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PAPIER-ZEITUNG Nr 69 Schneidefedern für Tonplatten von Eeintee & Blankerts in Berlin NO, Georgenkirchstrasse 44. Zum Schneiden von Mäser’s Tonplatten bedient man sich meistens des Zurichtemessers oder eines entsprechend geformten Schnitzers. Für den gleichen Zweck bringt obige Firma ein kleines Schneidegerät in den Hande), welches in seiner Form _—HEINTZE&BLANCKERTZ an die Schreibfeder erinnert. Wie S~AesSER-N=e•- nebenstehendes Bild zeigt, ist die Schneidfeder sehr ähnlich der Schreibfeder, die Spitze ist kürzer und nicht gespalten, aber die beiden Kanten sind zu Schneiden angeschliffen. Zur sicheren Handhabung der Schneidfeder bietet die Firma einen eigentümlich geformten Halter an, der aus einem konischen Schaft und lose darauf geschobener Hülse besteht. Der Schaft der Schneidfeder wird zwischen Schaft und Hülse des Halters festgeklemmt und ist dann sofort gebrauchsfähig. Das kleine Gerät ist für den angegebenen Zweck vorzüglich brauchbar. Fachschule für das Buchdruckergewerbe In Heilbronn. Nachdem der Gemeinderat vor einiger Zeit seine grundsätzliche Geneigtheit zur Er richtung einer Fachschule für das Buchdruckergewerbe ausgesprochen hatte unter der Bedingung, dass der Unterricht bei Tage erteilt werde, hat nun der Buchdruckereibesitzer-Verein ein Statut vorgelegt, in welchem die Wünsche der Stadtverwaltung beinahe vollständig er füllt sind, indem der Unterricht Mittwochs und Sonntags von 6 bis 8 Uhr, nur während des Winters am Mittwoch von 7 bis 9 Uhr erteilt werden soll. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, einen einmaligen Beitrag von 2000 M. sowie einen laufenden Jahresbeitrag in gleicher Höhe zu bewilligen unter dem Vorbehalt, für den Gemeinderat einen Sitz im Schulrat zu verlangen. Auch soll das Schulgeld von den Prinzipalen eingezogen werden. K. (Neckar-Zeitung). Lohnbewegung im Buchbindergewerbe. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner Buchbindereien hielten kürzlich eine gut besuchte Ver sammlung ab, um zu den Tarif beratuvgen mit den Meistern Stellung zu nehmen. Nach Mitteilung des Referenten haben die Verhandlungen zwischen Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Einigung geführt. Die Tarifgemeinschaft für ganz Deutschland wurde erneuert und gilt bis zum 1. September 1906. Die vereinbarten Stundenlöhne sollen am Orte vom 1. September 1908 bis zum 1. September 1904 für Männer höchstens 45 Pf., für Arbeiterinnen 27 Pf. betragen; dann werden bis zum Ablauf des Vertrages 48 Pf. rcsp. 29 Pf. gezahlt. Ausserdem wurde ein eingehender Akkordtarif festgestellt. Nach lebhafter Debatte, in der einige Redner die Löhne als zu niedrig bezeichneten, wurde der Vergleich angenommen. Zu bemerken ist, dass für Leipzig und Stuttgart die vereinbarten Löhne im Durchschnitt um 2 Pf. stündlich niedriger als in Berlin festgestellt sind. Landeskongress ungarischer Buchdrucker und Schriftgiesser In Budapest. Am 16. August begannen die Beratungen im Saale des neuen Stadt hauses. Vertreten waren die Hauptstadt Budapest durch 19 Delegirte und 68 Provinzstädte durch 62 Delegirte, ferner der ungarische Fachsenat. Zu Präsidenten des Kongresses wurden Max Grossmann und Julius Peidl, zum Schriftführer Jakob Israel gewählt. Nach Wahl der verschiedenen Ausschüsse schilderten 40 Delegirte der Provinz- städte die traurige Lage der Buchdrucker, die