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2278 PAPIER ZEl I UNG Ni 64 300 M. nicht blos 25 pCt., sondern 831/3 pCt. zuzahlt, erhält diese Aktien als »Vorzugsaktien Lit. A« abgestempelt mit den Vorrechten dieser Aktiengattung. Die Generalversammlung kann mit einfacher Stimmenmehrheit beschliessen, den nach Zahlung von 6 pCt. Dividende an die »Vorzugsaktien Lit. « und »Aktien Lit. A« verbleibenden Reingewinn ganz oder teilweise zur Tilgung weiterer Anteilscheine zu verwenden. Die Zuzahlungen haben auf Konto separato bei der Dresdner Bank in Dresden zu erfolgen und verbleiben Eigentum der Zuzahlenden, bis eine weitere Generalversammlung der Ge sellschaft spätestens bis 1. Februar 1904 durch Beschluss festgestellt haben wird, dass die Sanirung der Gesellschaft durchgeführt ist. Sobald dieser Beschluss gefasst ist, hat der Aufichtsrat hiervon der Dresdner Bank Mitteilung zu machen, und sodann erst wird die Dresdner Bank den zugezahlten Betrag an die Gesellschaft auszahlen. Im anderen Falle zahlt die Dresdner Bank den zugezahlten Betrag ohne Zinsen an die Zuzahlenden zurück. Die Zuzahlungen sind zur Hälfte sofort, zu einem Viertel am 15. November 19(3 und zum letzten Viertel am 15. Januar 1904 zu bewirken. Die Anteilscheine lauten auf Namen und sind durch Ab tretungserklärung oder Indossament übertragbar. Dieselben sind min destens aus der Hälfte des jährlichen Reingewinns mittels Auslosung und Einlösung nach dem Nennbetrag oder durch freihändigen Rück kauf zu tilgen. Im Falle der Auflösung der Gesellschaft wird der nach Befriedigung der Gläubiger verbleibende Teil des Gesellschafts- vermögens vorerst — und vor allen Aktien — zur gleichmässigen Tilgung der etwa noch vorhandenen Anteilscheine bis zum Nenn beträge verwendet. Auch an derzeitige Gläubiger der Gesellschaft, welche zur Abfindung ihrer anerkannten Forderungen Anteilscheine bezw. Anweisungen auf solche nehmen, werden solche ausgegeben. Die durch Zuzahlungen erlangten Beträge sind zur Deckung der Kosten der Durchführung der 1 eute gefassten Beschlüsse, zur Fertig stellung der Anlagen und Einrichtungen in Kohlmühle und Sebnitz, sowie als Betriebskapital zu verwenden. Der durch die Zuzahlungen erzielte Buchgewinn ist zur Deckung der Unterbilanz und zu ausser ordentlichen Abschreibungen nach Ermessen des Aufsichtsrats und Vorstands zu verwenden; "soweit er hierzu nicht erforderlich ist, ist er dem gesetzlichen Reservefonds zuzuführen. Der durch Ausgabe von Anteilscheinen behufs Tilgung von Schulden erzielte Buchgewinn ist zu ausserordentlichen Abschreibungen und Rücklagen nach Er messen des Aufsichtsrats und Vorstands zu verwenden. Der Auf sichtsrat wird mit der Durchführung vorstehender Beschlüsse beauf tragt. Insbesondere wird derselbe ermächtigt, die sich daraus er gebenden Abänderungen und Ergänzungen des Gesellschaftsvertrages festzustellen. (Dresdner Nachrichten) Die Leipziger Wellpapierfabrik Graessle, Laapitz & Co. in Leipzig-Lindenau, verlegte am 20. August ihren gesamten Betrieb nach Lucka bei Leipzig. Die Firma J. W. Guttknecht, Blei- und Farbstiftfabrik in Stein bei Nürnberg, eröffnete in Berlin SW, Friedrichstr. 16, Handelsstätte Belle - Alliance, ein Zweiggeschäft. Die Leitung liegt in den Händen des Herrn Emil Lehleitner, ihm ist Frau M. Fiedler, die ihn auch in seiner Abwesenheit ver treten wird, als Hilfskraft an die Seite gegeben. Die Firma F. Soennecken, Schreibwaren- und Schreib möbelfabrik in Bonn, hat den Herren Rudolf Neumann, Franz Malkowsky und Paul Willms in der Weise Gesamtprokura er teilt, dass Herr Neumann mit einem der beiden anderen Herren die Firma zeichnet, Jähnig & Jähnert, Buchdruckerei in Leipzig-Reud- nitz, Gabelsbergerstrasse 9. Die Firma ist nach beendeter Liquidation erloschen. K. Die Firma Emil Hamburger, Papierfabrik in Ternitz, Oesterreich, hat in Wien VI, Gumpendorferstrasse 5, unter gleichem Namen eine Niederlage errichtet. K. Fritz Schultes & Comp., Holzpappenfabrik in Donners bach, Steiermark. Herr Carl Ramsauer ist als Gesellschafter ausgeschieden. K. Die Firma M. Feisinger, Erzeugung wasserdichterStoffe und Dachpappe in Siebenhirten bei Liesing, Nieder-Oester reich, ist infolge Geschäftsauflösung erloschen. K. Fürsterzbischöfliche Buch- und Steindruckerei in Olmütz (Mähren). Das Geschäft ist nach Ableben