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838 PAPIER-ZEITUNG Nr. 24 Schulschreibhefte im Regierungsbezirk Potsdam Nm-malbestimmungen über die Beschaffenheit der Hefte in den Volks- und Mittelschulen des Regierungsbezirks Potsdam. (Giltig vom 1. Oktober 1903 ab.) 1. Das Papier soll holzfrei und mindestens IBpfündig (soll wohl heissen 18 kg die 1C00 Bogen Reichsformat. Schriftleitung) sein, stark genug, damit die Schrift nicht durchscheine, gut geleimt und ge glättet, damit die Tinte nicht verläuft und die Feder nicht ausspritzt, also weder rauh noch glänzend. 2. Die Form. Hochquart in Reichsformat, 16 cm breit, 21 cm hoch. Der Seitenrand von 3 cm ist durch eine starke Linie (Doppel linie) abzuschneiden. Längsquartformat ist ausgeschlossen. 8. Die Linien dürfen nicht punktirt, sondern müssen in blauer Farbe voll ausgezogen, scharf und farbensatt sein. 4. Die Doppellinien sind so zu ordnen, dass die drei Buchstaben längen für Grund-, Hoch- oder Tief- und Langbuchstaben bei deut scher Schrift das Verhältnis von 1:8:5, bei lateinischer Schrift von 1:212:4 aufweisen. Der für die Grundbuchstaben bestimmte Mittel raum soll bei deutscher Schrift für die Anfangsstufe des Heft- schreibens 4 mm betragen und sich im Fortgange der Uebung all- malig auf 3 und 21/2 mm verengern, sodass sich drei Liniaturen er geben: I. 4, 12, 20 mm; II. 3, 9, 15 mm; III. 21/2, 71/2, 121/2 mm. Für die lateinische Schrift ist der Mittelraum auf 4 bezw. 3 mm zu be messen. Liniatur I 4, 10, 16 mm; II 8, 71/3, 12 mm. 5. Die einfachen Limen sollen für die Mittelstufe 13 mm, für die Oberstufe 12 mm Entfernung haben. Auf der Oberstufe dürfen, wenigstens für die Aufsätze, auch Hefte ohne Linien verwendet werden. Der Rand, der ebenfalls durch eine starke Linie abzu- schneiden ist, soll in den nicht liniirten Heften, abweichend von der Bestimmung unter Nr. 2, 4 cm breit sein. 6. Richtungslinien sind ausgeschlossen. 7. Sonstige Beschaffenheit der Hefte. Die Stärke soll 16 bis 24, in den Aufeatzbeften der Oberstufe höchstens 82 Blätter betragen. Auf der ersten Seite des Heltes ist durch Aufdruck das Gewicht des darin verwendeten Papiers anzugeben. Andere Angaben sind in den Hefton nicht zulässig. Sie sind mit hinten überklebten Fäden zu heften und in einem steifen, blauen, nicht aus zwei Blätter zusammen geleimten Umschlag zu fassen. Jedes Schreibheft muss mit einem weissen Papierschild mit glattem Rande und zwei aufgedruckten Schriftlinien in gleicher Entfernung vom Rande und von einander versehen sein. Unten am Rande darf in kleinem Druck die Verkaufs stelle angegeben werden. Potsdam, 19. Februar 1908 Königliche Regierung, Abteilung für Kirchen und Schulwesen Den rechten Augenbliek wahrnehmen, heisst dem Glück die Wege ebnen. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaren - Faches die Neues oder Bemerkenswertes bieten, kostenfrei beschrieben Umschlag für Korrektursendungen, DRGM von Richard Lüders, Civilingenieur in Görlitz, Mühl weg 13. Bei der Versendung von Korrekturen ist es wertvoll, dem Empfänger durch Dar bietung eines versandfertigen Umschlages die Rücksendung zu vereinfachen. Für diesen Zweck wurde ein Briefumschlag entworfen, der an dem offenen breiten Rand zwei Verschluss- klappen besitzt, derart dass sowohl die Vorderseite wie die Rückseite des Umschlages je