niedrigen Löhne, die an den meisten Orten kaum 12 Kr. wöchentlich betragen, die schlechte Verpflegung bei den Druckerei-Inhabern u. A. Nach Durchberatung der Statuten des Landesvereins schritt die Versammlung zur Be sprechung des Provinztarifes. Es wurden 5 Kategorien von Tarif sätzen festgestelllt, je nach den Lebensverhältnissen in den Provinz städten, und auch die Arbeitszeit wurde einheitlich auf 9 Stunden täglich festgesetzt. Der Kongress beschloss, diesen Tarifen nötigen falls durch Arbeitsausstände Geltung zu verschaffen. Es wurde ferner beschlossen, Ministerien und städtische Behörden zu ersuchen, Arbeiten nur an solche Druckereien zu vergeben, welche die vom Kongresse aufgestellten Tarife akzeptiren und einhalten. Am zweiten Kongress tage hielt u. a. M. Rothenstein einen Vortrag über Arbeiterschutz und legte den Entwurf eines dem Handelsminister zu unterbreitenden Memorandums vor, welches verlangt: Die Aufnahme des Drucker gewerbes in die Reihe der an Befähigungsnachweis gebundenen Gewerbe, die gesetzliche Inartikulirung der 8 stündigen Arbeitszeit, Verbot der Nachtarbeit für Lehrlinge unter 18 Jahren, Einsetzung einer Ausgleichs-Kommission und Einrichtung von Gewerbebehörden. Der Kongress nahm das Memorandum mit geringen Aenderungen an und betraute das Präsidium mit dessen Unterbreitung. K. (Pester Lloyd) Gutenberg-Gesellschaft in Mainz. Dr. Paul Schwenke, Abteilungs- Direktor der Kgl. Bibliothek in Berlin, behandelt in einer zweiten Veröffentlichung »Die Donat- und Kalender-Type«. Beigefügt sind 7 Lichtdrucktafeln: 1. »Der Bi zeilige Ablassbrief von 1484 in Han nover«, 2. »Cisianus deutsch in Cambridge«, 3. »27 zeiliger Donat in München«, 4. »27 zeiliger Donat in Oxford und Bamberg«, 5. »80 zeiliger Donat in Oxford«, 6. »80 zeiliger Donat in Oxford«, 7. »28 zeiliger Donat im Besitz von J. Rosenthal in München«. Der Textdruck ist aus der Druckerei von Philipp von Zabern, Mainz, und der Lichtdruck von Zedler & Vogler in Darmstadt in vorzüglicher Weise bewerkstelligt. Mit die en beiden Veröffentlichungen und der Gutenbergfestschrift sind jetzt sämtliche Donat- und Kalender-Typen seitens der Gutenberg- Gesellschaft reproduzirt. Erster Lithografiesteinschleifer -Kongress. Die Steinschleifer Deutsch lands, welche zum Teil dem Verband der Lithografen und Stein drucker, sowie dem Buch- und Steindruckerei-Hilfsarbeiterverband an gehören, werden zu einem Schleifer-Kongress am 18. Oktober nach Leipzig eingeladen. Das aus 7 Personen bestehende Kongresskomitee hat 1122 Steinschleifer in 84 Druckstädten gezählt, welche in 12 Be zirke eingete'lt sind und 15 Delegirte entsenden sollen. Als Tages ordnung für diesen Kongress ist vorgesehen: 1. Situationsberichte der Delegirten; 2. Organisationsfrage; 8. Allgemeine Anträge, rb. Die Ratsschulbibliothek in Zwickau (Sachsen) ist jetzt fertig ge ordnet; sie enthält mehr als 20 0C0 Bände, darunter die seltensten Bücher, z. B. eine Bibel vom Jahre 1490, ein 1480 zu Bamberg er schienenes Rechenbuch, handschriftliche und gedruckte Musikalien aus der Reformationszeit, ein Exemplar der beiden ältesten Ausgaben protestantischer Gesangbücher, Schriftstücke von Luther, Melanchthon und anderen Reformatoren, mehrere Bände mit handschriftlichen Dichtungen von Hans Sachs. Dar Begründer dieser Bibliothek war der Stadtechreiber Stephan Roth, ein Freund Luthers, der im Jahre 1546 seine Sammlung von 