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PAPIER-ZEITUNG Nr. 68 Papierhändler-Verdruss Wie in allen Geschäftszweigen, so hat auch in dem uvsrigen der Postpaketversand eine ausserordentliche Zunahme erfahren, haupt sächlich durch die Gepflogenheit der Kunden, mit ihren Bestellungen, aus Scheu vor etwaigem Lager, zu warten, bis der letzte Bogen ver braucht ist, und sie ihrerseits um Lieferung gedrängt werden. Da ist denn Holland in Not, und es muss Rat geschafft werden! Man wendet sich in solchen Fällen mit Vorliebe an den Papierhändler; der hat stets Lager und ist ja zur Aushilfe da. So bringt uns denn die erste Post eine Eilbotenkarte von Dingsda mit eirer Bestellung des Herrn Soundso auf 2500 Bogen Quart-Post, sofort abzusenden, denn »morgen muss ich (doppelt unterstrichen) im Besitz sein, sonst kann ich es nicht mehr gebrauchen«. Man sieht nach: der Ort liegt in der 3. Post-Zone, Eilgut dauert wenigstens 2 Tage, der Mann ist in Verlegenheit, es muss geholfen werden, — also Postsendung. Zur Vermeidung von Strafporto scheut man die mühsame Arbeit nicht, die Original-Pakete auf das richtige Gewicht abzuteilen und umzupacken, und 1 Stunde später ist das Papier in sechs vorschrifts mässigen 5 Kilo Paketen der Post übergeben. Man hat allerdings die Effektuirung grösserer Sachen durch die Detailarbeit unterbrochen, freut sich aber, den Kunden durch so rasche Hilfe zu Dank verpflichtet zu haben. Es kommt jedoch anders. Die nächste Post bringt uns die Faktura mit etwa folgender Be merkung zurück: »Ich begreife nicht, wie Sie mir zumuten können, auf eine so kleine Sendung 3 M. Porto zu zah’en. Ich habe Ihnen keine Postsendung vorgeschrieben und sehe mich umso weniger ver anlasst, das Porto zu tragen, als Sie mir bekanntlich franko zu liefern haben.« Dass eine solche Post, besonders wenn eie in die erste Morgenzigarre fällt, dem besten Havannakraut einen Beigeschmack nach verbranntem Papier geben kann, ist begreiflich. In einem andern Fall handelt es sich um Zusendung von plano Post. Der Besteller will gern das Porto zahlen, er hat genau aus gerechnet, dass es in 5 Pakete geht, gerollt natürlich, ohne zu be rücksichtigen, dass man Pakete nicht ohne Verpackung verschicken kann, und dass es sich bei noch so sorgsamer Einschränkung der Umschläge auf das geringste Maass nicht wird vermeiden lassen, dass aus den 5 Paketen 6 werden. Für gute Erhaltung der Ware wäre es weit besser, aus dem Papier einen flachen Bretterpack zu machen, denn plano Papier ver liert, wenn gerollt, nach alter Erfahrung sein Ansehen. Ausserdem wird solch eine Rolle durch den kleinsten Druck unterwegs leicht beschädigt oder ganz und gar verdorben. Alles das sagt man sich: allein was ist zu tun? Auf der einen Seite die Gewissheit, Ver packung und Mehrporto bis zum letzten Pfennig auf die kleine Senduog, an der kaum einige Mark verdient werden, abgezogen zu bekommen, auf der anderen wenigstens die Möglichkeit guter An kunft und damit Vermeidung von Schaden! Zudem hat der Besteller ja ausdrücklich Teil-Pakete vorgeschrieben! Da bleibt also keine Wahl; das Papier wird sauber in sechs 5 Kilo-Rollen verpackt und mit den besten Wünschen für gute Ankunft, allerdings nicht ohne die leise Ahnung einstigen Wiedersehens, der Post übergeben. Und man sieht sie wieder; — aber in welchem Zustande! Ein gleichzeitig einlaufender Brief des Kunden gibt die nötige Erläuterung: »Ihre Sendung ist infolge mangelhafter Verpackung (!) in teilweise beschädigtem Zustande angekommen; ich habe dieselbe an Ihre Adresse zurückgesandt und ersuche sofort um Ersatz, selbst redend auf Ihre Kosten.« Unsere Befürchtungen sind eingetroffen. Die Papierrollen sind so unvorsichtig gewesen, sich in die Nachbarschaft eines Muster- koffers zu begeben, eine davon hat sogar leichtsinniger Weise Be kanntschaft mit einer Buttersendung gemacht, infolge davon sind eine Anzahl Bogen verdrückt, andere mit Fettflecken behaftet an gekommen. Der Schaden war im Grunde so gross nicht! Die Ent fernung einiger Buch Papier hätte genügt, den Rest der Sendung in guten Zustand zu versetzen. Allein wozu sich die Mühe geben, lange zu sortiren! Der Papierhändler in der grossen Stadt hat des Krames ja noch mehr, und warum ist er so unvorsichtig gewesen, das Papier mit Butter zu beschmutzen oder gar einen Musterkoffer darauf zu werfen? Also eingepackt und fort damit! Man benutzt natürlich die alte Verpackung so gut oder vielmehr so schlecht es geht, besser wird das Papier durch die Rücksendung natürlich auch nicht, manch liebevoller Puff und Knuff kommt noch dazu; — kurz und gut: rund ging es ab, platt kommt es wieder, gerade gut genug noch für Butterpapier! Du lächelst, lieber Leser! Ja, die Sache hat in ihrer Naivität und bei aller bitterer Wahrheit freilich auch eine komische Seite: Es ist eine alte Geschichte, Doch leider immer neu Und wem sie just passiret, Der ärgert eich dabei! Papitrgrosshändler Mold-Fast Beate Paplerklammer zum Zusammen- halten von Papieren, Karten etc. ohne Zerstechen, ohne Zerkratzen. Besser wie Stahl-Nadeln, da nicht rostend. Ladenpreis: pr. Sohtl. = 100 St 60 Pf. Fabrik.: Ernst Kunz & Co., Berlin SW. 13, Alexandrinenstr. 105/106. R. Ernst Fischer & Co., G. m. b. H. vorm. Herm. 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