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2628 PAPIER-ZEITUNG Nr. 74 statten, die Auftragung der Saugfähigkeit des Papiers anzu passen. Die meisten Maschinen zurErzeugung von Lichtpauspapieren tragen durch eine Walze die lichtempfindliche Flüssigkeit im Ueberschuß auf das Papier auf, und der Ueberschuß wird dann durch einen Schaber von dem Papier entfernt, sodaß nur eine gleichmäßige, dünne Schicht auf dem Papier zurückbleibt. Da von der Flüssigkeit desto mehr in das Papier eindringt, je länger der Ueberschuß auf dem Papier bleibt, so liegt in der Begrenzung der Zeit und der Weglänge, welche das Papier von der Auf- tragwalze bis zum Abstreicher zu durchlaufen hat, ein Mittel, die Auftragsmenge der Saugfähigkeit des Papiers anzupassen. In nachstehender Skizze ist eine praktische bewährte Anordnung schematisch dargestellt. Von der Papierrolle a, welche auf einer Rollstange durch Keile befestigt, in zwei verstellbaren, offenen Lagern ruht,, wird das Papier durch die zwei Walzen b und c gleichmäßig abgezogen. Beide Walzen sind zwecks größerer Reibung mit, Filz bekleidet. Von hier geht das Papier zur Leitwalze e, welche so verstellt werden kann, daß das Papier stets etwa ein. Viertel des Umfanges der Auftragwalze d berührt. Sodann wird das Papier etwa 1,5 m senkrecht in die Höhe geführt bis zur Walze h. Hierbei geht es bei g zwischen zwei genau kalibrirten runden Wellen hindurch, von welchen die vordere als Ab streicher dient, während die hintere das Papier an den Ab streicher gleichmäßig andrückt. Die Wellen haben 30 mm Durchmesser, sind stark vernickelt und hochpolirt. Sie laufen seitwärts am Gestell in zwei Laschen, welche 50 mm von ein ander entfernt zwei Bohrungen von 30 mm Durchmesser ent halten, in denen die Wellen drehbar gelagert sind, aber durch eine seitliche Schraube in jeder Lage festgehalten werden können. In der Mitte zwischen beiden Bohrungen befindet sich eine Oeffnung für einen Schraubenbolzen, welcher anderseits im Seitengestell der Maschine in einem Schlitz auf und ab be wegt werden kann. Durch Drehung der Laschen um den Schraubenbolzen können beide Wellen beliebig eingestellt und in jeder Stellung festgehalten werden. Auf diese Weise kann man die Abstreichwelle mehr oder weniger stark an das Papier drücken und dadurch die Auftragsmenge innerhalb gewisser Grenzen regeln: Die Auftragwalze d läuft in dem Trog f Sie dreht sich dem Papierlauf entgegen mit etwa vierfacher Ge schwindigkeit der Papierbahn. Sie reißt bei ihrer Drehung Flüssig-, keit aus dem Tröge mit und trägt sie im Ueberschuß auf das Papier auf. Das Papier nimmt bei seinem senkrechten Lauf bis zur Abstreichwelle die Flüssigkeit mit in die Höhe, von der Abstreichwelle wird der Ueberschuß abgestrichen und läuft wieder über die Papierbahn zurück in den Trog. Auf dem Wege von der Auftragwalze bis zur Abstreichwelle hat die Flüssigkeit Gelegenheit, tief genug in die Oberfläche des Papiers einzu dringen. Durch Auf- und Abbewegen der Abstellvorrichtung kann nun leicht bewerkstelligt werden, daß das richtige Quantum der Flüssigkeit vom Papier aufgenommen wird. Selbstver ständlich muß bei schnellem Papierlauf der Zwischenraum zwischen Auftragwalze und Abstreichwelle entsprechend größer sein als bei langsamem Papierlauf. Die Abstreichvorrichtung muß mindestens soviel von der Flüssigkeit abstreichen, daß diese nicht mehr auf dem Papier zusammenlaufen kann. Von der Abstreichvorrichtung g steigt das Papier senkrecht bis zur angetriebenen Walze h, dann wagerecht weiter bis zum pneumatischen Zugtisch i. Während des wagerechten Laufens wird das Papier am besten durch warme Luft, die man durch entsprechende Vorrichtungen auf und unter das Papier bläst, getrocknet. Je größer die Entfernung von der Walze h bis zum pneumatischen Zugtisch 2 ist, mit um so größerer Ge schwindigkeit kann man arbeiten. Am besten ist es, das Papier