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2194 PAPIER-ZEITUNG Nr. 62 Papierfabrikation in Rumänien 1902 Das Land zählt gegenwärtig vier Papierfabriken, von denen jede ihre eigene Holztchleiferei besitzt, und vier Pappenfab'iken, nachdem eine Pappenfabrik im Laufe des Jahres durch Brand zerstört wurde. Unter den Papierfabriken nimmt die von Letea den ersten Rang ein, sie wurde in den letzten Jahren bedeutend vergrössert und so ver bessert, dass eie gut arbeitet. Sie erzeugt hauptsächlich beseere und mittlere Sorten Schreib- und Druckpapier, Akten- und Buchpapier, weissen und farbigen Karton und bessere Packpapiere. Vom 1. März bis 31. Dezember 1902, also während 10 Monaten des Berichtsjahres, erzeugte sie 2 268 473 kg Ware. Die durchschnittliche tägliche Er zeugung der zwei Langsiebmaschinen stellte sich auf 9 466 kg gegen 8 669 kg im vorhergehenden Jahre und die der kleinen Rundsieb- maschine auf 361 kg gegen 285 kg im Vorjahre. Die Papierfabrik in Busteni besitzt gleichfalls zwei Langsieb maschinen und weist recht gute Ergebnisse auf. Im Betriebsjahre 1902 hat sie 8 147 891 kg Ware erzeugt, davon 464 352 kg Pappen, 1 355 174 kg Packpapiere, 188 529 kg gefärbte Papiere und 1 139 836 kg Schreib- und Druckpapiere. Von dieser Erzeugung wurden 3 083 635 kg verkauft und dafür 1639 885 Lei erlöst. Das Personal dieser Fabrik besteht aus 417 Personen, davon 308 Männer und 109 Frauen. An Arbeitslöhren gelangten 303 170 Lei zur Auszahlung. Die zwei Papierfabriken in Campulung und Seaeni arbeiten nur mit je einer Papiermaschine, erstere erzeugt hauptsächlich mittlere Schreib- und Druckpapiere, während letztere nebst gewöhnlichem Schreib- und Druckpapier auch Packpapiere und Pappe herstellt. Die jährliche Erzeugung Rumäniens an Papier und Pappe dürfte 81/2 Millionen kg übersteigen und einen Verkaufswert von 41/2 Millionen Frank haben. Das in den Fabriken angelegte Kapital beträgt über 10 Millionen Frank, und mehr als 1200 Arbeiter finden in denselben Beschäftigung. Von den Rohstoffen, welche die rumänischen Papierfabriken ver wenden, sind inländischer Herkunft: Die verschieden tlichen Hadern- Borten, weisser und brauner Holzschliff, Stroh- und Altpapiere. Zell stoff für den eigenen Gebrauch, aber nur in geringer Menge, hat bislang bloss die Fabrik in Campulung. Vom Auslände und zwar aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn wurden bezogen: Zellstoff, gebleicht und ungebleicht, Strohstoff, Füllstoffe, Chemikalien und Farben. Das erzeugte Papier deckt in den gewöhnlichen Qualitäten weitaus den inländischen Bedarf, sodass sich in diesen Sorten erhebliche Uebererzeugung fühlbar macht, welche, da bisher keine lohnende Ausfuhr eingerichtet werden konnte, starke Preiskonkurrenz im Gefolge hatte. Das Berichtsjahr war, wie seine Vorgänger, für die rumänische Papierfabrikation nicht günstig. Obgleich der Verbrauch einzelner Papier- und Pappensorten etwas grösser geworden ist, sind die Preise zufolge des scharfen Konkurrenzkampfes weiter zurückgegangen, so dass oft kaum die Herstellungskosten des Fabrikats gedeckt werden konnten. Die stets wachsenden Ansprüche der Verbraucher an die Güte, der trockene Sommer und der frühe sehr strenge Winter, der die Wasserkräfte stark verminderte, verursachten bedeutende Mehr auslagen, welche in den Verkaufspreisen keinen Ausdruck finden konnten. Der niedrige Preisstand für die gewöhnlichen Sorten hat deren Einfuhr fast gänzlich verhindert. Aus dem Auslande werden im grossen und ganzen fast nur noch die besten Sorten, welche vor läufig im Inlande nicht erzeugt werden können, bezogen, aber auch von diesen Sorten dürfte die Einfuhr bald merklich abnehmen, da die bestehenden Fabriken ihre Einrichtungen immer mehr verbessern. Einzelne Installationen sind bereits durchgeführt, andere in Angriff genommen, welche die Herstellung erstklassiger Papiere gestatten sollen. Auch baut die Papierfabrik von Letea eine grössere Zellstoff- Anlage, um den Bedarf des Landes in dieser Ware zu decken. Als nächste Folge dieser Verhältnisse