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888 PAPIER-ZEITUNG Nr. 25 Geschäfsnachrichten Wir bitten unsere geschatsten Bexiehez uns vom jeder Veränderang Kenntnina su zebem, die füir unsern Leserkreis Ton Interesse ist; wir werden dieselbe koatenfrei unter diesez Ueberschrift veröfTentlichen . Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau vorm. Gebt. Woge in Alfeld a. d. Leine. Der Rechenschafts- Bericht bezeichnet die Marktlage des Jahres 1902 als günstig, wenngleich es der Gesellschaft nur mit Aufbietung aller Kräfte und durch äusserst exakte Lieferung möglich ge worden, ihre Maschinen einigermaassen nutzbringend zu be schäftigen. Es wurde eine Mehr-Erzeugung von 195 409 kg erzielt. Nach Vornahme der üblichen Abschreibungen im Ge samtbeträge von 99 442 M. (i. V. 97 608 M.) schliesst die Bilanz mit einem Gewinnsaldo von 110149 M. (75 959 M). Zu ver tragsmässiger Tantieme an den Vorstand werden 13180 M. (10 043 M.) verwendet. Die Aktionäre erhalten 5 1 /, pCt. Dividende auf 1 590 000 M. Aktien = 87 450 M. (4 pCt. = 63 600 M.). Für Tantieme an den Aufsichtsrat werden 1653 M. verwendet, dem Beamten- und Arbeiter-Pensionsfonds 3000 M., dem Dispositionsfonds 4000 M. (2000 M.) überwiesen. Als Vor trag auf neue Rechnung bleiben 866 M. Die Maschinen der Gesellschaft sind auf der Höhe der Zeit, sodass sie jeder richtig rechnenden Konkurrenz begegnen kann. Die Inventur bestände wurden den gesetzlichen Vorschriften entsprechend bewertet und stehen in der Bilanz mit 438 180 M. (579 313 M.) An Kreditoren schuldete die Gesellschaft 142 230 M. (323 301 M ). Die reichlich grossen Lagervorräte der Abnehmer sind im Verlaufe des vorigen Jahres wieder auf dem normalen Stand angelangt, demzufolge ist die Nachfrage nach Papier reger, und die Verwaltung hofft auch für dieses Jahr genügende Be schäftigung zu erhalten und einen befriedigenden Abschluss zu erzielen. Bei der München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation in München bleibt in 1902 nach Abzug von Tantiemen und Gratifikationen und nach Vor nahme der Abschreibungen mit 78 856 M. (78 946) einschliess lich 59 827 M. (72 487) Vortrag ein Reingewinn von 401 990 M. (303 827). Davon werden 15 pCt. Dividende (12 pCt.) verteilt, 120 000 M. (100 000) extra abgeschrieben, 29 312 M. (0) für Wohlfahrtseinrichtungen bestimmt und 59 478 M. vorgetragen. K. (Leipziger Tageblatt) Holzstoff- und Papierfabrik zu Schlema bei Schnee berg. In der am 20. März abgehaltenen Generalversammlung wurde die Verteilung einer Dividende von 9 pCt. einstimmig genehmigt. Cellulosefabrik Feldmühle in Breslau. Am 19. März wurde die ordentliche Generalversammlung abgehalten. Die Verteilung des Reingewinns, wie vorgeschlagen, wurde ein stimmig genehmigt. Das ausscheidende Mitglied des Aufsichts rats, Geheimrat Dr. Websky, wurde durch Zuruf wiedergewählt. Der Verwaltung und dem Aufsichtsrat wurde einstimmig Ent lastung erteilt. Ueber die Lage des gegenwärtigen Geschäfts äussert sich Generaldirektor Dr. Gottstein folgendermaassen: Allem Anschein nach befinden wir uns auf dem Wege langsam fortschreitender Besserung. Tritt kein Umschlag zum Gegenteil ein, so hoffe ich, dass das Resultat des laufenden Ge schäftsjahres eher etwas besser als das vergangene sich ge stalten wird. Kunstdruck- und Verlagsanstalt, Aktiengesell schaft, vormals Müller & Lohse in Dresden. Der Ge schäftsgang und der Absatz wurden nach dem Berichte auch im Jahre 1902 durch den allgemeinen Tiefstand der Geschäfte beeinflusst. Der Reingewinn beträgt nach reichlichen Ab schreibungen 95 341 M., davon sind bestimmt 4767 M. für den Reservefonds, 9295 M. Tantieme an Vorstand und Beamte, 2967 M. an den Aulsichtsrat, 2200 M. als Gratifikationen, 63 000 M. zu 9 pCt. Dividende (i. V. 10 pCt.) und 13110 M. für neue Rechnung. Aus der Firma Graphia, G. m. b. H., Kunstanstalt in München, ist Herr Kaufmann Alfred Schulze als Geschäfts führer ausgetreten. Derselbe errichtet unter eigener