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1974 PAPIER-ZEI IUNG Nr. 56 Der Beitritt Dänemarks zur Berner Konvention (Vergl. Nr. 52 Seite 1828) Am 1. Juli ist auch in Dänemark die Berner Konvention in Kraft getreten. In literarischer Beziehung lebte Dänemark bisher grössten teils von Freibeuterei, die sich nicht um die Uebereinkünfte kümmerte, ■welche auf geistigem Gebiete zwischen civilisirten Staaten in Geltung waren. Es muss aber zugegeben werden, dass das Land mehr als andere seine Gründe für sein Verhalten hatte. Seiner Kleinheit wegen ist es äusser Stande sich selbst die genügende literarische Nahrung zu verschaffen, und da seine Einfuhr folglich grösser sein muss als seine Ausfuhr, so muss das Geld ersetzen, was ihm am günstigen Erzeugungsvermögen mangelt. Es ist mithin eine mehr oder weniger bedeutende Ausgabe für Dänemark, die der Beitritt zur Berner Konvention nun verursacht. Anständigerweise konnte man diesem sich aber nicht länger entziehen. Den Verlust werden in erster Linie die vielen Zeitungsherausgeber zu tragen haben, die für ihre Feuilletons hauptsächlich Arbeiten von ausländischen Verfassern ver wendeten, ohne diesen ein Honorar zu geben. Nicht nur die Kopen hagener politischen Zeitungen und besonders die illustrirten Zeitungen, sondern auch die vielen kleinen dänischen Provinzblätter werden hiervon betroffen. Da die Zeiten gerade nicht so sind, dass die Bezugspreise erhöht werden können, so wird die neue Ordnung für verschiedene dänische Blätter sicher eine Verminderung der Ein nahmen bedeuten. Anderseits aber erhalten die tüchtigen dänischen Verfasser endlich den lange angestrebten Schutz für ihre Arbeiten. Es ist leider eine Tatsache, dass in Deutschland Werke berühmter dänischer Verfasser übersetzt und herausgegeben worden sind, ohne auch nur um die Erlaubnis dazu nachzufragen, geschweige denn ein Honorar zu zahlen, dass Novellen und Erzählungen beliebter dänischer Novellisten, ja ganze Romane, Artikel aus wissenschaftlichen Zeit schriften, grosse Auszüge aus Referaten über wissenschaftliche Vor träge ohne Quellenangabe übersetzt sind, ohne auch nur den Verfasser oder den Vortragenden zu nennen. Das bisher in Deutschland von einigen Leuten betriebene Uebersetzungsgeschäft wird natürlich auch lahmgelegt werden, nachdem ein dänisches Komitee nicht nur die deutsche Literatur, sondern auch die Tagespresse überwachen und alle gefundenen deutschen Uebersetzungen aus dem Dänischen den betreffenden Verfassern melden wird. Deutsche Verleger und Zeitungs herausgeber mögen sich also vor der Verwendung solcher Ueber- Setzungen vergewissern, ob der Uebersetzer auch die Erlaubnis des dänischen Verfassers dazu eingeholt und mit diesem ein entsprechen des Honorar vereinbart hat, andernfalls sind sie künftig ein, solches zu zahlen verpflichtet. F. Büchertisch Ein Gedenkbuch an die Düsseldorfer Ausstellung im Jahre 1902 hat der Arbeitsausschuss der Ausstellung unter Mitwirkung der Gruppenvorsitzenden durch G. Stoffers in Düsseldorf heraus gegeben. Ein Folioband von ca. 700 Seiten, prächtig ausgestattet in Papier, Druck, durch Bilder, Pläne und Tafeln, schildert im ersten Teil Werden und Verlauf der Ausstellung und ihre einzelnen Arbeits gebiete, im zweiten Teil die Ausstellung selbst und im dritten das, was die Kunst dargeboten hatte. Ueber die Zwecke des Buches sagt der Herausgeber: »Das vorliegende Buch hat seine Bestimmung, zu künftigen Ausstellungen zu dienen und ihre Veranstalter in die Lage zu setzen, Fehler zu vermeiden und Vorteile auszunützen, erfolg reichen Wegen nachzugehen und verlustbringende zu vermeiden, be wusst ins Auge gefasst und sich daher bemüht, im ersten Teile alle Erfahrungen niederzulegen, die bei der Vorbereitung und Durch führung dieses Unternehmens gesammelt worden sind. Dann aber soll dieses Werk allen an der Düsseldorfer Ausstellung beteiligten Besuchern, Mitarbeitern und Ausstellern eine Erinnerung sein an all das Schöne, das die Ausstellung geboten hat.« Gedruckt ist dieses Prachtwerk bei August Bagel in Düsseldorf, -t. Max Hesse’s Volks-Bücherei. Der Verlag von Max Hesse in Leipzig sandte uns die nachfolgend verzeichneten Bändchen, welche gute Ausstattung an Druck und Papier zeigen und im handlichen Format von etwa 17 X 11 cm broschirt sind. Nr. 81—82. Stifter, Der Wald gänger. Der fromme Spruch. Der Kuss von Sentze. 40 Pf. 88. Grillparzer, Esther. Han nibal. Drahomira. Psyche. Spartakus. Mit Einleitung von M. Necker 20 „ 34. Grillparzer, Das Kloster bei Sendomir. Der arme Spielmann. Ein Erlebnis. Erzählungen. 20 „ 35—86. Gerstäcker, Irrfahrten. Der tote Zimmermann. So du mir, so ich dir. 40 Pf. 87—88. Wieland, Oberon. 40 „ 89. Goethe, Hermann und Dorothea. Herausg. von E. Wasserzieher. 40 „ 40. E. T. A. Hoffmann, Klein Zaches. 20 „ 41—48. Hauff, Lichtenstein. 60 „ 44—48. Grillparzer, Sämtliche Gedichte und Epigramme. Hersg. von M. Necker. 1 M. 49—50. Grillparzer, Selbst- Biografie. Erinnerungen an Beethoven. 40 Pf. S—ggegg Brillante malerische Effecte. Muster und Offerten auf Wunsch. f Xnacksteöt & Näther Licht- u. Steindruckerei. Hamburg 20 Tel.-Adr.: Lichtdruck. Hnsichtskarten in Lichtdruck und Lichtdruck in Verbindung mit Farbendruck. Special-Erzeugnis unseres Hauses Versand festbestellter Karten 1902: 37000000 Stüch. 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