des In habers Herrn Friedrich Landgraf von Fürstenberg in den Be sitz des Erzbistums Olmütz übergegangen, das es unter un veränderter Firma weiterführt. Die bisherige Kollektivprokura der Herren Albert Kleiber und Karl Sojka bleibt bestehen. K. f Herr Berger, Prokurist der Firma F. Schlerath m. b. H., Stanzpappenfabrik in Neudorf a. d. Spree, starb am 3. August. t Herr Robert Bieberstein, Kartograf in Berlin. K. + Am 5. August starb in Buckow, Bez. Frankfurt a. O., nach schwerem Leiden Frau Ida Tetzer geb. Peters, Gattin des Tintenfabrikanten Herrn Reinhold Tetzer in Berlin. Auszeichnung. Herrn Bruno Holder, kaufmännischer Direktor der Maschinenfabrik Karl Krause in Leipzig, seit 331/2 Jahren in Diensten der Firma, wurde vom König von Sacnsen der Albrechtsorden 2. Klasse verliehen. Jubelfest. Die Buchhandlung von F. Schmeer & Söhne in Ratibor feierte dieser Tage das 50jährige Bestehen. K. Treue Mitarbeit. Dem Arbeiter Johann Esch aus Winden, der jetzt 50 Jahre in der Emil Hoesch’schen Papierfabrik in Düren be schäftigt ist, wurde das ihm verliehene Allgemeine Ehrenzeichen überreicht. Die Firma belohnte den treuen Arbeiter mit einem Spar kassenbuch über 600 M. und einem ansehnlichen Geldbetrag, welcher dem Jubilar die Veranstaltung einer angemessenen Festlichkeit im Kreise seiner Kollegen und Freunde ermöglichen soll. Das Königl. sächsische Ministerium des Innern hat dem Boden meister Friedrich Gust. Louis Kunzmann und dem Papier schneider Karl Friedrich Gustav Schmiedel in Niederschlag, sowie dem Sortirer Karl Schreiber aus Neugeschrei in Böhmen, welche seit über 30 Jahren in der Papierfabrik der Firma Gessner & Kreuzig in Niederschlag, Erzgebirge, in Beschäftigueg stehen, das tragbare Ehrenzeichen »Für Treue in der Arbeit« verliehen. Der Firmen-Inhaber Gessner überreichte hierbei jedem der Ausgezeich neten ein Sparkassenbuch mit 300 M. Einlage und gab im Gasthof »Zum Bären« seinen Arbeitern eine Festlichkeit. Brand. Von einem Grossfeuer wurde am 6. August in den Morgenstunden die Papierfabrik August Geipel in Plauen (i. V.) heimgesucht. Der nördliche Teil des vierstöckigen Fabrikgebäudes, in welchem sich die Lumpenniederlage und Sortiranstalt mit einigen kleinen Hilfsmaschinen befanden, brannte bis auf die Umfassungsmauer nieder. Ausserdem sind verbrannt vier grosse Schleifwagen, zwei Kutschen und zwei Schlitten. Die freiwillige Bürgerfeuerwehr und die Pflicht feuerwehr von Plauen mussten eingreifen, ausserdem war die Fabrik Dampfspritze in Tätigkeit. In dem stehengebliebenen Teile der Fabrik befinden sich die Hauptmaschinen, die sämt lich erhalten geblieben sind, sodass der Betrieb nicht eingestellt zu werden braucht. Die Firma ist versichert, doch erwächst ihr nicht unbeträchtlicher Schaden. Die Fabrik brannte bereits einmal, am 23. November 1883, vollständig ab, und wurde neu aufgebaut. Wie das Feuer ausgekommen ist, konnte noch nicht ermittelt werden. Eg. Grossfeuer. Die Fabrik zur Bearbeitung von Lumpen der Firma Pliskowski in Odessa wurde durch Feuer nahezu zerstört. K. Unfall. Im Betrieb verunglückt ist in einer Buchdruckerei in der Ritterstrasse in Berlin der Arbeiter Rado. Er wurde, während er an einer Presse arbeitete, plötzlich von einem Ohnmachtsanfall ergriffen, stürzte um und fiel auf den Treibriemen. Obwohl Arbeitsgenosse n das Getriebe sofort zum Stehen brachten, erlitt R. doch einen Armbruch und schwere Kopfquetschungen. Er wurde nach dem Krankenhause am Urban gebracht. K. Streik. (Zu Nr. 61). Der Ausstand von 83 Arbeitern in den Fabriken Moldaumühl und St. Prokop, Pappenfabrik E. Pork in Kienberg, Böhmen, (etwa der achte Teil der Gesamtarbeiterschaft) entstand infolge der am 18. Juli statt gefundenen gesetzlichen Kündigung von 2 Arbeitern. Wie uns gemeldet wird, bedrohten diese zwei als Hetzer bekannten Arbeiter ihre Mitarbeiter, und aus diesem Grunde erfolgte die Kündigung. Von den Streikenden wurden etwa die Hälfte auf ihre Bitte wieder in die Arbeit zurückgenommen, während die anderen als Hetzer bekannten Arbeiter keinesfalls auf eine Auf nahme hoffen dürfen. Mit den Streikenden hat sich die Firma in keine Verhandlungen eingelassen. Setzer-Ausstand. Sämtliche Schriftsetzer in Arad, Ungarn, sind in den Ausstand getreten. Sie fordern Herabminderung der Arbeitszeit und Erhöhung der Löhne. K.