6000 Büchern und Manuskripten der Stadt vermachte. K. Ausstellung von Werken Ludwig Richters. Im Städelschen Kunst institut in Frankfurt a. M. wurde dieser Tage eine Ausstellung zur Erinnerung an den hundertjährigen Geburtstag Ludwig Richters (geboren am 28. September 1803) eröffnet. Sie umfasst Hand zeichnungen und Originalradirungen Richters, Holzschnitte und Stein drucke nach seinen Zeichnungen sowie einige Bildnisse des Künstlers. Durch eine kleine Auswahl von Arbeiten Dürers, der beiden Beham, des jüngeren Holbein, von Adrian van Ostade, A. Zingg und K. Ph. Fohr werden die Einflüsse gekennzeichnet, die auf Richters Entwicklung eingewirkt haben oder seiner Begabung verwandt waren. Die Aus stellung, die während der Monate August und September zugänglich bleibt, befindet sich im Säulengange des Stiegenhauses und in den drei Zimmern des östlichen Flügels der Gemäldesammlung. Im Oktober soll eine zweite Abteilung folgen, die eine reiche Auswahl von Handzeichnungen Richters aus Frankfurter Privatbesitz bringen wird. Eine Anzahl Werke und Blätter, die wegen Raummangels nicht vorgeführt werden konnten, sind im Kupferstichkabinet zu den gewohnten Stunden zu besichtigen. CI. Eine Internationale Ausstellung lithografischer Erzeugnisse Paris 1904 wird von der »Socit des Artistes lithographes franQais< in Paris veranstaltet. Sie soll im April 1904 in dem kleinen Aus- stellungspalast (Petit Palais), in der Nähe der Champs Eljses auf dem Platz der Ausstellung von 1900 eröffnet werden und an Ausdehnung und Anordnung der Ausstellung von 1896, der Zentenar feier der Erfindung der Lithografie, nicht nachstehen. Bei dieser Gelegenheit soll von obiger Vereinigung französischer Kunst- lithografen ein Prachtalbum herausgegeben werden, das mit Werken französischer Meister der Lithografie, wie Fantin-Latour, Villette, Paul Maurou, Firmin-Bouisset. Broquelet, Trinquier, George-Sauvage, Chöret, Henry Detouche, Huvey, Mesples, Bellanger und Alexandre Leleu, ferner durch poetische Beiträge bereichert werden soll. Bn. Die XX. ordentliche Verbandsversammlung des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler-Verbandes findet am Sonntag, 13. September, in Jena, Hotel »Zur Sonne«, statt. K. Büchertisch Der kaufmännische Lehrling in der Praxis. Lehrreiche Winke für Eltern, Vormünder usw. sowie für Handelslehrlinge, Volontäre, Schüler, angehende Kommis usw., von Harry Bostell in Düssel- dorf-Oberkassel. Selbstverlag des Verfassers. Preis 75 Pf. Der Verfasser hat in Nr. 60 8. 2113 über denselben Gegenstand seine Ansicht geäussert, und in Nr. 63 S. 2225 äussert sich ein anderer Einsender im gleichen Sinne; da bildet die kleine, 44 Seiten um- fassende Schrift mit Ratschlägen und mannigfachen Hinweisen eine Ergänzung und Antwort auf die Anklagen und Fragen beider Ein sendungen. In sehr beherzigenswerter Weise weist der Verfasser auf die Notwendigkeit hin, sich die grundlegenden kaufmännischen Kennt nisse und Begriffe theoretisch während der Lehrzeit anzueignen. In be sonderen Abschnitten werden dann einzelne Zweige der Kontor tätigkeit beschrieben, und in einem Schlusswort gibt der Verfasser dem kaufmännischen Lehrling beherzigenswerte Ratschläge für sein Verhalten in der Lehre und für die Wahl späterer Stellungen. Das Heft ist sowohl für Geschäftsinhaber wie Handlungsgehilfen und besonders Handlungslehrlinge lesenswert. Die Ausstattung ist gut