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1858 PAPIER-ZEITUNG Nr. 53 Name Kraemer, A. Kraemer, J. Kommerzienrat Müller, Dr. Max Offenheimer, Phil. Pettermand, A. Roeck, Wilhelm Roemer, L. Roessler, Max Schacht, Willi Schiffner Schmidt, L. Schnurmann, A. Steinbock, Fritz Strackbein Wolff, Richard Firma Wohnort Cellulosefabrik Hausen, J. Kraemer Cellulosefabrik Hausen, J. Kraemer Altdamm- Stahlhammer Holz zellstoff- und Papier- industrie-Akt.-Ges. Cellulosefabrik Okriftel a.M. Philipp Offenheimer Simonius’sche Cellulose fabriken A.-G. Kostheimer Cellulose- und Papierfabrik Papierfabrik Baienfurt Gebr. Roessler Oskar Dietrich Hannoversche Papierfabrik. Alfeld-Gronau vorm. Gebr. Woge Ludwig Trick, Cellulosefabr. V ogel, Bernheimer & Schnur mann, G. m. b. H. Paul Steinbock Schlesische Cellulose- und Papierfabriken Act.-Ges. Schwarzburger Papierzell- stofifabrik Richard Wolff Hausen b. Andels bach Hausen b. Andels bach Altdamm b. Stettin Okriftel a M. Wangen i. Allgäu Kostheim b. Mainz Baienfurt, Württ. Porschdorf bei Schandau Weissenfels a. S. Alfeld a. Leine Kehl a. Rhein Ettlingen Frankfurt a. O. Cunnersdorf i. Ries. Schwarza, Saalbahn Vorsitzender Dr. Max Müller eröffnet die Versammlung um 81/4 Uhr vormittags und begrüsst die so zahlreich erschienenen Mitglieder. I. Geschäftsbericht. Vorsitzender berichtet kurz über die Tätigkeit des Vorstandes seit der letzten ausserordentlichen Mitgliederversammlung in Berlin. Der Vorstand richtete Ein gaben an die zuständigen Behörden über die Arbeitszeit von Arbeiterinnen, über die Sonntagsruhe in Zellstoff-Fabriken und über Feuerversicherungsangelegenheiten. Ferner berichtete er über briefliche Mitteilungen einzelner Vereinsmitglieder. Die Versammlung beschloss, dass der Geschäftsführer Holzver- Steigerungen und dergl. an die Mitglieder aus amtlichen Quellen wie bisher mitteilen soll. Die monatlichen statistischen Mitteilungen des Geschäftführers über Zellstoff-Erzeugung und -Verkauf, Holzverbrauch, Lagerbestände, Ein- und Ausfuhr, bringen den Mitgliedern nach wie vor grossen Nutzen, da sie klaren Ueberblick der Marktlage ermöglichen. Die neuesten Berichte zeigen, dass trotz Zunahme der Einfuhr und Ab nahme der Ausfuhr die Lagerbestände stark zurückgehen, be weisen also, dass die Erzeugung flott abgenommen wird. Der Verein norwegischer Zellstoff-Fabrikanten richtete an den Verein das Ersuchen, er möge ein Mitglied nach Kristiania entsenden, um an Beratungen teilzunehmen, die dort über Feststellung einheitlicher Normen für die Ermittlung des Trockengehalts von Zellstoff stattfinden werden. Ein neuer Trockenschrank von sehr grossen Abmessungen soll erdacht worden sein, der grosse Mengen von Zellstoff zu trocknen ge statte, und dessen Angaben genauer sein sollen als die mit den bisherigen Oefen erzielbaren. Der Verein beschliesst, dass für den Verkauf nach wie vor an der bisherigen Grund lage »88 pCt. absolut trockener Stoff in 100 pCt. lufttrockenem Stoff« festgehalten werden soll. Da aber etwaige Aenderungen bei der Vornahme von Trockenprüfungen für die deutschen Zellstoff-Fabriken gleiches Interesse haben, beschliesst die Ver sammlung, dass ein Mitglied nach Kristiania entsandt wird, um an den dortigen Beratungen teilzunehmen. Der Vorsitzende wird beauftragt, in dieser Frage in Kristiania den Verein zu vertreten. Ein Mitglied hat den Vorstand ersucht dahin zu wirken, dass den Zellstoff-Fabrikanten die Verarbeitung von Langholz auf sogen. »Transitlagern« gestattet werde. Der Vorstand hielt hierüber bei den Mitgliedern schriftlich Umfrage, der Antrag fand aber nur geringe Unterstützung. Er bezweckt, dass die jenigen Zellstoff-Fabriken, die an schiffbaren Flüssen liegen und daher Holz in Flössen oder Schiffsladungen beziehen, Langholz verarbeiten dürfen, ohne dafür Zoll zahlen zu müssen. Geflösstes oder verschifftes Holz von 1 bis 1,2 m Durchmesser und mässiger Zopfstärke, das unverzollt nach Deutschland kommen darf, wird leicht entwendet, während Langholz zu schwer ist, um beiseite geschafft zu werden. Die Aussprache ergibt, dass das Einlagern von Langholz auf Transitlagern voraussichtlich nur zulässig sei, wenn das Holz wieder ausgeführt, nicht aber, wenn es verarbeitet werden soll. Die Anstellung eines eigenen Zollbeamten auf dem Fabrikhof aber stelle sich meist zu