Infolge der Ueberdeckungdes Schlitzes für die Einführung der Zunge kann man an der Innenseite des Beutels eine Art Tasche bilden, die beim Versand pulverförmiger oder körniger Stoffe Herausfallen des Beutel inhaltes verhindert. Patent-Anspruch: Musterbeutel mit in einen Schlitz des Beutels einzu führender Verschlußzunge, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußzunge durch Um falzen der Ecken der Klappe gebildet ist und dadurch ver steift wird, und daß der Schlitz (d) zum Einführen der so gebildeten Verschlußzunge auf der Innenseite des Beutels von einem Streifen (e) über deckt ist, sodaß bei Wegfall von Verschlußklammern und dergleichen ein widerstands fähiger Verschluß erzielt und Heraus lallen desBeutelinhaltes verhindert wird. Farbe zum Uebermalen von Fotogrammen von Joh. Carl Mehler in Bremen. DRP 142 953. (Kl. 57) Es ist bekannt, daß manches fotografische Kopirpapier, insbesondere Celloidin- und Albuminpapier, die zum Ueber malen benutzten Farben abstößt und daß, um diesem Uebel- stand zu begegnen, Glyzerin angewendet wird, welches gleich mäßig auf der zu kolorirenden Bildfläche vor deren Bemalung verrieben wird. Auf der so annahmefähig gemachten Fläche wird vorzugsweise mit Aquarellfarben gemalt, die mit Ochsen galle zubereitet werden. Man muß hierbei »trocken malen-, d. h. jede aufgetragene Farbe erst trocken werden lassen, ehe eine andere Farbe aufgetragen wird. Man kann daher die Farben nicht ineinander vertreiben und dadurch weiche Ueber- gänge schaffen. Nach vorliegender Erfindung wird der mit Ochsengalle zu bereiteten Wasserfarbe ein Zusatz von Glyzerin gegeben, wo durch sie zu einer langsam trocknenden gemacht wird. Für das Uebermalen von Fotogrammen mit solcher Farbe ist das vorherige Ueberziehen der zu bemalenden Fläche mit einer Glyzerinschicht nicht mehr nötig, indem das in der Farbe ent haltene Glyzerin unmittelbar die jeweilig zu bemalende Bild stelle annahmefähig für die Farbe macht. Auch bleiben die so zubereiteten Farben während des Uebermalens der Foto gramme feucht, ebenso wie Oelfarben, und trocknen erst nach längerer Zeit, sodaß die verschiedenen Farbentöne direkt neben- -einander aufgetragen und ineinander vertrieben werden können, wodurch die bei der Oelmalerei bekannten Wirkungen erzielt werden können. Auch kann dieses Malverfahren sehr schnell ausgeübt werden, weil man auf das Trocknen einer Farbe vor dem Auf trägen einer anderen nicht zu warten braucht. Behufs Zubereitung der Farbe wird eine nach Erfahrung zu bestimmende Menge pulverisirter feiner Pastellfarbe mit zwei Teilen mitteldicker, gutfließender Ochsengalle und einem Teil Glyzerin zu einem konsistenten Brei verarbeitet, welcher in luftdicht schließenden Glasbüchsen aufbewahrt wird. Zum Ge brauch wird diese Teigfarbe mit einer Lösung verdünnt, welche zur Hälfte aus Ochsengalle und zur Hälfte aus Glyzerin, ge gebenenfalls unter Zusatz von etwas Wasser und einigen Tropfen Ammoniak, besteht. Ist die Kolorirung beendet, so braucht man das vollständige Trocknen derselben nicht abzuwarten, sondern kann alsbald einen Lack auftragen; zu dem Zweck erwärmt man am besten das kolorirte Bild und gießt den Lack in bekannter Weise über die Bildfläche, w’orauf man den Ueberschuß ablaufen läßt. H’Pat ent- Anspruch’: q Farbe zum Uebermalen von Fotogrammen, bestehend aus mit Ochsengalle teigförmig angerührter pulverisirter Pastell farbe, welcher ein Zusatz von Glyzerin gegeben ist. Tastatur für Schreibmaschinen, Klaviere und dergl. von]J. H. Laudenbach in Paris. DRP 143 776. (Kl. 15) • Bei dieser Tastatur besteht jede Taste der Tastatur oder jede Taste einer Gruppe von Tasten, deren mehrfache Wieder holung die Tastatur bildet, aus besonderem Stoffe oder ist mit besonderem Stoff bekleidet, damit man beim Berühren der Taste einen ganz bestimmten Eindruck erhält. Infolgedessen soll das Erlernen des Schreibens oder Spielens viel schneller vor sich' gehen, als bei einer gewöhnlichen Tastatur, deren Tasten alle aus demselben Stoff bestehen. Als Stoff für die einzelnen Tasten kann man abwechselnd Metall, Holz, Sammet, Glas usw. verwenden. Patent-Anspruch: Eine Tastatur für Schreibmaschinen, Klaviere und dergl., dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Tasten der Tastatur oder eines Teiles der Tastatur aus verschiedenem Stoff (Metall, Holz, Sammet, Glas usw.) hergestellt oder mit einer Bekleidung aus verschiedenem Stoff versehen sind, zum Zwecke, die verschiedenen Tasten sowohl für das Sehvermögen als auch für das Gefühl erkennbar zu machen und dadurch das Erlernen des Schreibens auf Schreibmaschinen oder des Spielens auf Instrumenten mit Tastatur zu erleichtern. Presse zur Herstellung von Hohlgegenständen aus Papiermasse von George Edwin Shaw in Cincinnati (V. St. A.). DRP 143 010. (Kl. 54) ' Bei dieser Presse arbeiten Preßstempel seitlich und von oben gegen einen Formkern, der sich nach vollendeter Pressung zwecks Abnahme des gepreßten Gegenstandes mit diesem senkt. Von älteren Einrichtungen dieser Art unter scheidet sich die vorliegende Presse dadurch, daß die senk rechte Bewegung des oberen Stempels durch Kniehebel auf die wagerecht zu verschiebenden Seitenstempel übertragen wird. Hierdurch kann man gleichmäßige Bewegung sämtlicher Stempel zusammen und von einer Stelle aus hervorrufen und dadurch dem zu pressenden Gegenstand gleichförmige Stärke und Dichtigkeit geben. Wegen der Einzelheiten wolle man die Patentschrift ver gleichen.