innerhalb eines Zeitraumes von 21—3 Minuten zu trocknen. Beträgt die Entfernung, welche natürlich den räumlichen Ver hältnissen entsprechend gewählt werden muß, z. B. 10 m, so kann mit 4 m Geschwindigkeit in der Minute gearbeitet werden. Um gleichmäßiges Ziehen des Zugtisches zu erreichen, wird das Papier durch zwei mit Filz überzogene Walzen an den Zugtisch gepreßt. Von dem Zugtisch kommt das Papier auf eine Wickelmaschine, welche es auf eine große Rolle auf aufwickelt. Noch praktischer ist es, das Papier zu messen und in Röllchen von 10 oder 20 m aufzuwickeln, die dann gleich verpackt werden können. Je schneller nämlich das Papier ge trocknet und in luftdichte Verpackung gebracht wird, desto größer ist seine Haltbarkeit. Als Material für die Auftragwalze d hat sich Kautschuk am besten bewährt, welches in nicht zu dünner Schicht um eine Eisenwalze gezogen und dann abgedreht und geschliffen wird. Andere Stoffe werden von der eisensalzhaltigen Lösung leicht angegriffen. Der Trog f besteht zweckmäßig aus Steingut oder Porzellan, da sich dieses am leichtesten reinigen läßt. Zum Abstreichen werden wohl meistens an Stelle der be schriebenen Wellen Glaslineale benutzt, jedoch haben diese den Uebelstand, daß sich zwischen Papier und Glasschaber leicht Körper setzen, welche dann Streifen bilden und ohne Vermei dung von Ausschuß nicht zu entfernen sind. Die runden Wellen dagegen kann man leicht, wenn sich ein Fremdkörper da zwischen gesetzt hat, umdrehen und abputzen, ohne daß Stö rungen eintreten. Da genau zylindrische Glasstäbe sehr schwer herzustellen und außerdem sehr zerbrechlich sind, so nimmt man am besten hierzu stark vernickelte Eisenwellen, welche sich sehr gut für diesen Zweck bewährt haben. Nur achte man darauf, daß sie bei etwaigem Stillstand der Maschine nicht mit dem nassen Papier in Berührung bleiben, sondern drehe die Abstreichvorrichtung so, daß die Wellen das Papier nicht be rühren und putze sie sofort gut ab. Ist der Nickelüber zug schadhaft geworden, so lasse man ihn sofort erneuern. Die Präparationsflüssigkeit verarbeitet man am besten ganz, da sie bei längerem Stehen verdirbt; auch mische man nie mehr, als man in etwa einer Stunde verarbeiten kann. Nachdem das Lichtpauspapier in die handelsüblichen Rollen von 10 m Länge gewickelt ist, wird es luftdicht und möglichst vor Feuchtigkeit geschützt verpackt, indem man es in einen Streifen paraffinirten Seidenpapiers, welcher auf jeder Seite etwa 10 cm länger als die Rolle ist, einwickelt, das überstehende Papier zusammendreht und in den leeren Innenraum der Rolle drückt. Dann gibt man noch eine Umhüllung von farbigem Papier, siegelt und etikettirt die Rollen, welche dann verkaufs fertig sind. So hergestellte und verpackte Papiere halten sich, trocken und kühl aufbewahrt, gut 6 Monate. Fortsetzung folgt Geld-Aufbewahrung Eine Fabrik hat in einer großen Stadt ein Zweiggeschäft d. h. Kontor und Lager. Ich bin Leiter dieses Zweiggeschäftes, besuche tagsüber die Kunden und habe unter anderm auch die Kasse. Mein Chef beauftragte mich bei Uebernahme der Kasse, Beträge über 60 M. immer sofort der Bank zu überweisen, was ich auch prompt tat. Nun kommt es aber oft vor, daß der Ausgeher erst um 7 Uhr abends noch Geld und zwar 100 bis 200 M. (meist Kleingeld) bringt, welches ich bei der Bank nicht mehr abliefern kann, da diese schon um 6 oder 6 Uhr geschlossen wird. Was nun tun? Das Geld, meist Nickel und Silber, in meiner Tasche herumzuschleppen, ist häufig unmöglich, es in meinem Zimmer aufzubewahren ist zu unsicher, da meine Hausleute, Dienstmädchen usw. jederzeit das Zimmer betreten können. Ich habe das Geld nun immer in meinem Pulte, in einer kleinen, offenen Kassette, welche die Firma angeschafft, aufbewahrt. Goldgeld habe ich meist bei mir ge führt, während ich Kleingeld in der offenen Kassette ließ, bis ich das Geld wieder der Bank überwies.