teuer. Nachdem für und gegen die Unterstützung dieser Bestrebungen durch den Verein gesprochen wurde, beschloss die Versammlung, dass diejenigen Mitglieder, die daran Interesse haben, ihre Wünsche schriftlich dem Vorstand mitteilen sollen, der dann das Erforder liche veranlassen wird. Anfragen der Eisenbahn-Tarif-Behörde über Tarifirung von zu Hülsen verarbeitetem Papier, von Strohpackpapier und von Holzpapier zum Bekleben von Strohpappen wurden so er ledigt, dass stets die billigere Tarifirung befürwortet wurde. Der Hilfsverein für Angestellte der Papier-Industrie bittet um weitere Zuwendung des bisherigen Jahresbeitrags von 100 M. Wird bewilligt. Der Verein zur Bekämpfung der Trunksucht bittet um Unterstützung und stellt den Mitgliedern Druckschriften gegen den Alkoholismus zu mässigem Preis zur Verteilung an die Arbeiter zur Verfügung. Der Zentralverband Deutscher Industrieller ersucht im Auftrag des Reichskanzlers, der Verein möge seine Mit glieder veranlassen, zur Bezeichnung von Wärmegraden nur die lOOgrädige Celsiusskala zu benutzen. Die Welt-Ausstellung in Lüttich 1905 stellt ihre Druck sachen zur Verfügung. Der Geschäftsführer wird ersucht, jedem Mitglied je einen Abzug davon zu senden. Prof. Kirchner hat dem Vorstand das Manuskript einer von ihm verfassten Antwort auf Prof. Fittica’s Geschichte der Sul fitstoff-Fabrikation zur Kenntnisnahme überreicht. Der Vor stand wird alle Bestrebungen auf Klarstellung der Geschichte der Sulfitstoff-Fabrikation wie bisher unterstützen. 2. Kassenbericht. Schatzmeister Friis Steinbock: Das laufende Jahr ist das erste Geschäftsjahr des Vereins, das, den neuen Satzungen entsprechend, mit dem Kalenderjahr zu sammenfällt. Redner verweist auf den jedem Mitglied zu gegangenen gedruckten Bericht und hebt daraus nur in grossen Zügen hervor, dass Einnahmen und Ausgaben wie im Vorjahre rund je 4500 M. betragen. Im Geschäftsjahr 1904, für dessen Voranschlag Redner die Zustimmung der Ver sammlung erbittet, werden aber die Ausgaben dadurch steigen, dass für die Geschäftsstelle ein erhöhter Betrag bewilligt werden soll. Die Versammlung genehmigte diese Erhöhung und beauftragte den Schatzmeister, die zur Deckung nötige Erhöhung der Einnahmen dadurch zu erlangen, dass die Fabriken mit grösserer Beitragsleistung (Klassen 3 bis 5) um eine Klasse gesteigert oder um freiwillige Erhöhung der Bei träge ersucht werden. 3. Vorstandswahl. Vorsitzender: § 13 der neuen Satzungen sagt nicht klar, ob der Vorsitzende des nunmehr aus fünf Mitgliedern bestehenden Vorstands von der Versammlung ge wählt oder von den neu zu wählenden Vorstandsmitgliedern aus ihrer Mitte bestimmt wird. Die Versammlung entscheidet durch Stimmenmehrheit, dass der erste Vorsitzende unmittelbar von der Versammlung gewählt werden soll. Darauf wurde der bisherige Vorsitzende, Herr Dr. Max Müller, durch Zuruf für die nächsten 3 Jahre wiedergewählt. Die übrigen zwei Mitglieder des bisherigen Vorstands, Herren Dr. Leo Gottstein und Fritz Steinbock, wurden gleichfalls durch Zuruf wieder und die Herren Kommerzienrat Carl Haas und Direktor Beck mann in derselben Weise neugewählt. Alle Gewählten nahmen die Wahl an bis auf den abwesenden Herrn Kommerzienrat Haas, dessen Zustimmung auf Wunsch der Versammlung draht lich erbeten werden soll. (Herr Kommerzienrat Haas hat in zwischen Annahme der Wahl erklärt.) 4. Bericht über die 26. Jahres-Versammlung des Papier-Industrie- Vereins. Vorsitzender schilderte die Vorgänge in Eisenach im wesentlichen so, wie er sie in Nr. 51 der Papier-Zeitung wieder gegeben hat, nur führte er die Vorgeschichte näher aus. Er erinnerte an die von Dr. Gottstein in der Düsseldorfer Ver sammlung gestellte Frage, ob der Papier-Industrie-Verein Mittel für die Vereinigung der Zollfragen der Papier ver arbeitenden Industrie beigesteuert habe. Der Verein beruhigte sich damals bei der Erklärung Ferenczi’s, dass der P.-I.-V. wohl die genannte Vereinigung zu Beginn unterstützt, dies jedoch eingestellt habe, als es sich zeigte, dass die Bestre bungen der Vereinigung von zahlreichen Mitgliedern des P.-I.-V. missbilligt wurden. In der Jahresversammlung des P.-I.-V. in Nürnberg, 7. Juni 1902, wurde beschlossen, neue, ausführlichere Satzungen verfassen zu lassen. Der Vorstand des P.-I.-V. beschloss im Mai 1903, in den neuen Satzungen