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Nr. 25 PAPIERZEITUNG 873 Anzeiger willkommen sein, der einen flachen Bleistift in silberner Kapsel aufweist, an deren oberem Rande das Abzeichen eines Ass sichtbar wird. Durch Auf- und Abwärtsbewegen des an einem Ring befestigten Schiebers kann man die während eines Spieles als Trumpf geltende Farbe einstellen. Derartige flache Bleistifte in metallnen Kapseln erfreuen sich auch fr den all täglichen Gebrauch hierzulande grösster Beliebtheit, und man zeigt sie in recht gefälligen Ausführungen. So nehmen sich silberne Hülsen gut aus, die mit farbig emaillirten Blumen ge schmückt sind, aber solche aus echtem Schildpatt ohne jegliche Verzierung wirken vornehmer. 22. Leipziger Frühjahrs-Papier-Messe des Mitteldeutschen Papier-Industrie-Vereins in Leipzig Schluss zu Nr. 23 Luxuskartonnagen, Bonbonnieren als Spezialität in mannig faltiger Art wurden äusser von den bereits erwähnten Firmen von der Firma Julius Bühler Nachf., Dresden-Striesen, Schan dauerstrasse 13, M. Rühlmann & Co, Altenburg S.-A., und der Ziegenrücker Holzstoff- und Pappenfabrik Ziegenrück i. Thür, vorgeführt. Schreibwaren wurden von vielen Firmen gezeigt, sie spielten neben Ansichtspostkarten und Luxuspapieren die Hauptrolle auf der Papiermesse. Die Anglo-Amerikanische Füllfeder- Gesellschaft, München, Frauenplatz 10, brachte die Angloamer- Füllfeder auf den Markt, und Bellers Registrator-Compagnie, Berlin SO, Elisabethhof, war mit ihren bekannten Briefordnern, Schreibmaschinen-Material, namentlich dem beliebten Schreib- maschinenpapier »Crescent«, ferner mit Bureau-Ausstattungen ver treten. Die Firma Ed. Beyer, chemische Fabrik, Chemnitz Sa, hatte wieder auf breitem Raum in gefälliger Weise ihre verschiedenen Tinten, Klebstoffe, Hektografen, Stempelfarben und Stempel kissen ausgestellt. Boehm & Haroske, Berlin C, Jerusalemer Strasse 21, fielen hauptsächlich durch ihre Kontormöbel auf; ausserdem führt die Firma Zugabeartikel und Kalender. Feder halter, Farbstifte und Kreide wurden ausgestellt von J. Breiten felder, Nürnberg, Gärtnerstrasse, und Max Hayne, Magdeburg- Neustadt. Die Firmen Willy Bruns, Halberstadt, und Bruns & Strutb, Leipzig, Johannisstrasse, haben Tinten, Klebstoffe, Tuschen ausgestellt, erstgenannte Firma bietet auch chemische Präparate für Fotografen an. Louis Ebert, Dresden, führte Schreib- und Zeichenwaren, und Ernst Effmann, Essen a. d. Ruhr, Reissbrettstifte vor. Die Spezialfabrik für Federkästen Joh. Finsinger, Marienberg Sa., zeigte Holzfederkästen, Sparbüchsen, Schatullen und Holzschreibwaren von grosser Vielseitigkeit in der Form wie in der Ausstattung. Heintze & Blanckertz, Berlin NO, Georgenkirchstrasse 44, hatten ihre Kollektion von Schreibfedern und Federhaltern gegen früher vergrössert und fanden regen Zuspruch. Geschäftsbücher in allen Grössen und für alle denkbaren Zwecke stellte die Geschäftsbücherfabrik T. T. Heinze, Brieg, Bez. Breslau, aus. Leider konnte sie sich räumlich nicht so entfalten, wie es die Grösse der Fabrik und die Vielseitigkeit ihrer Erzeugnisse erfordert hätten. Herm. Herdegen, Stuttgart, Johannesstrasse 60, führte seine zahl reichen bekannten Briefordner vor. Das neuste Modell 1903 »Hera« mit der Rolle, das zum Patent angemeldet, hat Hebel verschluss mit einfacher, zuverlässiger Röhrenführung. Die ausführliche Beschreibung mit Darstellung der Hebelvorrichtung wird unter Probenschau erfolgen. Um Wünschen der Kund schaft zu entsprechen, führt die Firma äusser Verwahr- und Ablegmappen auch Heftordner aus zähem Karton. Ihre Locher von 70 oder 80 mm Weite haben sichere Federführung. Paul Herzberg, Berlin SW, Jerusalemer Strasse 65, führte seine bereits beschriebene Kopirmaschine »Copirex« in Tätigkeit vor und zeigte ausserdem seine vielseitigen Waren, wie Blumen-, Krepp-, Seiden-, Filtrir-, Lösch-, Schreibmaschinen-, Kopir-, Bütten- und Postpapiere. Die mannigfachen Vorsatz- und Umschlag- papiere, die Kopirrollen und Krepppapier-Servietten mit male rischen Aufdrücken fanden viel Anklang. Tuschkasten eigener Erzeugung zeigten Koch & Schmidt, Koburg. Einen grossen Raum nahm die Musterausstellung der Schreibwarenfabrik Ernst Kunz & Co., Berlin, Alexaudrinenstrasse 105/107, ein, deren Neuheiten den Lesern der Probenschau bekannt sind. Mit Reissbrettstiften, Musterklammern und Plakathaltern war die Metallwaren-Fabrik A. Lindslädt, Lychen, vertreten. Nau heim & Co., Frankfurt a. M., Schreibwaren-Grosshandlung, legten das