eine Verschlussklappe trägt. Eine von diesen beiden Klappen ist ziemlich schmal, während die andere so breit geschnitten wurde, dass sie beinahe die ganze Fläche des Umschlages bedeckt. Beim Versand legt man die Korrekturen in den Umschlag, falzt dann beide Klappen nach innen, schreibt die Adresse auf und befördert diese Sendung unverschlossen unter Drucksachenporto. D r Emp’änger kann nach Herausziehen beider Klappen den Inhalt entnehmen. Um den Umschlag auch für die Rück sendung verwenden zu können, klebt man die grosse Klappe auf der Adressenseite fest und schreibt auf die so geschaffene neue Fläche die Adresse des Absenders. Ueber den Korrek turen wird die kleine Klappe nach innen gefalzt, dann kann die Sendung der Post übergeben werden. Pappenklammer, DRGM 195 105 von Adam Sommer, Fabrik direktor in Lehnamühle bei Neumühle a. d. Elster. Nach Ansicht des Efinders ist bei fast allen bis jetzt auf den Markt gekommenen Pappenklammern, mag die Festhaltung der Pappe durch Latten, Kugeln, Rollen, Federn, Klammern oder Fröschchen erfolgen, der Uebelstand vorhanden, dass man beim Herausnehmen der Pappe die Festhaltung mit der Hand lösen muss, um die Pappe Höhe, drückt mit Bild 2 Bild 1 ihr an den dadurch frei gewordenen frei zu bekommen. Dagegen schiebt man bei «einer in Bildern 1 und 2 gezeigten Klammer die Pappe nur ein wenig in die Bügel B nach rechts und erhält die Pappe zum leichten Heraus nehmen frei. Bügel B hängt mittels zweier kleiner Fortsätze in runden Löchern der beiden Lappen L und L' eines an das Gehäuse G der Klammer genieteten Blechstreifens S. Bügel B lehnt in seiner Ruhelage an der Kante des schräg abwärts gebogenen Gehäuseteils und an der den Drehpunkten gegenüberliegenden senkrechten Ge häusewand. Das Gehäuse besteht wie alle andern Teile der Klammer aus 2 mm starkem, verzinktem Eisenblech. Das Aufhängen ist sehr einfach und die Stärke der Pappen in keiner Weise beschränkt. Die Klammer ist so eng, dass sie beste Ausnutzung der vorhandenen Räume ermöglicht. Schadhaftwerden erscheint ausgeschlossen. Die Befestigung der Klammern erfolgt so, dass durch die rechteckigen Löcher A ein Eisenstäbchen geschoben wird, welches man in Einschnitte von nach L | | L vorstehender Skizze aus sehenden Latten legt. Auf 1 m Länge des Eisenstabs kommen 20 Aufhängungen. Die Klammern können aber auch an jedes Holzgerüst angeschraubt werden, für welchen Zweck man sie mit einem Loch bei C, Bild 1. versieht, Stahldrahtklammer „Ordnung“, DRP 136 178 von Konrad Hammell in Neustadt a. d. Haardt, Rheinpfalz. Sehr viele im Gescnäftsleben täglich benutzte Bücher werden im Laufe des Jahres durch Nachträge ergänzt, andere werden durch später erscheinende Hefte erst nach und nach vollständig. Zur Ver bindung solcher einzelnen Teile eines Werkes soll die Stahl drahtklammer „Ordnung“ dienen. Die Form der Klammer, ihre Anwendung und Wirkungsweise, geht aus vorstehenden Bildern deutlich hervor. Das für die Benutzung der Klammer notwendige kleine Loch in der oberen Ecke neben dem Balz ist bei vielen Katalogen schon vorhanden, bei anderen msst es sich mittels einer Ahle leicht herstellen. Dar freiSPelende Eing dient zum Aufhängen der Klammer samt den Büchern an der Wand. Die Klammer ist kräftig gearbeitet und kann ziemlich bedeutende Lasten tragen. Vergl. Anzeige in Nr. tr