Firma Alfred Schulze in Halensee-Berlin unter Beteiligung von Kommanditisten eine Kunstverlags-Anstalt. Siehe Anzeige. Konkurse. Papier- und Cellulosefabriken Heidenau, Aktiengesellschaft in Heidenau bei Dresden. Wie Herr Rechtsanwalt Dr. Felix Bondi in Dresden den Gläubigern unterm 20. März mitteilte, kam der geplante Akkord nicht zu stande. Demzufolge stellte der Vorstand der Gesellschaft am gleichen Tag den Antrag auf Konkurs-Eröffnung. — Verlags- buchhändler und Buchdruckereibesitzer Carl Friedrich Adolph Wolf in Dresden. Zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen ist Termin auf 31. März, vormittags 9 Uhr, anberaumt, g. In dem Konkurse der Firma Arthur Doerck & Co., Papierhandlung und Druckerei in Sensburg, betragen die Aktiven etwa 1500 M. gegen 10 000 M. Passiven. Als Dividende sind etwa 5 pCt. zu erwarten. K. Buchhändler Jak. V. Jarmann in Sondre Fron in Norwegen ist fallit erklärt worden. Die Gläubiger haben ihre Forderungen vor dem 24. April bei dem Lehnsmann J^rstad daselbst anzumelden. F. + Am 21. März starb in Berlin, Schönerberger Ufer, nach längerer Krankheit Herr Sali Lehmann, Teilhaber von Fränkel’s Holzstoff- und Papierfabrik in Kleinskal in Böhmen. f In Kassel starb kürzlich der Zeitungsverleger Herr Paul Kosewähr. K. + Herr Gustav Klaunig, Hofbuchhändler in Kassel. K. f Am 7. Februar starb in Linz der ehemalige Besitzer der Papierfabrik Noitzmühle beiWels, Herr Dr. Hermann Vielguth, 78 Jahre alt. (Oesterr.-ungar. Centralbl.) Hoftitel. Herr Julius Brack, Inhaber der Firma J. J. Brack, Schreib-, Papier- und Galanteriewaren-Geschäft, und Herr Richard Martin, Inhaber der Firma C. Holfelder & Co., Papier- und Schreibwaren-Geschäft, beide in Augs burg, erhielten den Titel eines Königlich bairischen Hof lieferanten. Treue Mitarbeit. Am 19. März waren es 25 Jahre, dass der Bohrer Herr Louis Theermann in der Maschinenfabrik von Karl Krause in Leipzig beschäftigt ist. An diesem Tage wurden ihm seitens des Fabrikherrn, der Beamten und Arbeiter mannigfache Ehrungen erwiesen. Den Jubilaren dieser Firma reiht sich Genannter als 45ster an. Brand. Die Aktiengesellschaft für photographische Industrie Emil Wünsche in Reick bei Dresden, erlitt am 21. März einen Schaden von etwa 100 000 M., indem das Holz lager grösstenteils verbrannte. Das Feuer soll von einem Lehrling fahrlässig durch Zigarettenrauchen verursacht worden sein. g. Rauchgas-Explosion. Am 12. März, abends gegen 1/210 Uhr, erfolgte in Wiede’s Papierfabrik, Rosenthal (Reuss), eine dumpfe Detonation, und bald darauf fuhr eine mächtige Feuer garbe zu dem grossen Schornstein hinaus. Sehr gasreiche böhmische Braunkohle hatte im Rauchkanal eine Rauchgas- Explosion herbeigeführt, wodurch die Rauchkanäle an mehreren Stellen zerstört, leider auch drei Heizer im Gesicht und an den Händen verbrannt wurden. Die Verletzungen sind glück licher Weise unbedeutend. Die Kanalreparaturen wurden nach einigen Stunden angestrengter Arbeit beendet, sodass keine wesentliche Betriebsunterbrechung eintrat. (Reussische Landeszeitung, Lobenstein) Alte Papiermacher-Familie. Am 1. April wird die 1760 ge gründete Papierfabrik von Wilh. Krüger bei Neubranden burg 125 Jahre im Besitze der Familie Krüger sein. Der jetzige Besitzer, Herr Hermann Krüger, welcher vor 31/ Jahren sein 60jähriges Papiermacher - Jubiläum feiern konnte und am 28. März in sein 80. Lebensjahr eintritt, steht dem Betriebe noch immer mit ausserordentlicher Rüstigkeit und geistiger Frische vor. Ausfuhr-Förderung In Oesterreich. Die österreichische Re gierung sendet auf Anregung des Vereins österr. -ungar. Papier- fabrikanten einen Sachverständigen nach Ostasien zur Forde rung der heimischen Papier-Ausfuhr, und zwar einen Herrn Oskar Sonnenschein, der seine Reise am 5. April antreten wird. (Oesterr.-ungar. Centralbl.) Papierindustrie-Verein (Schutzverein der Papier-Industrie) Am 21. März 1903 wurden die Vertraulichen Listen Nr. 2737—2768 an die Mitglieder versandt.