Hauptgewicht auf Füllfederhalter. H. F. Rade &Co., Fabrik patentirter Artikel, Dresder-A., Pfotenhauerstrasse 73, waren mit Sohreibwaren, hauptsächlich aber mit dem aufklapp baren Tintenlöscher »Gallus« vertreten, der kürzlich unter Probenschau besprochen würd'*. Emil Ringk, Metallwaren- Fabrik, Mühlhausen i. Vogtl., führte Stempelhalter, Telefon- und Skatblocks, zusammenlegbare Federhaltergestelle, Bind- fadenroller und dann den an jedem Heft oder Buch anbring baren Bleistifthalter, der bei zweiseitiger Anbringung als Buch- Verschluss dienen kann. Rothschild, Behrens & Co., Hamburg, sahen ihre Auslage ständig umlagert, denn sie fertigten auf Schreibmaschinen durchgeschlagene Schriftstücke an, die auf der Neuheit »Gestetners Rotary Cyclostyle« sehr einfach und rasch vervielfältigt wurden. Dieser Apparat dürfte das_Beste auf dem Gebiete der Schriften Vervielfältigung sein. Der Er finder hatte schon durch seine Automatic-Cyclostyle einen äusserst brauchbaren Vervielfältigungsapparat geschaffen, bei dem Farbenverreibung und Farbenauftrag mechanisch erfolgen. Während beim früheren System der Druckschlitten mit der Schriftschablone durch Drehung unter die Auftragwalze zum Aufdruck in der Längsrichtung bewegt wurde, geht die Schrift schablone nach oben, und man braucht nur die Kurbel zu drehen und die Briefbogen unter die Führungswalze zu legen. Ausserordentliche Vielseitigkeit in technischen Holzwaren für Schul-, Mal-, Bureau- und Zeichenzwecke bewies die Fabrik J. Schäfer Söhne, Schkeuditz. Die Hammond-Schreib maschine, Tiros Schnellhefter- und Register-Fachgestelle, kleine Vervielfältigungsapparate und Kontorbedarfsartike), darunter hauptsächlich Goldfüllfedern, wurden von Ferdinand Schrey, Berlin SW, Kommandantenstrasse 89, gezeigt, und von Anton Uhlmann, Olbernhau Sa , Rollentintenlöscher und Stahllineale. Gelatine-Luxuswaren, wie Attrappen, Kartonnagen, Illumi nationslaternen, Folien usw., wurden von Gebr. Klotz, Göppingen, und von der Württemb. Gelatine-Folienfabrik Hetzel & Co., Obertürkheim, verkauft. Kartonnagen- und Papier Verarbeitungsmaschinen brachten: F. A. Falk, Maschinenfabrik, Leipzig-Gohlis, der eine neue Passepartout - Schneidemaschine zum Schneiden viereckiger Passepartouts mit stumpfen Ecken zeigte; K. Gebler, Leipzig- Piagwitz, führten Drahtheft-, Loch- und Oesen- und Falz maschinen vor; Ferd. Emil Jagenberg’s, Düsseldorf, Beklebe maschine hatte leider so schlechten Platz, dass sie erst gesucht werden musste; 0. L. Lasch & Co., Leipzig-Reudnitz, zeigten Buchdruck-, Buchbinderei-, Kartonnagen- und .Faltschachtel maschinen. Patentbuchstaben brachten zwei Firmen: J. Doeschner, Leipzig, Querstrasse 29, dessen Auslage weithin auffiel durch grosse Buchstaben der Firma, diese Kartonbuchstaben hatten durch Aufeinanderlegen sicher eine Dicke von 10 cm; Gebrüder Friedrichs, Leipzig, Petersstrasse 33, zeigten plastisch geprägte Aluminiumbuchstaben, die mit Zungen auf dem Karton befestigt und immer wieder verwendet werden können. Neu war der Rollenpapier-Abschneider »Teck« des Herrn C. T. Ehninger, Kirchheim-Teck, Württemb. Mit seiner Hilfe können mit Leichtigkeit aus hohen Papierrollen Stücke be liebiger Breiten abgeschnitten werden. Anstelle eines Messers tritt ein dünner Stahldraht, der längs einer Führung herunter gezogen wird und den Papierstrefen von der Rolle trennt. Ist auch der Schnittrand nicht glatt, so genügt doch die Maschine, um Papier für Verpackungszwecke von der Rolle abzutrennen. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden »Ile von Bexiehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Sohreibwaren - Faches die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben Passepartouts für Postkarten, DRGM 194 985 von W. Köhler in Bonn, Kurfürstenstr. 27. Die Neuerung an diesen Postkarten rähmchen betrifft die rückwärtige Stütze, welche bisher in zwei verschiedenen Sorten, nämlich für Hoch- und Querbilder, angefertigt werden musste. Um dies zu umgehen, ist die Stütze mittels eines etwa 12 mm langen Fadens derart an dem Rahmen befestigt, dass sich der Befestigungspunkt um etwa 4 cm verschieben lässt. Eine der beiden Endstellungen er möglicht Aufstellung des Rahmens für Hoch-, die andere für Querformat. Für die Ausdehnung und Verwertbarkeit der Erfindung ist es wertvoll, dass die Einrichtung keine schwierige oder kostspielige Fabrikation erfordert, sondern trotz guten Aussehens und solider Arbeit wohlfeil und einfach ist. Vergl. Anzeige in heutiger Nummer.