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2270 PAPIER-ZEITUNG In Deutschland patentirte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin NW Louisenstrasse 82/34 an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Verfahren zur Herstellung von plastischen Gegenständen aller Art aus Papier durch Hineinpressen von mit Klebstoff versehenen Papierlagen in eine Form von Herrmann Schimansky in Zoppot, Westpr. DRP 141 037. (Kl. 54) Bei diesem Verfahren erfolgt das Trocknen der betreffenden Gegenstände zugleich mit dem Pressen. Auf der Unterlage b sind die erhabenen Modelle a befestigt. Dieselben werden mit der erforderlichen Schicht mit Klebstoff versehener Papierbogen c in bekannter Weise belegt, worauf man die ganze Papierschicht mit einer leimbindenden Lösung, z. B. Chromalaun, doppeltchromsaurem Kali oder dergl. tränkt. Bei dickeren Papierschichten empfiehlt es sich, nach jeder machen. Nachdem die leimbindende Lösung die Papierschicht gut durchtränkt hat, um gibt man die mit Papier belegten Modelle mit einem entsprechend ge formten kastenartigen Rahmen e (Bild 2) und füllt diesen mit einem losen, Wasserdämpfe durchlassenden po rösen Stoff d, wie Sand, Kleie oder Sägespäne. Zu beachten ist, dass auch die höchsten Stellen der Papierlagen etwa 2 bis 3 cm stark bedeckt sein müssen. Auf die Säge späne oder den Sand legt man dann einen dicken Trockenfilz f und lässt auf das Ganze einen heissen Pressstempel wirken. InfolgeTder Einwirkung des Pressendruckes schmiegen sich die Sägespäne oder der Sand den Mo dellen in allen Einzelheiten der Papierschicht an und formen sich zu einem Wasser dämpfe durchlassen den Pressdeckel. Die Sägespäne oder der Sand saugen die in der Papierschicht enthaltene Feuchtig keit begierig auf und geben sie an den Trockenfilz ab, sodass das Trocknen und Pressen in etwa 5 Minuten beendet ist. Nach dem Pressen weisen die Gegenstände alle Feinheiten und die genauen Grössenverhältnisse des oder der Modelle auf. Durch die Einwirkung des Chromalauns soll die Papierschicht gegen Feuchtigkeit unempfindlich gemacht werden. Die nach diesem Verfahren gepressten und getrockneten Gegenstände können als Buchstaben oder dergl. für Firmen schilder verwendet werden, nachdem sie vergoldet oder sonst wie verziert sind. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von plastischen Gegenständen aller Art aus Papier durch Hineinpressen von mit Klebstoff versehenen Papierlagen in eine Form, dadurch gekennzeichnet, dass als Pressdeckel ein poröses, loses Material, wie Sand, Kleie, Sägespäne und dergl., benutzt wird, auf welches man eine zweckmässig heisse Druckplatte wirken lässt, sodass zu gleich mit dem Pressen auch das Trocknen der betreffenden Gegenstände unter Bindung des Klebstoff es in der Form erfolgt. Federhalter mit drehbarer Einsteckhülse von Ignaz Timar in Berlin. DRP 141 221. (Kl. 70) Durch vorliegende Erfindung soll erreicht werden, dass die Feder, wie man auch den Halter in die Hand nimmt, stets ihre richtige Sohreiblage zum Papier einnimmt. Zu dem Zweck ist das Feder-Einsatzstttck leicht drehbar im Halter gelagert, wird durch ein mit ihm verbundenes Gewiohtchen mit der Schreibspitze stets gerade gegen das Papier gekehrt und in dieser Lage vom Zeigefinger festgehalten. Die Einzelheiten wolle man der Patentschrift entnehmen. Sammelmappe mit Falzen von Hermann Herdegen in Stuttgart. DRP 141312. (Kl. 11) Die Erfindung betrifft eine Sammelmappe mit Falzen, bei welcher die aus einem Stück durch Biegung hergestellten Falze a durch U-förmig gebogene Bleche g lösbar verbunden und zugleich die Ränder von Einschnitten b der Falze ver stärkt werden. Die Bleche g werden aus einem Stück hergestellt, U-förmig gebogen, über die Ränder der Einschnitte b, welche trapez förmig oder rechtwinklig sein können, gestreift und schliesslich durch Pressung aneinander gedrückt, wodurch die dazwischen liegenden Falzenteile fest zusammengehalten werden. Hierbei können die scharfen Kanten des Bleches auch in das Innere der Falzenteile eingedrückt werden. Die Bleche können auch an den Rändern zahnartige Ansätze erhalten, welche beim Zu sammenpressen der Lappen des U-förmig gebogenen Bleches g beide Falzenteile durchdringen. Bei rechtwinkligen Ein schnitten b dürfte sich empfehlen, Einschnitte in den gebogenen Stellen des Bleches g anzubringen, um ein nicht beabsichtigtes Herausgleiten der Sammelbleche f zu verhindern. Patent-Anspruch: Eine Sammelmappe mit Falzen nach Patent 133 499, da durch gekennzeichnet, dass die lösbare Verbindung der Falzen teile durch U-förmig gebogene Bleche g bewirkt wird, deren Lappen über die Ränder der Einschnitte gestreift und dann zusammengepresst werden, wobei sie gleichzeitig die Ränder der Einschnitte verstärken. Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen von Geb hard von Alvensleben in Grünbach b. Erding (Ober- baiern). DRP 142 094. (Kl. 15) Das Verfahren besteht darin, dass man eine einzige Lage saugfähigen, aber zähen Papieres, etwa von der Stärke eines dünnen Kartons, mit reinem Wasser anfeuchtet, auf den Schrift satz legt und dasselbe, wie beim alten Nassverfahren, entweder mit einer Bürste einklopft oder mittels eines Kalanders ein presst, hierauf einen Deckbogen, z. B. gewöhnliches Packpapier, mit einem geeigneten Kleister aufklebt und nach Auflegung eines Trockenfilzes unter die Dampfpresse bringt. In ungefähr 3 bis 4 Minuten ist die Matrize trocken und gussfertig und hält viele Güsse aus. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Stereotypiematrizen, da durch gekennzeichnet, dass man ein angefeuchtetes Blatt von unpräparirtem, saugfähigem, aber zähem Papier in die Druck form eindrückt und auf der Rückseite durch Bekleben mit einem Deckblatt verstärkt. Vorrichtung zum Bronziren von Bogen von Curt Kohlbach in Leipzig. DRP 141 629. (Kl. 15) Bei dieser Vorrichtung zum Bronziren von Bogen ist der die Bronze enthaltende Behälter siebartig ausgebildet und wird beim Fortbewegen der Vorrichtung derart in Drehung versetzt, dass das in ihm befindliche Bronzepulver aufgelockert und veranlasst wird, durch seine Löcher hindurchzufallen, wodurch es in gleichmässig starker Schicht auf den Bogen aufgetragen wird. Ferner ist der Behälter mit einem Wischer ausgestattet, welcher in wagerechter Richtung hin- und herbewegt wird und dadurch die Bronze fest auf den Bogen reibt. Die Einzelheiten wolle man der Patentschrift entnehmen.