Volltext Seite (XML)
PAPIER-ZEITUNG Nr. 3 Bild 1 Bild 3 Centralblatt für die deutsche Papierfabrikation Unter obigem Titel erschien seit 1849 in Dresden die erste der Papierfabrikation gewidmete Zeitung und eines der ersten deutschen Fachblätter überhaupt. Der Begründer und Heraus geber Carl Adolf Alwin Rudel erfreute sich als Fachmann grosser Achtung und führte sein Unternehmen mit Erfolg. Die Stoffmischer für Zylinder-Papiermaschinen Den Zylinder - Papiermaschinen haftet im Allgemeinen der Mangel an, dass die Fasern sich ziemlich parallel auf dem Zy lindersieb ablagern, sodass das auf diesen Maschinen erzeugte Papier in der einen Richtung eine erheblich geringere Zerreiss festigkeit hat als in der anderen. Verschiedene Versuche sind bereits gemacht worden, durch im Zylinder-Bottich ange ordnete Rührer’oder auf andere Weise eine günstigere Lagerung der Fasern auf dem Zylindersieb herbeizuführen. Vorliegende Erfindung, für welche George L. Hodge in Boston, Staat Ohio, das amerikanische Patent Nr. 710 456 erhielt, will denselben Zweck erreichen. Bild 1 zeigt den hier in Betracht kommenden Teil der Zylinder - Papiermaschine in Seitenansicht, Bild 2 im Grundriss. Bild 3 einen senkrechten Schnitt nach der Linie x—x in Bildern 1 und 2. a ist der Bottich, in welchen der fein gemahlene Stoff vom Holländer durch die Rohre b einge führt wird. Aus diesem tritt der Stoff durch zwei Rohre c in seitliche, kastenartige Anbauten d des mittleren Bottichs e, aus letzterem in den Bottich f, in dessen Wandungen'das Zylinder sieb g in üblicher Weise gelagert ist. Durch die Rohre h wird in üblicher Weise Wasser in den Bottich a zur Verdünnung des Stoffs eingeleitet. Diejenige Einrichtung nun, welche ein besonderer Gegenstand des vorliegenden Patentes ist, befindet sich in den beiden kastenartigen Anbauten d des mittleren Bottichs e. Sie besteht aus je einem mittels Sehraubspindel heb-und senkbaren Kolben i. Je tiefer dieser Kolben i eingestellt wird, desto mehr verengert sich der Austrittschlitz k für den Stoff, desto mehr wird der Stoff bei seinem Durchgang gequetscht, und mit um so grösserer Geschwindigkeit strömt er hindurch in den mittleren Bottich e, wo die Fasern den in Bild 2 durch Pfeile ange deuteten Weg machen. Die Fasern treten also von hier in allen möglichen Lagen in den letzten Bottich f, wo sie sich, ohne ihre vielfach gekreuzte Lage unterdessen geändert zu haben, auf dem Cylindersieb g niederschlagen und die Papier bahn bilden, welche dann in üblicher Weise von dem Filze m aufgenommen und zu den Pressen befördert wird. Der Aus- j fluss des Stoffes aus dem mittleren Bottich e in den letzten Bottich f wird durch ein in der Höhe einstellbares Brett n geregelt. Rauohverbrennung nach Wilsons Patent. In englischen und deutschen Fachschriften war kürzlich von einem patentirten Wilsonschen Verfahren die Rede, wonach mittels Dampfstrahl gebläse erzeugte Luftstrahlen, die eine Lösung von Natron salpeter in Wasser fein verteilt mitführen, auf den brennenden Feuerungsstoff geblasen werden. Wie die Karlsruher Chemiker Bunte und Eitner in Nr. 12 Jahrg. 1902 der Zeitschrift des baierischenDampfkessel-Revisions- Vereins ausführlich begründen, geben die bisher bekannt gemachten Versuche keine Gewähr dafür, dass die vom Erfinder behauptete Wirkung des Verfahrens eintrete, theoretische Er wägungen genannter Chemiker lassen vielmehr erwarten, dass auf diesem Wege kein Erfolg erzielbar sei. Bild 2 älteren Faehgenossen kannten den originellen liebenswürdigen Herrn, der an allen Versammlungen teilnahm und gerne Jedem gefällig war. Seit seinem Tode verminderte sich das Interesse für sein Blatt, und die Redaktion teilt in der am 29. Dezember 1902 erschienenen Nummer mit, dass es nicht weiter erscheinen wird.