wird die rumänische Papier fabrikation alle Anstrengungen machen, um das Gebiet der Ausfuhr betreten können. Vereinzelte Versuche in dieser Richtung wurden bereits gemacht, und einer Fabrik soll es sogar schon gelungen sein, eine geringe Menge ihrer Erzeugnisse auf einem westeuropäischen Markt abzusetzen. Papierfabrikation in der Schweiz Vergl. Nr. 101 Seite 8658 Laut Bericht der Züricher Handelskammer für 1902 war der Ge schäftsgang unbefriedigend. Im Frühjahr blieb das Geschäft matt, und lebhaften Verkehr brachte auch der Sommer nicht. Erst gegen den Herbst kam für kurze Zeit eine kleine Besserung. Die Preise gingen im Laufe des Jahres bedeutend zurück; besonders die Druck- papierpreise hatten jeden Halt verloren. Wenngleich Druckpapier heute fast ausschliesslich in Spezialfabriken hergestellt wird, so berührte doch der entstandene Kampf die übrigen Fabriken ziemlich empfindlich. Durch unvernünftige Preisdrückerei wurden auch die Preise der anderen Papiersorten in Mitleidenschaft gezogen. Das Turnier wurde für kurze Zeit durch die Waffenstreckung einer mit den neuesten Einrichtungen versehenen Druckpapierfabrik der Zentralschweiz unter brochen. Da diese Fabrik aber weiter betrieben wurde, sogar zu einer Auferstehung kam, verschärfte sich der Kampf von Woche zu Woche so, dass am Schluss des Berichtsjahres noch kein Ende ab zusehen war. Solcher Zustand kann natürlich nicht andauern. Die schweizerische Papierfabrikation konnte sich der massenhaft vom Auslande hereinfliegenden Angebote kaum erwehren. Die Krisis in Deutschland und Oesterreich hielt an und nahm dermaassen über hand, dass Papiermaschinen in grosser Menge wegen Mangel an Absatz im eigenen Lande abgestellt werden mussten, daher schien die Schweiz der rettende Markt. Ware wurde verschleudert zu Preisen, die vor ein paar Jahren als verlustbringend bezeichnet wurden. Unterstützung fanden diese ausländischen Angebote bei den in ländischen Händlern, die sich diese Geschäftslage zu Nutzen machten. Die Pappenfabrikation machte eine Ausnahme. Sie hatte unter dem Preisdrucke weniger zu leiden, da das Ausland zu Anfang des Jahres für Pappen guten Absatz hatte und erst gegen den Sommer hin wieder imstande war, nach der Schweiz zu liefern. So spürten die inländischen Fabriken wenigstens eine Zeit lang die ausländische Konkurrenz nicht. Infolge des regenreichen Sommers waren die Holzschleifereien mit genügend Wasser für ihre Kraftanlagen versehen; die dadurch hervorgerufene Uebererzeugung führte zu einem kleinen Sinken der Holzstoffpreise. Die Chemikalien blieben im Preise gleich und zeigten eher Neigung zum Steigen. R. Ernst Fischer & Co., G. m. b. H. vorm. Herm. Lütke Maschinenfabrik und Mechanische Werkstatt G ^-BERLIN SW, Wilhelmstr. 124 G ^~ 1866 bauen als vorzüglich anerkannte Spezialitäten Abteilung I: Buchdruckerei- u. Buchbinderei-# eigener Konstruktion, Paginlr- und Kopfdruckmasohinen, geräuschlos arbeitend, Universal-Pressen, Siegeloblaten- \ maschinen, Banddruckmaschinen für Leinen und Papier, Fahrkarten-Druckmasohinen, Schneidemaschinen für Karten, Blocks etc., Perforlrmaschinen f. Briefmarken, Etiketten etc, Perforlrapparate und -Zangen, Präge- und Perforir-Balanciers. Abteilung II: Briefumschlag - Maschinen mit Reliefprägunger, sowie mit verstellbarem Formate, Maschinen für Aktentaschen, Fotografietaschen, Zigarrendüten, Lohnbeuel, Düten mit pulverdichter Klebung für Apotheker waren, Sämereien etc. Maschinen für Geldkuverts, Sohlussklappen-Gummirmaschinen in jeder gewünschten Ausführg., Handgummir-Apparate — Gummi-Rührwerke, Ausstanz Maschinen und Ausstanz-Messer. [149634 — Vorzügliche Referenzen! ==- T— T2. am a - A Berlin SO —buduVy Naunynstrasse 64/64a Gegründet 1850 * Aelteste Graviranstalt # Fernspr. A IV Nr. 7568 AHSrchfeineen für alle Gravuren der Luxuspapier Branche Moderne Entwürfe [144905 Schrenzpapier für Zeichenzwecke [149680 in der von den Schulbehörden anerkannten Qualität fertigen und geben in Mengen nicht unter 1000 Ko. ab Kraft & Knust Papierfabrik * * BERLIN N. 31