2704 PAPIER-ZEITUNG Nr. 76 Schaufenster-Ausstattung Nachdruck von Text und Bildern verboten Umsichtige Kaufleute sind in den letzten Jahren mehr und mehr zur Ansicht gelangt, daß sauber und gut ausgestattete Bild 1 Ein Schaufenster muß der Jahreszeit entsprechend und min destens alle 14 Tage neu geschmückt, auch soll es eigenartig sein, dadurch bietet es Abwechselung und zieht das Publi kum an. Es ist nicht leicht, allen diesen Anforderungen zu ent sprechen, denn es heißt immer etwas neues bringen. Wenn man durch die Straßen einer Großstadt geht und die Fenster Bild 3 betrachtet, so sieht man, wie einer den andern überbietet im Bestreben, die Vorbeigehenden zu fesseln. Um jungen Leuten Gelegenheit zu bieten, sieh auf diesem Gebiete auszubilden, hat man schon für verschiedene Geschäfts- Schaufenster die beste, billigste und wirksamste Empfehlung zweige besondere Schulen eröffnet. Herr Bruno Wenzel, In- eines Ladengeschäfts sind. haber einer solchen Schule in München, Landwehrstr. 57, selbst Bild 2 Fachmann im Papierwarengeschäft, hat sich bereit erklärt, für unsere Sonntags- Nummern fortlaufend Abbildungen und Be sprechungen über Ausstattung der Schau fenster von Papierhandlungen zuliefern. Wir beginnen nebenstehend mit deren Abdruck. 1. Pavillon aus Packpapier und Geschäftsbüchern Dieser Pavillon eignet sich für große Fenster sowie für Ausstellungen. Seine Herstellung ist sehr einfach. Zuerst mache man aus Kisten einen 30—40 cm hohen Sockel S, dann fertige man 3 hohle Papp rollen P in der üblichen Dicke wirklicher Packpapierrollen. Die Höhe der Rollen richtet sich nach der Größe des Fensters oder Raumes, in dem der Pavillon Aufstellung findet. Nachdem die Rollen laut Zeichnung aufgestellt sind, bespanne mau sie mit Packpapier entweder nur einer Sorte und Farbe oder in mehreren Farben, sodaß es den Anschein gewinnt, als beständen die Säulen aus wirklichen Papierrollen. Nunmehr legt man auf die Säulen ein Gerüst aus Brettern B, das gleichfalls mitPaekpapierbe- spannt wird, und befestigt an diesem Wachstuchnotes W, wie aus Zeichnung er sichtlich ist. Nun beginnt man mit der Ausarbeitung des Pavillons und stellt als Mittelstück einen turmartigen Aufbau aus Geschäftsbüchern der verschiedensten Art. wie aus Zeichnung ersichtlich, ebensoordnet man auf dem Sockel sowie um den Auf bau herum verschiedene Bücher in ge ¬ fälliger Weise an. Das Schaufenster soll den Vorbeigehenden ein Bild von Die sechs kleineren Säulenp um den Sockel sind richtige, der Leistungsfähigkeit und Gediegenheit des Geschäfts geben, aber dünnere Packpapier-Rollen.