Volltext Seite (XML)
2712 PAPIER-ZEITUNG Nr. 76 Handelskammer-Bericht 1902 Dresden. Lumpen. Der Geschäftsgang im Handel mit Lumpen zur Papierfabrikation war außerordentlich schleppend. Erst mit dem Beginne des laufenuen Jahres trat Besserung der Preise ein. Die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten wurde durch hohe Auslagen für Desinfektion unlohnend gemacht. Zahlungen gingen schlecht ein, während die Arbeiterverhältnisse befriedigend waren. Holzschliff. Das Jahr 1902 brachte durch andauernd volle Betriebs wässer vieler Schleifereien Uebererzeugung, die zum Verkauf des Holzschliffs unter den Selbstkosten zwang. Erst als im November und Dezember durch Frost Wassermangel eintrat, zogen die Preise wieder an. Zellstoff. Preis und Absatzverhältnisse des Zellstoffes waren sehr schleppend. Gedrückte Preise bei großen Vorräten hatten vielfach Betriebseinschränkungen zur Folge. Dazu kamen erhöhte Ausgaben und zum Teil schlechter Eingang der Zahlungen. In den letzten Mo naten des Jahres besserte sich die Lage, und bei lebhafterer Nach frage scheinen die Aussichten für das laufende Jahr gut zu sein. Die Zollsätze des neuen Tarifs werden als vorteilhaft angesehen. Strohstoff. Mangel an Absatz und geringe Zufuhr von Stroh, in folge der schlechten Ernte von, 1901, veranlaßten Arbeitseinschrän kungen. Die Löhne wurden um 5pCt. vermindert und Entlassungen auf die ausländischen Arbeiter beschränkt. Holzpappen. Die Erzeugung von weißen und braunen Holzpappen litt unter mangelndem Bedarfe und dem starken Wettbewerbe von Schweden. Norwegen und Finland, zum Teil auch von Oesterreich. Der Verein Deutscher Pappenfabrikanten suchte vergeblich den all gemeinen Preisniedergang aufzuhalten. Erst mit dem Wassermangel am Jahresschlüsse trat die Möglichkeit ein, die Vorräte abzustoßen. Ausfuhr war dem ausländischen Wettbewerbe gegenüber unmöglich; Die Arbeiter- und Zahlungsverhältnisse waren im ganzen unverändert. Graupappen. Buchbinderpappen, Jacquard- und Preßspanpappen litten unter dem Mangel an Absatz. Der Verbrauch war allgemein gesunken; einheimische Uebererzeugung und ausländischer Wettbewerb drückten die Preise. Trotz gesunkener Rohstoffpreise blieb daher der Gewinn gering. Die Ausfuhr einer Firma nach Chile und Venezuela hat sich etwas vermindert. Mehrfach wird über schlechten Eingang der Zahlungen geklagt, während die Arbeiterverhältnisse •zufrieden stellten. Handel mit Pappen. Der Absatz wurde durch teure Frachten sehr beschränkt und reicht nur wenig über den Dresdner Kreis hinaus. Geschäfte mit dem Auslande blieben vereinzelt. Die Nachfrage nach Aktendeckel- und Löschpapier war lebhaft. Je doch verhinderte der starke Wettbewerb Erhöhung der gedrückten Preise. Die Zahlungsverhältnisse waren regelmäßig. Tapetenpapier. Die Preise fielen weiter. Infolge verstärkter Druck- papiererzeugung stiegen die Holzschliffpreise in den letzten Monaten. Die Zahlungsverhältnisse verschlechterten sich nicht. Beklagt wird die Belastung durch Versicherungsbeiträge. Druck-'imd Schreibpapier. Die Herstellung der geringeren, vor wiegend holzhaltigen Druckpapiere hatte unter gestiegenen Ansprüchen der Kundschaft und weiterem Preisrückgang zu leiden, mit dem die Verbilligung der Rohstoffe nicht Schritt hielt. Gegen Ende des Jahres mußte Holzschliff sogar wieder teurer bezahlt werden. Daher traten Betriebseinschränkungen ein, mehrere Fabriken standen sogar über haupt still. Günstiger lauten die Berichte über Herstellung besserer, holzfreier Papiere. Wenn die Preise sich auch nicht erhöhen ließen, war der'Absatz doch lebhaft und brachte erhöhten Gewinn. Gegen Weihnachten trat sogar vereinzelt Andrang ein; eine Firma konnte sogar ihre Gesamterzeugung erhöhen. Geschäftskosten und Löhne blieben unvermindert. Seidenpapier. Der Absatz erstreckte sich auf die meisten euro päischen Länder, sowie Südamerika, Indien und Australien. Während der Verkauf nach England zurückging, besserte sich das Inlands geschäft. Die gesunkenen Rohstoffpreise wie auch der österreichische Wettbewerb veranlaßten Preisrückgang. Die Zahlungsverhältnisse waren befriedigend. Kunstdrucffpapier. Der Umsatz hielt sich etwa auf der früheren Höhe, während die Preise der Rohpapiere wie des Erzeugnisses sanken. Luxuspapiere. Mit dem Eintritte des allgemeinen Rückschlages auf fast allen Gebieten der Industrie und des Handels wurde die Markt lage schwieriger und weniger Gewinn abwerfend, indem sich eine fühl bare Abnahme des Verbrauchs von teureren Waren, an denen ein ver hältnismäßig höherer Gewinn als an billigeren zu erzielen ist, bemerkbar machte. Präparirtcs und Pergamentpapier. Der Geschäftsgang war nicht so befriedigend wie im Vorjahr. Das Ausfuhrgeschäft besserte sich ver einzelt. Mehrfach mußten die Verkaufspreise erheblich herabgesetzt werden, während die Rohstoffpreise zum Teil noch stiegen. Die Zahlungsverhältnisse besserten sich nicht. Briefumschläge. Infolge Einschränkung des Verbrauches wurden die Preise gedrückt, zumal Uebererzeugung vorhanden war. Die Ver einigung deutscher Briefumschlagfabrikanten konnte nur wenig Besserung bringen, da außenstehende Fabriken besonders die Preise der ge ringeren Sorten niedrig hielten. Das Ausfuhrgeschäft war unbe friedigend. Düten, Beutel, Schachteln. Trotz scharfen Wettbewerbs war das ganze Jahr hindurch zufriedenstellende Beschäftigung, und an Arbeits ¬ kräften war kein Mangel. Das Inlandsgeschäft mit Apothekerschachteln blieb unverändert, die Ausfuhr gestaltete sich etwvas lebhafter. Die Rohstoffpreise fielen zum Teil. (Fortsetzung folgt.) Strohpapierliialseu mH oder ohne hydraulisch gepressten □Einsätzen für den Versand aller Äxten Papier geeignet, sowie Plakathülsen mit Boden u. Deckel auch Holzhülsen liefert in sorgfältiger und dauerhafter Ausfuhrung [144643 WILHELM ROECK, Wiesbaden Verkaufskontor für Cellulose und sonstige Materialien zur Pap’erfabrikation »♦♦♦♦♦♦ ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦»«♦♦♦♦♦♦♦♦»♦♦** : Gebr. Schiffmann, Lindenstrasse 2 X 2 Spezial-Fabrik für • | Gummirte Papiere | : in Rollen und Bogen • • MV Billigste Bezugsquelle für Wiederverkäufer •8 ? ♦ = EXPORT = [148196 ♦ 0000000000000000 600000000000 ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